Verkehrsbetriebe Zürich VBZ testen Elektrobus

ELEKTROMOBILITÄT Die Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) testen einen zwölf Meter langen, batteriebetriebenen Stadtbus. Die Erkenntnisse aus dem Probebetrieb bilden die Grundlage für die ab 2021 geplante Serienbeschaffung von Elektrobussen. Damit setzen die VBZ ihre Elektrifizierungsstrategie «eBus VBZ» fort.

Caetano-Batteriebus VBZ TIR transNews
Der Caetano-Batteriebus wird auf den VBZ-Linien 37, 66, 67, 76, 77 und 78 eingesetzt.

Beim gemieteten Testbus handelt es sich um einen E.City Gold des portugiesischen Hess-Partners Caetano. Der Test erfolgt auf Linien, die heute von Dieselbussen bedient werden. Die VBZ versprechen sich vom Probebetrieb wichtige Erkenntnisse für die mittelfristige Ablösung der Dieselbusse, etwa zum Energieverbrauch von Antrieb und Nebenaggregaten sowie zur Praxistauglichkeit des Ladekonzepts.

«Wir prüfen, wie sich der Elektrobus in der Praxis bewährt und wieviel Energie bereitgestellt werden muss, um auf den getesteten Standardbuslinien ab 2021 schrittweise Batteriebusse einzusetzen», erklärt Hans Konrad Bareiss, Leiter Markt VBZ. Für den Betrieb des Probefahrzeugs beziehen die VBZ einen Strommix, der vollständig aus erneuerbaren Energien zusammengesetzt ist. Die Aufladung des Elektrobusses erfolgt ausschliesslich in der Garage, wofür er im Tagesverlauf planmässig ausgetauscht wird.

Mit dem Probebetrieb unternehmen die VBZ einen weiteren Schritt auf dem Weg zur vollumfänglichen Elektrifizierung ihrer Busflotte und leisten einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der umwelt- und energiepolitischen Ziele der Stadt Zürich.

Elektrifizierungsstrategie «eBus VBZ»

Trams und Trolleybusse der VBZ bewältigen rund 80 Prozent des Fahrgastaufkommens. Der Grossteil der Kundinnen und Kunden wird also bereits heute von elektrisch angetriebenen Fahrzeugen mit vollständig erneuerbarer Energie des ewz befördert. Damit tragen die VBZ entscheidend zur Verwirklichung der Energie- und Klimaziele der Stadt bei. Die Strategie «eBus VBZ» verfolgt das Ziel, auch die verbleibenden rund 150 Dieselbusse bis 2030 weitgehend auf elektrische und emissionsfreie Antriebe umzustellen. Damit sollen der Primärenergieverbrauch, die Treibhausgas- und Lärmemissionen sowie die Abhängigkeit von fossilen Treibstoffen weiter reduziert werden.

Bei der Umstellung der Dieselbusflotte auf elektrischen Antrieb müssen die Technologie und der Einsatzzweck jeweils optimal aufeinander abgestimmt sein, da sich die knapp 30 städtischen Buslinien stark voneinander unterscheiden. Auf den nachfragestarken, in dichtem Takt verkehrenden und topografisch anspruchsvollen Hauptbus­linien leistet der Trolleybus seit bald 80 Jahren zuverlässige Dienste. Seit 2017 ist die gesamte Zürcher Trolleybusflotte, bestehend aus rund 70 Gelenk- und Doppelgelenkfahrzeugen, mit Traktionsbatterien ausgerüstet und hierdurch in der Lage, kurze Teilstrecken flexibel ohne Fahrleitung zu befahren. So verkehren die Trolleybusse auf den Linien 33 und 72 zwischen Albisriederplatz und Hardplatz bereits planmässig im Batteriemodus. Mit dem Forschungsprojekt «SwissTrolley plus» wurden die Flexibilität, Energieeffizienz und Wirtschaftlichkeit des Systems Trolleybus mit leistungsfähigen Traktionsbatterien und innovativen Heizungs- und Energiesteuerungskonzepten weiter erhöht. Die VBZ streben deshalb in den nächsten Jahren eine Umstellung der nachfragestarken Buslinien 69 und 80 auf teilfahrleitungslosen Trolleybusbetrieb an.

Bei den kleineren Quartierbussen sowie den zwölf Meter langen Standardbussen steht aus wirtschaftlichen Gründen der Einsatz von Batteriebussen im Vordergrund, die in der Garage nachgeladen werden. Die Praxistauglichkeit und Wirtschaftlichkeit dieses Ansatzes werden derzeit mit Probe­betrieben und Planungen für Garagen-Ladeinfrastrukturen geprüft und konkretisiert.

Auch die seit 2017 im Einsatz stehenden Dieselhybridbusse verfügen bereits über einen teilelektrischen Antriebsstrang und sind in der Lage, Bremsenergie in einer Trak­tionsbatterie elektrisch zurückzugewinnen. Mit dieser flexibel einsetzbaren Brückentechnologie werden bereits erhebliche Treibstoff-, Schadstoff- und Lärmeinsparungen erreicht, von denen neben den Fahrgästen auch Anwohnende und die Umwelt profitieren.

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