Astra Bridge Bilanz: Verbesserungspotenzial vorhanden

STRASSENUNTERHALT Seit dem 10. April 2022 ist die mobile Baustellenbrücke auf der A1 erstmals im Einsatz. Die Astra-Zwischenbilanz: Als Konzept funktioniere die Astra Bridge, der Verkehrsfluss müsse aber noch durch Massnahmen verbessert werden.

Astra Bridge Bilanz TIR transNews
Die Astra Bridge ist für Verkehrsteilnehmende neu und ungewohnt. Um den Verkehrsfluss zu verbessern, wurde zuerst die maximale Befahrgeschwindigkeit gesenkt. Doch es sind weitere Massnahmen nötig, so die Astra Bridge Bilanz.

Die Astra Bridge ist ein Pilotprojekt als Antwort auf die stetig kürzeren verfügbaren Zeitfenster für Nachtarbeiten auf Autobahnen. Während der Verkehr über eine mobile Brücke geführt wird, können laut Konzept darunter die Unterhaltsarbeiten ausgeführt werden.

Seit dem 10. April 2022 ist die Astra Bridge im Erhaltungsprojekt A1 Recherswil-Luterbach im Kanton Solothurn erstmals im Einsatz. Aktuell wird darunter der Deckbelag der Normalspur in Fahrtrichtung Bern ersetzt. Nach je rund 100 Metern Deckbelagsersatz verschiebt sich die selbstfahrende Brücke GPS-gesteuert zum nächsten Bauabschnitt.

Das Bundesamt für Strassen zog nun eine erste Astra Bridge Bilanz:

  • Die Montage am Wochenende vom 9. und 10. April 2022 lief wie geplant ab. Auch die bisherigen zehn Verschiebungen der Astra Bridge konnten wie geplant durchgeführt werden. Mit zunehmender Erfahrung des für die Verschiebung beauftragten Teams konnten kleinere betriebliche Anpassungen und Optimierungen vorgenommen werden. Die Bauarbeiten unter der Brücke verlaufen ebenfalls wie geplant. Sie haben sich eingespielt und das Regelprogramm von 100 Metern Deckbelagsersatz am Tag und Verschiebung der Brücke in der Nacht kann umgesetzt werden.
    Allerdings: Wer in gegengesetzter Richtung an der Brücke vorbeifährt, fragt sich, wie unter der niedrigen Brücke mit ihren vielen Verstrebungen überhaupt mit Baumaschinen gearbeitet werden kann. Tatsächlich fanden bei einem persönlichen Augenschein die Arbeiten neben der Brücke statt, während der Platz unterhalb der Brücke als Parkplatz von Fahrzeugen, Maschinen und Material genutzt wurde. Zumindest sicherheitstechnisch ist die Brücke bestimmt ein grosser Gewinn.
  • Der Verkehrsfluss hat sich mit der Zeit verbessert, aber er hat sich noch nicht auf dem gewünschten Niveau eingependelt. Insbesondere hat sich gezeigt, dass die Neigung der Auf- und Abfahrtsrampen für den Lastwagenverkehr noch nicht befriedigend gelöst ist. Dies bremst den Verkehr zu stark ab und es kommt insbesondere im Berufsverkehr am Morgen zu Rückstaus. Als Sofortmassnahme wurde bereits die Höchstgeschwindigkeit (von 60 auf 40 km/h, Anm. d. Red.) reduziert, was den Verkehr leicht verflüssigt hat.

Der letzte Punkt führte bereits kurz nach Einsatzbeginn zu Beschwerden, vor allem von Fahrern schwerer Lastwagen und Sattelzügen. Als das Thema in den Medien aufgegriffen wurde, reagierte das Astra und senkte wie beschrieben als erstes die maximale Befahrgeschwindigkeit. Weiter schreibt das Bundesamt für Strassen in seiner Astra Bridge Bilanz: Da die Astra Bridge eine Investition in die Zukunft ist, hat das Bundesamt für Strassen entschieden, Verbesserungen an den Rampen vorzunehmen. Nach Abschluss des laufenden Sanierungsabschnitts wird die Astra Bridge Mitte August 2022 demontiert. Anschliessend werden die Rampen angepasst und vertiefte Fahrtests insbesondere mit Lastwagen mit verschiedenen Ladungen durchgeführt. Sobald diese positiv ausfallen, ist der Einsatz der modifizierten Brücke ab Frühjahr 2023 auf der Überholspur in Fahrtrichtung Zürich geplant.

Die Arbeiten zur Entfernung des Grünstreifens zwischen den Fahrbahnen werden bis Ende Juli 2022 fortgesetzt und abgeschlossen. Die konventionelle Instandsetzung der Abschnitte, auf denen die Astra Bridge aufgrund von Hindernissen wie beispielsweise Überführungen nicht eingesetzt werden kann, wird vorgezogen und in Nachtarbeit ausgeführt.

Mehr Infos zum Projekt mit Fotos des Aufbaus und Testbetriebs gibt es hier.

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