Streifzug durch eine andere Seite der Truckerwelt

TRUCKER FESTIVAL INTERLAKEN Mit 1157 Lastwagen und Sattelschleppern verzeichnete das diesjährige Truckerfestival keinen Rekord. Letzterer war eher auf der Seite der Hitze zu suchen. TIR transNews liess sich davon aber nicht abhalten – folgen Sie unserer stimmungsvollen Foto­story in Interlaken.

Trucker & Country Festival Interlaken 2019 TIR transNews
Beim Streifzug durch das Trucker & Country Festival aus 42 Meter Höhe: aufgenommen in Richtung Bönigen, der Brienzersee im Hintergrund. Danke Konsag!

«Wenn Trucker und Line-Dancer aufeinandertreffen, dann geht es zu wie im Wilden Westen. Das heisst, es herrscht eine ausgelassene, aber friedliche Atmosphäre», erklärt uns der Marshall vor dem Eingang zur Western City. Wir platzen in einen Workshop für interessierte Line-Dancer. Dass diese angesichts unseres Fotoapparates ihre Übungen unverzüglich abbrechen, war nicht vorherzusehen. Aufpeitschendes Motorengedröhn einige Meter weiter. Der Monstertruck by Villiger war ein erneutes Mal am Zerfetzen eines Personenwagens. Dann geht’s wieder über die riesige Truckermeile, welche sich auf der Piste und auf allen Nebenachsen des ehemaligen Militärflugplatzes sowie vor den Ruinen des Mystery Parks von Erich von Däniken ausbreitet. Während sich die eine Truckerfamilie in einem Wasserbecken etwas Kühlung zu verschaffen versuchte, wurde andernorts bereits fleissig grilliert. So auch bei der Gerber-Truppe, die sich ihre Verpflegungsterrasse in luftiger Höhe eingerichtet hat. Ein paar Meter weiter schmort ein Fahrer an der prallen Sonne beim Erneuern des Schriftzugs auf den Reifen. «So trocknet die Farbe wenigstens schnell», meint er trocken. Weiter vorne muss ein Foto vom Indianer her, während junge Mädchen Frisbees verteilen. Sie finden reissenden Absatz, allerdings als Luftfächer.

Klein und Gross
In einem schützenden Zelt versuchen sich zukünftige Trucker im präzisen Steuern von Lastwagen­miniaturen sowie von landwirtschaftlichen Fahrzeugen. Es stört sie wenig, dass sich gleich gegenüber, unter dem ­Rugenbräu-Lastwagen, jemand zu einer (Trink-)Pause hingelegt hat. In Anbetracht der Temperaturen reagieren die Profis eines Tunnel-Reinigungsunternehmens so: Sie funktionieren ihre Sprühdüsen zur willkommenen Dusche um. Rätsel gibt der Lastenzug von Kummer in Hombrechtikon auf, mit seinem extrem hoch ausfahrenden Dach. Dazu der gutgelaunte Chauffeur: «Für eine Fuhre Schaumstoff wird das Dach ausgefahren, der Schaumstoff geladen und dann das Dach wieder eingezogen. Durch den Druck entweicht die Luft aus dem Schaummaterial und ich kann wesentlich mehr Ladung mitnehmen.» Auf grosses Interesse stossen wie alle Jahre die monströsen US-Trucks, welche hierzulande Seltenheitswert haben. Nicht anders ergeht es den Oldtimern aus Schweizer Produktion, die der Hitze mit Bravour trotzen.

Nach einer langen Nacht im Festzelt und der Western City ziehen es viele vor, noch etwas länger ihre Schlafgelegenheit zu nutzen. Diese verhältnismässige Ruhe kommt uns zugute, sodass wir uns bei unserem Streifzug bei der Dienstleistungsfirma Konsag aus Goldswil einen Platz in der Hubbühne und damit einen ungetrübten Blick über das Festgelände sichern. Konsag-Betriebsleiter Michael Wyss: «Diese Bühne fährt bis 42 Meter hoch, sie kann dank ihrem Unterbau von Menzi Muck auch in unwegsamem Gelände eingesetzt werden.»

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