Kamaz dominierte die ­Kategorie wiederum klar

RALLYE DAKAR Die 42. Rallye Dakar wurde nach dem langen Ausritt nach Südamerika erstmals wieder in der Nähe ihres Ursprungs durchgeführt. In Saudi-­Arabien konnte Kamaz erneut einen Klassensieg vorlegen, allerdings nicht mit dem Favoriten Eduard Nikolaev. Nachfolgend einige Impressionen und ausgewählte Fakten zum Event.

Dakar 2020 Kamaz TIR transNews
Der Sieger der Dakar 2020 unterwegs. Andrey Karginov istzusammen mit seinen Mitstreitern Andrey Mokeev und Igor Leonov dieses Jahr nicht zu schlagen. (Foto: F. Le Floc)

Die wohl härteste Motorsportveranstaltung weltweit fand Anfang Jahr zum 42. Mal statt. Vom 5. bis 17. Januar spulten die Teilnehmer in zwölf Etappen knapp 7900 knallharte Stein-, Schotter- und Sandkilometer ab. Im Gegensatz zur letzten Austragung in Peru im Jahr 2019 waren dabei deutlich weniger Ausfälle zu verzeichnen. Jedoch erlebte die diesjährige Rallye einen traurigen Nachklang, denn nachdem in der siebten Etappe bereits der portugiesische Motorradpilot Paulo Gonçalves tödlich verunglückt war, erlag eine gute Woche nach dem Ende des Rennens der niederländische Motorradfahrer Edwin Straver seinen Verletzungen, die er sich bei ­einem schweren Sturz in der elften Etappe zugezogen hatte. Der letzte tödliche Unfall an der Dakar ereignete sich 2015.

Edwin Straver Dakar 2020 TIR transNews
Der Töfffahrer Edwin Straver starb nach der Rallye an den schweren Verletzungen, die er sich bei seinem Unfall in der elften Etappe zugezogen hatte. (Foto: F. Flamand)

Nicht nach Wunsch An den Start in Jeddah gingen 342 Fahrzeuge, das Ziel in Qiddiya erreichten 256 Zwei- und Vierräder, wobei es 22 von ihnen nicht in die Klassierung geschafft haben. Gefahren wurde in den fünf bekannten Kategorien Quad, Buggy, Auto, LKW und Motorrad. Als ­eigentliche Spezialität ging bei den Lastwagen ein Hybrid-­Truck an den Start. Der Renault C460 Hybrid Edition des Riwald-Dakar-Teams wurde vom tschechischen Partner MKR Technology mit Komponenten von ZF Friedrichs­hafen, Hendrickson und Axle Tech aufgebaut. Der Truck ging mit Startnummer 507 an den Start und beendete das Rennen auf dem 24. Platz. Das ambitiöse Ziel von Riwald ist es jedoch, spätestens an der Dakar 2022 auf dem Podest zu landen und damit ein Zeichen für alternative Antriebe zu setzen.

Alternative Antriebe Renault-Trucks Riwald Dakar 2020 TIR transNews
Alternative Antriebe halten an der Dakar Einzug. Mit dem Renault Hybrid will das Riwald-­Dakar-Team spätestens 2022 auf dem Treppchen stehen. (Foto: J. Delfosse)

Der eigentliche Favorit bei den Lastwagen war der Russe Eduard Nikolaev, der auf Kamaz die letzten drei Dakar für sich entscheiden konnte. Dem Titelverteidiger lief es von Beginn weg schlecht, sodass er in der Wertung der vierten Etappe gar nicht mehr auftauchte und das Rennen aufgab. Kamaz jedoch führte die Siegesserie weiter: Nikolaevs Kollege Andrey Karginov, der die Dakar 2014 gewonnen hatte, holte sich nach einer miesen ersten Etappe nicht nur sieben Etappensiege, sondern auch den LKW-Gesamtsieg mit 42 Minuten Vorsprung auf den zweiten Kamaz von Anton Shibalov. Shibalov platziert sich nach 2017 und 2019 nun zum dritten Mal auf dem «Silbertreppchen». Dritter auf dem Podest mit gut zwei Stunden Rückstand wurde das Team MAZ-Sportauto von Siarhei Viazovich, unmittelbar vor dem dritten noch verbleibenden Kamaz von Dmitry Sotnikov, der knapp drei Stunden Rückstand auf Karginov hatte.

Martin Macik Big Shock Racing Dakar 2020 TIR transNews
Martin Macik von Big Shock Racing brachte den ersten Iveco ins Ziel und belegte den fünften Schlussrang. (Foto: F. Gooden)

Die weiteren Gewinner Bei den Autos holte sich der Rallye-­Veteran Carlos Sainz mit Co-Pilot Lucas Cruz den Titel, wobei der Spanier diesmal in einem Mini gewann und damit den dritten Titel im dritten Auto holen konnte. Bei den Motorrädern entschied der Amerikaner Ricky Brabec die Rallye auf einer Honda 450 CRF für sich. Brabec hatte ab der dritten Etappe die Führung inne und verteidigte sie erfolgreich bis ins Ziel. Bei den Quads holte sich der Chilene Ignacio Casale die Krone und bei den Buggys waren es die Amerikaner Casey Currie und Sean Berriman. Ricky Brabec ist übrigens der erste Amerikaner, der an der Dakar den Gesamtsieg in einer Kategorie holte.

De Rooy Iveco Dakar 2020 TIR transNews
Die Nacht ist nicht zum Schlafen da. Mechaniker bei der Arbeit an einem der De-Rooy-Iveco. (Foto: F. Gooden)
Dakar 2020 Kamaz TIR transNews
Grossaufwand für die mediale Abdeckung – es sind immer mehrere Helikopter unterwegs, allerdings auch für Noteinsätze bei Unfällen. (Foto: F. Gooden)
Visited 8 times, 1 visit(s) today

Weitere Beiträge zum Thema