Transit Smart Energy Concept blickt in die Zukunft

STUDIE Eines der Highlights, das Ford im Rahmen des «Go Further»-Events am 2. April in Amsterdam vorstellte, war der Prototyp «Ford Transit Smart Energy Concept» – ein batterie-elektrischer ­Mini-Bus mit zehn Sitzplätzen, entwickelt von den Ford-Ingenieuren des Technical Centers in Köln-Merkenich.

Ford Transit Electric Smart Energy Concept TIR transNews
Wie können geeignete Massnahmen und Systeme die Reichweite eines batterie-elektrischen Minibusses verlängern? Ford geht mit dem «Smart Energy Concept» dieser Frage nach.

Ford erforscht mit dieser BEV-Studie (BEV = Battery Electric Vehicle) neue Lösungsansätze zur Optimierung der Energie-Effizienz und zur Reichweiten-Maximierung elektrifizierter Fahrzeuge. Der Prototyp kann nach einer vierstündigen Ladezeit 150 km batterie-elektrisch zurücklegen und baut auf dem gleichen Antriebsstrang auf, der auch im StreetScooter WORK XL zum Einsatz kommt – ergänzt um folgende energiesparende und rekuperierende Aspekte:

  1. ein innovatives Wärmepumpensystem, das insbesondere die Abwärme des Antriebstrangs und der Kabinenluft nutzt, um den Energiebedarf der bordeigenen Heizung um bis zu 65 Prozent zu senken. Dies ermöglicht eine Reichweitensteigerung um 20 Prozent.
  2. eine elektrische Schiebetür mit Fernbedienung, die im Normalfall nur zur Hälfte aufgleitet, um Wärmeverluste im Innenraum zu reduzieren. Sobald die Schiebetür geöffnet ist, werden Heizung, Ventilation und das Gebläse der Klimaanlage automatisch ausgeschaltet.
  3. beheizte und speziell gepolsterte Business-Class-Sitze, die es den Passagieren ermöglichen, ihre Wohlfühl-Temperatur individuell einzustellen. Dies senkt den Energiebedarf für das Beheizen des gesamten Innenraums.
  4. sechs Solarzellen auf dem Fahrzeugdach, die eine 12-­Volt-Batterie laden, die das Kabinenlicht, die Sitzheizungen und andere elektrische Onboard-Systeme wie das kabellose Ladefeld für Smartphones mit Strom versorgt.
  5. eine Polycarbonat-Trennwand zwischen dem Einstiegs- und Sitzbereich, die Wärmeverlusten beim Ein- und Aussteigen entgegenwirkt und die Passagiere zudem vor Witterungseinflüssen schützt.
  6. eine belüftete Doppelverglasung, die kalte Kontaktflächen vermeidet und die Fenster gegen Wärmeverluste isoliert.
  7. eine Ambiente-Beleuchtung, die ihren Farbton der aktuellen Kabinen-Temperatur anpasst. Sie wählt zum Beispiel Blau, sobald die Klimaanlage kühlt, und Rot bei laufender Heizung. Dies soll im Unterbewusstsein das Temperatur-­Empfinden der Passagiere positiv beeinflussen.
  8. die Isolierung des Boden- und Dachbereichs im Fahrzeugheck, um auch hier den Verlust von Kabinenwärme zu senken.

Weitere Detaillösungen befinden sich in Vorbereitung, so zum Beispiel die Sitzplatz-individuelle Klimasteuerung durch den Fahrer, der die Klimaanlage auf diesem Weg für nicht belegte Plätze ausschalten kann. Zugleich soll auch eine automatische Sitzplatz-Belegungserkennung zum Ein­satz kommen, wie sie bereits heute im Zusammenhang mit Airbags verwendet wird. Fahrversuche mit dem Transit Smart Energy Concept sollen noch in diesem Jahr beginnen, sobald die Windkanaltests abgeschlossen sind.

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