Schwerverkehr: 140’000 Fahrzeuge im 2021 kontrolliert
VERKEHRSSICHERHEIT 2021 wurden 139'732 Lastwagen, Sattelschlepper, Lieferwagen und Busse kontrolliert. Dabei kam es zu 24'410 Beanstandungen und in 4650 Fällen wurden die Fahrzeuge stillgelegt oder den Chauffeuren die Weiterfahrt verwehrt.
Diese Zahlen nennt der Bericht zu den Schwerverkehrskontrollen, den das Bundesamt für Strassen (Astra) und das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) am29. März 2022 gemeinsam veröffentlicht haben. Begründet werden die Kontrollen gleich mehrfach:
Die Kontrollen erhöhen die Verkehrssicherheit, sorgen für eine bessere Einhaltung der Vorschriften und tragen damit auch zum fairen Wettbewerb zwischen Schiene und Strasse bei.»
Entsprechend haben die Kantone im Auftrag des Bundes die mobilen Schwerverkehrskontrollen seit rund 20 Jahren intensiviert. 2021 wurden ergänzend zur normalen polizeilichen Arbeit insgesamt 94’512 Stunden mobile Schwerverkehrskontrollen auf den Strassen geleistet. Weitere 96’162 Kontrollstunden wurden in den Schwerverkehrszentren durchgeführt. Zusätzlich zu den Polizeien überprüft auch das BAZG im Rahmen von Zollkontrollen Fahrzeuge und Chauffeure, die in die Schweiz einfahren oder die Schweiz verlassen.
In den sieben Schwerverkehrskontrollzentren des Bundes wurden 31’564 Lastwagen, Sattelschlepper, Lieferwagen und Busse geprüft. Das sind 12,6 Prozent mehr als im Vorjahr, als aufgrund der Corona-Pandemie deutlich weniger Lastwagen unterwegs gewesen waren. Beanstandet wurden 1834 schweizerische (+13,0 Prozent) und 9172 ausländische Fahrzeuge und/oder Chauffeure (+21,1 Prozent). Davon mussten 323 schweizerische (-4,7 Prozent) und 2109 ausländische Fahrzeuge stillgelegt und/oder den Chauffeuren die Weiterfahrt verwehrt werden (+3,7 Prozent).
Nebst den Kontrollen in den Schwerverkehrskontrollzentren führen die Polizeien auch mobile Kontrollen durch. Dabei wurden im letzten Jahr insgesamt 58’577 Lastwagen, Sattelschlepper, Lieferwagen und Busse kontrolliert (+2,7 Prozent gegenüber 2020). Davon wurden 5777 schweizerische (-4,5 Prozent) und 4137 ausländische Fahrzeuge und/oder Chauffeure (+19,1 Prozent) beanstandet. 1342 schweizerische (+11,6 Prozent) und 876 ausländische Fahrzeuge mussten stillgelegt und/oder den Chauffeuren (+38,4 Prozent) musste die Weiterfahrt verwehrt werden.
Zu Beanstandungen und Stilllegungen kam es wie in den letzten Jahren vor allem wegen Missständen bei den Gewichten und Abmessungen (10’654 Fälle, +15,0 Prozent gegenüber 2020), aufgrund technischer Mängel (6899 Fälle, +16,5 Prozent gegenüber 2020) sowie wegen Missachtung der Arbeits- und Ruhezeiten (3964 Fälle, +19,6 Prozent gegenüber 2020). Manipulationen am Abgassystem (unter anderem Adblue-Manipulationen) wurden 41-mal festgestellt (+20,6 Prozent gegenüber 2020). Es ist zu beachten, dass bei diesen Zahlen Mehrfachnennungen möglich sind.
Das BAZG hat im letzten Jahr an den Grenzübergängen 49’591 Lastwagen, Sattelschlepper, Lieferwagen und Busse verkehrspolizeilich kontrolliert. Davon wurden 279 schweizerische und 3211 ausländische Fahrzeuge und/oder Chauffeure im Sinn der Schwerverkehrsstatistik beanstandet. Die meisten Fälle betrafen auch hier Missstände bei den Gewichten und Abmessungen (3022 Fälle), technische Mängel (354 Fälle) sowie die Missachtung der Arbeits- und Ruhezeiten (310 Fälle). Mehrfachnennungen sind auch hier möglich.
Im Herbst 2022 wird das Schwerverkehrskontrollzentrum (SVKZ) Giornico auf dem Areal des ehemaligen Stahlwerks Monteforno in Betrieb gehen. Dann kann auch auf der Südseite der in Richtung Gotthard fahrende Schwerverkehr kontrolliert werden. Es ergänzt das seit 2009 bestehende SVKZ Ripshausen auf der Nordseite.
Die Investitionen für das SVKZ Giornico belaufen sich auf rund 250 Millionen Franken, wobei im Zuge der Arbeiten auch ein neuer Autobahnanschluss realisiert wird. Nach der Inbetriebnahme des SVKZ Giornico wird der Schwerverkehr auf beiden Seiten der drei Alpenübergänge Simplon, Gotthard und San Bernardino sowie auf der Nordseite des Grossen St. Bernhards kontrolliert. Zudem ist das SVKZ in Oensingen in Realisierung und sollte 2023 in Betrieb gehen können.