Dreimal Tre für den Hamburger Hafen

ELEKTRIFIZIERUNG Drei vollelektrisch betriebene Sattelzugmaschinen Nikola Tre laufen ab sofort im Praxistest am Homeport im Hamburger Hafen.

Nikola Tre Hamburger Hafen TIR transNews
Der Elektro-LKW Nikola Tre läuft im Praxistest im Hamburger Hafen.

Der Hafen Hamburg geht einen Schritt weiter zur Dekarbonisierung des Güterverkehrs. Mit dem dreimonatigen Testlauf von drei neuen Nikola Tre im Containerumschlag des Hamburger Hafens setzt die Hamburg Port Authority (HPA) einen starken Akzent in Richtung künftiger Strassengütertransport. Die im Rahmen einer feierlichen Übergabe und Kundenpräsentation in Betrieb genommenen vollelektrischen Sattelzugmaschinen sollen – zusammen mit im Verlauf der nächsten zwei Jahre noch bis zu 25 folgenden 4×2-Fahrzeugen – als erste klimaneutrale Schwer-LKW im Hafen ihre Praxistauglichkeit unter Beweis stellen.

Die ersten Nikola Tre treten als robuste Dreiachser an, mit einem an der Hinterachse eingebauten Elektroantrieb, der mit 480 kW Dauerleistung (653 PS) auch schwerste Aufgaben übernehmen kann. Als kurzzeitige Spitzenleistung stehen sogar 1000 kW an, mit welcher der Containersattelzug über herausragende Fahrwerte verfügt. Die flüsterleisen Trucks können damit Vollauslastungen bis zu 42 Tonnen im Containerverkehr mühelos stemmen.

Nikola Tre Hamburger Hafen TIR transNews
Übergabe der drei Fahrzeuge, mit links Jens Meier, Geschäftsführungsvorsitzender der Hamburg Port Authority, und Zweiter von rechts Michael Lohscheller, Präsident von Nikola.

Die neun Batteriepakete mit einem Einzelgewicht von rund 500 Kilogramm garantieren eine Mindestlaufzeit von sechs Jahren oder 500’000 Kilometer mit einer  verbleibenden Kapazität von mindestens 80 Prozent. Im kommenden Jahr will Nikola mit einem Brennstoffzellenmodell die Reichweite von heute 500 auf bis zu 800 Kilometer erweitern. Damit wäre der emissionsfreie LKW aus der Kooperation von Iveco und Nikola durchaus fernstreckentauglich. Parallel zu den Entwicklungen der Fahrzeughersteller arbeiten Mineralölkonzerne wie Shell am Aufbau eines Netzes von Ladepunkten, bei denen die Fahrzeuge mit hohen Ladeströmen in kurzer Zeit wieder aufgeladen werden können.

Über staatliche Förderprogramme sollen in Deutschland rund 80 Prozent der noch erheblichen Mehrkosten für den elektrischen Nikola abgefangen werden. Iveco-Vorstand Christian Sulser bezeichnete den «Proof of Concept» der im Ulmer Iveco-Werk unter modernsten Bedingungen gefertigten Nikola Tre als wichtigen Schritt in die Praxisnutzung von Elektro-LKW. «Die erste Phase des Praxisbetriebs dient zur Demonstration des Zero-Emission-Containertransports, zur Kundenakquise und Erprobung der Ladeinfrastruktur.»

Für Nikola-Corporation-Präsident Michael Lohscheller sind starke Partner wie der Hamburger Hafen der «Beweis dafür, dass der Nikola Tre BEV der richtige LKW für Unternehmen ist, die mehr tun wollen, als nur über Klimawandel zu reden». Lohscheller ist vom Siegeszug des Nikola-Konzeptes überzeugt und will schon im nächsten Jahr das wasserstoffbetriebene Pendant zum BEV-Tre auf den Markt bringen. «Wir versprechen nicht lange, wir liefern!», lautet sein Credo.

Visited 14 times, 1 visit(s) today

Weitere Beiträge zum Thema