Die Plattform für professionelle Kontakte
TRANSPORT LOGISTICS MÜNCHEN Anfang Juni fand die weltgrösste Logistikmesse statt. In den neu zehn Messehallen standen weniger Produktneuvorstellungen im Vordergrund, sondern vor allem die Image- und Kontaktpflege zu Kunden und die Pflege der Geschäftsbeziehungen.
Mit 2374 Ausstellern erzielte man laut der Messegesellschaft Messe München, die mit der Stuttgarter LogiMat schon eine weitere, sehr erfolgreiche Logistikfachmesse betreibt, ein Plus von zehn Prozent, bei den Besuchern stand mit 64’000 in diesem Jahr ein Plus von fünf Prozent.
Hauptthemen waren neben dem Fahrermangel die optimale Vernetzung der Verkehrsträger und künstliche Intelligenz – in vielen Bereichen der grosse Hoffnungsträger. Der vermehrte Einsatz derselben könnte und sollte Logistikketten in der Zukunft nach einhelliger Meinung der Fachleute vor allem transparenter und effizienter gestalten. Auch die derzeitigen aktuellen Handels- und Zollstreitigkeiten waren natürlich ein Gesprächsthema, vor allem bei den global agierenden Unternehmen in der Luft-, See- und Bahnfracht. Aber: «Waren finden trotz Zollstreitigkeiten immer ihren Weg.» Bei sogenannten intraregionalen Handelsströmen verzeichnen die dort agierenden Unternehmen nach wie vor ein ordentliches Wachstum.
Nicht nur Kontaktbörse für die Profis
Die meisten Aussteller nutzen die Internationalität und die Intermodalität der Verkehrsträger auf dieser gemeinsamen Plattform vor allem dazu, sich als Anlaufstellen für bestehende und potenzielle Neukunden zu präsentieren. So glichen die von viel Publikum frequentierten Stände wie die von DB/Schenker, DHL oder internationaler Luft-, See- und Bahnfrachtanbieter mit ihren zahlreichen Tischen und Besprechungsterminals eher Grossgaststätten als nüchtern-informativen Messeständen.
Dennoch gab es neben dem Fokus, professionelle Kontakte zu pflegen, die eine oder andere interessante Produktneuheit oder Innovation zu entdecken. So zeigte die Kamag Transporttechnik aus Ulm, Spezialist für Schwerlast- und Spezialfahrzeuge, die neue Generation des Wechselbrücken-Hubwagens Wiesel mit einer neu konzipierten ergonomisch optimierten Kabine. Der wendige Hubwagen ist für den schnellen Umschlag und Transport von Wechselbrücken innerhalb eines Logistikhofes oder Terminals konzipiert. Er punktet unter anderem mit flexibler Anpassung an unterschiedliche Abstellhöhen und -längen. Bisher hat das Unternehmen, das zur Transporter Industry International (TII) Group gehört, über 2000 Wiesel-Fahrzeuge vorwiegend in der DACH-Region verkauft.
Fliegl als ein weiterer Hersteller aus dem Fahrzeugbereich, präsentierte in München erstmals eine Lang-Kombination aus drei Wechselbrücken, das nach einer Gesetzesänderung in D dort nun erstmals strassenzugelassen ist. Mit dem patentierten CLG-Lenk-Dolly von Fliegl werden der BDF-Motorwagen und das auf Wechselbrücken spezialisierte Containerchassis zu einer Zugeinheit verbunden. Das Dolly ist dabei vollmechanisch und benötigt für den Betrieb keine Elektronik oder Hydraulik. Dies spiegelt sich auch im Gewicht nieder: Nur 1300 kg bringt das Dolly auf die Waage.
Innovationen, Optimierungen und Überarbeitungen
Neben den Dienstleistern wie dem ADAC-Truckservice (der nun auch für Leicht-LKW Reifenservice leistet und neu Unfallhilfe anbietet) und Fahrzeugherstellern wie Mercedes-Benz, Scania, Volvo und VW, die vor allem Präsenz zeigten und Kundenpflege betrieben, gab es Innovationen vor allem auf der Seite der Trailer/Aufliegerproduzenten zu sehen. So unter anderem bei Kögel, Schwarzmüller oder auch Schmitz-Cargobull, dessen Sattelcurtainsider S.CS X-Light nochmals gewichtsreduziert werden konnte.
Überhaupt waren Effizienz, Einsparung und Nachhaltigkeit die vorherrschenden Trendschlagworte, passend zur aktuellen umweltpolitischen Diskussion. Das deckt sich mit dem diesjährigen Motto der Messe: «logistic makes it happen».