Menschen aus der Transportbranche im Jahr 2010
50 JAHRE TIR TRANSNEWS Schon seit über zehn Jahren stellen wir in der Rubrik «Persönlich» Menschen aus der Transportbranche vor. Eine kleine Zeitreise.
Mein Hobby? Lastwagen!», sagte Patrick Rodighiero im ersten «Persönlich» des Jahres 2010 kurz und bündig. Lastwagen waren seine Leidenschaft, solange er zurückdenken konnte. Schon der Vater war begeisterter Chauffeur; keine Frage, dass auch er diesen Beruf ergreifen würde. Seit zehn Jahren fuhr er 2010 schon für die Johann Sutter AG in Appenzell, die sich auf Tier- und Futtermitteltransporte spezialisiert hatte. Jeden Abend gegen 23 Uhr startete er seine Tour und nahm in der ganzen Deutschschweiz von verschiedenen Höfen an die 160 Schweine auf, die er dann frühmorgens in verschiedenen Schlachthöfen ablieferte. Pro Nacht kamen dabei über 400 Kilometer zusammen, was im Jahr insgesamt zwischen 80’000 und 90’000 Kilometer ausmachte – da muss man das Fahren schon mögen. Besonders stolz war Patrick auf seinen nigelnagelneuen Volvo FH 16 540 «mit allen Schikanen», der gerade eineinhalb Monate alt war und mit 13’000 Kilometern auf der «Uhr» quasi im Auslieferungszustand daherkam. Mit an Bord: Standheizung, Klima, Kühlschrank sowie TV. Technische Highlights wie Xenonlicht, Abstandsradar, Tempomat oder Spurhalteassistent komplettierten das topmoderne Fahrzeug. Patrick, zuvor jahrelang mit manuellem 16-Gang-Getriebe unterwegs, war zunächst gegen ein Neufahrzeug mit automatisiertem Getriebe. Erst ein gemeinsamer Besuch beim Hersteller in Schweden mit ausgiebigen Testfahrten überzeugte ihn von den Vorzügen des I-Shift, das er schliesslich für eine «super Sache» hielt.
In der zweiten Ausgabe des Jahres 2010 stellten wir passend zum Schwerpunkt «Baufahrzeuge» den damals 50-jährigen Martin Bichsel vor, der schon 22 Jahre lang mit Fahrmischpumpen für die Pumpbetongesellschaft Emmental AG fuhr. Damit war er in der Schweiz einer der Ersten, die mit diesen Geräten umzugehen lernten. «Pumpmeister oder Pumpmaschinist», bezeichnete er selbst seinen Beruf. Eine eigentliche Ausbildung dafür gab es nicht. Man lernte diesen Job, indem man ihn machte, sowie in regelmässigen Kursen. In den Jahren seines Berufslebens habe sich vor allem der Beton verbessert: «Die Chemie ist besser geworden.» Will heissen, der Beton fliesst besser durch die Pumpe. Und was ihm an dieser Arbeit besonders gefiel: «Sie ist besonders abwechslungsreich, denn jede Baustelle ist anders, überall treffe ich eine andere Situation an. Betonpumpen werden ja meistens für Spezialaufträge bestellt.»
Der damals 34-jährige Selbstfahrer Ruedi Tröndle aus Zürich schliesslich belegte das «Persönlich» der März-Ausgabe. Nachdem Ruedi als Selbstständiger sieben Jahre lang und 500’000 km weit mit einem Euro-3-Mercedes gekippert hatte, war er nun im fast neuen Actros Vierachs-Kipper unterwegs, «pro Tag zwischen 200 und 400 km», so seine Schätzung. Er sei kein Markenfanatiker; es müsse nicht zwingend Mercedes-Benz sein, meinte Ruedi, doch «für das, was ich mache, gehört diese Marke allerdings schon zu den besten. Bei mir kommt es drauf an, wie es im Dreck drin aussieht. Als Selbstständiger ist es das A und O, einen LKW zu haben, der nicht ständig in der Werkstatt steht.»