Carbranche: Dringender Hilferuf an den Bundesrat

CORONAVIRUS-KRISE Zahlreiche Schweizer Carunternehmen befinden sich unverschuldet und unbeeinflussbar in einer existenzbedrohenden Notlage. Es drohen Konkurse und der Verlust von Arbeitsplätzen. Die Branche richtet deshalb einen dringenden Hilferuf an den Bundesrat. Gefordert wird zusätzliche Hilfe auf Grundlage von bestehenden Instrumenten.

Carbranche Roger Kopf Astag Car Tourisme Suisse TIR transNews
Weil Sport- und Kulturanlässe nicht oder nur mit sehr wenig Publikum stattfinden, die allermeisten Schul- und Vereinsreisen abgesagt wurden, und Tages- und Mehrtagesfahrten im Inland und ins Ausland gemieden werden, durchlebt die Carbranche schwere Zeiten.

Die Schweizer Reisebusbranche kämpft um ihre Existenz. Je länger die Corona-Krise dauert, desto verheerender sind die Folgen. Seit Februar gibt es kaum noch Aufträge, fast alle Fahrzeuge sind stillgelegt, der Umsatzrückgang im Vergleich zur Vorjahresperiode beträgt bis zu 90 (!) Prozent. Viele Carunternehmen, darunter vorab familiengeführte KMU-Betriebe mit jahrzehntelanger Tradition, befinden sich völlig unverschuldet und unbeeinflussbar in massiven finanziellen Nöten. Der Schweizerische Nutzfahrzeugverband ASTAG, der mit der Fachgruppe Car Tourisme Suisse auch die private Carbranche vertritt, beurteilt die Situation als dramatisch: «Unsere Mitglieder fürchten um ihre Existenz», sagt Zentralpräsident Adrian Amstutz. Besserung ist nicht in Sicht. Trotz Ende des «Lockdowns» und Aufhebung der meisten behördlichen Beschränkungen sind die Buchungszahlen weiterhin sehr tief. Der Hauptgrund ist, dass Sport- und Kulturanlässe nicht oder nur mit sehr wenig Publikum stattfinden, die allermeisten Schul- und Vereinsreisen abgesagt wurden, und Tages- und Mehrtagesfahrten im Inland und ins Ausland wegen der Reisewarnungen und Quarantäne-Bestimmungen bzw. aus Angst vor Ansteckung gemieden werden. Die Carunternehmen waren vom Ausbruch der Coronakrise – mitten in der wichtigen Frühlingssaison – als erste Branche betroffen, sie werden ähnlich wie die Reisebüros frühestens Mitte 2021 als letzte zur Normalität zurückkehren können.

Weiterführung von bewährten Hilfsinstrumenten
Grundsätzlich ist das Strassentransportgewerbe für gelebte Selbstverantwortung und Selbsthilfe bekannt. In der jetzigen Sondersituation braucht es jedoch zusätzliche Unterstützung. Die ASTAG und die Carbranche wenden sich daher mit einem dringenden Hilferuf an den Bundesrat. In einem Brief bitten zahlreiche Carunternehmen um Anpassungen bei den COVID-19-Krediten, um Fortführung der Kurzarbeits- und Erwerbsersatzentschädigungen sowie um steuerliche Entlastungen. Die Mehrzahl der Massnahmen, die gefordert werden, basieren somit auf bestehenden Hilfsinstrumenten des Bundes. Oberstes Ziel ist es, Liquiditätsengpässe und (bilanztechnische) Überschuldungen abzuwenden.
Im Mittelpunkt der Hilferuf-Aktion steht deshalb die Forderung nach Anrechnung aller COVID-Kredite als Eigenkapital. Gemäss OR Art. 725 wären sonst viele Firmen gezwungen, ihre Bilanzen zu deponieren.
Kein Thema sind vorerst Beiträge à fonds perdu. Zudem sollen nur Carunternehmen, die nachweislich durch behördlich verfügte Corona-Einschränkungen in Schwierigkeiten geraten sind, profitieren können. Der Grund ist, dass die ASTAG keine «Strukturerhaltung» betreiben will. «Unsere Aktion soll der Rettung von grundsätzlich gesunden Unternehmen dienen», betont Adrian Amstutz.

Adrian Amstutz ASTAG Car Tourisme Suisse TIR transNews
«Unsere Mitglieder fürchten um ihre Existenz», sagt ASTAG-Zentralpräsident Adrian Amstutz.

Die Forderungen im Detail
Das wichtigste Anliegen betrifft die Modalitäten der COVID-19-Kredite. Das Thema wurde von der Verkehrskommission des Nationalrats bereits aufgegriffen (Mo. 20.3934):

  • Anrechnung aller COVID-19-Kredite, d.h. auch von COVID-19-Krediten «plus» ab CHF 500’000, als Eigenkapital zwecks Verhinderung einer bilanztechnischen Überschuldung gemäss OR Art. 725
  • Verlängerung der Rückzahlungsfrist für COVID-Kredite auf 10 Jahre
  • Erhöhung des max. erhältlichen Kreditvolumens von bisher 10 Prozent auf 25 Prozent des Umsatzes
  • Möglichkeit für Kreditgesuche für Härtefälle bis Ende 2021

Weitere Anliegen

  • Fortführung der Erwerbsersatzentschädigung für arbeitgeberähnliche Angestellte im Veranstaltungsbereich
  • Weiterführung der Kurzarbeitsentschädigung für Arbeitnehmende mit befristeten Arbeitsverhältnissen oder in Temporäranstellung und Selbstständige / Einzelunternehmer mit ALV-Beitragspflicht
  • Erlass der Pauschalen Schwerverkehrsabgabe PSVA um 2 Jahre
  • Deckungspflicht für Versicherer für pandemiebedingte Einnahmenausfälle
  • frühzeitige Ankündigung (mindestens 2 Wochen!) von Quarantäne-Massnahmen
  • Vereinheitlichung der kantonalen Corona-Vorschriften (Maskenpflicht etc.)

Mehr Reichweite für den DAF CF Electric

ELEKTROMOBILITÄT DAF Trucks verdoppelt die Reichweite des CF Electric mit VDL e-Power-Technologie auf über 200 Kilometer. Darüber hinaus sorgt die Einführung einer neuen, um 700 kg leichtere Generation von Batterien zu entsprechend mehr Nutzlast.

DAF CF Electric Rigid TIR transNews 2020
Als Solofahrzeug erfüllt der DAF CF Electric die Anforderungen des allgemeinen Verteilerverkehrs, der Belieferung von Supermärkten und der Müllabfuhr.

Die ersten Modelle des CF Electric wurden bereits 2018 von niederländischen und deutschen Kunden getestet. Im letzten Jahr begann der Verkauf der zweiten Generation – ausgestattet mit neuer Software und einem neuen Armaturenbrett. DAF bietet den CF Electric derzeit als 4×2-Sattelzugmaschine (Gesamtzuggewicht: 37 t) und als 6×2-LKW mit gelenkter Nachlaufachse für maximale Manövrierbarkeit (Fahrzeuggesamtgewicht: 28 t) an. Eine Neuerung der aktuellen Generation ist der Lithium-Ionen-Batteriesatz mit einer Kapazität von 350 kWh (315 kWh effektive Kapazität). Der Batteriesatz ist nicht nur leistungsfähiger, sondern auch ganze 700 kg leichter. Diese Gewichtsreduzierung führt direkt zu einer höheren Nutzlast.

Der Batteriesatz ist in Gel eingebettet, sodass die Temperatur unabhängig vom Wetter immer zwischen 25 und 40 Grad Celsius liegt, was zur Haltbarkeit und konsistenten Leistung des Batteriesatzes beiträgt. Dank der erhöhten Kapazität bei gleich bleibenden Abmessungen hat der CF Electric jetzt eine Reichweite von über 200 Kilometern – eine Verdoppelung im Vergleich zu früheren Generationen. Das vollständige Laden der Batterie erfolgt in der Regel in der Zentrale des Fahrzeugs und dauert mit einer Ladestation mit einer Kapazität von 250 Kilowatt etwa 75 Minuten. Durch Aufladen der Batterie während des Be- und Entladens oder während der Pause kann der Fahrer bis zu 500 vollelektrische Kilometer pro Tag im DAF CF Electric zurücklegen. Dies ist hinsichtlich der Produktivität und Effizienz des LKWs sehr vorteilhaft.

DAF CF Electric Sattelzugmaschine TIR transNews 2020
Der DAF CF Electric bietet als 4×2-Sattelzugmaschine ein Gesamtzuggewicht von 37 t.

Spezifische Beratung zur Anschaffung und Verwendung
Die Nutzung von Elektrofahrzeugen erfordert eine spezielle Herangehensweise des Kunden. Aus diesem Grund unterstützt DAF seine Kunden mit fortschrittlichen Routensimulationsmodellen, um die effizienteste Planung für ihr Fahrzeug zu entwickeln, einschliesslich nützlicher Ratschläge zum intelligenten und effizienten Laden der Batterie. DAF bietet zusammen mit ausgewählten Lieferanten wie VDL auch eine Beratung bezüglich der optimalen Ladeinfrastruktur. Der CF Electric mit grösserer Reichweite wird ab September erhältlich sein, wobei die Auslieferung voraussichtlich Anfang 2021 beginnen wird.

Die VBZ Linie 83 fährt jetzt elektrisch

VERKEHRSBETRIEBE ZÜRICH (VBZ) Die VBZ haben die Umstellung der stark nachgefragten Linie 83 auf Trolleybusbetrieb abgeschlossen. Insgesamt acht Batterie-Trolleybusse der neuesten Generation haben im ersten Halbjahr 2020 nach und nach die bislang eingesetzten Dieselbusse abgelöst.

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Die VBZ Linie 83 fährt von der Rosengartenstrasse auf den Bucheggplatz – jetzt komplett elektrisch.

Die acht neuen Batterie-Trolleybusse auf der Linie 83 (Milchbuck – Bahnhof Altstetten) bauen auf der Technologie des Forschungsfahrzeugs «SwissTrolley plus» von Hess auf. Dank ihrer leistungsfähigen Traktionsbatterien sind sie in der Lage, längere Teilstrecken ohne Fahrleitung zurückzulegen. Für Stadtrat Michael Baumer trägt der Ausbau des Trolleybussystems entscheidend dazu bei, die Verkehrsnachfrage in der Stadt auf eine umweltverträgliche und effiziente Art zu bewältigen:

«Mit den Investitionen in den Batterietrolleybus modernisieren wir den öffentlichen Verkehr auf den städtischen Hauptlinien. So leisten wir einen Beitrag zur Erreichung der umwelt- und energiepolitischen Ziele der Stadt Zürich und des Zürcher Verkehrsverbunds.»

Mit der Umstellung werden jährlich über 200’000 Liter Diesel und rund 540 Tonnen CO2 eingespart.

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Insgesamt acht Batterie-Trolleybusse der neuesten Generation haben im ersten Halbjahr 2020 nach und nach die bislang eingesetzten Dieselbusse abgelöst.

Ideale Voraussetzungen für Umstellung auf Trolleybusbetrieb
Die Linie 83 hat den Betrieb im Dezember 2015 aufgenommen. Sie verkehrte zunächst nur während der Pendlerzeiten am Morgen und Abend. Seit ihrer Einführung hat die Fahrgastnachfrage um rund 55 Prozent zugenommen. Die VBZ haben das Angebot sukzessive ausgebaut: Seit Dezember 2019 verkehrt die Linie ganztägig und zusätzlich auch am Samstag.

Die Linie 83 bietet ideale Voraussetzungen für eine Umstellung auf elektrischen Betrieb. Auf der Teilstrecke zwischen Milchbuck und Hardplatz verläuft sie vollständig unter bestehenden Fahrleitungen der Trolleybuslinie 72. Die neuen Batterie-Trolleybusse können die restliche Strecke bis zum Bahnhof Altstetten mit ihren leistungsfähigen Traktionsbatterien zurücklegen. So werden die bewährten Fahrleitungen zur hocheffizienten Ladeinfrastruktur, die während der Fahrt dynamisch genutzt wird.

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Der seit 2017 eingesetzte «SwissTrolley plus» kann dank seiner leistungsfähigen Traktionsbatterie auch Teilstrecken ohne Fahrleitung zurücklegen.

Anknüpfen an Erkenntnisse aus Leuchtturmprojekt «SwissTrolley plus»
Die VBZ befassen sich seit Jahren intensiv mit Elektrobussen. Das seit 2017 eingesetzte Forschungsfahrzeug «SwissTrolley plus» kann dank seiner leistungsfähigen Traktionsbatterie auch Teilstrecken ohne Fahrleitung zurücklegen: «Die Fortschritte in der Batterietechnologie steigern die Wirtschaftlichkeit und Flexibilität des Systems Trolleybus erheblich. Gegenüber Batteriebussen mit fixen Ladestationen kennt der Batterietrolleybus im Regelbetrieb keine Einschränkungen der Reichweite, da seine Batterie während der Fahrt an der Fahrleitung aufgeladen wird», erläutert Christoph Rütimann, Leiter Technik VBZ.

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Die bewährten Fahrleitungen werden zur hocheffizienten Ladeinfrastruktur, die während der Fahrt dynamisch genutzt wird.

Mehr Komfort für Fahrgäste
Die neuen Batterie-Trolleybusse überzeugen mit einem modernen Innendesign und einem übersichtlichen, eleganten und freundlich gestalteten Fahrgastraum. Die grosszügigen Multifunktionsflächen bieten Platz für Kinderwagen und zwei Rollstühle. Smartphone, Tablet und Laptop können mittels USB-Anschluss aufgeladen werden. Die Busse sind mit Sitzbezügen aus umweltfreundlichem eLeather ausgerüstet.

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Gegenüber Batteriebussen mit fixen Ladestationen kennt der Batterietrolleybus im Regelbetrieb keine Einschränkungen der Reichweite.

Seit mehr als 80 Jahren innovativ: Der Trolleybus in Zürich
Für VBZ-Direktor Guido Schoch steht fest:

«Elektrisch angetriebene Busse haben in Zürich Tradition. Bereits seit mehr als 80 Jahren ist der Trolleybus als umweltfreundliches und beliebtes Verkehrsmittel in unserer Stadt unterwegs. Mit der Inbetriebnahme der neuen Fahrzeuge betreiben wir die erste Batterie-Trolleybuslinie in der Deutschschweiz.»

Trolleybusse bieten auf stark nachgefragten, topographisch anspruchsvollen Linien ein zuverlässiges und leistungsfähiges Angebot. Sie setzen die Energie sehr effizient um, verursachen keine lokalen Schadstoffemissionen und sind sehr leise. Als ideale Ergänzung zum Tram vereint der Trolleybus so alle Vorzüge eines wirtschaftlichen, sauberen und leistungsfähigen Transportmittels für die Stadt Zürich.

Suisse Caravan Salon: Online-Ticketverkauf gestartet

BERNEXPO GROUPE Gute Nachrichten für alle Natur- und Camping-Freunde: Der Suisse Caravan Salon kann vom 22. bis zum 26. Oktober 2020 auf dem Bernexpo-Gelände durchgeführt werden - allerdings mit konsequentem Schutzkonzept und ausschliesslich mit Online-Registrierung.

Suisse Caravan Salon 2020 Bernexpo TIR transNews
Der Suisse Caravan Salon ist quasi systemrelevant geworden: Erholung und Entschleunigung draussen in der Natur sind wichtiger denn je.

Das Caravaning erlebt in der Schweiz gerade einen starken Aufschwung und hilft so mit, die gebeutelte Tourismusbranche zumindest ansatzweise zu unterstützen. Einerseits führen die momentanen Reisebeschränkungen und die allgemeine Unsicherheit zur gestiegenen Popularität, andererseits sind es eben auch das gewisse Freiheitsgefühl und die Naturnähe, die diese Form von «mobilen Ferien» beliebt machen.

Umso erfreulicher ist es nun, dass die Bernexpo Groupe zusammen mit dem Schweizerischen Caravan-Verband „caravaningsuisse“ auf dem Bernexpo-Gelände den Suisse Caravan Salon 2020 durchführen kann. Seit dem Lockdown ist die Bernexpo Groupe die erste Veranstalterin eines Anlasses dieser Grössenordnung. Die Herausforderungen in der Umsetzung sind und waren mannigfaltig, denn die Gesundheit aller Besuchenden und Ausstellenden hat oberste Priorität.

„Wer nächstes Jahr mit seinem Wunschcamper unterwegs sein will, sollte aufgrund der Produktionszeit im Herbst 2020 den Kauf tätigen“, erklärt Christoph Hostettler, Präsident von caravaningsuisse. Genau dafür ist der Suisse Caravan Salon 2020 bestens geeignet. Über 250 Ausstellende zeigen die Neuheiten 2021 und laden zur Besichtigung der neuen Modelle am Caravan Salon ein.

Suisse Caravan Salon 2020 Bernexpo TIR transNews
Der Suisse Caravan Salon findet vom 22. bis zum 26. Oktober 2020 statt – mit konsequentem Schutzkonzept und ausschliesslich mit Online-Registrierung.

Die veranstaltenden Parteien seien sich ihrer Verantwortung gegenüber der gesamten Event- und Veranstaltungsbranche bewusst. Es werde daher alles erdenklich Mögliche getan, um die sichere und dennoch emotionsreiche Durchführung des Suisse Caravan Salons zu garantieren. Remo Jenni, Messeleiter des Suisse Caravan Salon 2020, dazu: „Wir stehen im Rahmen der Durchführung und des damit verbundenen Schutzkonzeptes in engem Austausch mit den zuständigen Behörden, so dass eine stetige Gewährleistung des Schutzes sowie die laufende Überprüfung an neue Voraussetzungen jederzeit sichergestellt sind. Die Bernexpo Groupe verfügt über die notwendige Flexibilität, zusätzliche Massnahmen jederzeit umzusetzen und sich COVID-19-bedingten Vorschriften seitens der Behörden anzupassen.“

Dazu gehören – vereinfacht gesagt – die Beschränkung der Zutritte, der Verzicht auf die traditionelle Vorstellung eines Gastlandes sowie auch teilweise auf Rahmenveranstaltungen, ein angepasstes Verpflegungsangebot und vieles mehr. Ein wichtiger Teil des Schutzkonzepts ist der Ticketverkauf, der ausschliesslich online und per Registrierung vonstattengeht. Alle Besucherinnen und Besucher – sowie selbstverständlich das gesamte Personal der Ausstellenden und der Bernexpo Groupe – müssen sich registrieren und die Besucherdaten angeben.

Details dazu gibt es hier.

Ceneri-Basistunnel erföffnet – NEAT ist vollendet

NEUE EISENBAHN-ALPENTRANSVERSALE NEAT Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga eröffnete am 4. September 2020 zusammen mit Bundesrat Ignazio Cassis und dem Tessiner Staatsratspräsident Norman Gobbi offiziell den Ceneri-Basistunnel.

Monte Ceneri Basistunnel Nordportal NEAT TIR transNews
Mit der offiziellen Eröffnung des 15,4 km langen Ceneri-Basistunnel wird die 1992 beschlossene Neue Eisenbahn-Alpentransversale (NEAT) vollendet.

Seit der Volksabstimmung von 1992 zur NEAT haben sich viele Menschen für die neue Flachbahn durch die Alpen engagiert. Mit dem Ceneri-Basistunnel wird sie vollendet. Das stärkt die Schweizer Verlagerungspolitik und den Alpenschutz. Dank der NEAT – dem Herzstück des wichtigen europäischen Güterbahnkorridors von Rotterdam nach Genua – können mehr Güter auf der Schiene statt auf der Strasse transportiert werden. Für den Personenverkehr gibt es häufigere Verbindungen zwischen Nord und Süd, und das Tessin erhält dank dem Ceneri eine leistungsfähige S-Bahn: Zwischen den drei Städten Lugano, Locarno und Bellinzona halbieren sich die Fahrzeiten.

«Die NEAT war der Anstoss für eine intelligente Verlagerungspolitik, auf die wir bis heute stolz sein können», sagte Bundespräsidentin Sommaruga in ihre Rede. Sie dankte der Bevölkerung, die mit dem Ja zur NEAT das Jahrhundertwerk ermöglicht hat. «Dieser Entscheid war mutig, und er war weitsichtig: für unser Land und für den Alpenschutz. Dank dem Ceneri erhält unsere Verlagerungspolitik neuen Schub.»

Monte Ceneri Basistunnel Nordportal NEAT TIR transNews
Ceneri-Basistunnel Nordportal, Blick von innen.

Bundesrat Ignazio Cassis hob die Bedeutung der NEAT einerseits für seinen Heimatkanton Tessin, andererseits für die Schweiz und den europäischen Kontinent hervor: Sie stärke den europäischen Nord-Süd-Schienengüterkorridor und ermögliche umweltfreundliche Gütertransporte. «Mit diesem zukunftsgerichteten Werk unterstreichen wir unsere Zugehörigkeit zum europäischen Kontinent, die gestern wie heute eine grundlegende Bedingung für unseren Wohlstand ist», sagte der Vorsteher des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten.

Wegen Corona konnte die Eröffnungszeremonie nur in reduzierter Form stattfinden. Mit dem Durchschneiden des Eröffnungsbandes gab Bundespräsidentin Sommaruga den Ceneri-Basistunnel für den Verkehr frei. Danach fuhr ein Güterzug Richtung Süden durch das neue Bauwerk. Die Rednerinnen und Redner waren aus dem Süden mit einem Zug der Tessiner S-Bahn und aus dem Norden mit einem Fernverkehrszug der SBB angereist. Die Eröffnungszeremonie zeigte so die wichtige Rolle des Ceneri-Basistunnels für den regionalen Personenverkehr, den Fernverkehr und den Güterverkehr auf.

Monte Ceneri Basistunnel Nordportal NEAT TIR transNews
Am 2. Juni 2006 fand die feierliche Grundsteinlegung am Nordportal statt, im Februar 2008 begann die Bohrung für den Fensterstollen und im Frühling 2010 wurde mit dem Tunnelvortrieb begonnen.

VW-Kompaktvan jetzt auch als Camper: Caddy California

VW NUTZFAHRZEUGE Weltpremiere Volkswagen Caddy California: Er basiert auf der komplett neu entwickelten fünften Generation der Van-Baureihe, kommt mit ausziehbarer Miniküche, Panoramadach und mehr Raum zum Reisen.

Volkswagen VW Nutzfahrzeuge Caddy California Camper TIR transNews
Der neue Caddy California wird mit einem optionalen Zelt zur einer Camping-Residenz.

Der 4501 mm lange Caddy California basiert auf der neuen, fünften Caddy-Generation und wird noch im 2020 zu den Kunden rollen. Eine Version mit verlängertem Radstand folgt 2021 (Länge: 4853 mm). Der Fond überzeugt mit einer bis in den letzten Winkel durchdachten Camper-Ausstattung. Dazu gehört ein neues ausklappbares Bett in der Grösse 1980 × 1070 mm. Die Konstruktion mit Tellerfedern und hochwertiger Matratze bietet den gleichen guten Schlafkomfort wie die Betten im T6.1 California und Grand California. Zusammengefaltet, verkürzt es sich auf ein Drittel und liegt kompakt über dem Kofferraum. Während beim Vorgänger die zweite Sitzreihe Teil der Bettkonstruktion war, ist dies nun nicht mehr der Fall. Die Sitze der zweiten Reihe können deshalb vor der Reise mit wenigen Handgriffen ausgebaut werden. Damit steht im Caddy California auch in diesem Bereich deutlich mehr Stauraum zur Verfügung.

Neue Miniküche macht den kompakten Camper noch vielseitiger
Ein Novum in dieser Camper-Klasse ist die optionale Miniküche des Caddy California. Angelenkt an der linken Laderaumwand unter dem Bett, ist sie bei geöffneter Heckklappe nach hinten ausziehbar. Die Heckklappe schützt so beim Kochen auch vor Regen. Die neue Miniküche besteht aus zwei Auszügen. Im oberen ist ein einflammiger Gaskocher inklusive Windschott und einer praktischen Ablage integriert. Der untere Auszug beinhaltet einen Besteckkasteneinsatz sowie weiteren Stauraum für Kochgerätschaften und Vorräte. Im hinteren Bereich der Küche ist eine sicher abgeschlossene Box (mit Bodenentlüftung) für die Gasflasche (Füllgewicht ca. 1,85 kg) eingebaut.

Erstmals mit 1,4 m² grossem Panoramadach
Optional kann der Caddy California mit einem grossen Panoramadach konfiguriert werden. Weiterentwickelt hat VWN das praktische Stautaschensystem an den hinteren Seitenfenstern, das Utensilien mit einem Gewicht von bis zu fünf Kilo je Seite aufnehmen kann. Ebenfalls weiter perfektioniert wurde das Verdunklungssystem aus hellen Stoffgardinen. In den Seitenscheiben vorn und in der Heckscheibe werden die neutral designten Gardinen wieder mit eingenähten Magneten befestigt. Die Stautaschen verdunkeln indes die hinteren Seitenscheiben. Im Bereich der Windschutzscheibe und des Panoramadaches kommen parallel zu den Magneten weitere Befestigungselemente zum Einsatz.

Clevere Detaillösungen perfektionieren das Campen
Neue Belüftungsöffnungen mit integriertem Fliegengitter für die Fahrer- und Beifahrertür – sicher gehalten durch die Seitenscheiben und Türrahmen – optimieren auf dem Campingplatz das Klima im Wohnraum. Ein neues System mit stufenlos dimmbaren LED-Spots sorgt für individuelle Helligkeit über dem Bett; in der geöffneten Heckklappe erzeugen ebenfalls LEDs eine gute Lichtsituation. Zwei Campingstühle und ein Campingtisch können schnell in einer neu konzipierten Tasche unter dem Bett verstaut werden.

Neues Zeltsystem macht den Caddy California zum Familien-Camper
Das neue, modulare Zeltsystem kann sowohl mit dem Caddy California verbunden werden, als auch als freistehende Zeltanlage separat genutzt werden. Auf Wunsch kann das Zelt um eine zusätzliche Schlafkabine erweitert werden, so dass eine Familie samt Campingausrüstung ausreichend Raum auf dem Stellplatz hat. Zwei Personen schlafen in diesem Fall im Caddy California, zwei im neuen Zelt. Dank „Luftgestänge“ ist es zügig und denkbar einfach aufgebaut. Grosse Fensterflächen – die sich auch komplett öffnen lassen – sorgen tagsüber für sehr viel Helligkeit. Dank des MQB halten neue Technologien ihren Einzug in die Baureihe. Die interaktiven Schnittstellen zum Fahrer und Beifahrer bilden zum Beispiel das neue „Digital Cockpit“ (optional volldigitale Instrumente) und die bis zu 10,0 Zoll grossen Radio- und Infotainmentsysteme.

Neue App „California on Tour“ als praktische Reisebegleitung
Die für Apple- und Android-Smartphones entwickelte kostenlose App liefert unter anderem Infos zu Camping- und Stellplätzen, Camping-Geschäften, Wasser- und Entsorgungsstationen, verschiedensten Freizeitaktivitäten (wie Sehenswürdigkeiten oder dem Fahrradverleih) oder zur Technik des Caddy California. Die App kann in Verbindung mit allen VWN-Reisemobilen genutzt werden.

Camper online entdecken auf dem virtuellen Messestand für Reisemobile
Volkswagen Nutzfahrzeuge präsentiert der Öffentlichkeit den neuen Caddy California ab dem 4. September erstmals im Rahmen eines virtuellen Messestandes für Reisemobile. Hier
haben die Online-Besucher noch bis in den Herbst hinein die Möglichkeit, nicht nur das neue Modell per interaktivem Messerundgang kennenzulernen, sondern ebenso die Baureihen California 6.1 und Grand California. Beratend zur Seite steht den Besuchern in der digitalen Welt auf Wunsch ein realer Experte.

Ford Transit jetzt mit 10-Gang-Automatikgetriebe

FORD TRANSIT Ford hat mit der Produktion von Ford Transit-Modellen mit 10-Gang-Automatikgetriebe begonnen. Es ist in Verbindung mit dem 2,0-Liter-EcoBlue-Dieselmotor mit 125 kW (170 PS) für die HDT-Varianten mit Heckantrieb (RWD) verfügbar (HDT = Heavy Duty Truck).

Ford Transit 10-Gang-Automatikgetriebe TIR transNews
Das effiziente neue 10-Gang-Automatikgetriebe ist in Verbindung mit dem 2,0-Liter-EcoBlue-Dieselmotor mit 125 kW (170 PS) für die HDT-Varianten mit Heckantrieb erhältlich. (Foto: Ford Motor Company Switzerland SA)

Das neue 10-Gang-Automatikgetriebe ermöglicht hohe Anhängelasten von bis zu 2800 kg. Es kommt bereits erfolgreich in besonders leistungsfähigen Ford-Fahrzeugen wie dem Ford Ranger, dem Ford Mustang oder dem Pick-up F150 zum Einsatz. Für leichtere Ford Transit Versionen mit Frontantrieb wird weiterhin auch ein 6-Gang-Automatikgetriebe angeboten.

Das 10-Gang-Automatikgetriebe ist lernfähig, das heisst, es passt sich der jeweiligen Fahrsituation an und wählt den passenden Gang aus. Zugleich arbeitet es mit dem Start-Stopp-System zusammen, um die bestmögliche Treibstoffeffizienz zu erzielen. Ausserdem sorgt es dafür, dass das Fahrzeug beim Anfahren aus dem Stand heraus sowie bei langsamen Geschwindigkeiten sanft und linear beschleunigt. Computer-Simulationen halfen bei der Optimierung der Getriebe-Architektur, indem die Vorteile von zusätzlichen Übersetzungsverhältnissen gegen Energieverluste bei häufigeren Gangwechseln abgewogen wurden.

Ford Transit 10-Gang-Automatikgetriebe TIR transNews
Das von Ford entwickelte Casting-Integrated Direct Action Solenoid (CIDAS) ist eine von 20
Technologien, die während der Entwicklung dieses Getriebes patentiert wurden. Das CIDAS
erhöht die Kupplungsdruckgenauigkeit, verringert die Schaltzeiten und sorgt auf diese Weise für
geschmeidigere Gangwechsel.

Ein ebenfalls patentiertes, niedrig-viskoses Getriebeöl reduziert Reibungsverluste, verbessert die Treibstoffeffizienz und verringert den Verschleiss der Getriebekomponenten. Eine Pumpe mit variabler Geometrie reguliert die Fördermenge bedarfsweise. Die Belastbarkeit und Langlebigkeit des 10-Gang-Automatikgetriebes wurde auf einer Gesamtstrecke von mehr als sechs Millionen Kilometern getestet, darunter Tausende von Kilometern auf Offroad-Pisten.

Ob Kastenwagen, Fahrgestell oder Bus: Als Ausstattungsoption gibt es das neue 10-Gang-Automatikgetriebe für HDT-Transit-Varianten (Heckantrieb) mit einem Fahrzeug-Gesamtgewicht von 3,5 bis 4,6 t. Bei einem zulässigen maximalen Gesamtgewicht des Zuges von 6100 kg sind Anhängelasten von bis zu 2,8 tmöglich. Damit eignet sich dieses Getriebe hervorragend für fast alle Einsatzbereiche bis hin im Transit Fahrgestell für Wohnmobile, Kipper oder Pritschenwagen.

Zollino neuer Kommunikationschef für MAN

MAN TRUCK & BUS Pietro Zollino (53) übernimmt zum 1. September 2020 die Leitung Unternehmenskommunikation und Public Affairs bei MAN Truck & Bus. Zuletzt war Zollino als Executive Vice President Communications bei der Volkswagen Group of America tätig.

MAN Pietro Zollino TIR transNews
Pietro Zollino löst zum 1. September 2020 Stefan Klatt als Leiter Unternehmenskommunikation und Public Affairs der MAN Truck & Bus SE ab.

Pietro Zollino startete seine Laufbahn als Autojournalist und Ressortleiter Test und Service bei der Motor Presse Stuttgart. 2002 wechselte er als Manager Global Communications zu Mercedes-Benz Cars. Von 2012 an arbeitete der Diplom-Physiker und gelernte Journalist für Volkswagen, zunächst als Leiter Produkt-, Technologie und Klassik-Kommunikation der Marke VW, später als Leiter Kommunikation Digitalisierung und Innovationen im Volkswagen Konzern. 2016 ging Zollino für die Marke Volkswagen als Chief Communications Officer North American Region (USA, Kanada und Mexico) nach Herndon, Virginia. Seit 2017 verantwortete er zusätzlich als Executive Vice President Communications der Volkswagen Group of America die Gesamtkommunikation für Volkswagen in den USA.

Stefan Klatt, seit 2015 Leiter Unternehmenskommunikation und Public Affairs bei MAN Truck & Bus, wird den Bereich Corporate Responsibility (CR) der MAN SE übernehmen.

Strasse und Schiene von Corona gleich betroffen

ALPENTRANSIT Der Güterverkehr durch die Schweizer Alpen ist aufgrund der Corona-Pandemie und der damit verbundenen Einschränkungen im ersten Halbjahr 2020 deutlich zurückgegangen. Sowohl die Anzahl Lastwagenfahrten als auch die Bahntransporte reduzierten sich um rund 12 Prozent.

Schiene Verlagerung Alpentransit UKV TIR transNews
Strasse auf die Schiene: Der unbegleitete kombinierte Verkehr (UKV) ist ein wichtiges Instrument zur Verlagerung des alpen­querenden Güterverkehrs in der Schweiz.

Das Bundesamt für Verkehr (BAV) hat heute, am 1. September 2020, den Bericht zur Entwicklung des Güterverkehrs durch die Schweizer Alpen im ersten Halbjahr 2020 veröffentlicht. Dieser zeigt, dass die Corona-Pandemie auch den alpenquerenden Güterverkehr geprägt hat. Aufgrund der schwächeren Industrieproduktion und Warenströme gingen die Transporte durch die Alpen deutlich zurück. Dies besonders ab Mitte März und speziell ausgeprägt im Verkehr mit Italien. Nach einer zögerlichen Erholung im Mai und Juni erreichten die Transporte auf Strasse und Schiene in der zweiten Junihälfte aber wieder das Niveau des Vorjahres oder lagen sogar leicht darüber.

Unter dem Strich fuhren im ersten Halbjahr 408’000 Lastwagen durch die Schweizer Alpen, rund 57’000 weniger als im ersten Halbjahr 2019.

Stabiler Marktanteil der Bahn
Das Transportaufkommen auf der Schiene sank im gleichen Umfang – um etwa 12 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2019. Anders als in früheren Krisen (z.B. Wirtschafts- und Finanzkrise 2008/2009) konnte die Bahn damit ihren Marktanteil am gesamten alpenquerenden Güterverkehr behaupten. Er beträgt für die erste Jahreshälfte 70,8 Prozent (Vorjahr: 70,7 Prozent). Wie sich die Situation im zweiten Halbjahr entwickeln wird, hängt stark von der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung und dem Verlauf der Corona-Pandemie ab.

Mit der Eröffnung des Ceneri-Basistunnels am 3./4. September 2020 und der Fertigstellung der Neuen Eisenbahn-Alpentransversalen Neat sowie der Inbetriebnahme des 4-Meter-Korridors auf der Gotthard-Achse wird die schweizerische Verlagerungspolitik weiter gestärkt. Bundesrat und Parlament sehen daneben verschiedene weitere Massnahmen vor, um die Verlagerung zu stärken. Dazu gehören unter anderem die Entlastung langer Güterzüge beim Trassenpreis und eine Erhöhung der Leistungsabhängigen Schwerverkehrsabgabe für alte, weniger umweltfreundliche Lastwagen ab 2021.

Schweizer E-Mobilitäts-Markt knackt 20-Prozent-Marke

ELEKTROMOBILITÄT Zunehmende Auslieferungen von E-Autos und steigendes Kaufinteresse der Autofahrer an Elektrofahrzeugen sorgen trotz der wirtschaftlichen Auswirkungen von COVID-19 für eine positive Entwicklung am Schweizer E-Mobilitäts-Markt.

Elektrofahrzeuge Stadt Bern TIR transNews
E-Mobilitäts-Markt im Aufwind trotz Krise: Elektrofahrzeuge im täglichen Einsatz für eine saubere Stadt Bern.

Die Zahl neuzugelassener Elektrofahrzeuge im April, Mai und Juni 2020 stieg in der Schweiz um 17 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Der Anteil elektrifizierter Fahrzeuge an der Gesamtzahl der Neuzulassungen erreichte hierzulande im kompletten ersten Halbjahr 2020 mit 21,2 Prozent einen neuen Rekord. Besonders ins Gewicht fielen dabei die Plug-In-Hybride mit einem massiven Zuwachs von 186 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Reine Elektrofahrzeuge verzeichneten hingegen einen Rückgang um -12 Prozent. Das sind zentrale Ergebnisse der aktuellen Ausgabe des «E-Mobility Sales Review Q3 2020» von PwC Autofacts und Strategy&, der Strategieberatung von PwC.

«Die Entwicklung der E-Mobilität beweist in der Krise, dass der Weg in Richtung eines strategisch wichtigen Marktsegments nicht nur weiterverfolgt, sondern sogar beschleunigt wird. Mit diesem Rückenwind sollte nun vor allem die Ladeinfrastruktur in der Schweiz weiter ausgebaut werden. Das aktuell starke Wachstum von Plug-In-Hybriden kann ein Hinweis darauf sein, dass Schweizer Konsumenten noch nicht vollkommen von der Praktikabilität und Reichweite von reinen E-Autos überzeugt sind. Gleichzeitig gilt für die Hersteller, die technische Weiterentwicklung der Batterien voranzutreiben und so zusätzliche Argumente für die E-Mobilität zu schaffen», kommentiert Andreas Schlegel, Automobilexperte und Director bei Strategy& Schweiz.

In Europa verzeichneten konventionelle Antriebstechnologien mit Diesel und Benzin in der Krise ein erhebliches Absatzminus von 57,9 Prozent (Q2-2020 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum). Der europäische E-Mobilitäts-Markt blieb hingegen vergleichsweise unberührt von den Auswirkungen von COVID-19 und den entsprechenden Lockdown-Massnahmen: Im ersten Halbjahr stieg die Anzahl der neu zugelassenen Elektrofahrzeuge in den zehn untersuchten europäischen Märkten um 25,6 Prozent. Im zweiten Quartal 2020 waren Neuzulassungen wegen vorübergehender Schliessungen von Autohäusern und Zulassungsstellen zwar teilweise nur eingeschränkt möglich, dennoch sanken die Absatzzahlen in den europäischen Kernmärkten (Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, Italien, Spanien) um lediglich 1 Prozent gegenüber dem zweiten Quartal 2019. Plug-In-Hybride legten mit +121 Prozent bei den Neuzulassungen stark zu und auch batterieelektrische Fahrzeuge erlebten in Europa einen Zuwachs von +35 Prozent.

Anders stellt sich das Bild der Q2-Zulassungszahlen für E-Fahrzeuge in den Märkten China und USA dar. Im Reich der Mitte sank die Zahl der Neuzulassungen krisenbedingt um 22 Prozent, in den USA um 33 Prozent. In beiden Regionen stiegen die Zulassungen von Hybridfahrzeugen im Juni im Vergleich zum Vorjahresmonat aber bereits an (China: +11 Prozent, USA: +6 Prozent). Zudem sei zu erwarten, dass zusätzliche Förderprogramme weitere Nachfrage schaffen.

Ausbau des Werks für neuen Caddy auf der Zielgeraden

VOLKSWAGEN POZNAN Über zwei Jahre dauerte die Erweiterung des Werks in Poznań – jetzt sind die Vorbereitungen für die Serienproduktion des neuen Caddy so gut wie abgeschlossen. Während des Umbaus wurde unter anderem eine neue Logistikhalle errichtet, der Karosseriebau erweitert und das Werkgelände umgestaltet.

Dietmar Mnich, Vorstandsvorsitzender Volkswagen Poznań und Werkleiter Poznań: „Wir haben rund 90 Prozent der Investitionen für die Vorbereitung des Werks auf die Serienproduktion neuester Fahrzeugmodelle, insbesondere des neuen Caddy, abgeschlossen. Die ersten Fahrzeuge zum Test der Fertigungsprozesse laufen derzeit durch die neuen Anlagen. Den Anlauf der Serienproduktion planen wir für September, um dann stufenweise das Volumen anzuziehen und die volle Kapazität schliesslich in 2021 zu erreichen.“

Integration des Werkgeländes
Die erste Stufe des Werkausbaus war die Integration zweier Teile des Werkgeländes, die bislang durch einen öffentlichen Weg getrennt waren. Dank des aktiv geführten Nachbarschaftsdialogs ist es im Januar 2019 gelungen, die Smołdzinowska Strasse in das Werkgelände einzugliedern und somit beide Werkteile auf einem Gelände zu verbinden.

Neue Logistikhalle
Im nächsten Schritt entstand die neue Logistikhalle mit einer Lagerfläche von 46’000 m² für Komponenten der Produktion des Caddy und T6.1: Motoren, Stossdämpfer, Seitenscheiben, Türverkleidungen, Trennwänden und Treibstofftanks. Durch die unmittelbare Nähe der Halle zur Produktion werden künftig bis zu 260 LKW-Fahrten pro Tag zwischen Poznań und dem Standort in Swarzędz eingespart.

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450 neue, multifunktionsfähige Roboter sind im angepassten Werk in Poznan im Einsatz.

Erweiterung des Karosseriebaus – zusätzliche 14’000 m² Fläche und 450 neue Roboter
Die grösste finanzielle und organisatorische Herausforderung der vergangenen zwei Jahre war die Erweiterung des Karosseriebaus. Neben der neuen Halle mit einer Gesamtfläche von über 14’000 m² und einem Fassungsvolumen von 200’000 m³, investierte Volkswagen Poznań vor allem in moderne Technologie: 450 neue, multifunktionsfähige Roboter werden im Karosseriebau des neuen Caddy eingesetzt. Sie ermöglichen eine präzise Bearbeitung und Verschweissung der hochfesten und warm gefalzten Bleche. Gleichzeitig steigt der Automatisierungsgrad im Karosseriebau von ursprünglich 43 auf über 80 Prozent.

Neue Kompetenzen in der Fertigung
Die Automatisierung der Produktionsprozesse bringt auch umfangreiche Veränderungen der Organisation mit sich. „Zusammen mit dem technischen Fortschritt entstehen neue Kompetenzanforderungen für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Der Bau der Karosserie des neuen Caddy erfordert einen deutlich niedrigeren Anteil manueller Tätigkeiten, während der Bedarf zum Steuern der Anlagen und Maschinen nahezu um das Dreifache steigt. Für das Werk in Poznań haben wir in den vergangenen zwei Jahren deshalb über 1800 Schulungen umgesetzt, deren Ziel die Umschulung und Weiterbildung der Mannschaft für ihre neuen Aufgaben war“, sagt Jolanta Musielak, Vorstandsmitglied für Personal und Organisation.

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Die ersten Fahrzeuge zum Test der Fertigungsprozesse laufen derzeit durch die neuen Anlagen.

Historischer Rückgang beim Export und Import

MARKT SCHWEIZ 2020 Im zweiten Quartal 2020 gingen die Ausfuhren gegenüber dem ersten Quartal saisonbereinigt um 11,5 Prozent und die Einfuhren gar um 16,0 Prozent zurück. Dieses Ergebnis ist auf die starke Abnahme aufgrund der Corona-Pandemie im April 2020 zurückzuführen,

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In der Handelsbilanz resultierte im zweiten Quartal 2020 ein Rekordüberschuss von 9,6 Milliarden Franken.

Im zweiten Quartal 2020 verzeichneten die Exporte saisonbereinigt einen weitreichenden Rückgang von insgesamt 11,5 Prozent (real: – 12,5 Prozent). Somit reduzierte sich der Auslandumsatz auf 50,1 Milliarden Franken und entsprach jenem vom letzten Quartal 2016. Dieses Minus rührte vor allem vom April her; im Juni verzeichneten der Export eine starke Erholung. Indessen gingen die Importe mit – 16,0 Prozent (real: – 12,1 Prozent) auf 40,5 Milliarden Franken zurück, was der stärksten saisonbereinigten Einbusse innert Quartalsfrist seit Jahrzehnten entspricht. Nach diesem Einbruch im April nahmen die Importe im Mai und Juni wieder zu. Die Handelsbilanz schloss mit einem Überschuss von 9,6 Milliarden Franken.

Flächendeckender Rückgang in allen Export-Segmenten
Ausnahmslos alle Export-Sparten gingen im zweiten Quartal 2020 zurück. Ein Rekordminus registrierten die Ausfuhren von Bijouterie und Juwelierwaren (- 70,2 Prozent; übrige Warengruppen) sowie Uhren (- 51,5 Prozent). Kumuliert büssten deren Exporte 4,1 Milliarden Franken ein; das sind zwei Drittel des gesamten Rückganges. Merklich sanken auch die Ausfuhren von Präzisionsinstrumenten (- 18,1 Prozent), Metallen (- 15,5 Prozent) sowie Maschinen und Elektronik (- 13,0 Prozent). Zusammen betrug deren Exportrückgang 2,2 Milliarden Franken. Auch der Export von chemisch-pharmazeutischen Produkten erzielte Mindereinnahmen im Umfang von 1,2 Milliarden Franken (- 3,8 Prozent), die hauptsächlich von rückläufigen Medikamentenverkäufen herrührten.

Die Ausfuhren nach Europa gingen um 14,7 Prozent zurück. Das Minus Europas verantworteten hauptsächlich die Nachbarländer, die insgesamt Waren im Wert von 2,8 Milliarden Franken weniger nachfragten. Niveaumässig fielen Frankreich und Italien sogar auf die Jahre 1997 bzw. 2001 zurück. Aber auch ins Vereinigte Königreich (- 544 Millionen Franken) wurde weniger ausgeführt. Die Einfuhren aus allen grossen Beschaffungsmärkten sind eingebrochen: Europa verzeichnete die fünfte Quartalseinbusse in Folge (- 17,8 Prozent), was hauptsächlich auf Mindereinfuhren aus den Nachbarstaaten Deutschland (- 2,0 Milliarden Franken), Frankreich (- 1,6 Milliarden Franken), Italien (- 693 Millionen Franken) und Österreich (- 339 Millionen Franken) zurückzuführen war.

Hier gibt es die Medienmitteilung der Eidgenössischen Zollverwaltung mit allen Grafiken im Original als PDF.