Der Beste Fahrzeugschlosser arbeitet in ­Steffisburg

FAHRZEUGBAU Richard Matzinger behauptete sich in einer spannenden Schweizer Berufsmeisterschaft in Langenthal erfolgreich gegen seine Kon­trahenten und ging am 21. Oktober als neuer Schweizer Meister der Fahrzeugschlosser nach Hause.

Moser AG Steffisburg Richard Matzinger Fahrzeugschlosser TIR transNews
Die Moser AG in Steffisburg beschäftigt mit Richard Matzinger den besten Schweizer Fahrzeugschlosser. Allerdings reist er nicht an die WorldSkills, denn diesen Beruf kann man in kaum einem anderen Land richtig lernen und so gibt es auch keine WM – schade.

Da konnten sich Adrian und Christof Moser von der Moser AG in Steffisburg freuen: Ihr Mitarbeiter Richard Matzinger hatte es allen gezeigt. Und wie! Selbst den Experten, denn die waren es schliesslich, die die Arbeit und das daraus resultierende Ergebnis zu beurteilen hatten. Und sie hatten diese augenscheinlich nicht nur für gut, sondern für besser als bei den anderen befunden.

meisterschaften der Carrosserieberufe Die Carrosserie­branche – zu der der Stand der Fahrzeugschlosser gehört – richtet ihre Schweizer Berufsmeisterschaften alle zwei Jahre aus, seit 2012 auf dem Gelände der Calag Carrosserie Langen­thal AG. An zwei Tagen (dieses Jahr am 20. und 21. Oktober) stellten sich je zwölf Kandidaten aus den Berufen Carrosseriespengler, Carrosserielackierer und Fahrzeugschlosser dem Wettbewerb auf höchstem Niveau. Als Preis winkten nicht nur ein absolutes Highlight im Lebenslauf, garniert von ein paar Sponsorengeschenken, sondern auch die Teilnahme an der Weltmeisterschaft, den WorldSkills 2019 in Kasan (RUS).

Dies gilt nicht für den Meister der Fahrzeugschlosser, denn der Beruf kann auf internationaler Ebene selten in ­einer Grundbildung erlernt werden, weshalb es auch keine Weltmeisterschaft gibt. Tatsächlich ist die Lehre, wie sie in der Schweiz absolviert werden kann, eine höchst exklusive und somit auch exotische Ausbildung. Umso mehr zeigt dies, warum die Schweizer Fahrzeugbauer auf derart hohem Niveau sind.

Alles hat gepasst Die Teilnehmer der Schweizer Meisterschaften mussten sich vorgängig an einer der vier Regionalmeisterschaften qualifizieren. So gesehen war das Niveau erwartungsgemäss hoch, was natürlich für die Experten und Expertinnen anspruchsvoll war. So galt es, die winzigen qualitativen Nuancen in den Prüfungsarbeiten herauszufiltern, um schliesslich ein gerechtes Urteil über Sieg oder Nicht-Sieg fällen zu können. Aber das ist zweifellos gelungen. Zwar haben am Ende nur Details über die Vergabe des Edelmetalls entschieden, doch die jeweiligen Medaillen­gewinnerinnen und -gewinner verdienten sich ihre Titel mit Topleistungen zu 100 Prozent.

Matzingers Fazit zu seinem Sieg: «Heute hat alles gepasst. Mir sind keine Fehler unterlaufen, was es mir ermöglichte, voll konzentriert durchzuarbeiten.» Aber hat er seine Leistungen auch als goldmedaillenwürdig taxiert? «Zumindest grössere Hoffnungen habe ich mir schon gemacht», räumt der Berner lachend ein. Die hatte der Zweitplatzierte Louis Meier (Emil Frey AG, Safenwil) schon früh begraben. Zeitrückstand! Trotzdem reichte es am Schluss für die Silbermedaille – und somit zum selber gesteckten Endziel, in die Top 3 zu kommen. Das gelang ebenfalls Bronzemedaillengewinner Nico Gut (Bertschi AG, Dürrenäsch) auf eindrückliche Weise, obwohl auch er anfangs mit zeitlichem Rückstand kämpfte. «Ich habe Minute um Minute gutgemacht, aber die Qualität der Schweissnähte hat ein bisschen unter der Aufholjagd gelitten», analysierte der Aargauer. Sein dritter Rang gehe deshalb für ihn «durchaus in Ordnung».

Beste Carrosserielackiererin wurde Aurélie Fawer (Carrosserie Spiez AG, Spiez), bester Carrosseriespengler Sandro Sägesser (Carrosserie Zumbrunn AG, Sissach).

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