Das Messe-Highlight der ST Saxer Transport AG ist auf der Strasse

V8-POWER Noch im November 2023 stand der neue Scania 770S A 6×4 NB der ST Saxer Transport AG als eines von vielen Highlights auf dem transport-CH-Messestand der Scania Schweiz AG. In diesem Jahr ist nun fertig präsentiert und es gilt, der eigentlichen Aufgabe eines Nutzfahrzeuges nachzugehen.

Der neue Scania 770S A 6×4 NB der ST Saxer Transport AG ist ein Blickfang.

Die Entstehung der heutigen ST Saxer Transport AG im zürcherischen Dietikon liegt schon weit über 100 Jahre zurück. Heute führt René Saxer die Unternehmung, die schon seit Jahrzehnten mit ihren blauen Fahrzeugen und den gelb-orange-roten Filetstreifen ein bekanntes Bild auf Schweizer Strassen und Autobahnen abgibt.
Die heutigen Dienstleistungen der ST Saxer Transport AG liegen in den Bereichen Kipper- und verdichtete Losetransporte sowie dem Transport von vorfabrizierten Betonprodukten. Dabei ist man im Kipperbereich überwiegend in der Region Zürich und auch einmal in der ganzen deutschsprachigen Schweiz unterwegs, wobei es die Fahrer mit ihren Fahrzeugen und den Silo-Aufliegern vielfach ins angrenzende Ausland führt. Der noch relativ junge Bereich von Transport von vorfabrizierten Betonelementen findet in der Schweiz und im angrenzenden Ausland statt.

Von aussen kaum erkennbar: Dank 27 cm verlängerter Kabine geniesst der Fahrer auf seinen Touren einen noch höheren Komfort.

ST Saxer Transport AG mit einem Herz für V8

Schon seit Jahrzehnten schlägt das Herz von René Saxer für V8-Motoren von Scania. «Es ist einfach aussergewöhnlich, emotional und nicht vergleichbar, wenn man mit einem solchen Fahrzeug auf unbefestigten oder befestigten Strassen, oder gar auf Autobahnen unterwegs sein darf. Diese Kraft, der Motoren-Sound in den Ohren und dann das Durchzugsvermögen des V8, einfach nur genial und etwas, das man nicht mehr missen möchte, wenn man es selbst einmal erlebt hat. Das geht einem einfach nur noch so unter die Haut», erzählt René Saxer.

Dem Fahrer steht ein 100 cm breites Bett und ein noch grösseres Raumangebot zur Verfügung.

Und er weiss es am besten und muss nicht etwas nacherzählen, was ihm andere vorschwärmen, denn er selbst ist tagtäglich noch mit seiner 770R 6×4 NB Sattelzugmaschine, natürlich mit V8-Motor, auf den Strassen unterwegs. Deshalb überrascht es nicht, dass auch die neueste 6×4-Sattelzugmaschine einen V8-Motor unter dem Fahrerhaus verborgen hält. Die neue 770S A 6×4 NB stand dabei als eines von vielen Highlights im Zentrum auf dem transport-CH-Messestand der Scania Schweiz AG in Bern. Schon dort fand das Fahrzeug viele Freunde und Fans von Scania V8-Fahrzeugen und zog einige neidische Blicke auf sich.

Dank liftbarer und entkoppelbarer 3. Achse kann bis zu 6 Prozent Treibstoff eingespart werden und das Fahrzeug wird dadurch auch noch wendiger.

Doch vielen Besuchern fiel erst bei näherem Betrachten auf, dass das ausgestellte Fahrzeug noch zwei weitere Schweizer Premieren zu bieten hatte. Zum einen war es die neue, verlängerte CS23H Kabine und zum Zweiten eine angetriebene Doppelachse.

Verlängertes Fahrerhaus und neue Doppelachse

Mit dieser Einführung von CR- und CS23 Fahrerhäusern konnte der Fahrerkomfort noch gesteigert werden. Der Zuwachs von 27 cm bedeutet einen Raumzuwachs von 13 Prozent – ein deutlicher Unterschied, der viele neue Möglichkeiten bietet, um das Fahrerhaus noch individueller zu gestalten. So verfügt man über genügend Platz, um ein noch hochwertigeres Bett von 100 cm Breite einzubauen, was dem Fahrer eine noch bequemere und komfortablere Nachtruhe erlaubt.

Je nach Auftrag mit unterschiedlichen Aufliegern unterwegs.

Die zweite Premiere beim neuen 770S A 6×4 NB waren die neuen Hinterachsen RB662 mit optionaler Lift- und Abkopplungs-Funktion. Wird die die dritte Achse angehoben, kann bis zu 6 Prozent Treibstoff eingespart werden und der Wenderadius reduziert sich erheblich. Diese Funktion wird besonders dann geschätzt, wenn die Rück- oder auch Hinfahrt leer unter die Räder genommen wird.

André Jäger ist des Lobes voll über «seinen» neuen Scania 770S A 6×4 NB.

Nach den ersten Touren mit dem Flachbett-Tiefgänger und schweren, vorfabrizierten Betonelementen kommt der glückliche Fahrer des 770S A 6×4 NB, André Jäger, nicht mehr zum Schwärmen raus: «Einfach nur genial und ein Traum für jeden Fahrer, insbesondere, wenn man auch zwei- bis dreimal pro Woche in diesem luxuriösen und äusserst geräumigen Fahrerhaus übernachten darf, nicht muss! Doch das sind erst Eindrücke nach den ersten wenigen Einsatzwochen, auf denen noch viele und mit noch schöneren Erlebnissen folgen werden», freut sich Fahrer André auf die nächsten Einsätze mit seinem 770S A 6×4 NB.

Urweider-LKW-Kalender 2025 jetzt bestellbar

VETERANEN UND SCHWERTRANSPORTE Seit Jahren produziert und verkauft Erich Urweider seine Jahreskalender mit Veteranen-Lastwagen. Nun sind die Ausgaben für das kommende Jahr erhältlich: «LKW-Veteranen 2025» und «Schwertransporte 2025»

Inhaltsübersicht des Kalenders «LKW-Veteranen 2025»

Die Kalender sind auf hochwertigem 250 g/m² Papier gedruckt und einzeln verpackt. Sie umfassen 14 Seiten, das heisst Titelbild, zwölf Monatsseiten mit Kalendarium und eine Übersichtsseite mit einigen Angaben zum Fahrzeug / zur Fahrzeugkombination.

Die Kalender können für 33 Franken pro Stück (exkl. Versand) per E-Mail an erich@urweider.com, auf der Webseite www.urweider.com oder unter +41 (0)62 897 17 19 bestellt werden.

Titelbild des Kalenders «Schwertransporte 2025»

Emissionsfreie Autotransporter aus der Schweiz für Mosolf Gruppe

ABLIEFERUNG Einer der führenden Systemdienstleister der Automobilindustrie in Europa stellte in Anwesenheit des Verkehrsministers von Baden-Württemberg am 4. September 2024 sein neues Dienstleistungsprodukt «Emissionsfreie Fahrzeugauslieferung Baden-Württemberg» vor.

Drei der sechs vollelektrischen Designwerk-Autotransporter für die Mosolf Gruppe. Weitere sechs Fahrzeuge folgen 2025. (© Photo Schneider)

Bei der feierlichen Veranstaltung in der Niederlassung in Illingen (D) wurde das innovative Konzept präsentiert und gleichzeitig die Flotte der Mosolf Gruppe am Standort um weitere vollelektrische Autotransporter des Schweizer Herstellers Designwerk (inkl. Ladeinfrastruktur) ergänzt.

Die emissionsfreien Transporte bieten den Kunden eine zusätzliche Option, die Fahrzeugauslieferung nachhaltiger zu organisieren. Mit Konzeptstart demonstriert die Mosolf Gruppe, wie Logistik mit modernen Umweltstandards erfolgreich in Einklang gebracht werden kann. Die Mosolf Gruppe hat sich im Rahmen ihrer Konzernstrategie der schrittweisen Transformation der LKW-Flotte hin zu emissionsarmen Antriebstechnologien verschrieben. Ab sofort stehen am Standort Illingen bis zu sechs vollelektrische Autotransporter für den Einsatz bereit, weitere sechs Fahrzeuge folgen zu Beginn 2025.

Meilenstein in der deutschen Automobil-Logistik: Winfried Hermann, Verkehrsminister von Baden-Württemberg, Dr. Jörg Mosolf, Vorstandsvorsitzender und Dr. Egon Christ, Leiter Unternehmensstrategie der Mosolf Gruppe (v.l.) an der Präsentation.

Klimaneutraler Gütertransport auch auf der Strasse keine Zukunftsmusik mehr

«Die Technologie ist da – und sie funktioniert. Unser Ziel ist es, dass bis 2030 jede zweite Tonne im Güterverkehr klimaneutral transportiert wird. Hier können wir sehen, wie zukunftsgewandte Unternehmen das bereits heute in die Tat umsetzen. Als Land werden wir die Unternehmen bei der Umsetzung unterstützen», betont Winfried Hermann, Verkehrsminister von Baden-Württemberg.

Dr. Jörg Mosolf, Vorstandsvorsitzender der Mosolf Gruppe, erklärt: «Mit der Einführung des neuen Dienstleistungsproduktes unterstreichen wir unser Engagement für nachhaltigere Transportlösungen. Unsere Kunden erhalten dadurch die Möglichkeit, noch umweltfreundlicher und effizienter zu agieren. Das neue Produkt ist Teil unserer Konzernstrategie, die die Transformation unserer LKW-Flotte hin zu CO₂-armen Antriebstechnologien beinhaltet.»

«Die Mosolf Gruppe beweist mit der Inbetriebnahme neuer E-LKWs ihre Innovationskraft und das Potenzial der Branche für die Zukunft. Mit dem Ausbau der elektrisch betriebenen Flotte können jährlich bis zu 1000 Tonnen CO₂ am Standort Illingen eingespart werden», ergänzt Dr. Egon Christ, Leiter Unternehmensstrategie der Mosolf Gruppe.

2 Millionen Euro Förderung für Mosolf Gruppe

Dr. Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr: «Wir unterstützen die Mosolf Gruppe beim Umstieg auf klimafreundliche E-LKWs mit rund 2 Millionen Euro. Ein klimaneutraler Transport ist ein wichtiger Schritt zu einer nachhaltigen Wirtschaft. Die Transformation kann nur gemeinsam gelingen.»

Im Rahmen der Richtlinie über die Förderung von leichten und schweren Nutzfahrzeugen mit alternativen, klimaschonenden Antrieben und dazugehöriger Tank- und Ladeinfrastruktur (KsNI) wird die Erweiterung der Mosolf-Flotte durch E-Autotransporter und Ladeinfrastruktur mit insgesamt 2’086’936.95 Euro durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert. Die Förderrichtlinie wird von der NOW GmbH koordiniert, Anträge werden durch das Bundesamt für Logistik und Mobilität bewilligt.

Das Mobile Robotic Fulfillment System revolutioniert Warenversand

LOGISTICS HALL OF FAME Das System ermöglicht vielen E-Commerce-Spezialisten, den taggleichen, effizienten und fehlerfreien Versand von Waren. Dessen Erfinder Mick Mountz, Dr. Peter Wurman und Prof. Dr. Raffaello D´Andrea werden dafür am 5. Dezember in die Ruhmeshalle der Logistik aufgenommen.

Die Entscheidung der Jury ist gefallen: Die Erfinder des Mobile Robotic Fulfillment Systems in der Intralogistik, Dr. Peter Wurman (59), Mick Mountz (59) und Prof. Dr. Raffaello D’Andrea (57), werden in die Logistics Hall of Fame aufgenommen. (v.l.)

Mit ihren Entwicklungen für das 2003 in den USA gegründete Unternehmen Kiva Systems ermöglichte das Trio zahlreichen E-Commerce-Unternehmen taggleiche, effiziente und fehlerfreie Warenlieferungen. Logistikmitarbeitende laufen nicht mehr an Regalen entlang und suchen nach Bestellungen, sondern Autonome Mobile Roboter (AMR) bewegen ein Regal mit Ware zu den Kommissionierplätzen.

«Mountz, Wurman und D’Andrea können für sich in Anspruch nehmen, das Ware-zur-Person-Kommissionierkonzept zum globalen Standard für viele E-Commerce- und Omnichannel-Prozesse gemacht zu haben. Mobile Robotic Fulfillment Systeme sind für viele Unternehmen die technologische Grundlage für die Same-Day-Delivery, wie wir sie heute kennen», erklärt Anita Würmser, Geschäftsführende Juryvorsitzende der Logistics Hall of Fame die Entscheidung der Fachjury, der 70 namhafte Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Medien aus 13 Nationen angehören.

Das Herzstück des Systems sind mobile Transportroboter, die für die kontinuierliche Bewegung der Waren in kleinen Regalen zwischen den Lagerbereichen und den Kommissionierplätzen sorgen.

Hintergrund: Das Ende des E-Commerce-Anbieters Webvan in den USA im Jahr 2001 war zugleich die Geburtsstunde der Idee des Mobile Robotic Fulfillment Systems. Mountz führte den Niedergang seines ehemaligen Arbeitgebers auf unflexible Intralogistiksysteme und hohe Kosten bei der Auftragsabwicklung zurück. Das inspirierte den Amerikaner dazu, eine Methode für die Kommissionierung, Verpackung und den Versand von Aufträgen zu entwickeln, die jeden Artikel zu jeder Zeit an jeden Logistikmitarbeitenden liefern kann.

Um seine Idee zu verwirklichen, suchte Mountz die Hilfe des KI- und Softwareexperten Peter Wurman und des Robotik- und KI-Pioniers Raffaello D’Andrea und gründete 2003 gemeinsam mit seinen beiden Kollegen Distrobot. Im Jahr 2005 wurde daraus Kiva Systems. Mountz fungierte als CEO, während Wurman und D’Andrea die Co-CTOs wurden. Gemeinsam entwickelten sie das mobile Fulfillment-System Kiva (US-Patent Nummer 8.649.899).

Das Kiva-Team im Jahr 2004, also vor 20 Jahren.

Amortisiert in zwei Jahren

In herkömmlichen Logistikzentren mussten die Angestellten täglich bis zu 15 Kilometer gehen, um die Produkte in den Regalen zu suchen. Mit dem Mobile Robotic Fulfillment System werden die Bestände stattdessen in der Mitte des Lagers konsolidiert. Die Mitarbeitenden befinden sich an Kommissionierstationen im Umkreis. Sobald eine Bestellung eingegangen ist, werden die mobilen Transportroboter aktiviert, um das richtige Mini-Regal zu holen und es einem Mitarbeitenden zu bringen, der die bestellten Produkte in einen Versandkarton legt. Das Prinzip lässt sich schnell und kostengünstig erweitern. Die Investition amortisiert sich in der Regel in weniger als zwei Jahren. Lange Laufwege und unfallträchtige Transporte mit Gabelstaplern gehören damit in vielen Lagern des Handels der Vergangenheit an.

Das Geheimnis des Kiva Systems liegt in der kostengünstigen Ausstattung und den leistungsstarken Algorithmen, sowohl auf den Robotern als auch auf den Servern. Die Geräte navigieren sicher durch das Distributionszentrum, indem sie zunächst Daten aus verschiedenen Sensoren wie Kamers und Trägheitssensoren zusammenführen, um die Position des Roboters im Lager zu bestimmen. Dann führen sie Aufträge aus, die durch drahtlose Kommunikation orchestriert werden, was sicherstellt, dass keine Kollisionen auftreten können. Die Software-Algorithmen in der Cloud sorgen dafür, dass das System die Zeit der Angestellten und des Roboters optimal nutzt.

Distribot-Prototyp aus dem Jahr 2003.

Mobile Robotic Fulfillment System überzeugte Amazon

Mit 275 Mitarbeitern war Kiva Systems ein vollständig vertikal integriertes Unternehmen, das die gesamte Hard- und Software selbst herstellte, einschliesslich zweier verschiedener Robotermodelle. Eines konnte Lasten von bis zu 450 Kilogramm tragen, das andere von bis zu 1400 Kilogramm – beide trugen die charakteristische orange Farbe der Firma. Bis 2012 zählten Dutzende von Unternehmen zu den Kunden, darunter Walgreens, Staples und Gap. Der grösste Kunde wurde jedoch Amazon, das das Unternehmen im März 2012 für 775 Millionen US-Dollar kaufte. Im August 2015 änderte die Firma ihren Namen von Kiva Systems LLC in Amazon Robotics LLC. Bis 2024 strebt das Unternehmen den Einsatz von 800’000 mobilen Robotern in den Distributionszentren des E-Commerce-Riesen weltweit an.

Das von Mountz, Wurman und D’Andrea entwickelte Mobile Robotic Fulfillment System fand in der Intralogistikbranche grossen Anklang und wurde in den vergangenen zehn Jahren vielfach kopiert und weiterentwickelt. Ähnliche Systeme sind inzwischen auch von anderen Anbietern weltweit erhältlich. Heute ist Mountz Vorstandsmitglied bei der MIT Corporation, The Engine Accelerator und Verity. Wurman ist geschäftsführender Direktor bei Sony AI. D`Andrea ist der Gründer, Vorsitzende und CEO von Verity und Professor an der ETH Zürich.

Mobile Robotic Fulfillment System im Praxiseinsatz.

Offiziell aufgenommen in die Logistics Hall of Fame wird das erfolgreiche Trio im Rahmen eines Gala-Empfangs am 5. Dezember 2024 im Bundesministerium für Digitales und Verkehr in Berlin. Bisher schafften es inklusive der Kiva Systems-Gründer 44 Logistikerinnen und Logistiker in die Ruhmeshalle der Logistik.

Hintergrund Logistics Hall of Fame

Die Logistics Hall of Fame ehrt internationale Persönlichkeiten, die sich um die Weiterentwicklung von Logistik und Supply Chain Management außergewöhnlich verdient gemacht haben. Ziel ist es, als weltweite Plattform die Meilensteine der Logistik zu dokumentieren und ihre Macher auszuzeichnen, um so die Bedeutung der Logistik für Wirtschaft und Gesellschaft zu unterstreichen. Die Logistics Hall of Fame verleiht zudem die Auszeichnung Logistics Leader of the Year an aktuelle Taktgeber der Logistik. Stifter ist die STILL GmbH. Außerdem zeichnet die Logistics Hall of Fame innovative Logistikprojekte von humanitären Organisationen mit der Lynn C. Fritz Medal for Excellence in Humanitarian Logistics aus. Stifter ist das Fritz Institute. Die Non-Profit-Initiative wird unterstützt von Politik, Verbänden, Medien, Wirtschaft und Wissenschaft. Die Schirmherrschaft hat Dr. Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr, inne.

BEV-erfahrene Brauerei Feldschlösschen erprobt E-Tech T

PRAXISTEST Erste Erfahrungen mit einem elektrischen Lastwagen sammelte das traditionsreiche Unternehmen bereits 2013. Zu den 20 vollelektrischen Renault Trucks für die Feinverteilung ist nun ein Renault Trucks E-Tech T hinzugekommen, um den Einsatz vollelektrischer LKW auch für längere Tagesrouten zu erproben.

Mit dem Renault Trucks E-Tech T P6×2 möchte die Feldschlösschen Getränke AG die Möglichkeiten batterieelektrischer LKW weiter ausloten.

Die Brauerei Feldschlösschen mit Sitz im aargauischen Rheinfelden braucht wohl kaum näher vorgestellt zu werden – es wäre, als ob man Wasser in den Rhein trägt. Wer auf der Autobahn in Richtung Basel oder umgekehrt an Rheinfelden vorbeifährt, dem kann das imposante Gebäude der Brauerei gar nicht entgehen. Die Gründerväter Theophil Roniger und Mathias Wüthrich gingen 1876 fix mit der Idee an den Start: «Wir bauen ein Schloss». Heute zählt das geschichtsträchtige Schloss zum Kulturgut und steht unter Denkmalschutz. In der Branche gilt es bei vielen Leuten als die schönste Brauerei Europas.

Der Dreiachser kommt als Anhängerzug zum Einsatz.

Brauerei Feldschlösschen nimmt Nachhaltigkeit ernst

Der erste Lastwagen zur Auslieferung von Bier kam 1912 zum Einsatz. Seither hat sich logischerweise viel getan. Die Feldschlösschen Getränke AG, welche seit 2000 zur Carlsberg-Gruppe gehört, verfolgt konsequent eine Nachhaltigkeitsstrategie, die unter dem verheissungsvollen Titel «Together Towards ZERO» vorangetrieben wird. In Bezug auf die Fahrzeugflotte wurde 2013 ein erster Meilenstein gesetzt: Die Brauerei setzte erstmals einen vollelektrischen Lastwagen für ihre Transporttätigkeiten ein. Damit galt es zunächst mal, Erfahrungen zu sammeln. Der eigentliche Durchbruch in dieser Beschaffungsstrategie erfolgte Ende 2020: Der erste vollelektrische Renault Trucks mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 26 Tonnen wurde ausgeliefert. Bis im Frühling 2021 stiessen weitere 19 Einheiten dieser Fahrzeugausführung zur Flotte. Sie werden für die Feinverteilung eingesetzt.

Sechs Batterieeinheiten zu je 90 kWh stellen eine Kapazität von 540 kWh bereit. Damit soll eine Reichweite von 340 Kilometer problemlos möglich sein.

Einen Schritt weiter

Im Juni dieses Jahres setzte die Brauerei Feldschlösschen mit der Anschaffung eines Renault Trucks E-Tech T P6×2 und einem zulässigen Gesamtgewicht von 44 Tonnen zum nächsten Schritt an. Er kommt als Anhängerzug zum Einsatz und soll Aufschluss darüber geben, inwieweit elektrische Lastwagen auch auf längeren Touren eingesetzt werden können. Für Marco Wicki, Teamleiter Distribution Event und verantwortlich für den Flotteneinsatz in seinem Bereich, liegen die Vorteile auf der Hand: «Auf dem Weg zu Zero CO₂ setzen wir damit einen nächsten bedeutenden Schritt. Bei vielen unserer Abladestellen kommt hinzu, dass wir in Innenstädten, generell in bewohnten Gebieten die Lärmimmissionen mit dem Einsatz vollelektrischer Lastwagen spürbar reduzieren können.»

Positives Echo

Marco Wicki kann bisher eine positive Bilanz ziehen: «Unser Chauffeur schätzt die Laufruhe, lobt die Motorleistung und muss auch punkto Fahrhilfen keine Abstriche in Kauf nehmen.» Sechs Batterieeinheiten zu je 90 kWh stellen eine Kapazität von 540 kWh bereit. Damit soll eine Reichweite von 340 Kilometern problemlos möglich sein. Wicki, mit einem Blick ins Flottenmanagementsystem, liest heraus: «Mit dem Anhängerzug haben wir mit vollen Batterien sogar maximal 359 Kilometer erreicht. Vielfach weist das Fahrzeug eine Restkapazität von 19 Prozent auf, wenn es von seiner Tour zurückkommt.» Der Chauffeur habe sich mittlerweile auch einen Fahrstil angeeignet, der die Rekuperation begünstigt. Gleichwohl räumt Marco Wicki ein: «Wir stecken nach wie vor in der Erprobungsphase. Spannend wird für uns im Winter der Einfluss der Aussentemperaturen auf die Batterieleistung.»

Andreas Bucher, Flottenmanager bei Feldschlösschen, verantwortet die gesamte Flotte von aktuell 120 Fahrzeugen. Er deutet an, dass es im Sinne der Nachhaltigkeitsstrategie sei, den Fuhrpark Schritt für Schritt auf Elektro umzustellen.

Amelie Bapst gewinnt Scania Lehrlings-Challenge

NACHWUCHSFÖRDERUNG Im Herbst 2023 lancierte die Scania Schweiz AG einen Lehrlings-Wettbewerb, um die zukünftigen Fachkräfte für die Elektrifizierung von schweren Nutzfahrzeugen zu sensibilisieren. Dabei konnte Amelie Bapst die Jury von Ihrer Idee und Konzept am meisten überzeugen.

Amelie Bapst vor ihrem Siegerprojekt der Scania Lehrlings-Challenge.

«Wie kann man die Auszubildenden in der gesamten Schweizer Scania Organisation mit auf die Reise in eine nachhaltige Transportzukunft mitnehmen und so deren Bewusstsein für die Elektrifizierung von schweren Nutzfahrzeugen fördern und aktiv einbinden?», lautete die Aufgabe, welche sich die Scania Schweiz AG selbst gestellt und mit einer Lehrlings-Challenge umgesetzt hat.

Vergangenen Herbst erfolgte dazu der Startschuss und alle Auszubildenden wurden via Betriebsleiter oder Vorgesetzte über das Konzept und die «Spielregeln» informiert. Dabei wurde die innovativste und kreativste Idee für die Beschriftung der ersten Battery Electric Vehicle (BEV) Sattelzugmaschine in der Schweiz gesucht. Als Anerkennung für ihre Leistung konnten attraktive Preise gewonnen werden, das Sieger-Projekt sollte dabei eins zu eins umgesetzt und als Höhepunkt am Int. Trucker & Country-Festival von Ende Juni in Interlaken präsentiert werden.

Das eingereichte Projekt von Amelie überzeugt die Jury am meisten.

Lehrlings-Challenge motivierte ganze Schweiz

Aus der ganzen Schweiz wurden Ideen eingereicht, die nicht unterschiedlicher hätten sein können. Alle eingereichten Vorschläge durften anschliessend der Jury online und mit eigenen Worten vorgestellt werden. So erfuhr die Jury etwas mehr über die Gedanken hinter den eingereichten Projekten, was für das eine oder andere «Aha» sorgte und das Verständnis förderte. Am Schluss setzte sich das von Amelie Bapst eingereichte Projekt durch und gewann den ersten Preis.

Gross war die Freude bei Amelie, als sie erfuhr, dass sie die Scania Lehrlings-Challenge für sich entscheiden und so den ersten Preis gewinnen konnte. Auf die Frage, wie sie denn ihr eingereichtes Sieger-Projekt umschreiben würde und welche Ideen dahinterstand, kann Amelie wie folgt zitiert werden: «Elektrifizierung kann am besten mit einem Blitz erklärt werden und die Marke Scania ist emotional sehr stark mit dem Greif verknüpft. Aus diesen beiden Grundgedanken entstand dann das eingereichte Projekt. Es war jedoch nicht das Einzige, das durch mich eingereicht wurde.»

«Elektrifizierung kann am besten mit einem Blitz erklärt werden und die Marke Scania ist emotional sehr stark mit dem Greif verknüpft», so die Gewinnerin.

Es war aber auch ein Team-Projekt, für das sie sich insbesondere bei ihrem Lehrlings-Ausbildner Christoph Schlup herzlich bedanken möchte. Er stand jederzeit mit Rat und Tat für sie und ihre Ideen zur Verfügung und unterstützte sie, wo immer er nur konnte.

Die 19-jährige Amelie Bapst absolviert derzeit die Ausbildung zur «Automobil-Mechatronikerin Fachrichtung Nutzfahrzeuge» bei der A. Reinhard Nutzfahrzeuge AG in Kallnach und schliesst die vierjährige Lehre im Sommer 2025 ab. Als Hobby nennt Amelie Motorrad fahren und zusammen mit Freunden die vorhandene Freizeit geniessen.

Am liebsten würde Amelie gleich einsteigen und losfahren.

Dynamic Micro-Hub: City-Logistik-Projekt von Planzer und LOXO

LETZTE MEILE Das Logistikunternehmen Planzer und das Tech-Startup LOXO rollten am 19. September 2024 in der Stadt Bern erstmals ihr Ko-Pilotprojekt aus. Mit vereinter Expertise aus Logistik und Technologie möchten die beiden Schweizer Unternehmen die City-Logistik auf ein neues Level heben.

In der zweijährigen Pilotphase in der Stadt Bern navigiert Mathilde mehrmals täglich vom Planzer-
Bahncenter zu 14 strategischen Umschlagpunkten.

Immer mehr Städte und Agglomerationen streben nachhaltige Verkehrslösungen an, da die Folgen von Klimawandel und Emissionsbelastung steigen und sich die Platzverhältnisse für die Versorgung verschlechtern. Hochautomatisiertes Fahren des Levels 4 (ohne Fahrpersonal im spezifischen Anwendungsfall) wird weltweit vorangetrieben – auch in der Schweiz. Im Frühjahr 2025 tritt voraussichtlich die neue Verordnung über das automatisierte Fahren (VAF) in Kraft. Für die Gütermobilität und die Zustellung von Paketen auf der letzten Meile birgt dies enorme Chancen.

Dazu hat LOXO seine Navigationssoftware LOXO Digital Driver sowie zwei Wechselboxen in ein VW-Nutzfahrzeug des Typs ID. Buzz integriert.

Effiziente Zustellung bis zur Haustür

Um dieses Potenzial wertschöpfend zu nutzen und den steigenden Anforderungen an städtische Lieferketten gerecht zu werden, haben Planzer und LOXO das Projekt «Planzer – Dynamic Micro-Hub w LOXO» ins Leben gerufen. Weitere am Projekt beteiligte Partner sind: Stadt Bern, Bozzio AG, Bosch AG, SwissMoves, Noviv Mobility AG, SAAM. Der dynamische Micro-Hub zählt zu den fortschrittlichsten Anwendungen automatisierter Technologien in der Paketzustellung. Dazu hat LOXO die Navigationssoftware LOXO Digital Driver sowie zwei Wechselboxen, welche von Kyburz und Planzer speziell für diese Anwendung konzipiert wurden, in ein VW-Nutzfahrzeug des Typs ID. Buzz integriert. Als Hommage an die Gründerfamilie hat Planzer das Fahrzeug auf den Namen Mathilde getauft.

An den Umschlagpunkten werden die zwei Wechselboxen, in welchen sich Pakete befinden,
auf elektrische Kleinfahrzeuge umgeladen.

Dynamic Micro-Hub-Pilot in der Stadt Bern

In der zweijährigen Pilotphase in der Stadt Bern navigiert Mathilde mehrmals täglich vom Planzer-Bahncenter an der Murtenstrasse zu 14 für die Warenfeinverteilung strategischen Umschlagpunkten. Diese Punkte sind über das Gebiet der Stadt Bern verteilt, miteinander verbunden über ein bewilligtes Streckennetz von 67 Kilometern, teilweise mit anspruchsvollsten Verkehrssituationen wie viel Fahrrad- und Fussverkehr. Hier werden die zwei Wechselboxen, in welchen sich Pakete befinden, auf elektrische Kleinfahrzeuge umgeladen und von den Fahrerinnen und Fahrern von «Planzer Paket» an die Endkunden geliefert. Nach erfolgreichem Abschluss der Pilotphase visieren Planzer und LOXO eine Eigenentwicklung mit acht Wechselboxen und deren Rollout in weiteren Schweizer Städten an.

Für den Lebensraum Stadt engagiert

Mit diesem neuartigen Konzept beabsichtigen die Innovationspartner, die steigenden Anforderungen städtischer Lieferketten aufzugreifen und die Skalierbarkeit ihrer disruptiven Lösung sicherzustellen. Das Pilotprojekt gibt den Startschuss für eine daten- und dynamikgetriebene urbane City-Logistik. Mit einer weitgehend emissionsfreien Zustellung trägt es zu mehr Nachhaltigkeit für die Stadt als Lebensraum bei. Dazu Nils Planzer, CEO und VRP von Planzer: «Mit diesem Pilotprojekt wollen LOXO und wir als Innovationspartner den Grundstein für eine nachhaltige, datengetriebene City-Logistik legen, die städtische Lieferketten effizienter und umweltfreundlicher macht.»

Mathilde, wie das autonome Lieferfahrzeug benannt wurde, muss teilweise anspruchsvollste Verkehrssituationen wie viel Fahrrad- und Fussverkehr bewältigen können.

Nachhaltigkeitstransformation mit Dynamic Micro-Hub mitgestalten

«Planzer – Dynamic Micro-Hub w LOXO» soll ein Beispiel werden, dass ökologische und ökonomische Ziele Hand in Hand gehen können. Als zukünftige Betreiberin von selbstfahrenden Fahrzeugen in der Schweiz möchte Planzer die anstehende Nachhaltigkeitstransformation der Nahzustellung mitgestalten. Im Rahmen seiner Strategie «City-Logistik 2028 – Dynamik auf der letzten Meile» verfolgt das Familienunternehmen ein weiteres Projekt im Bereich des hochautomatisierten Fahrens. Das Pilotprojekt mit LOXO in Bern gilt als weitsichtige Erweiterung des aktuellen City-Logistik-Konzepts von Planzer, welches seit 1996 die emissionsarme Bahn für den Transport zwischen den eigenen, städtischen Bahncentern nutzt. Über die Emissionsreduktion hinaus optimiert es die Effizienz der Feinverteilung durch verbesserte Fahrwege mit wendigeren Fahrzeugen.

Die Fahrerinnen und Fahrer von
«Planzer Paket» liefern die Pakete anschliessend an die Endkunden aus.

Intelligente Automatisierung skalierbar machen

LOXO will mit der Integration des LOXO Digital Driver – der ersten Navigationssoftware Europas auf öffentlichen Strassen – die künstlich intelligente Level-4-Technologie im Stadtmassstab von Schweizer Städten validieren. Die Schweizer Zulassung dieses Autonomielevels erfolgt in mehreren Phasen. Die Software-as-a-Service (SaaS)-Lösung von LOXO lässt sich in nahezu jedes Drive-by-Wire-Fahrzeug integrieren. Speziell für den Nutzfahrzeugsektor entwickelt, erhöht sie mit virtuellem Mapping ihre Skalierbarkeit und sorgt dafür, dass der Betrieb schnell und kostengünstig bleibt. Amin Amini, CEO von LOXO, beschreibt den Schulterschluss mit Planzer wie folgt: «Wir sind überzeugt, dass diese Zusammenarbeit nicht nur das Geschäft von Planzer erweitern wird, sondern dass sich die Technologie als Standard für eine noch effizientere letzte Meile etablieren kann.»

UT Ruggell: neue Führung und langfristige Nachfolge

FÜHRUNGSWECHSEL Mit grosser Freude stellt die UT Umwelt- und Transporttechnik AG – in der Branche auch bekannt als UT Ruggell – ihre neue Führungscrew vor, die nicht nur die Leitung, sondern auch die langfristige Nachfolge des Unternehmens sicherstellen soll.

UT Ruggell neue Führung 2024 TIR transNews
Die neuen Führungskräfte der UT Umwelt- und Transporttechnik AG: Hansjörg Lipp und Christian Caduff.

Anfang September nahm Hansjörg Lipp seine Tätigkeit als neuer CEO bei UT Ruggell auf. Er soll eine Schlüsselrolle in der Nachfolge einnehmen. Als Dipl. Ingenieur FH holte er sich an der Universität St. Gallen das notwendige Management-Rüstzeug und bringt bereits langjährige Erfahrung als Geschäftsleiter eines Baumaschinenunternehmens mit. Lipp, wohnhaft in Diepoldsau, ist 58 Jahre alt, verheiratet und Vater von drei erwachsenen Kindern.

Im operativen Geschäft wird Lipp per sofort die Leitung des Verkaufs übernehmen. Dabei kann er auf die Unterstützung der Aussendienstmitarbeiter Markus Dürr, Urs Nussbaumer und Daniel Mangili zählen. «Die erfolgreiche Einführung der neuen Absetzkipper Gigant liegt mir dabei besonders am Herzen», so Lipp. Er freue sich, die Kunden und Geschäftspartner demnächst persönlich kennenzulernen: «Ich stehe ihnen für ihre Anliegen zur Verfügung.»

UT Ruggell neue Führung 2024 TIR transNews
120 Mitarbeiter konstruieren Absetzkipper, Mulden, Container und Presscontainer in den Werken Ruggell (Liechtenstein) und Dolná Streda (Slowakei).

Auch Technik von UT Ruggell verstärkt

Als technischen Leiter und weiteren Pfeiler der Nachfolgestrategie konnte die UT Umwelt- und Transporttechnik AG Christian Caduff gewinnen. Er nahm seine Tätigkeit bereits am 1. Juli auf und ist zuständig für Produktion, Service, Einkauf und Logistik. Caduff ist Dipl. Maschinenbau-Ingenieur FH und bringt ebenso langjährige Erfahrung in der Baumaschinenbranche mit. Caduff, wohnhaft in Au, ist 43 Jahre alt, verheiratet und Vater von zwei kleinen Kindern.

«Meine Leidenschaft gilt dem Service und der Optimierung von Prozessen, wobei ich stets das Ziel einwandfreier Produkte im Blick behalte», erklärt Caduff. Mit seiner Expertise werde er massgeblich dazu beitragen, die technischen Abläufe zu verfeinern und die Qualität der Produkte weiter zu steigern.

«Gemeinsam streben wir an, weiter mit qualitativ hochstehenden und marktgerechten Produkten und Dienstleistungen die UT in eine erfolgreiche und nachhaltige Zukunft zu führen. Als neue Führungscrew mit finanzieller Beteiligung stellen wir sicher, dass unser Unternehmen auch in den kommenden Jahrzehnten ein verlässlicher Partner für Sie bleibt», so das gemeinsame Versprechen an die Kunden. Und weiter: «Wir sind überzeugt, dass diese Veränderungen in der Unternehmensführung nicht nur die Kontinuität unseres Betriebs sichern, sondern auch neue Impulse für Innovation und Wachstum setzen werden. Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit Ihnen die Zukunft zu gestalten.»

Der letzte Führungswechsel bei UT fand vor drei Jahren statt.

Sophie Schumacher gewinnt Gold bei den WorldSkills

BERUFS-WM LYON Spektakulärer Erfolg für die 22-jährige Sophie Schumacher und das Schweizer Auto- und Nutzfahrzeuggewerbe: Die Nutzfahrzeug-Mechatronikerin aus Hagneck BE gewinnt bei den WorldSkills 2024 in Lyon (F) Gold.

Sophie Schumacher, ist die erste Frau, die bei den Berufsweltmeisterschaften im Bereich Automobil-Mechatronik für die Schweiz angetreten ist, und es handelt sich um die erste Goldmedaille für die Schweiz an den diesjährigen WorldSkills. © (Bild: Natascha Teixeira / SwissSkills)

Die 22-jährige Nutzfahrzeug-Mechatronikerin Sophie Schumacher aus Hagneck BE erringt den Sieg bei den WorldSkills 2024 in Lyon (F) und wird die erste Weltmeisterin in ihrem Beruf. Im neu eingeführten Exhibition Skill Heavy Truck Maintenance behauptete sie sich gegen eine internationale Konkurrenz aus sechs weiteren jungen Talenten. Als bei der feierlichen Siegerehrung für den Exhibition Skill auf dem Wettkampfgelände in der Eurexpo in Lyon ihr Name ausgerufen wurde, war der Jubel der Schweizer Fans, der Freunde und der Familie gross.

«Ich bin sehr, sehr glücklich. All der Stress und die Tränen sind vergessen. Die ganze Mühe hat sich ausgezahlt», erklärt Sophie Schumacher. «Ich wusste, dass es gut lief, doch ich konnte zu wenig einschätzen, was die anderen geleistet haben. Gegen Ende habe ich aber schon mit einer Medaille gerechnet. Nun wird mit Familie, Freunden und dem SwissSkills National Team in Lyon gefeiert!»

«Wir durften Sophie Schumacher auf nationaler Ebene über zwei Jahre begleiten. Die Entwicklung, die sie in dieser Zeit gemacht hat, ist eindrücklich», erläutert Olivier Maeder, Agvs-Geschäftsleiter, Bereich Bildung, stolz. «Im Januar 2023 hatte sie die Qualifikation für die EuroSkills verpasst. Zum Glück liess sie sich nochmals motivieren, um bei den SwissSkills Championships 2023 teilzunehmen und qualifizierte sich so am Ende doch noch für die WorldSkills 2024 in Lyon. Ihr beim Wettkampf zuzuschauen, war beeindruckend. Ich habe noch nie eine Teilnehmerin oder einen Teilnehmer an die WorldSkills begleitet, die oder der an allen Tagen so konzentriert an die Aufgaben herangegangen ist und durchgehend solche Spitzenleistungen abrufen konnte. Herzliche Gratulation, Sophie! Es war eine Freude, dabei zu sein und dir zuzuschauen.»

Hochanspruchsvolle Aufgaben für Sophie Schumacher

Am letzten von vier Wettkampftagen konnte die Nutzfahrzeug-Mechatronikerin beim Posten «Motormanagement» verschiedene Fehler diagnostizieren und Störungen beheben. Gleich nach dem Wettkampf sagte sie, sie sei sehr stolz darauf, dass sie es geschafft habe, hier teilzunehmen. Und mit ihrem Experten Jean Trotti habe sie eine Top-Vorbereitung gehabt und das Maximum herausgeholt.

Jean Trotti war 2015 selbst als Kandidat bei den WorldSkills in São Paulo (Brasilien) dabei. Als Experte ist er ein Medaillengarant: So gewann sein Kandidat Damian Schmid bei den EuroSkills 2021 in Graz (A) Gold, Fabio Bossart letztes Jahr bei den EuroSkills in Danzig (Polen) Silber und nun Sophie Schumacher Gold. Er arbeitet als Werkstattchef bei der Kolly SA in Aigle.

Sophie Schumacher ist die erste Frau, die bei den WorldSkills im Bereich Automobil-Mechatronik für die Schweiz antrat. Die Fachrichtung Nutzfahrzeuge (Skill Heavy Truck Maintenance) feierte ebenfalls Premiere bei den Berufsweltmeisterschaften. Die offizielle Rangverkündigung für die anderen Skills fand am 15. September 2024 statt.

Das SwissSkills National Team misst sich in 41 Skills gegen eine internationale Konkurrenz aus über 1450 jungen Talenten aus 64 Nationen in 59 verschiedenen Wettkämpfen.

Neuer VW Transporter ist innovatives Multitool für Profis

SIEBTE GENERATION Für das Publikum öffnet die IAA Transportation 2024 in Hannover übermorgen Dienstag ihre Tore, doch bereits heute Abend feiert an einer exklusiven Veranstaltung von Volkswagen Nutzfahrzeuge der rundum neue Transporter seine Weltpremiere.

VW Transporter IAA 2024 TIR transNews
Nach dem ID. Buzz und Multivan komplettiert der neue VW Transporter als Kastenwagen, Kombi, Pritsche und Caravelle das aktuelle Bulli-Spektrum.

Volkswagen Nutzfahrzeuge präsentierte bereits vorab erste Fotos seines komplett neu entwickelten Transporters. Die neue Generation bietet mehr Raum, mehr Nutzlast, mehr Anhängelast und mehr Effizienz. Zugleich wurde auch das unverkennbare Design des Transporters in eine neue Epoche transferiert. Die siebte Generation der Baureihe startet in drei Transporter-Varianten (Kombi, Kastenwagen und Pritsche) sowie als Caravelle (Personentransport). Für Vortrieb sorgen modernste Turbodiesel-, Plug-in-Hybrid- und Elektroantriebe. Optional steht ein Allradantrieb zur Verfügung.

Generell gilt, dass das Bulli-Spektrum nie zuvor grösser war: mit dem neuen Transporter und Caravelle, dem ikonischen ID. Buzz und ID. Buzz Cargo, dem vielseitigen Multivan und dem neuen California auf der Basis des Multivan bietet Volkswagen Nutzfahrzeuge für jeden Kunden den richtigen Bulli an.

VW Bulli PanAmericana TIR transNews
Der neue Transporter PanAmericana: Das ikonische Exklusivmodell wird mit 19-Zoll-Leichtmetallrädern und Allterrain-Verkleidungen starten.

VW Transporter mit breitem Modellspektrum

VW Nutzfahrzeuge offeriert den neuen Transporter als

  • Kastenwagen (Laderaum für den reinen Gütertransport)
  • Kastenwagen Plus (Laderaum mit zweiter Sitzreihe für den kombinierten Güter- und Personentransport)
  • Kombi (für den Personentransport) und als
  • Doppelkabine (Pritschenaufbau mit langem Radstand).
  • Die Kombi- und Kastenwagen sind optional mit Hochdach sowie einem verlängertem Radstand verfügbar.
  • Der exklusivere Caravelle wurde mit seinen neun Sitzplätzen für den kommerziellen Personentransport entwickelt – ein ideales Shuttle und Grossraumtaxi.
  • VW Nutzfahrzeuge wird den Caravelle in einer Grundversion sowie als mittleres Ausstattungsniveau «Life» und in der Topversion «Style» anbieten. Zudem ist der Caravelle auch mit verlängertem Radstand verfügbar.
  • Auch eine «PanAmericana»-Version mit robustem Allterrain-Design und exklusiven Ausstattungsdetails wird es sowohl vom Transporter als auch vom Caravelle geben.
VW Caravelle 2024 TIR transNews
Die Topversion Caravelle Style ist aussen an der eigenständigen Frontpartie mit einer dunkel abgesetzten Querspange inklusive einer hier integrierten Chromspange zu erkennen.

Neues Antriebsspektrum

Um das heute vom Markt geforderte Antriebsprogramm überhaupt so breit ausbauen zu können, musste eine Multi-Energy-Plattform entwickelt werden. Parallel zu den neuesten Turbodieselmotoren (TDI) wird es beide Modelle sowohl mit Plug-in-Hybridantrieb PHEV als auch mit reinem Elektroantrieb geben. Drei Leistungsvarianten der neuen TDI-Motoren mit 81 kW (110 PS), 110 kW (150 PS) und 125 kW (170 PS) stehen in der bereits gestarteten Vorverkaufsphase zur Wahl. Ebenfalls schon bestellbar ist der neu entwickelte Plug-in-Hybridantrieb (eHybrid) mit einer Systemleistung von 171 kW (232 PS). Schnell folgen werden drei Elektroantriebe in den Leistungsstufen 100 kW (136 PS), 160 kW (218 PS) und 210 kW (286 PS) mit einer Netto-Batteriekapazität von 64 kWh. Ebenso wird es eine E-Version mit reduzierter Leistung und kleinerer Batterie für den urbanen Lieferverkehr geben. Die TDI- und eHybrid-Modelle sind frontgetrieben.

Optional steht für die TDI-Versionen ab 110 kW der Allradantrieb 4Motion zur Verfügung. Die rein elektrischen Modelle besitzen Heckantrieb, zu einem späteren Zeitpunkt ist hier auch eine Allrad-Version geplant. Der 125-kW-TDI ist serienmässig mit einer 8-Gang-Getriebeautomatik ausgestattet, der 110-kW-TDI optional. Für die
Plug-in-Hybrid- und Elektromodelle ist eine Automatik obligatorisch.

T Interieur TIR transNews
Das hochwertige Interieur kennzeichne gemäss Volkswagen Nutzfahrzeuge eine Verbindung durchdachter Funktionen, robuster Materialien und hochästhetischer Designelemente.

Der VW Transporter im Detail

Gestartet wird die siebte Generation nicht mehr per Schlüssel, sondern generell via Startknopf neben den digitalen 12-Zoll-Instrumenten und dem 13-Zoll-Infotainmentdisplay. Das Multifunktionslenkrad ist serienmässig. Die Lautstärke des Infotainmentsystems wird über das Lenkrad oder einen klassischen Drehknopf eingestellt. Abgeschafft wurde der Handbremshebel; er ist nun als Schalter für die Parkbremse in der Schalttafelmitte angeordnet. Ebenfalls neu: der platzsparende Lenkstock-Wählhebel der Automatikversionen, wie wir ihn bereits aus dem ID. Buzz kennen. Er ermöglicht einen noch besseren Durchstieg in den Lade- respektive Fahrgastraum. Grosse Cupholder in der vorgelagerten Mittelkonsole (ausstattungsabhängig) sowie weitere Getränkehalter und praktische Ablagefächer im oberen Bereich der Armaturen erleichtern den Arbeitsalltag. Typisch Bulli: die hochbauende und übersichtliche Armaturentafel, die hohe Sitzposition und die ergonomische Anordnung aller Bedienelemente.

Der neue VW Transporter ist 5050 mm lang (plus 146 mm gegenüber dem T6.1). Sein Radstand vergrösserte sich parallel um 97 mm auf 3100 mm, optional wird es einen um 400 mm verlängerten Radstand geben (Gesamtlänge: 5450 mm). Mit 2032 mm bietet der Transporter eine im Vergleich zu den Vorgängern um 128 mm vergrösserte Aussenbreite (ohne Rückspiegel). Die maximale Breite zwischen den Radkästen vergrösserte sich um 148 mm auf 1392 mm. Europaletten lassen sich so mit Leichtigkeit verstauen. Die Laderaumlänge am Boden des Transporters mit Normalradstand beträgt 2602 mm – das entspricht einem Zuwachs von 61 mm; mit verlängertem Radstand wächst die Laderaumlänge auf 3002 mm. Durch das Plus an Länge, Breite und Radstand konnte Volkswagen Nutzfahrzeuge das Ladevolumen des Transporters deutlich vergrössern: Das grösste Stauvolumen der Versionen mit Normalradstand beträgt nun 5,8 m³. Die Versionen mit langem Radstand und Hochdach werden bis zu 9,0 m³ aufnehmen können. Der Transporter kann mit bis zu sechs Sitzplätzen im Fahrgastraum und verschiedenen Trennwänden ausgestattet werden.

Über diverse Schnittstellen wird das elektrische Equipment mit Strom versorgt; dazu gehören USB-A, USB-C- und 12V-Steckdosen sowie, als Option, Anschlussmöglichkeiten für 230V-Geräte. Bei den Dieselversionen befindet sich die 230V-Steckdose immer am Fahrersitzgestell. Der Transporter mit Elektroantrieb wird auf Wunsch zusätzlich über zwei weitere Steckdosen im Bereich der D-Säulen verfügen. Gesamtleistung der 230V-Systems: bis zu 2300 Watt. Damit gibt es für jedes elektrische Gerät – vom Laptop bis zur Kreissäge – eine passende Stromquelle.

T-Generationen Bulli Family TIR transNews
Mit dem neuen Transporter und Caravelle, dem ikonischen ID. Buzz und dem vielseitigen Multivan bietet Volkswagen Nutzfahrzeuge für jeden Kunden den richtigen Bulli an.

Erhöhte Nutz- und Anhängelast

Trotz seiner Gardemasse passt der neue Transporter mit einer Höhe von unter 2,0 Metern (Normaldach) in alle gängigen Parkhäuser. Mit nur 11,8 Metern Wendekreis (Normalradstand) nimmt er beim Rangieren zudem auch enge Kurven locker. Ebenso hat Volkswagen Nutzfahrzeuge dafür gesorgt, dass dieses automobile Werkzeug für Profis auch das an Gewicht tragen darf, was er an Volumen laden kann, nämlich bis zu 1,33 Tonnen. Und falls selbst das nicht reichen sollte, zieht die neue Transporter-Generation je nach Variante bis zu 2,8 Tonnen schwere Anhänger (Vorgänger: bis zu 2,5 Tonnen).

Erweitert wurde auch die serienmässige Ausstattung gegenüber den Vorgängern. Fortan stets an Bord:

  • LED-Scheinwerfer
  • LED-Rückleuchten
  • elektronische Parkbremse mit Auto-Hold-Funktion
  • digitale 12-Zoll-Instrumente
  • Infotainmentsystem (inklusive DAB+, Apple CarPlay, Android Auto, Online-Services und 13-Zoll-Touchscreen)
  • Multifunktionslenkrad
  • schlüsselloses Startsystem «Keyless Start»
  • Regensensor
  • Spurhalteassistent «Lane Assist»
  • Notbremssystem «Front Assist» und
  • Verkehrszeichenerkennung.

Der Kastenwagen ist nun zudem bereits serienmässig mit einer Trennwand ausgestattet. Den mit Scheiben im Fond ausgerüsteten Kombi kennzeichnen indes drei Einzelsitze in der zweiten Sitzreihe sowie ein Audiosystem mit sechs statt vier Lautsprechern.

Bereits die Grundversion bietet der Caravelle serienmässig eine herausnehmbare Dreiersitzbank in der dritten Reihe und damit neun Sitzplätze. Gegenüber den Transporter-Versionen kennzeichnen den Caravelle unter anderem veredelte Sitzstoffe, Seiten- und Curtain-Airbags im Fahrerhaus sowie ein Audiosystem mit zehn Lautsprechern.

KI-Lösung zeigt Fahrern freie LKW-Parkplätze

FERNVERKEHR Im Projekt SOLP entwickeln Forschende des Fraunhofer-Instituts gemeinsam mit Partnern eine KI-gestützte Prognostik für LKW-Fahrer und Spediteure, die über verfügbare, öffentliche und privat bewirtschaftete Stellplätze informiert und die Stellplatzsuche erleichtern soll.

SOLP LKW-Parkplätze suchen mit KI TIR transNews
Die Suche nach regulären LKW-Parkplätzen an den Autobahn-Rastanlagen ist ein ständiger Stressfaktor für Fahrerinnen und Fahrer.

An den Rastanlagen der Bundesautobahnen herrscht Parkplatznot. LKW-Fahrer, die gesetzliche Ruhezeiten einhalten müssen, stellen ihre Fahrzeuge daher oftmals höchst riskant in den Ein- und Ausfahrten oder auf den Standstreifen ab. Die Folge sind Auffahrunfälle – mitunter mit tödlichem Ausgang. Die überlasteten LKW-Parkplätze an Autobahnen stellen Transportunternehmen vor grosse Herausforderungen bei der Planung ihrer Touren, die unter Beachtung von vorhandenen Parkmöglichkeiten und strikten Lenkzeitvorgaben erfolgen müssen.

40’000 Stellplätze fehlen alleine in Deutschland an und um die Bundesautobahnen gemäss einer Schätzung des Bundesverbandes Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL) e.V. – Tendenz steigend. Die Suche nach einem regulären LKW-Stellplatz für die Ruhepausen ist ein ständiger Stressfaktor für Fahrerinnen und Fahrer. Aufgrund der mangelnden LKW-Parkplätze dauert sie oft so lange, dass Lenkzeitverstösse, Bussgelder und schlimmstenfalls der Lizenzentzug drohen. Häufig führt die Überlastung der Rastanlagen zu widerrechtlich und gefährlich abgestellten Fahrzeugen.

Dynamische Prognostik

Dieser Problematik widmet sich das Projekt SOLP, kurz für Smart Optimized Lorry Parking. Forschende des Fraunhofer HHI entwickeln gemeinsam mit der BLUE Consult GmbH, der KRAVAG und SVG Assekuranz Service GmbH eine KI-gestützte Prognostik für LKW-Fahrer und Spediteure zur Information über verfügbare, öffentliche und privat bewirtschaftete Stellplätze. Die Lösung soll dabei helfen, LKW-Fahrerinnen und -Fahrern die Stellplatzsuche zu erleichtern, vorhandene Flächen effizienter zu belegen, um somit Unfälle zu vermeiden und den Verkehrsfluss auf den Autobahnen zu verbessern. Das Vorhaben wird im Rahmen der Innovationsinitiative mFUND durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert.

Im Gegensatz zu bisherigen Ansätzen betrachtet das SOLP-Empfehlungssystem die jeweilige Route nicht als eine statische Abfolge von Strassen und Parkplätzen, sondern ermittelt dynamisch eine Prognose für die Anfahrt potenziell nutzbarer LKW-Parkplätze auf Basis der wechselseitigen Abhängigkeit von Verkehrsaufkommen, Stellplatzverfügbarkeit sowie Lenk- und Ruhezeiten. «Die Innovation besteht darin, eine Empfehlung bezüglich des Belegungsgrads von LKW-Parkplätzen im Streckenverlauf anzuzeigen, die unter Berücksichtigung gesetzlicher Vorgaben direkt und zügig angefahren werden können», sagt Thomas Meiers, Wissenschaftler am Fraunhofer HHI in Berlin. Mit seinem Team ist er für die KI-Modellierung zuständig.

Ampel-System zeigt Auslastung der LKW-Parkplätze an

Das System liefert nach dem Ampel-Prinzip Informationen zu freien Parkflächen. In Rot (volle Rastanlage), Gelb (geduldeter Stellplatz) oder Grün (freie Rastanlage) zeigt das KI-gestützte digitale Vorschlagssystem in einer App oder einer On-Board-Unit den Fahrerinnen und Fahrern die Auslastung der Parkplätze entlang ihrer Route an. Die Prognose erfolgt im 15-Minuten-Takt für die nächsten zwei Stunden. Trainiert wird die KI mit Informationen über die Lage und Ausstattung von Zählschleifen und Parkplätzen innerhalb des Autobahnnetzes, über Verkehrsflussdaten aus Zählschleifen sowie Telematik- und Parkplatzbelegungsdaten. Für die Prognose werden dann die aktuellen Informationen analysiert und in Echtzeit mit den Fahrtrouten der LKW-Fahrenden verknüpft.

Im nächsten Schritt soll die Pilotanwendung von ausgewählten LKW-Fahrerinnen und -Fahrern in verschiedenen Bundesländern getestet werden, bevor das System deutschlandweit ausgerollt wird. Die Projektpartner erhoffen sich unter anderem eine effizientere Belegung der Parkplätze und eine Verringerung der Staugefahr. Auch soll die innovative KI-Prognose Unfälle durch Falschparken in Parkplatzeinfahrten verhindern. Überdies entlastet die intelligente Parkplatzsuche LKW-Fahrerinnen und -Fahrer deutlich. Sie ermöglicht ihnen, gesetzliche Ruhepausen einzuhalten und trägt zur Stressminderung bei. Logistikunternehmen können ihre Lieferungen zuverlässiger planen, Treibstoff und Kosten einsparen.

Qualität und Leichtbau führen zu Grossauftrag von Schöni

ABLIEFERUNG Die Schöni Transport AG aus Rothrist erhielt eine grössere Lieferung von Fliegl: insgesamt 25 Anhänger und Aufbauten sowie drei Gardinensattelauflieger ersetzen ab sofort ältere Fahrzeuge.

Grossauftrag von Schöni Gliederzug Fliegl TIR transNews
Die Anhänger machen bei Schöni zwei Leben durch. Werden die Motorwagen einmal getauscht, bleiben die Anhänger im Fuhrpark.

Die Schöni Transport AG aus Rothrist in der Schweiz hat ehrgeizige Ziele: bis Ende 2025 möchte das Unternehmen vollständig CO₂-neutral unterwegs sein, dazu gehört auch die Erneuerung des Fuhrparks. Gleich zwölf Zweiachs-Drehschemelanhänger vom Typ ZPS 180 Maxi mit Bordwand samt dazugehörigen Motorwagen-Aufbauten werden künftig hauptsächlich für den Stückguttransport und Palettenware eingesetzt. Mit weiteren fünf Dreiachs-LKW mit Schiebegardinen-Aufbau ohne Bordwand fährt Schöni mit den dazugehörigen ZPS 180 Maxi für Kunden der Getränkelogistik, fast ausschliesslich im nationalen Verkehr. Hinzu kommen bei diesem Grossauftrag von Schöni noch einmal fünf ZPS 180 in Standardausführung, die zusammen mit einem LKW-Kranaufbau eingesetzt werden.

Besonderheit Durchladeaufbau und Ladebordwände

Rolf Gerber, Leiter Service Center bei Schöni, sagt: «Das Besondere ist, dass alle Anhänger einen Durchladeaufbau haben. Durch die Ladebordwände an Anhänger und Motorwagen sind wir sehr flexibel, auch wenn beim Kunden keine Rampe zur Verfügung steht.» Konkret: Die Zweiachs-Drehschemelanhänger ZPS 180 Maxi bieten einen Durchladeaufbau mit zweiflügeligen Frontportaltüren; der neue I-Lock-Türverschluss erleichtert das Öffnen und Schliessen. Mit einer Tragkraft von 2500 Kilogramm darf die Überfahrklappe aus Aluminium auch mit schweren Paletten problemlos überfahren werden. Am Heck sorgt eine Zepro-Ladebordwand für einfaches Be- und Entladen. Der Aufbau ist Code-XL- und für den Getränketransport zertifiziert. Im leicht schrägen Load-Lock-Profil-Aussenrahmen lassen sich Spanngurte einfach einhängen; zusätzlich sind im Aussenrahmen 20 Zurrösen mit je 5 Tonnen Zugkraft eingelassen. Die Zuggabel lässt sich um 600 Millimeter stufenlos mechanisch in der Länge verstellen, von 1400 bis 2000 Millimeter Gesamtlänge.

Grossauftrag von Schöni Gliederzug Fliegl TIR transNews
Das Besondere ist, dass alle Anhänger einen Durchladeaufbau haben.

In der Schweiz wird die LSVA (Leistungsabhängige Schwerverkehrsabgabe) unter anderem nach dem Gesamtgewicht des Zuges berechnet – je leichter das Fahrzeug, desto günstiger. Zum geringen Leergewicht von rund 4950 Kilogramm tragen auch die polierten Alufelgen von Alcoa bei. «Das ist Tradition bei uns. Zum einen wegen des Gewichts, zum anderen sehen sie gut aus», freut sich Rolf Gerber. Dank Achslasterkennung über das EBS-Canbus-Signal wird die Nutzlast von etwa 13’050 Kilogramm nicht überschritten.

Bei der Beleuchtung setzt Schöni vollständig auf LED; die seitlich gelbe LED-Beleuchtung ist zudem mit den Blinkern gekoppelt. Für gute Sicht und mehr Sicherheit beim Rangieren sorgen die Rückfahrkamera und die drei zusätzlichen Arbeitsscheinwerfer, zwei hinten aussen sowie einer innen an der Eckrunge. Auf Kundenwunsch sind alle Verbindungsleitungen als Wendelflex-Leitungen ausgeführt; bei Nichtgebrauch lagern die Stecker in speziellen Parkdosen.

«Die Anhänger machen bei uns zwei Leben durch. Wenn wir die Motorwagen einmal tauschen, bleiben die Anhänger im Fuhrpark», berichtet Gerber. Für eine besonders lange Haltbarkeit setzen die Schweizer deswegen auf feuerverzinkte und passivierte Rahmen – Fliegl bietet 15 Jahre Gewährleistung gegen Durchrostung.

Zweiachs-Sattelauflieger mit hoher Nutzlast komplettieren Grossauftrag von Schöni

Ebenfalls neu im Schoeni-Fuhrpark sind drei Zweiachs-Gardinensattelauflieger vom Typ SZS 320 RoadRunner «Twin 200» Ultra Light. Der Name ist Programm: mit einem Leergewicht von circa 5800 Kilogramm zählt der Trailer zu den Leichtgewichten. Um mit zwei Achsen dennoch die hohe technische Nutzlast von 26’200 Kilogramm zu bieten, ist der Achsabstand der BPW-Scheibenbremsachsen etwas versetzt. Wie beim ZPS 180 montiert Fliegl auch hier leichte Alufelgen. Ein Wabco EBS sorgt für Sicherheit, über das ECAS-SmartBoard lässt sich der Trailer Heben und Senken, und das AAC-System (Automatic Axleload Control) mit dynamischer Radstandregelung und Kurvenerkennung erfasst die Achslasten.

Um mit zwei Achsen dennoch eine hohe technische Nutzlast von 26’200 Kilogramm zu bieten, wurde der Achsabstand der Scheibenbremsachsen etwas versetzt.

Um beim seitlichen Beladen die volle Ladehöhe zu erhalten, verwendet Fliegl seinen speziellen Non-Elastic-Dachholm aus hochfestem Aluminium. Dieser biegt sich auch bei geöffneten Rungen auf voller Breite nicht durch – das erleichtert das Be- und Entladen mit dem Gabelstapler enorm. Die Schiebeplane ist dank eingeschweissten Horizontal- und Vertikalgurten besonders robust, die Spannverschlüsse aus rostfreiem Edelstahl sind äusserst langlebig. Sollte von oben per Kran beladen werden, ist das Fliegl Blitz Verdeck in wenigen Sekunden nach vorne geschoben. Für leichtes Öffnen und Schliessen der zweiflügeligen Heckportaltüren verbaut Fliegl auch am Trailer den I-Lock-Verschluss.