2023 war ein gutes Nutzfahrzeugjahr
ZULASSUNGSZAHLEN Um beeindruckende 22,8 Prozent ist die Zahl neuer Nutzfahrzeuge in der Schweiz und im Fürstentum Lichtenstein 2023 im Vorjahresvergleich gewachsen (Camper nicht eingerechnet). Für 2024 wird von einem ähnlichen Marktvolumen ausgegangen.
Das Nutzfahrzeugjahr 2023 fiel für alle Segmente ausgesprochen positiv aus. Sowohl Lieferwagen als auch schwere Nutzfahrzeuge und schliesslich die Busse und Reisecars können einen Zuwachs im zweistelligen Bereich verzeichnen, so dass auch der Gesamtmarkt zweistellig wuchs. Die konkreten Zahlen von auto-schweiz: 35’655 Neuimmatrikulationen bedeuten einen Zuwachs von 6627 Güter- und Personentransportfahrzeugen gegenüber 29’028 im Vorjahr. Bei den schweren Lieferwagen über 3,5 Tonnen und den Lastwagen wurden 4369 Fahrzeuge immatrikuliert, was nicht nur besser ist als im Vorjahr (3449), sondern auch als vor Corona (2019: 4291). Grosser Gewinner ist dabei Mercedes-Benz, der mit 1006 Neuzulassungen den letztjährigen Marktführer Scania (797) in die Schranken verwies und seine Verkaufszahl dabei um 57,2 Prozent verbessern konnte. Der zweite Schwede Volvo Trucks folgt auf Rang drei, vor MAN, Renault Trucks, Iveco und DAF. Rechnet man lediglich die «richtig» schweren Nutzfahrzeuge (>16 Tonnen) bleibt die Reihenfolge gleich, einzig am Ende der Tabelle rückt DAF vor Iveco.
Bemerkenswert ist die gute Resonanz in der Schweiz auf das wachsende Angebot schweren Nutzfahrzeugen mit alternativen Antrieben. Gemäss auto-schweiz war rund jeder zehnte neue Lastwagen mit Strom, Erdgas oder Wasserstoff unterwegs. Darunter befinden sich allein 383 batterieelektrische Lastwagen.
Hier gibt es die Tabelle der Neuimmatrikulationen von Sachentransportfahrzeugen über 3,5t nach Hersteller als PDF: NFMOFIS_12_2023_LKW
Leichte und Personentransporter
Mit 30’257 Neuzulassungen schliessen auch die leichten Lieferwagen und Sattelschlepper das Jahr im deutlichen Plus ab. Der Zuwachs beträgt dabei 21,5 Prozent und übersteigt erstmals seit 2019 wieder die 30’000er-Marke. Am Markenranking hat sich in den vorderen Rängen nichts verändert: Volkswagen bleibt an der Spitze (5424), gefolgt von Renault (4643) und Ford (4199). Einen besonders grossen Zuwachs kann Toyota verbuchen, wobei die Japaner mit 2014 Zulassungen auf Rang vier liegen und Mitbewerber wie Peugeot und Iveco hinter sich gelassen haben. Zurückgemeldet hat sich zudem der koreanische Hersteller Ssangyong. Gemäss Mitteilung von auto-schweiz verfügen 13,2 Prozent der Transporter (3995) über einen alternativen Antrieb. Dabei machen elektrische Lieferwagen mit 3813 den Grossteil aus, was zugleich einem Zuwachs um 64,6 Prozent gegenüber Vorjahr entspricht.
Hier gibt es die Tabelle der Neuimmatrikulationen von leichten Sachentransportfahrzeugen bis 3,5t nach Hersteller als PDF: NFMOFIS_12_2023_LCV
Da aus unserer Sicht Camper wenig mit kommerziellem Güter- und Personentransport zu tun haben, finden sich Wohnmobile nicht in unserer Auflistung und wir haben die Tabelle von auto-schweiz entsprechend angepasst. Der Zuwachs von Cars, Bussen und Kleinbussen beträgt mit 1029 Fahrzeugen 53,6 Prozent. Dass sich die Cars von 88 auf 175 Stück praktisch verdoppeln, zeigt, dass die Covid-Krise nun endgültig überwunden scheint und die Carreise-Branche in voller Blüte steht. Auch Kleinbusse und Busse legen um 31 resp. 39 Prozent zu. Der Anteil an Elektroantrieben beträgt mit 184 Fahrzeugen übrigens bereits beachtliche 30,9 Prozent. Allerdings entfallen die E-Busse weiterhin fast ausschliesslich auf Stadtbusse und Kleinbusse.
Hier gibt es die Tabelle der Neuimmatrikulationen von Personentransportfahrzeugen nach Hersteller als PDF: NFMOFIS_12_2023_Personen
Von Seite auto-schweiz ist man überzeugt, dass der Nutzfahrzeugmarkt die Covid-Pandemie und ihre negativen Auswirkungen endgültig hinter sich gelassen hat. Und man blickt optimistisch in die Zukunft und auf das angebrochene Nutzfahrzeugjahr. Christoph Wolnik, Mediensprecher von auto-schweiz: «Die Schweizer Wirtschaft soll auch 2024 wachsen, wenn auch weniger stark als 2023. Trotzdem zeigt sich die Konjunkturlage äusserst robust, weshalb wir für 2024 von einem ähnlich guten Marktverlauf ausgehen dürfen.»