Schaffhauser Elektrobusprojekt auf Kurs

VERKEHRSBETRIEBE SCHAFFHAUSEN Bereits sind sieben Gelenk- und zwei Solo-Elektrobusse im täglichen Kurseinsatz unterwegs - ohne Abstriche bei der Pünktlichkeit. Zwei weitere Solobusse werden zudem in den nächsten Tagen in Betrieb genommen.

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Das im November 2019 von der Schaffhauser Stimmbevölkerung angenommene Elektrobusprojekt ist auf Kurs, wie (von links) Bruno Schwager, Geschäftsführer vbsh, Philipp Huber, Gesamtprojektleiter Elektrobus und Daniel Preisig, Stadtrat und VK-Präsident an einer Medienkonferenz bekräftigten.

Im November 2019 sagte die Schaffhauser Stimmbevölkerung in einer freiwilligen Abstimmung «Ja» zur Elektrifizierung der Stadtbusse, worauf die schrittweise Umsetzung des Elektrobusprojektes folgte. Nun haben die Verkehrsbetriebe Schaffhausen eine Zwischenbilanz gezogen.

Die vbsh haben dabei mit den beiden Vorserie-Fahrzeugen auf die richtige Strategie gesetzt. Dank diesen beiden Elektrobussen erhielten Projektleitung, Technik, Betrieb und Chauffeure einen Vorlauf, um die Technologie kennen zu lernen, wichtige Erfahrungen zu sammeln und die Ladevorgänge optimal auf die Schaffhauser Verhältnisse einzustellen“, so Philipp Huber, Gesamtprojektleiter Elektrobus. „Auch die Rückmeldungen der Fahrgäste und des Fahrpersonals haben mitgeholfen, die eine oder andere Verbesserung umzusetzen. Die Zusammenarbeit mit dem Lieferanten Irizar e-mobility verläuft hervorragend, sei es mit den Technikern vor Ort, wie auch mit dem Engineering und dem Werk in Aduna (Spanien). Auch die Anliegen aus dem Betrieb werden aufgenommen und die notwendigen Anpassungen konstruktiv und speditiv umgesetzt. Noch laufen einige Arbeiten und Optimierungen. Auch geht es die nächsten paar Monate darum, Erfahrungen und Routine zu gewinnen und die neuen Lade- und Fahrzeugtechnologien vom Projekt in den regulären Betrieb zu überführen.“

50 Prozent fossilfrei ab Anfang 2022
Nachdem in den letzten Wochen drei weitere Standard-Elektrobusse durch das Bundesamt für Verkehr (BAV) abgenommen wurden, ist das Werkstattteam der vbsh aktuell daran, diese Fahrzeuge für den Linienverkehr bereitzustellen. Damit umfasst die Elektrobus-Flotte aktuell sieben Gelenkbusse und in Kürze fünf Solobusse. Die weiteren drei Busse der Grundetappe folgen bis Anfang 2022, womit die vbsh zusammen mit den sieben bestehenden Trolleybussen die Hälfte ihrer Betriebsleistung im Ortsverkehr rein elektrisch und damit fossilfrei zurücklegen werden. Das Gesamtsystem mit der Ladeinfrastruktur am Bahnhof sowie im Busdepot und allen Elektrobussen der Grundetappe wird dann im Frühling 2022 abgenommen. Aus heutiger Sicht wird das Projekt budget- und termintreu abgeschossen werden können.

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Faustdicke Kupferkabel (im oberen Bild hält Philipp Huber dieses Stück in der Hand) führen zu den zwölf Lademasten in der Bahnhofstrasse, in der alle sechs Linien künftig geladen werden können.

Seit die Ladeinfrastruktur in der Bahnhofstrasse Mitte Juli in Betrieb genommen wurde, sind die Gelenk-Elektrobusse im täglichen Kursverkehr primär auf der Linie 3 unterwegs. Es hat sich gezeigt, dass die ausserordentlich hohe Pünktlichkeit von über 98 Prozent problemlos gehalten werden kann. Innerhalb des fahrplanmässigen Aufenthaltes am Bahnhof erfolgten seit August bereits nahezu 6000 Schnellladungen mit einer beachtlichen Leistung von 600 kW. So können die Batterien problemlos nach einer Runde wieder auf die mit der Schnellladung erreichbare Maximalladung von 85 Prozent der Kapazität geladen werden. Der Elektrobus verbraucht nur rund einen Drittel an Antriebsenergie im Vergleich zu einem Dieselbus. Dazu kommt, dass beim Abwärtsfahren zum Bahnhof wertvolle Energie rekuperiert, d.h. in die Batterie zurückgespiesen wird. Je nach Linie und Topografie kann zwischen 30 und 50 Prozent der Energie so wieder rekuperiert werden.

Umstellung innerhalb von zehn Jahren
Wie in der Vorlage zur Volksabstimmung von 2019 beschrieben, soll die gesamte Schaffhauser Stadtbusflotte innerhalb von zehn Jahren auf Elektrobusse umgestellt werden. Sobald das Gesamtsystem im Frühling 2022 abgenommen wurde, ist der Weg frei, die nächsten Dieselbusse ebenfalls zu ersetzen. Dies erfolgt aber erst, wenn diese ihre Lebensdauer erreicht und regulär ausser Betrieb genommen werden müssen.

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