Für Daimler Trucks war 2018 ein Rekordjahr

DAIMLER TRUCKS GESCHÄFTSJAHR Daimler Trucks schliesst das Jahr 2018 wie erwartet mit einem Rekordergebnis ab. Neben den zahlreichen Highlights mussten aber auch viele Unwegsamkeiten überwunden werden. Für 2019 erwartet Martin Daum, Vorstand Daimler Trucks, eine weitere leichte Zunahme bei Stückzahlen und Umsatzrendite.

Martin Daum Vorstand Daimler Trucks & Buses Stefan Buchner Leiter Mercedes-Benz Trucks Pressesprecher Florian Martens TIR transNews
Martin Daum, Vorstand Daimler Trucks & Buses (links), und Stefan Buchner, Leiter Mercedes-Benz Trucks (rechts), können mit Pressesprecher Florian Martens Rekordzahlen für 2018 vorweisen.

Erfolg sei ein empfindliches Pflänzchen, meinte Martin Daum anlässlich des traditionellen Jahresgesprächs von Daimler Trucks Mitte Februar. Es brauche heute nicht viel, bis ganze Märkte in Probleme schlitterten. Als Beispiele nannte Daum, Vorstand bei Daimler und verantwortlich für Trucks & Buses, Länder wie eben noch Brasilien oder jetzt die Türkei. Gleichwohl: «2018 war das erfolgreichste Jahr in der Geschichte von Daimler Trucks.» Man habe den Rückenwind in wichtigen Märkten genutzt und bei Absatz, Umsatz und Ertrag neue Höchstwerte erzielt. «Das belegt, dass wir die richtigen Produkte und Services für die unterschiedlichsten Märkte und Regionen haben.»

Der Absatz wuchs von 470’700 im Jahr 2017 auf 517’300 LKW, der Umsatz legte von 35,8 Mia. Euro auf 38,3 Mia Euro zu und der Ertrag stieg von 2,383 Mia. Euro auf 2,753 Mia. Euro. Die Umsatzrendite schliesslich beträgt neu 7,2 Prozent, im Jahr 2017 waren es 6,7 Prozent. Die grösste Region bleibt Nordamerika, wo die USA mit gut 160’600 Fahrzeugen den grössten Markt von Daimler Trucks darstellen (Tabelle). Einer der stillen, aber bemerkenswerten Märkte ist Indonesien, der sich mit einer Steigerung um rund 50 Prozent als zweitgrösster Einzelmarkt für Daimler Trucks etabliert hat. Mit der Marke BharatBenz ist Daimler der einzige Hersteller aus der Triade, der auf dem indischen Markt erfolgreich ist. Man hat seit 2012 eine eigene Fertigung und schrieb 2018 erstmals schwarze Zahlen.

Europa im Aufwind Mit diesen Konzernzahlen im Hintergrund ist es wenig verwunderlich, dass Mercedes-Benz Trucks ebenfalls auf ein gutes 2018 zurückblickt, mit gesamthaft 144’000 verkauften LKW weltweit. In Europa lag der Absatz ebenfalls auf Rekordniveau und in Brasilien konnte jetzt, wo der Markt zurückkommt, eine Steigerung um 60 Prozent verzeichnet werden. «Wir haben in Brasilien auch in den vergangenen schwierigen Jahren an der Entwicklung der Produkte festgehalten und konnten im richtigen Moment mit den richtigen Produkten auftreten», sagt Stefan Buchner, Leiter Mercedes-Benz Trucks. Auch laut Buchner kam der Erfolg nicht selbstverständlich, denn die Branche ist von schwierigen Märkten stark betroffen. Sei dies die Türkei, wo ein Rückgang um zwei Drittel stattfand, oder Argentinien, wo eine ähnliche Situation vorliege.

Hingegen blicken Daum und Buchner auf das angebrochene Jahr mit einer «gewissen Zuversicht». Ausgehend von insgesamt weltweit weiterhin günstigen Marktbedingungen rechnet Daum mit einem leichten Absatzplus und einem leicht erhöhten Ertrag zwischen sieben und neun Prozent. Buchner setzt seinen Optimismus auf neue Produkte und Technologien. So ist der Bestelleingang für den neuen Actros mit MirrorCam gut (erhältlich ab Q2 2019), zudem wäre das Feedback von Kunden, die mit dem neuen Actros schon erste Erfahrungen machen konnten, sehr positiv. Dazu kommen neue Logistiktools und die Elektro­mobilität, welche das Geschäft nach vorne treiben würden. Mehr zu diesen Themen in einer kommenden Ausgabe.

Wie die Transportbranche im Allgemeinen reagiert auch Mercedes-Benz Trucks enttäuscht über den jüngsten Entscheid Europas, die CO2-Vorgaben für schwere Lastwagen derart ambitiös anzusetzen. Die Zielsetzung liegt dreimal höher als die bisherige stetige Verbesserung und wird dazu führen, dass sich die Transportkosten spürbar erhöhen werden. Buchner: «Wir dürfen uns keine Illusionen machen. Die neue Regulierung wird nicht bei der Transportbranche hängen bleiben, sondern die Gesamtwirtschaft Europas leiden lassen.»

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