Wie ein kleiner Blechlastwagen hilft, Lehrlinge zu finden

LEHRLINGSMARKETING Im oberaargauischen Rohrbach glänzt der Fahrzeugbauer Fankhauser AG mit viel Engagement und ­Fantasie, wenn es darum geht, Lehrlinge zu finden. Es sind nicht die Fakten allein, die zählen, sondern es ist vor allem die Leidenschaft.

Pirmin Kappeler Fankhauser TIR transNews
Betriebsleiter Pirmin Kappeler mit seinem Blechlastwägeli.

Pirmin Kappeler, der Betriebsleiter des Fahrzeugbauers Fankhauser AG, verkauft nicht über Fakten und Zahlen, sondern über Emotionen. «Junge Leute sind weniger an Facts interessiert. Emotionen zu wecken bei ihnen, ist mir viel wichtiger. Damit bleiben der Beruf und die Firma viel länger im Kopf», meint er zu Beginn des Gesprächs. Dabei nutzt er alle möglichen Kanäle, aber nicht unbedingt die klassischen. Ein Stelleninserat bringe ihm im Kontext des Lehrlingsmarketings zu wenig. Die Zielgruppe ist eine ganz andere als die eines herkömmlichen Stelleninserats. Und so hat er verschiedene Strategien entwickelt, um an junge Menschen und letztlich an neue Lehrlinge heranzukommen.

Ferienspass In vielen Gemeinden kennt man den Ferienpass. Ein Gefäss der Schulen, um Schülern während der Ferien sinnvolle Aktivitäten in der Region anzubieten. In Rohrbach nennt man es Ferienspass. Und Spass soll es ja machen, um bei der Philosophie von Kappeler zu bleiben. Und so hat er sich gesagt: «Warum bieten wir während der Ferien nicht einen Basteltag für Kinder in unserem Betrieb an?» Das Ganze kreist um einen kleinen Blechlastwagen, den er entworfen hat. Ein Faltbogen aus gelasertem Blech ist fast alles, was es braucht. Dazu eine kleine Zange und einen kleinen Hammer. Einfach in der Herstellung und beliebig reproduzierbar.

Ein erster Ferienspass kam zustande. Von Fünftklässlern bis zu Schülern der dritten Oberstufe kamen zahlreiche Kinder und Jugendliche in den Betrieb. Um die Lehre noch näherzubringen, liess er nicht etwa Fachleute mit den Kindern arbeiten, sondern gleich seine Lehrlinge selber. Und dies ist wohl ein beidseitiges Erfolgserlebnis. Darum geht es ihm prioritär: Erlebnisse schaffen! Innerhalb eines Tages entsteht in der Firma, wo die ganz grossen Lastwagen stehen, ein kleiner, selbst gemachter Lastwagen aus richtigem Blech. Dass auch in der Mittagspause mit Pizza und Cola für eine gute Atmos­phäre gesorgt wird, ist selbstredend. Das Verhältnis zwischen Aufwand und Ertrag ist für Pirmin Kappeler völlig gerechtfertigt. Resultat aus einem ersten Ferienspass: ein Schnupperlehrling.

Den ganzen Artikel lesen Sie in der TIR transNews Ausgabe 5/2018.

Blechfaltbogen Fankhauser TIR transNews
Der Blechfaltbogen, aus dem der Lastwagen gebastelt wird.
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