Kanton Zug startet Wettbewerb gegen Littering

ENTSORGUNG UND RECYCLING Am 1. Mai 2021 startete in allen elf Zuger Gemeinden die Anti-Littering-Kampagne «Zug blibt suuber» in ihr zweites Leben. Damit sollen Zugerinnen und Zuger sensibilisiert werden, ihre Abfälle korrekt zu entsorgen.

Hinter der Kampagne stehen der Kanton Zug, die Gemeinden sowie der Zweckverband der Zuger Einwohnergemeinden für die Bewirtschaftung von Abfällen (Zeba). Bereits 2013 hatte der Kanton die gross angelegte dreijährige Anti­-Littering-Kampagne «Zug blibt suuber» lanciert. Das Ende der Kampagne war nicht das Ende des Littering-Problems, insbesondere infolge der Corona-Pandemie verstärkte sich das Bedürfnis der Menschen, nach draussen zu gehen. So wurden im August 2020 rund 50 Prozent mehr Abfälle in der Natur eingesammelt als im Vorjahresmonat, weshalb nun ein Neustart erfolgt.

Trickshot-Video-Wettbewerb
Zur Präventionskampagne gehört auch ein Wettbewerb, an dem Schulklassen im Kanton teilnehmen können. Ziel des Wettbewerbs ist es, klasseninterne ­Filmteams zu bilden, die anschliessend die Abfall-Trickwürfe der Schüler filmen, welche dann bis spätestens 30. Juni 2021 auf Youtube eingereicht werden können. Inspiration und Vorbild dazu sind die Videos von Thomas Becker und Sebastian Stahlhofen, die seit Anfang 2006 unter «A Normal Day» Trickshot-Videos auf ein ganz neues Level heben. «Bei den Tricks selbst kommt es neben der Kreativität besonders auf Geschick und vor allem Geduld an. Natürlich sind alle Tricks zu 100 Prozent echt. Die Bekanntheit der Videos versuchen wir zu nutzen, um Menschen für die Probleme des Littering zu sensibilisieren und zu zeigen, dass Umweltschutz bzw. korrekte Müllentsorgung im Stile von «A Normal Day» auch Spass machen kann», schreiben die beiden auf ihrer Webseite.

Grösster Anteil sind Zigarettenstummel 
Mit der Präventionskampagne, Informationen an Schulen und patrouillierenden Sicherheitsassistenten sollen die Zugerinnen und Zuger sensibilisiert werden, ihre Abfälle korrekt zu entsorgen, um den «schönen Kanton Zug sauber und lebenswert zu halten». Ein besonderes Augenmerk gelte den Jugendlichen und jungen Erwachsenen sowie den Raucherinnen und Rauchern. Gemäss einer Littering-Studie des Bundesamts für Umwelt sind nämlich 66 Prozent der weggeworfenen Gegenstände Zigarettenstummel. Die Kampagne will auch das Bewusstsein schärfen für die durch Littering drohenden Gefahren für Nutz- und Wildtiere. Immer wieder verletzen sich zum Beispiel Weidetiere und Wildtiere an Aluteilen von achtlos weggeworfenen Getränkedosen, die von der Mähmaschine in kleine Stücke verhäckselt werden und sich so mit dem Schnittgut vermischen.

Zug Littering Kampagne 2021 TIR transnews
Gemäss einer Littering-Studie des Bundesamts für Umwelt sind 66 Prozent der weggeworfenen Gegenstände Zigarettenstummel.

Die Agentur Dynamite in Steinhausen hat verschiedene Plakatsujets, Kleber für Abfallbehälter und Aschenbecher entworfen sowie einen interaktiven Internet- und Social-Media-Auftritt konzipiert. Es kommen auch Taschenaschenbecher zum Einsatz. Die einzelnen Motive werden, abgestimmt auf die jeweilige ­Situation, an stark frequentierten Plätzen in den urbanen Zentren, am See, aber auch bei Grillstellen in Naherholungsgebieten, auf Spazierwegen oder auf Spiel- und Sportplätzen zu sehen sein.

Bussen und Aufklärung
Die Zuger Polizei, insbesondere auch die Sicherheitsassistenten, die im Auftrag von Stadt und Gemeinden Kontrollen durchführen, sowie andere Kontrollorgane wie Förster, Wildhüter oder Fischereiaufseher können seit Oktober 2013 Littering-Bussen von 100 Franken aussprechen (§ 5 Abs. 1 ÜStG). Im Spitzenjahr 2017 waren an die 700 Bussen verteilt worden, letztes Jahr waren es noch etwa 400. Das Ziel sei in erster Linie jedoch nicht, möglichst viele Bussen auszusprechen, sondern die Ver­ursacher im Dialog auf das Thema und ihr mögliches Fehlverhalten aufmerksam zu machen.

Mehr zur Kampagne gibt es hier.

 

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