Mit PHEV und StreetScooter gegen Emissionen

ELEKTROMOBILITÄT 2019 lanciert Ford mit dem Transit Custom PHEV den ersten und einzigen Plug-in-Hybrid unter den mittelgrossen (und grossen) Vans. Zudem wird der bisher grösste E-Transporter im Street­Scooter-Portfolio im Kölner Ford-Werk pro­duziert – auf Basis eines Transit-Fahrgestells.

StreetScooter Work XL TIR transNews
Der vollelektrische StreetScooter Work XL ist ein Fremdauftrag, der bei Ford auf Basis eines Transit-Fahrgestells produziert wird.

PHEV steht für Plug-in-Hybrid Electric Vehicle. Die Produktion des Ford Transit Custom PHEV beginnt in der zweiten Jahreshälfte, sein teilelektrifizierter Antriebsstrang mit flüssig­keitsgekühlten 14-kWh-Lithium-Ionen-Batterien soll reinen Strombetrieb von bis zu 50 Kilometern ermöglichen. Dabei werden die Räder immer vom Elektromotor angetrieben. Bei längeren Touren springt der 1,0-l-Dreizylinder-Turbo­benziner ein und lädt als sogenannter Range Extender als Generator die Batterien während der Fahrt wieder auf, was die Reichweite auf über 500 Kilometer vergrössern soll. Der neue Transit Custom PHEV ist der erste Transporter eines Gross­serienherstellers mit Plug-in-Hybrid-Antrieb. Die Batterien wurden unterhalb des Laderaumbodens platziert. So entspricht das Laderaumvolumen jenem der Diesel-Versionen, während die maximale Nutzlast bis zu eine Tonne erreicht.

Ford Transit Custom PHEV TIR transNews
Die Batterie des Ford Transit Custom PHEV kann an einer konventionellen Haushalts-Steckdose (10 A) innerhalb von fünf Stunden vollständig aufgeladen werden; mit 16 oder 32 A sind es noch rund drei Stunden.

Drei EV-Programme Zur optimalen Nutzung der Batterie­kapazität stehen drei EV-Programme zur Wahl: «EV Auto» regelt als Standardeinstellung den Einsatz von Batterie und Range Extender selbsttätig. Mit «EV Now» fährt der PHEV so lange rein elektrisch, bis die Ladekapazität der Batterie aufgebraucht ist, und mit «EV Later» hält das Hybrid-System den Ladezustand der Batterie durch den Einsatz des Range Extenders auf möglichst konstantem Niveau. Im Interieur ersetzt eine spezielle Leistungs-/Ladeanzeige den Drehzahlmesser; ein kleineres Instrument für den Ladezustand der Batterie ersetzt die Kühlwasser-Temperaturanzeige.

Volumenhersteller kann auch Kleinserie Bereits begonnen hat in den Ford-Werken die Serienproduktion des StreetScooter Work XL. Den rein-elektrischen Transporter produziert Ford in Kooperation mit der StreetScooter GmbH, einer Tochter von Deutsche Post DHL Group. Die Basis des Fahrzeugs bildet ein Ford-Transit-Fahrgestell (produziert im Ford-Otosan-Werk in Kocaeli, Türkei), das mit einem batterieelektrischen Antriebsstrang und einem Karosserieaufbau nach Vorgaben von StreetScooter ausgestattet wird. In den Produktionshallen in Köln-Niehl bauen rund 180 Ford-Mitarbeiter im Zweischichtbetrieb bis zu 16 Work-XL-Modelle pro Tag, was eine Produktionskapazität von bis zu 3500 Fahrzeugen im Jahr ergibt.

Die Ford-Mitarbeiter bauen den elektrischen Antriebsstrang inklusive Steuerelektronik ein, alle elektrischen Zusatzkomponenten sowie die Batterie. Ausserdem montieren sie auch den in Einzelteilen angelieferten Aufbau (Koffer) auf die E-Transporter und bauen die Fahrerkabine nach den speziellen Vorgaben um. Der Work XL ist der bisher grösste Transporter im Portfolio von StreetScooter. Sein Ladevolumen beträgt 20 m3. Als Nutzlast sind bis zu 1275 kg möglich bei einem zulässigen Gesamtgewicht von 4050 kg. Je nach Anforderungsprofil werden unterschiedlich leistungsfähige Elektromotoren (bis 90 kW und 276 Nm) und Lithium-Ionen-Batterien (bis 76 kWh für 200 km Reichweite) verbaut.

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