Jeder Zwanzigste aus dem Verkehr gezogen
SCHWERVERKEHRSKONTROLLEN 2018 wurden in der Schweiz über 90'000 Lastwagen, Sattelschlepper, Lieferwagen und Gesellschaftswagen kontrolliert. Dabei wurden insgesamt rund 20'000 Fahrzeuge beanstandet und 5190 Fahrzeuge aus dem Verkehr gezogen. Dies gab das Bundesamt für Strassen bekannt.
Die Gründe für die Beanstandungen waren am häufigsten unerlaubte Abmessungen und Gewichte, technische Mängel sowie Verstösse gegen die Arbeits- und Ruhezeit. Die Kontrollen unterstützen laut Bundesamt für Strassen Astra die Verlagerung des Güterverkehrs von der Strasse auf die Schiene und sollen die Verkehrssicherheit erhöhen. Sie erfolgen jeweils nach dem Stichprobenprinzip und finden in den Schwerverkehrskontrollzentren, mobil auf der Strasse und ergänzend in den Betrieben der Fuhrhalter statt. Von den im letzten Jahr 90’459 geprüften Fahrzeugen wurden knapp 32 Prozent (28’683) einer genauen Prüfung in einem Schwerverkehrskontrollzentrum unterzogen, 68 Prozent (61’776 Fahrzeuge) wurden bei Strassen- und Stichprobenkontrollen mobil geprüft. Darüber hinaus kontrollierte der Bund 2020 Betriebe. In den Schwerverkehrskontrollzentren wurden 161’382 Kontrollstunden geleistet. Die mobilen Kontrollen werden von den Kantonspolizeien im Auftrag des Astra durchgeführt. Diese wendeten dafür 151’093 Stunden auf. Gesamthaft investierte der Bund im vergangenen Jahr 27 Millionen Franken für die Kontrollen.
Die Ergebnisse im Detail
- Bei den Überprüfungen in den Schwerverkehrskontrollzentren Schaffhausen, Unterrealta, Mesolcina, Ripshausen, Ostermundigen und St. Maurice mussten rund ein Drittel der geprüften Fahrzeuge beanstandet und etwas mehr als jedes zehnte Fahrzeug aus dem Verkehr gezogen werden. Es gab keine grossen Unterschiede zwischen Schweizer und ausländischen Fahrzeugen. In den Schwerverkehrskontrollzentren wurden vorwiegend Lastwagen und Sattelschlepper kontrolliert (96 Prozent), Lieferwagen und Gesellschaftswagen machten einen geringeren Anteil aus.
- Bei den mobilen Schwerverkehrskontrollen entfielen 32 Prozent auf Lieferwagen, 65 Prozent auf Lastwagen und Sattelschlepper sowie rund 3 Prozent auf Gesellschaftswagen. Rund 17 Prozent der kontrollierten Fahrzeuge (10 492) mussten beanstandet und rund 3 Prozent (2052 Fahrzeuge) aus dem Verkehr gezogen werden. Der Vergleich mit den Schwerverkehrskontrollzentren zeigt, dass bei den mobilen Kontrollen deutlich weniger Fahrzeuge bemängelt wurden.
- Bei den Betriebskontrollen werden ausschliesslich die Vorschriften zur Arbeits- und Ruhezeit überprüft. Knapp 22 Prozent der kontrollierten Betriebe wurden beanstandet (439 Betriebe).
Vor allem Abmessungen und Gewichte beanstandet Am häufigsten ging es um Abweichungen bei Abmessungen und Gewichten (9201 Fahrzeuge), gefolgt von technischen Mängeln (6391 Fahrzeuge) und Verstössen gegen die Arbeits- und Ruhezeit (4421 Fahrzeuge). Beeinträchtigungen durch Alkohol, Drogen oder Medikamente (127 Fälle) und Geschwindigkeitsübertretungen (389 Fälle) spielten dagegen eine untergeordnete Rolle. Abgasdelikte wie AdBlue-Manipulationen wurden kaum festgestellt (66 Fahrzeuge). Die Zusammenarbeit von Astra, Polizeikorps und der Transportbranche in dieser Thematik hat offenbar die gewünschte abschreckende Wirkung gezeigt. Zu beachten ist, dass pro Fahrzeug und Chauffeur mehrere Mängel festgestellt werden können.