Schweizer VW-Bus-Fans drei Tage im Himmel

VW BUS FESTIVAL 2023 Bestes Wetter, mitreissende Music-Acts, ein warmes Gemeinschaftsgefühl und wunderschöne VW-Busse, soweit das Auge reichte: Für die 80'000 Bulli-Liebhaber hat sich die teils weite Anreise auf das Messegelände in Hannover absolut gelohnt.

VW-Bus-Fans VW Bus Festival 2023 TIR transNews
Ein Fest für die VW-Bus-Fans, bei dem die Fahrzeuge aller Bulli-Generationen, ihre Erlebnisse und das Reisen im und mit dem Original unter den Kleinbussen im Mittelpunkt standen.

Am VW Bus Festival 2023 feierten vom 23.-25. Juni rund 80’000 Besucher ein Wochenende lang die automobile Ikone, allein 6000 VW Busse aus 48 Ländern wurden auf den Messeparkplätzen gezählt, die zu einem Riesencamp zusammengewachsen waren. Eine Plaza mit Themenpavillons, Teilemarkt, Kino und vielen Food-Bullis bildete das Zentrum des VW Bus Festivals.

VW Bus Festival 2023 ID.Buzz lang Ewan McGregor TIR transNews
Zu den Höhepunkten des Festivals zählte die Europapremiere des neuen ID. Buzz mit langem Radstand – dieser wurde von Star-Wars-Schauspieler Ewan McGregor auf die Bühne gefahren.

Zum Abschluss des zweiten Festivaltags sorgte eine spektakuläre Drohnenshow über dem Konzertgelände für staunende Gesichter bei den Besucherinnen und Besuchern. 300 Drohnen erleuchteten am Samstagabend den Nachthimmel, zeigten elf Minuten lang alle Bulli-Generationen – von T1 bis ID. Buzz –, das Festival-Logo und den VW Bus als Reisemobil mit dem Schriftzug «In der Welt zu Hause».

VW Bus Festival 2023 Fanta4 TIR transNews
Immer wieder Bewegung in die Massen brachten die musikalischen Gäste, vor allem die Fantastischen Vier als Headliner am Samstagabend.

Mittendrin in diesem Spektakel auch einige aus der Schweiz angereisten Fans. Unter dem Titel «Run to Fun» war unter der Leitung von VW-Bus-Koryphäe Claude Schaub eine Bulli-Karawane von über 15 klassischen VW Bussen verschiedener Generationen in zwei Tagen über Frankfurt nach Hannover gerollt. Startpunkt war die Amag Classic in Schinznach-Bad.

VW Bus Festival 2023 Larry und Teo TIR transNews
Larry (links) und Teo machen es sich in ihrer temporären Männer-WG gemütlich.

Der Gewinner
Bei der Karawane mitgefahren ist Larry Cavalli aus Bad Ragaz, St. Gallen. Sein T2 b mit Jahrgang 1978 wurde damals in den USA erstausgeliefert, kam später nach Deutschland, wo Larry ihn vor drei Jahren kaufte, um ihn dann in die Schweiz zu importieren. «Meinen ersten VW Bus hatte ich vor zwölf Jahren in einer Bar geschenkt bekommen», erzählt Larry. «Seither bin ich in der Szene ziemlich aktiv. Das hier ist mein 14. Treffen.» Im Camping-Stuhl neben ihm sitzt Teo aus Basel-Landschaft. Die beiden kennen sich seit Jahren, natürlich von einem VW-Bus-Treffen. Teo hätte mit seinem eigenen Bulli bei der Karawane mitfahren sollen, doch der hatte ihn wenige Tage vor Abfahrt in Stich gelassen. Kurzerhand bot Larry Teo an, bei ihm mitzufahren. Die unkomplizierte Gastfreundschaft ist typisch für die Bulli-Community. «Teo schläft unten, ich oben, wäre doch schade gewesen, hätte er nicht mitkommen können», bestätigt Larry, der am VW Bus Festival seine 15 Minuten Ruhm einstreichen konnte. Er nahm nämlich bei der Publikumswahl «Show&Shine» zum besten Volkswagen Tattoo teil – und gewann! «Ich war noch nie auf einem so grossen VW Bus Festival – und jetzt habe ich hier sogar noch einen Preis gewonnen und einen Hollywoodstar getroffen», strahlte Larry kurz nach der Übergabe.

VW Bus Festival 2023 Tattoo TIR transNews
Die Trophäe wurde ihm von keinem Geringeren als Hollywoodstar Ewan McGregor überreicht.

Die Familie
Nicht unbekannt ist auch die Familie Duss aus Ettiswil, u.a. als Protagonisten in den #BULLILOVEstories. Der Film feierte am VW Bus Festival seine Weltpremiere. Martin und Laura waren mit ihren Kindern Yael und Pablo im T1 von 1967 nach Hannover gereist. An der Anhängerkupplung: ein Eriba Puck Wohnwagen, Jahrgang 1962. Gekauft hatten sie den T1 bereits vor drei Jahren in Deutschland, doch Martin musste ihn zuerst instand setzen und (gemeinsam mit Kollegen) zum Camper ausbauen – er war zuvor in Portugal als Kühltransporter eingesetzt worden. «Ich habe noch andere Busse», erzählt Martin. «Seit zwölf Jahren sind wir mit einem T2 b unterwegs. Unsere Kinder kennen das.» Für ihn gehöre zum Bulli-Lifestyle «dass man von morgens bis abends draussen ist, das Gemütliche, die Gesellschaft mit anderen und die Lagerfeuerromantik». Laura ergänzt: «Das Fahren ist auch schön. Die Ferien beginnen schon beim Einsteigen. Es ist unkompliziert und ein Gegensatz zum Leben zuhause.» Nach dem VW Bus Festival hängte die Familie Duss ihren Familienurlaub in Holland an. Praktisch, wenn man von Norddeutschland aus starten kann!

#BULLILOVEstories Familie Duss TIR transNews
Martin und Laura Duss mit ihren Kindern Yael und Pablo im T1 von 1967.

Die Klassiker
Cornelia und Johannes Gossweiler aus Hölstein, Baselland, sind seit 1970 verheiratet. «Wir haben seit 1972 immer einen VW Bus gehabt», erklärt Cornelia. Der erste damals war ein Samba. «Unsere erste grosse Reise führte uns ans Nordkap. Danach wussten wir, es muss weitergehen.» Johannes erzählt, dass im damals armen Norwegen fast alles noch Naturstrassen waren. Nach Hannover gekommen sind sie in ihrem T2 von 1977 Typ 23, Westfalia Helsinki-Ausführung. Es ist ihre erste Teilnahme am VW Bus Festival. «Unterwegs sein, das Freiheitsgefühl, man kann schlafen, kochen und hat sein kleines, enges Zuhause», beschreibt Corneila die Essenz des VW-Bus-Lifestyles. «Und man kann in jedes Parkhaus», ergänzt Johannes. «Wir brauchen nichts anderes und hatten nie das Bedürfnis nach einem grösseren Camper», fährt Cornelia fort. «Wir hatten eine kleine Wohnung und das Reisen war unsere Alternative dazu.» Sie seien praktisch nie auf Camping-Plätzen gewesen, so Johannes. «Mit dem T2 sind wir mit unseren damals kleinen Kindern nach Kamerun und zurück. Damals waren viele VW Busse unterwegs. Mit einem T3 Syncro sind wir nach Island gefahren. Das war eine der schönsten Reisen überhaupt.»

VW Bus Festival 2023 Gossweiler TIR transNews
Johannes und Cornelia Gossweiler sind zum ersten Mal ans VW Bus Festival gekommen, aber seit 1972 im VW Bus Camper unterwegs.

Der Tüftler
Nicht im Schweizer Sektor, sondern mittendrin im Riesencamp treffen wir auf «Bänz, den Berner aus Luzern». Er war mit seinem silbernen ID.Buzz angereist, den er innen selbst zum Camper umgebaut hatte. Der «Ingenieur und Handwerker», wie er sich beschreibt, war zuvor 16 Jahre lang mit California der Generationen 5 und 6 unterwegs. «Ich legte in Europa und Marokko 400’000 Kilometer zurück.» Den ID.Buzz hatte er mit Induktionskochfeld im Heck und Kühlschrank im Innenraum ausgestattet. Durch diverse Anpassungen fand auch ein klappbares Bett Platz. «Ich bin Selbstversorger», meint Bänz stolz und erklärt: «Ich bin 72 und wollte elektrisch fahren und nach wie vor auch drin schlafen können. Ich hatte den E-Bulli bestellt, ohne ihn zu sehen. Seit dem 8. Dezember habe ich bereits 14’000 Kilometer zurückgelegt.» Auf dem Weg von Luzern nach Hannover hatte Bänz drei Ladestopps eingelegt: einmal 45 Minuten und zweimal 30 Minuten, wobei der letzte Stopp nur dazu diente, seine Batterien fürs Campen zu füllen. Geschafft hätte der ID. Buzz die letzte Strecke auch ohne.

VW Bus Festival 2023 Bänz TIR transNews
Bänz, der Berner aus Luzern mit seinem ID.Buzz Pro, den er innen wohntauglich gemacht hat.

Zahlen, Daten, Fakten zum Festival

  • Rund 80’000 Gäste besuchten das VW Bus Festival vom 23. bis 25. Juni 2023
  • 6000 angemeldete Fahrzeuge (vom T1 bis zum ID. Buzz) im Camp
  • 12’000 Menschen haben in den Fahrzeugen übernachtet
  • Teilnehmer:innen aus 48 Ländern
  • Konvoi am Freitag mit 75 Fahrzeugen vom VWN Werk in Stöcken bis zum Messegelände
  • 75 Minuten dauert der Film zu den BULLILOVEstories, der Weltpremiere feierte
  • Die weiteste Anreise eines Gastes: 18’400 Kilometer aus Neuseeland
  • Die weiteste Anreise in einem Bulli: 2300 Kilometer aus Sizilien (Italien)
  • Das Festivalgelände inklusive der Campingbereiche und Parkflächen: rund 1 Mio. Quadratkilometer
  • Festival-Plaza mit drei Themenpavillons
  • Bulli-Fan-Zone mit Teilemarkt, Kino und Sonderausstellungen in der Halle 27
  • Ein Hollywoodstar: Ewan McGregor besuchte am Samstag das Festival, übergab den Preis für das beste Bulli-Tattoo an den Schweizer(!) Larry Cavalli, war auf dem Campinggelände unterwegs und präsentierte den ID. Buzz mit langem Radstand anlässlich seiner Europapremiere
  • 40’000 Fahrten im Riesenrad (38 Meter hoch)

Impressionen und Highlights in der Galerie:

trans-auto ag in Tafers holt sich weiteren Scania

KANALUNTERHALT Die trans-auto ag konnte im März einen weiteren Scania in Betrieb nehmen. Der neue R500 B 6×2*4 NB mit kurzem Radstand zeichnet sich durch seine hohe Wendigkeit und somit Manövrierfähigkeit aus.

trans-auto ag Scania Kanalreinigung TIR transNews
Der neue Scania R500 B 6×2*4 NB mit kurzem Radstand bietet Einsatzmöglichkeiten für Kundenaufträge mit speziellen Anforderungen.

Bereits letzten Herbst konnten die Mitarbeitenden der trans-auto ag in Tafers von der G. Kolly SA in Le Mouret einen neuen Scania R500 B 8×2*6 NA Vierachser übernehmen. Nun ging beim im ganzen Kanton Freiburg sowie in angrenzenden Gebieten im Bereich Abwasser und Abfall tätigen KMU ein weiterer Scania in Betrieb.

Von seinem grossen «Bruder» unterscheidet sich der neue R500 B 6×2*4 NB, der ab sofort im Bereich Kanalreinigung/Entleerungsarbeiten zum Einsatz kommt, durch eine Vorderachse weniger und somit auch durch einen kürzeren Radstand. «Das neue Fahrzeug zeichnet sich durch seine hohe Wendigkeit und Manövrierfähigkeit aus», erklärt Norbert Vonlanthen, Geschäftsführer/VRP der trans-auto ag. «Der neue Scania R500 B 6×2*4 NB kann so auch an Orten eingesetzt werden, wo die Erschliessung kritischer ist.» Das heisst, mit einem kürzeren Radstand kann der neue Scania enge Zufahrten und Einsatzorte einfacher anfahren als ein LKW mit einer Vorderachse mehr und somit einem längeren Radstand.

Kaiser AquaStar II Scania Kanalreinigung TIR transNews
Die neuste Modellgeneration des Kaiser AquaStar II mit Hochdruckpumpe, Vakuumpumpe und Recyclingsystem setzt Massstäbe.

Darüber hinaus verfügt der Scania R500 über modernste und effiziente Motorentechnik mit hoher Leistung und 2700 Nm Drehmoment. «Auch bei unserem Fahrzeugpark mit Lastwagen und Lieferwagen achten wir selbstverständlich immer darauf, dass nur modernste und effizienteste Nutzfahrzeuge angeschafft werden», stellt Norbert Vonlanthen klar.

trans-auto ag Scania Kanalreinigung TIR transNews
«Mit dem neuen Fahrzeug können wir noch flexibler und individueller auf die Kundenbedürfnisse reagieren», ist Geschäftsführer Norbert Vonlanthen erfreut.

In Kombination mit dem gewählten Aufbau kann die trans-auto ag ihren Kunden ein weiteres topmodernes und umweltfreundliches Fahrzeug anbieten. Der mit einem GRS 905R 12+2-Gang-Getriebe sowie Opticruise ausgestattete Scania R500 wird bei Kanalreinigungen und -unterhalt seine Dienste leisten. Hierzu trägt auch das auf dem 3-Achs-Fahrgestell aufgebaute AquaStar-Konzept der Kaiser AG bei. Die neuste Modellgeneration des AquaStar II mit Hochdruckpumpe, Vakuumpumpe und Recyclingsystem setzt Massstäbe hinsichtlich Leistung und Effizienz: Mit einer Frischwasserkammer von 1800 Litern und einem Schlammtank von 8200 Litern Fassungsvermögen ist das Fahrzeug mit Zisternenaufbau für zahlreiche Herausforderungen bestens gerüstet.

Zehntausende vergnügten sich in Interlaken

28. INTERN. TRUCKER & COUNTRY-FESTIVAL An der bereits 28. Ausgabe standen heisse Temperaturen, erstklassige Musik, Trucks, Bikes, Line Dance und beste Stimmung im Fokus der über 48’000 nimmermüden Cowgirls und Cowboys.

28. Trucker & Country-Festival in Interlaken TIR transNews
In Interlaken traf man sich im Westerndorf und in der Western City.

Über 30 Bands und Show Acts sorgten auf den vier Aussenbühnen im Westerndorf und in der Western City für eine gelungene Trucker- und Westernstimmung. Mit klassischer Country-Musik, über Tex-Mex, Rockabilly bis Blues und rockig eingefärbten Hits konnten die Künstler die Besucher begeistern und zum Tanzen bringen. Auch im Festzelt war beste Stimmung garantiert.

28. Trucker & Country-Festival in Interlaken TIR transNews
Zum Abschluss der American Country Night am Samstag gab es Western-Swing Musik vom Feinsten mit der amerikanischen Country-Band Asleep At The Wheel mit dem grossartigen Ray Benson.

Nebst dem attraktiven Musik- & Showprogramm gab es wiederum einiges zu sehen: viel Line Dance mit verschiedenen Workshops und Shows sowie der Line Dance XXL am Sonntagnachmittag. Ein breites Angebot an kulinarischen Köstlichkeiten und kühlen Getränken sowie die zusätzlichen Schattenplätze in der Western City durften an diesem Wochenende nicht fehlen und luden zum Verweilen ein. Auch die Sponsoren und Partner liessen sich wieder einiges für ihren Auftritt einfallen und sorgten mit spannenden Informationen, attraktiven Gewinnspielen und Aktivitäten zum Mitmachen für ein gelungenes «Gesamthappening» des Festivals.

28. Trucker & Country-Festival in Interlaken TIR transNews
Die eindrückliche Truck Meile in Interlaken ist die visuelle Marke des Fesivals.

1100 Trucks, zentimetergenau parkiert
«Die eindrückliche Truck Meile wurde in diesem Jahr sehr gut besucht und es war immer schön, einen Abstecher dorthin zu machen und die glücklichen Gesichter zu sehen– nebst kühlen Getränken war Glacé sehr gefragt», teilt Alexandra Krebs, Geschäftsführerin der Jungfrau World Events GmbH mit. Drei Tage bestes Festivalwetter mit viel Sonnenschein, «ich sage es immer wieder gern, Petrus ist definitiv ein Cowboy», sagt Krebs weiter.

Trucker Festival 2023 TIR transNews
Die Veranstalterin zählte über 48’000 Cowgirls und Cowboys.

Der Festivalsonntag stand ganz im Zeichen des ersten Family Days. «Wir möchten bereits jetzt die nächste «Trucker-Generation» zum Festival einladen und konnten in Zusammenarbeit mit unseren Partnern ein tolles Angebot für die kleinsten Gäste anbieten: Hüpfburgen im Country-Stil, Karussell, ferngesteuerte Lastwagen vom Modellspielland und vieles mehr. «Wir werden den Family Day zukünftig auf jeden Fall ausbauen und haben bereits einige Ideen», so Krebs.

Veranstalterin sehr zufrieden
«Unsere Erwartungen wurden einmal mehr übertroffen – Wir sind überwältigt von der ausgezeichneten Stimmung auf dem gesamten Festivalgelände», ergänzt Krebs. Ohne nennenswerte Zwischenfälle konnte das 28. Intern. Trucker & Country-Festival auf dem Flugplatzgelände in Interlaken stattfinden.

Truck Meile Trucker Festival 2023 TIR transNews
Super Stimmung auch am späten Abend zwischen den erleuchteten Giganten der Strasse.

Als krönenden Abschluss des Festivals freuten sich alle auf das Hupkonzert um 18.00 Uhr in der Truck Meile mit den 1100 Giganten der Strasse. «Diese Tradition stellt auch einen emotionalen Abschluss des Festivals», so Krebs.

«The show goes on»
Ab sofort sind die limitierten Early-Bird-Tickets für drei Tage Westernspass pur erhältlich. Damit setzt die Veranstalterin ein Zeichen, dass auch nach 28 Ausgaben noch nicht Schluss sein soll und macht sich gemäss eigenen Aussagen direkt im Anschluss an die Planung der 29. Ausgabe, die vom 28. – 30. Jun 2024 auf dem Flugplatzgelände Interlaken stattfinden soll.

Truck Meile Trucker Festival 2023 TIR transNews
Die 29. Ausgabe startet am 28. Juni 2024.

Härtetest auf Schlittelbus-Line 126 in Grindelwald

MAN TRUCK & BUS Im Rahmen der MAN Lion’s City 10 E Roadshow durch die Schweiz wurde der vollelektrische 10-Meter-Linienbus auf der mit 18 Kilometern weltlängsten Schlittelbahn vom ortsansässigen Busunternehmen GrindelwaldBus auf Herz und Nieren getestet.

MAN Lion's City 10 E Test Grindelwald TIR transNews
Zwar ohne Schnee, blieben die vielen engen Kurven und die rasante Steigung am Berg von Grindelwald bis zur Busalp eine echte Herausforderung.

In der Schweiz ist der öffentliche Verkehr im Wandel, die Elektromobilität hält Einzug. Auch im öffentlichem Personentransport tätige Busunternehmen rüsten ihre Fahrzeugflotten mit modernsten Elektrobussen auf.

Es gibt viele wichtige Kriterien zu erfüllen, damit ein Stromer in die Flotte eines ÖV-Betriebes passt. Einige der Faktoren sind:

  • Ökologisch vertretbar
  • allgemein hohes Performance Management mit guten Ladekapazitäten und geringem Stromverbrauch bei effizienter Rekuperation während den Fahrten
  • hohe Wendigkeit
  • Fahrsicherheit und -Komfort.
  • Und all dies vereint mit Wirtschaftlichkeit und Rentabilität.

Um unter Beweis zu stellen, dass der neue batteriebetriebene MAN Lion’s City 10 E alle genannten Kriterien erfüllen kann, tourt MAN Truck & Bus Schweiz mit dem neuen Elektrobus durch die Kantone und durfte unter anderen der STI BUS AG, die den öffentlichen Verkehr in Thun und Grindelwald sicherstellt, den vollelektrischen 10-Meter-Linienbus vorstellen.

Immer für spezielle Herausforderungen bereit
Die Präsentation mit Testfahrten wurde im Hotspot für Wanderer und Schlittler auf der mit 18-Kilometern weltlängsten Schlittelbahn in Grindelwald durchgeführt. Zwar ohne Schnee, doch die vielen engen Kurven und die rasante Steigung am Berg bis zur Busalp auf 1800 m blieben.

Während der sehr kurvenreichen und steilen Fahrt blickte man in viele gespannte Gesichter der Buskenner. Besonders das neu von MAN Truck & Bus entwickelte digitale MAN OptiView Spiegelersatzsystem überraschte die Fahrer mit seinem Sichtfeld positiv. Auch das Berganfahren bei maximaler Steigung und der geringe Stromverbrauch während den Testfahrten überzeugten auf der ganzen Linie.

MAN Lion's City 10 E Test Grindelwald TIR transNews
Unter den Testern wurde angeregt diskutiert.

Unter den Testern wurde angeregt diskutiert. Der Tenor vom Buschauffeur bis zum Direktor der STI Holding AG war derselbe: «Der MAN Lions City 10 E fährt einwandfrei, sicher und stabil den Berg hinauf und auch wieder hinab. Er hat alle Herausforderungen auf unserer anspruchsvollsten Buslinie mit engen Kurven und Kehrplätzen gekonnt gemeistert. Ein Bus, der problemlos zur Bussalp hochfährt, schafft alle unsere Busrouten und könnte überall in unserem Netz eingesetzt werden.»

Für Thomas Wegmann, Direktor der STI Holding AG war es ein Anliegen, beim Praxistest des neuen MAN Lion’s City 10 E selbst mit dabei zu sein. «Die Fahrt hat mich begeistert. Der Bus fährt ruhig und sicher, auch in unserem topografisch sehr anspruchsvollen Gebiet in Grindelwald. Der erste Eindruck ist gut, der elektrische MAN Bus, steht dem Dieselbus in nichts nach.»

Ford SuperVan 4.2 am Pikes Peak-Bergrennen

ELEKTROTRANSPORTER Ford Performance tritt mit dem umfassend überarbeiteten vollelektrischen Ford SuperVan 4.2 bei der 101. Ausgabe des berühmt-berüchtigten Pikes Peak International Hill Climb (PPIHC) im US-Bundesstaat Colorado an. Der diesjährige Renntag ist Sonntag, 25. Juni 2023.

Ford SuperVan 4.2 Pikes Peak TIR transNews
Der Ford SuperVan 4.2 für den Pikes Peak International Hill Climb basiert auf dem SuperVan 4 und der wiederum auf dem vollelektrischen E-Transit.

Der Startpunkt in den Rocky Mountains, weniger als 30 Meilen von Colorado Springs entfernt, liegt bereits auf 2862 Metern Höhe. Auf einer Renndistanz von 19,99 Kilometern (12,42 Meilen) müssen die Piloten 156 Kurven und einen Höhenunterschied von 1440 Metern bewältigen. Die Ziel-Linie auf dem Granit-Gipfel befindet sich auf 4302 Meter (14 115 Fuss). Am Steuer des Ford SuperVan 4.2-Demonstrators: die französische Motorsport-Legende und Ford-Markenbotschafter Romain Dumas.

Dumas soll die traditionsreiche Geschichte von Ford beim PPIHC fortschreiben und möglichst einen neuen Rekord für Elektrofahrzeuge aufstellen. Es ist der achte Start des Routiniers, der dieses einzigartige Rennen gegen die Uhr bereits vier Mal gewinnen konnte.

Der SuperVan 4.2: Systemleistung von 1400 PS, Aerodynamik-Paket und Allradantrieb 
Der Ford SuperVan 4.2 für den PPIHC basiert auf dem SuperVan 4 und der wiederum auf dem vollelektrischen E-Transit. Der SuperVan 4 feierte im vergangenen Jahr beim britischen Goodwood Festival of Speed ihre Weltpremiere. Das globale Ford Performance Team und die Rallye- und Rennfahrzeugspezialisten STARD aus Österreich haben den SuperVan 4 für das extreme Pikes Peak- Bergrennen modifiziert und weiterentwickelt. Herausgekommen ist der SuperVan 4.2. Dieser Prototyp soll demonstrieren, wie leistungsfähig Elektrofahrzeuge auch im Motorsport sein können.

Ford SuperVan 4.2 Pikes Peak TIR transNews
Trotz der dünnen Höhenluft soll die Karosserie bei Tempo 240 km/h fast zwei Tonnen Abtrieb erzeugen. Dafür zeichnen insbesondere ein superleichter Heckflügel aus Kohlefaser und der Frontsplitter verantwortlich.

Komplett neues Aerodynamik-Paket
Trotz der dünnen Höhenluft soll die Karosserie bei Tempo 240 km/h fast zwei Tonnen Abtrieb erzeugen. Dafür zeichnen insbesondere ein superleichter Heckflügel aus Kohlefaser und der Frontsplitter verantwortlich. Beide Elemente sorgen dafür, dass der SuperVan 4.2 die Kurvenhatz mit optimaler Bodenhaftung bewältigt. Das Fahrzeug selbst wurde gewichtsoptimiert. Leichtere Fahrwerkskomponenten verbessern darüber hinaus die Balance des Elektro-Rennwagens. Dank geschmiedeter Magnesiumräder mit Rennreifen vom Typ Pirelli P Zero, verstärkter Antriebswellen, einer Frontscheibe aus Plexiglas und einem minimalistischen Rennsport-Interieur sparten die Entwickler zusätzlich Gewicht ein.

Weitere Optimierungen betreffen den Antriebsstrang des SuperVan 4.2. Statt vier treiben nun drei 6-Phasen-Hochleistungs-Elektromotoren von STARD den  Demonstrator an. Ihre Energie beziehen sie aus ebenfalls von STARD entwickelten Ultra-Hochleistungs-Batterien aus Lithium-Polymer in NMC-Technik mit Pouch-Zellen. In dieser Konfiguration erzielt der SuperVan 4.2 ein herausragendes Leistungsgewicht. Den traktionsstarken Allradantrieb behielten die Entwickler bei – ein Motor treibt die Vorderachse, zwei die Hinterachse an. Mit einer Systemleistung von mehr als 1050 kW (1400 PS) steht dem SuperVan 4.2 reichlich Schub zur Verfügung. Die auf eine Leistung von 600 kW ausgelegte Energie-Rückgewinnung optimiert im Rennen den Energiehaushalt.

Ford SuperVan 4.2 Pikes Peak TIR transNews
Da die Verzögerung am Pikes Peak ebenfalls eine wichtige Rolle spielt, statteten Ford Performance und STARD den SuperVan 4.2 mit einem modifizierten Bremssystem aus, das sich unter anderem durch Carbon-Keramik-Bremsscheiben auszeichnet.

Ford mit langer Tradition beim legendären «Race to the Clouds»
Beim «Race to the Clouds» – es wurde erstmals 1916 ausgetragen, um die als Touristen-Attraktion gebaute Strasse zum Pikes Peak-Gipfel US-weit bekannt zu machen –, haben in der Vergangenheit zahlreiche Ford-Fahrzeuge teilgenommen: angefangen beim Ford Model-T, das 1916 die Ziellinie nach 28 Minuten und drei Sekunden erreichte, bis hin zu Ford Mustangs der aktuellen Generation – darunter ein Mustang Shelby GT500SE, der 2022 zum Einsatz kam.

In Hannover herrscht der absolute Bulli-Wahnsinn

VW BUS FESTIVAL 2023 Rund 13’000 Menschen werden in mehr als 6000 Bullis zwischen dem 23. und 25. Juni 2023 auf den Parkplätzen rund um das Festivalgelände in Hannover (D) übernachten. Und über das Wochenende werden weitere 50’000 Besucherinnen und Besucher erwartet - auch aus der Schweiz.

Bulli-Wahnsinn am VW Bus Festival 2023 TIR transNews
An diesem Wochenende herrscht in Hannover der absolute Bulli-Wahnsinn!

Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN) hat sich auf das diesjährige Gross-Spektakel gut vorbereitet und zeigt rund 130 Oldtimer und aktuelle Fahrzeuge der Marke. Auf der zirka 1000 Quadratmeter grossen Showbühne werden besondere VW Busse und ihre Besitzer in so genannten «Show & Shine»-Contests ausgezeichnet. Am Freitagnachmittag fährt ein Konvoi vom VWN-Werk zum Messegelände, darunter auch mehrere Schweizer Teilnehmer. In Pavillons wird die Geschichte des VW Bus erzählt: vom legendären Plattenwagen, den VW-Beschäftigte als Transportfahrzeug im Werk Wolfsburg gebaut haben, über sämtliche Generationen des VW Bus, bis zum autonom fahrenden ID. Buzz, dessen Langversion am Festival seine Europapremiere feiert.

Internationale Music-Acts
Kein Festival ohne Konzerte: Am Freitagabend wird der bekennende Camper-Fan Bosse die Bulli-Fans mit auf seine musikalische Reise nehmen.

Der Samstagabend startet mit einer der angesagtesten deutschen Sängerinnen: Zoe Wees. Ihre Debütsingle «Control» hat bis heute in zehn Ländern Gold- und Platin-Status erreicht und machte sie auch in den USA berühmt. Als nächstes heizt der irische Sänger und oach von «The Voice of Germany» Rea Garvey dem Publikum ein. Mit «Supergirl» stürmte er mit seiner Band «Reamonn» Anfang der 2000er weltweit die Charts. Den grossen Abschluss als Headliner des VW Bus Festivals machen am Samstagabend die Fantastischen Vier.

Ein volles Programm für die ganze Familie bietet der Sonntag: Am Vormittag präsentiert DIKKA frische Hip-Hop Beats und im Anschluss wird der Schweizer Luca Hänni, Gewinner der Castingshow «Deutschland sucht den Superstar» (RTL) und der aktuellen Staffel von «The Masked Singer» (ProSieben), allen Fans einheizen.

Raupen-Fuchs VW Bus Festival 2023 TIR transNews
Auch wenn das Messegelände eher flach ist, wird der Raupen-Fuchs ein Hingucker sein.

«Das VW Bus Festival ist für uns das wichtigste Kunden-Event des Jahres», sagt Lars Krause, Mitglied des Markenvorstands für Vertrieb und Marketing bei VWN. Mit mehr als 6000 VW Bussen werde das Festival nun das grösste seiner Art. «Zwei Monate vor dem Festival waren die Camping-Tickets ausverkauft. Das ist der absolute Bulli-Wahnsinn!»

Auf diesen Seiten und Kanälen informiert VWN die Bulli Fans:

T1 bis zum ID VW Bus Festival 2023 TIR transNews
Vom T1 bis zum ID. Buzz: Beim VW Buzz Festival erwartet VW Nutzfahrzeuge mehr als 6000 Volkswagen.

Am 22. und 23. Juni fährt eine Schweizer Karawane mit 16 Fahrzeugen ans VW Bus Festival. In der Galerie einige Fotos von der Reise. (Bilder: Claude Schaub)

 

Sieber-Gruppe fährt elektrisch

GRÜNE LOGISTIK Mit ihrer Nachhaltigkeitsstrategie engagiert sich Sieber aktiv mit einer Vielzahl an Massnahmen und trägt viel dazu bei, ihre Kunden mit neuen Möglichkeiten miteinzubinden. Seit Mai 2023 wird nun auch die Elektro-Fahrzeugflotte stark ausgebaut.

Sieber-Gruppe Ford E-Transit TIR transNews
Seit Mai 2023 wzrden insgesamt 19 neue BEVs an die Sieber-Gruppe ausgeliefert. Die Flotte zählt nun 21 Elektrofahrzeuge. Auf dem Bild die Ford E-Transit.

Als Mitglied im Wirtschaftsverband Swisscleantech setzt sich die Sieber-Gruppe im Teilprojekt «Grüne Logistik» fürs Klima ein, damit das gemeinsam angestrebte Ziel in Richtung Netto-Null bis 2050 erreicht werden kann. Für eine zukünftige, grüne Logistik sind viele Verbesserungen und Lösungen bereits im praktischen Einsatz – oder in Planung, um diese in den nächsten Jahren umsetzen zu können. Ein gewichtiger Baustein betrifft auch die Elektromobilität im Transportwesen. Hier wurden in den vergangenen Jahren grosse technologische Fortschritte erzielt, die es Transport- und Logistikunternehmen ermöglichen, E-Fahrzeuge täglich und für unterschiedliche Transportaufgaben einzusetzen. Auch die Sieber-Gruppe baut Ihre Flotte an E-Transportfahrzeugen massiv und kontinuierlich aus.

Total 21 fossilfreie Fahrzeuge bei Sieber im Einsatz
Seit Mai 2023 erreichen insgesamt 19 neue E-Fahrzeuge den Transport- und Logistikspezialisten, der nun dank einer Flotte von insgesamt 21 Elektrofahrzeugen die verschiedensten Transportaufgaben umweltschonend und CO2-emissionsfrei erfüllen kann. Die neu in den Verkehr gesetzten Lieferwagen stehen in diversen Ausführungsvarianten, als Kastenwagen oder Pritschenwagen, für den Einsatz bereit. Die unterschiedlichen Aufbauten ermöglichen der Sieber-Gruppe eine hohe Flexibilität für zukünftige Transportaufträge. Aufgrund der Batterie weisen sämtliche Fahrzeuge ein Gesamtgewicht von 3900 kg auf und sind in der Kategorie LKW immatrikuliert. Jedoch dürfen diese Fahrzeuge mit dem Führerausweis Kat B. gefahren werden, unterliegen aber der ARV1.

Dazu Michael Sieber, Leiter Ressourcen und Infrastruktur Sieber-Gruppe und Mitglied der Geschäftsleitung, gegenüber TIR auf Anfrage: «Wir haben elf Ford E-Transit Pritschenwagen, vier Ford E-Transit Kastenwagen, vier Citroën ë-Jumper, einen Fiat E-Ducato sowie einen MB Quantron auf Basis eines Mercedes Sprinter, mit dem wir in Kombination mit einem 3,5-t-Anhänger mit total sieben Tonnen Gesamtzuggewicht fahren können. Die Auslieferung ist abgeschlossen, wir bauen die Aufbauten selbst und setzen diese Fahrzeuge in Betrieb. Aktuell sind wir mit den ersten Fahrzeugen für unsere Kunden unterwegs. Zukünftig wird auch die Flotte der Betriebsfahrzeuge umgestellt. Aktuell haben wir zwei Hybridfahrzeuge und einen Hyundai Ioniq 5 im Einsatz. Es sind bereits Überlegungen für zusätzliche E-Fahrzeuge im Gang.»

Die neuen E-Fahrzeuge werden an mehreren Sieber-Standorten über Nacht geladen. Tagsüber können die Fahrzeuge bei verschiedenen Kunden mit Strom versorgt werden. Ausserdem hat jedes Fahrzeug für den Notfall noch eine «Stromladekarte» an Bord. In einer zweiten Phase (2024/2025) sind bei Sieber weitere Investitionen in die bestehende Ladeinfrastruktur geplant. Auch Lösungen mit Photovoltaik und Energiespeicher sind bei diesen Projekten angedacht. Bei den E-Transportfahrzeugen plant die Sieber-Gruppe, seine umweltfreundliche Flotte Schritt für Schritt auszubauen.

Sieber-Gruppe Ford E-Transit TIR transNews
Die neuen E-Transit werden an mehreren Sieber-Standorten über Nacht geladen. Tagsüber können die Fahrzeuge bei verschiedenen Kunden mit Strom versorgt werden.

Wo immer möglich: Schienentransporte
Ein weiterer Erfolgsfaktor hin zur grünen Logistik bildet der umweltschonende und effiziente Kombinierte Verkehr (KV) mit der SBB Cargo AG. Durch den Kombinierten Bahnverkehr kann die Sieber-Gruppe so seinen Anteil zur Entlastung im Strassenverkehr und der Umwelt beitragen. Bereits seit 2015 setzt Sieber rund 55 kranbare Auflieger im Schweizer Schienennetz ein. So wurden im Jahr 2022 total 6800 Auflieger verladen, diese haben rund 1‘800‘000 km zurückgelegt. Diese Bahntransporte reduzierten im letzten Jahr 2083 Tonnen CO2. Bei einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 70 km/h konnte Sieber so 25‘700 LKW-Fahrstunden pro Jahr umweltfreundlich ersetzen.

Kunden kompensieren CO2 über Sieber
Umweltschutz und ein verantwortungsbewusster Umgang mit Ressourcen sind wichtige Grundvoraussetzungen für gelebte Nachhaltigkeit. In sämtlichen Logistik-
Dienstleistungsbereichen emittiert die Sieber-Gruppe die CO2-Emissionen, analysiert seit mehreren Jahren ihren CO2-Footprint (Scope 1, 2, 3) und lässt diese Bilanz durch Swiss Climate zertifizieren.

Als einer der ersten Logistikdienstleister der Schweiz gibt Sieber seinen Transportkunden mit «GOgreen» neu die Möglichkeit, ihre individuellen CO2-Emmissionen auf Sendungsebene zu ermitteln, zu kompensieren und den eigenen CO2-Footprint zu verbessern. In Zusammenarbeit mit Swiss Climate ist es gelungen, die gemessenen Emissionen der Sieber-Gruppe auf die Auftragsvolumen zu berechnen. So können aufgrund des effektiven Transportvolumens eines Kunden die resultierenden CO2-Emissionen berechnet – und damit die Scope 3 Emissionen für jeden einzelnen Kunden zertifiziert ausgewiesen werden. Transporte lassen sich so klimaneutralisiert gestalten.

Für die CO2-Kompensation bietet Sieber verschiedene Lösungen in Form von spannenden Klimaprojekten an. Ob nachhaltige und biodiverse Bewirtschaftung im Schweizer Wald, das Stoppen der Abholzung in Parà, Brasilien oder erneuerbare Energie aus Sägemehl in Bulgarien, Sieber ermöglicht den Kunden interessante Optionen zur individuellen CO2-Kompensation. Der neuartige Lösungsansatz von «GOgreen» findet bei den Sieber-Kunden grossen Anklang und wird bereits rege genutzt. Es ermöglicht der Sieber-Gruppe, ihre Kunden aktiv in ihre Nachhaltigkeitsstrategie und in den Entwicklungsprozess miteinzubeziehen – denn grüne Logistik wird nur möglich, wenn bekanntlich alle gemeinsam am selben Strick ziehen.

Sicherheits-App für E-LKW mit AR-Technologie

MEHR SICHERHEIT FÜR RETTUNGSKRÄFTE Die Volvo Group ist der erste LKW-Hersteller, der eine solche Augmented Reality (AR)-Sicherheits-App auf den Markt bringt. Sie hilft den am Einsatzort eintreffenden Rettungskräften dabei, sofortige, wertvolle Informationen aus dem Elektro-LKW zu erhalten.

Volvo Group App AR-Technologie TIR transNews
Die App wurde speziell zur Unterstützung von Ersthelfenden in Notfällen entwickelt. Mit AR-Technologie werden Rettungskräfte angeleitet, um sichere Rettungsbedingungen zu gewährleisten.

Elektro-LKW werden nicht nur die Art und Weise, wie wir fahren und mit den LKW umgehen, verändern, sondern auch die Art und Weise, wie wir auf Notfälle reagieren. Sie erfordern neue Sicherheitsparameter und -routinen.

«Die Sicherheitsvision von Volvo deckt auch Ereignisse ausserhalb des Fahrerhauses ab. Daher wurden die neuen Sicherheitsparameter, die Elektro-LKW mit sich bringen, mitberücksichtigt», sagt Anna Wrige Berling, Traffic and Product Safety Director bei Volvo Trucks. «Wir wollen die Ersthelfenden darüber informieren, wie sie sich allgemein auf elektrische Fahrzeuge und die damit verbundenen Veränderungen in Bezug auf die Ersthilfe vorbereiten können. Hinzu kommt, dass diese App ein wirklich wertvoller Einsatz von AR ist: Sie beweist einmal mehr, dass Technologie ein wichtiger Teil unserer allgemeinen Sicherheitsmission ist wie jeder andere.»

Ab sofort verfügbar
Die Emergency Response Guide App kann ab sofort kostenlos in den Android- und Apple-Stores heruntergeladen werden. Sie bietet Sicherheitsinformationen für alle schweren Elektro-LKW-Marken der Volvo Group, einschliesslich Volvo Trucks, Renault Trucks und Mack Trucks. Für Mack-Elektro-LKW werden die AR-Funktionen im Juni 2023 eingeführt.

Durch eine Kombination aus Konnektivität, Kamera, Sensoren, 3D-Modellierung und Augmented-Reality-Overlays kann die Sicherheits-App Ersthelfenden eine detaillierte Ansicht des Fahrzeugs bieten. Sie informiert über die Lage von Hochspannungskabeln, Batteriepacks und andere wichtige Komponenten. Die App gibt schrittweise Anweisungen, wie die Stromversorgung des Elektrofahrzeugs im Notfall sicher abgeschaltet werden kann.

Die Sicherheits-App wurde von einem Expert:innenteam in den Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen der Volvo Group in Schweden, Frankreich und den Vereinigten Staaten entwickelt. Neben AR-Technologie (resp. Informationen) und 3D-Modellen enthält die App auch alle sicherheitsrelevanten Informationen zum Elektro-LKW, auf die die Nutzer:innen der App zugreifen können, sobald der LKW identifiziert ist.

Für eine Vielzahl von Szenarien getestet
«Die Sicherheits-App wurde in einer Vielzahl von realen Szenarien getestet und hat positives Feedback von Ersthelfenden erhalten, die sie im Einsatz ausprobiert haben», sagt Vincent Barnoux, AR Expert & Business Solution Engineer bei der Volvo Group.

Die Volvo Group investiert stark in die Entwicklung der Elektrofahrzeugtechnologie und bietet eine breite Palette an elektrischen Lösungen für den kommerziellen Einsatz an. Die neue Emergency Response Guide App ist im Apple App Store und bei Google Play zum Download verfügbar.

Renault Trucks und AEW Energie werden Partner

INTEGRALE LÖSUNGEN Um die Kunden bei den angehenden Aufgaben bei der Transformation und Dekarbonisierung der logistischen Lieferketten rasch und kompetent begleiten zu können, gingen die Renault Trucks (Schweiz) AG und AEW Energie AG per 1. Juni 2023 eine Systempartnerschaft ein.

AEW Energie AG Renault Trucks Schweiz TIR transNews
Durch die Systempartnerschaft zwischen Renault Trucks und AEW Energie erhalten die Kunden eine rasches, professionelles und integrales Lösungsdesign von zwei führenden Playern bei der Umstellung der Fahrzeugflotten auf fossilfreie Energien.

Seit 2019 vertreibt Renault Trucks in der Schweiz mit grossem Erfolg elektrisch betriebene Nutzfahrzeuge aller Gewichtsklassen bis 42 Tonnen Gesamtgewicht. Führende Schweizer Getränke-Händler, Food-Retailer und Logistik-Anbieter vertrauen auf die robusten, langlebigen zuverlässigen Nutzfahrzeuge des französischen Nutzfahrzeugherstellers.

Diese Transformation ist für viele Transportunternehmungen eine grosse Herausforderung, müssen doch gänzlich neue Fragen im Zusammenhang mit der Beschaffung solcher Fahrzeuge beantwortet werden. Wo kann ich meine Fahrzeuge mit Energie «tanken», wann kann ich günstigen Strom einkaufen und wie kann ich meine lokale Photovoltaik-Stromproduktion für die Fahrzeuge speichern und vorrätig halten? Wie funktioniert Last- und Lade-Management und haben wir eigentlich genügend Strom?

360°-Beratungskompetenz
Für die Beantwortung dieser teilweise komplexen Fragenstellungen verweist Renault Trucks auf seine 360°-Beratungskompetenz. Nebst den eigenen Fachspezialisten für die Inverkehrssetzung, den Betrieb der Lastwagen und die Ermittlung der benötigten Energiemengen, wird Renault Trucks (Schweiz) AG zusammen mit der AEW Energie AG alle vorerwähnten Punkte gemeinsam mit dem Kunden angehen können.

Zuverlässige Partnerschaft für nachhaltigen Erfolg
Tarcis Berberat, Geschäftsführer von Renault Trucks (Schweiz) AG: «Wir sind sehr stolz darauf mit der AEW Energie AG einen Partner gefunden zu haben, der schweizweit die notwendigen Kompetenzen in diesem Bereich anbieten kann. Dazu kommt, dass die AEW Energie AG bereits heute ein grosses Netz an eigenen Ladestationen und Elektrofahrzeugen betreibt. Von diesen Erfahrungen können nun auch Renault-Trucks-Kunden profitieren.»

Arian Rohs, Leiter Mobility Solutions bei der AEW Energie AG: «Die Lastwagen von Renault Trucks sind seit 2019 erfolgreich in der Schweiz unterwegs. Das breite Produkteportfolio dieser Marke erlaubt es der AEW in allen Bereichen bei der Transformation den notwendigen Support zu bieten. Investitions- und Planungssicherheit werden mit den Leistungen der AEW Realität und das Vertrauen in die neuen Technologien wird bei den entsprechenden Projekten zu einem wirtschaftlichen Erfolg führen.»

Beide Firmen werden im Rahmen der transport-CH, dem grössten Nutzfahrzeugsalon der Schweiz, auf einem gemeinsamen Stand viele weitere Projekte vorstellen. Die Leitmesse der Schweizer Transportbranche findet vom 8. bis 11. November 2023 an der Bernexpo statt.

Haldimann entsorgt neu auch mit Brennstoffzelle

HALDIMANN AG Mit einem Bluepower-Abfallsammler von Enginius öffnet die Haldimann AG in Murten ein neues Kapitel in Sachen nachhaltiger Abfallsammlung. Dazu nutzt der Entsorger den seit 2020 im Ausbau befindlichen grünen Schweizer Wasserstoffkreislauf.

Haldimann Enginius Bluepower TIR transNews
Enginius baut den Mercedes Econic auf Wasserstoffbetrieb um. Zusammen mit dem elektrischen Aufbau sammelt die Mannschaft der Haldimann AG Abfall komplett emissionsfrei ein. Getankt wird grüner Wasserstoff von Hydrospider.

Seit über 100 Jahren ist die Haldimann AG in Murten mit der Abfallsammlung beschäftigt und wird heute von Christian Haldimann in dritter Generation geführt. Der Unternehmer hatte früh realisiert, dass die Klimasituation klare Veränderungen fordert, wie bei Transportunternehmungen der Umstieg auf eine nachhaltige Mobilität. «Mir stellte sich die Frage, mit welchen Mitteln ich auch in Zukunft unsere Dienste für die Kunden bereitstellen kann», sagt Christian Haldimann. Also begann er bereits vor zehn Jahren mit dem Umbau seiner Fahrzeugflotte und nahm einen Hybrid-Abfallsammler mit Elektro-Aufbau in Betrieb. 2017 war die Haldimann AG dann weltweit die erste Firma mit vollelektrischem Abfallsammler auf 26-Tonnen-Basis und Ende 2021 folgte der zweite Elektro-Abfallsammler. Alle drei Fahrzeuge sind auch heute noch auf den Strassen rund um das Städtchen Murten im täglichen Einsatz.

Christian Haldimann TIR transNews
Christian Haldimann erklärt das Toco Wägesystem, das die Arbeit beim Einsammeln und in der Administration enorm erleichtert.

Enginius Fahrzeug
Das Basisfahrzeug ist der MercedesBenz Econic, der von der noch jungen Faun-Tochter Enginius in Bremen auf Wasserstoffantrieb umgebaut und als Enginius Bluepower vertrieben wird. Wie der Mutterkonzern, der das Aufbau- und das neue Fahrzeuggeschäft mit Faun und Enginius getrennt hält, werden auch der Vertrieb in der Schweiz strikt unterteilt in Fahrzeug und Aufbau.

Während Aufbauten bei Contena-Ochsner in Urdorf verbleiben, erfolgt der Import des Fahrzeugs über die Larag AG in Wil SG. Letztere kann mit ihrem weit verzweigten Filialnetz mit gesamthaft acht Standorten in der Deutsch- und Westschweiz sowie im Wallis den lückenlosen Service sicherstellen.

Die technische Ausrüstung des Enginius Bluepower ist modular ausgelegt, was es dem Kunden ermöglicht, sein Fahrzeug je nach Einsatz mit einer bis drei  Brennstoffzellen und einem bis vier Wasserstofftanks auszurüsten. Die Haldimann AG verwendet zwei Brennstoffzellen mit total 60 kW Leistung und nutzt vier Tanks à je 4,1 Kilogramm H2 (Energiekapazität total 600 kWh). Standard im Truck sind der Elektromotor (250 kW, 3500 Nm) und die Pufferbatterie (NMC, 86 kWh).

Haldimann Enginius Bluepower TIR transNews
Solange die Kühlungslüfter der Brennstoffzelle nicht laufen, ist der 27-Tonnen-LKW extrem leise unterwegs.

Effizient und grosse Reichweite
Der Wagen ist seit Mitte April im Einsatz und nach ersten Erfahrungen schafft es der Neue im Betrieb bei Haldimann auf rund 200 Kilometer Reichweite. Christian Haldimann ist damit sehr zufrieden und auch Bruno Jäger, CEO der Larag AG, wertet diese Zahl sehr positiv, mahnt aber wegen der kurzen Dauer noch zur Vorsicht bei der Interpretation. Vormittags nutzt der Chauffeur fast ausschliesslich die Batterie als Antrieb, die im permanenten Stop-and-go einer typischen Abfallsammelroute besonders viel kinetische Energie zurückgewinnt. Auf die Brennstoffzelle als Range Extender wird weist erst am Nachmittag zurückgegriffen. Dabei stehen drei Fahrmodi zur Wahl, welche den Einsatz von Brennstoffzellen und Batterie bedarfsgerecht regeln.

Betankt wird der Wasserstoff im nur sechs Kilometer Luftlinie entfernten Müntschemier, wo die Firma SchwabGuillod Ende November 2021 eine eigene  Wasserstofftankstelle eröffnet hatte. Anders als die Wasserstoff-LKW von Hyundai, welche den Wasserstoffkreislauf ja erst ermöglichten, nutzt der Enginius Tanks mit 700 bar (Hyundai 350 bar). Bei beiden dauert eine Betankung etwa 15 Minuten, wobei dem Hyundai Xcient Fuel Cell trotz doppeltem Tankinhalt (31 kg) dank Schnelltankprotokoll (bei 700 bar noch nicht verfügbar) kein Nachteil erwächst.

Enginius Bluepower TIR transNews
Die Econic-Kabine überzeugt mit dem niedrigen Einstieg und bietet drei Mitfahrern Platz.

Mehr Sicherheit
Neben dem Basisfahrzeug ist auch der elektrische Stummer-Aufbau von Contena-Ochsner mit diversen Highlights ausgestattet, welche der Sicherheit und dem Gesundheitsschutz des Aufladepersonals dienen. Es handelt sich um eine Umgebungsüberwachung mittels Kameras und Infrarotsensoren, welche Fussgänger, Velofahrer und Gegenstände erkennen und gegebenenfalls eine Notbremsung einleiten. Zudem ist eine Staubabsauganlage installiert, welche die Staubentwicklung, die notgedrungen
beim Umschütten der Container in den Sammelbehälter auftritt, eliminiert. Und schliesslich erleichtert das moderne Koco-Wiegesystem die Erfassung der einzelnen Behälter und die Abrechnung an die Kunden.

Enginius Bluepower Larag TIR transNews
Import, Bereitstellung und Serviceleistung des Enginius Bluepower besorgt die Larag. Der Sammelaufbau selbst wird weiterhin von Contena-Ochsner betreut.

Christian Haldimann führt den Betrieb, den sein Grossvater mit Ross und Wagen begonnen hatte, in eine nachhaltige Zukunft. «Wir müssen Öl, Gas und Kohle durch
erneuerbare Energie ersetzen», sagt er anlässlich der Präsentation des H2-Sammelwagens am Firmensitz in Murten. Das brauche aufgrund der technischen Umsetzung Zeit und sei noch teuer, aber unumgänglich. «Langfristig dient sie nicht nur der Umwelt, sondern macht auch unabhängig», ist Haldimann überzeugt. Eine lokale und dezentrale Treibstoff- und Energieproduktion erlaube es, sich von ausländischen Lieferanten unabhängig zu machen, «zudem spart es Transportwege ein, was wiederum der Umwelt zugute kommt».

Weitere alternativ angetriebene Fahrzeuge sind bei der Haldimann AG übrigens bereits in der Pipeline. Nachdem die ersten beiden Elektro-Sammelfahrzeuge von  Designwerk/Futuricum stammten, also Lastwagen von Volvo mit Retrofit-Elektrisierung aus Winterthur, setzt Haldimann diesmal auf elektrische Serienprodukte von Volvo sowie auf ein Fahrzeug mit Erdgasantrieb.

Know-how, Kundennähe und rote Farbe

SCHMIERSTOFFE Im November 2022 gab die Panolin AG bekannt, den Geschäftsbereich «Bio-Schmierstoffe» mit den Markenrechten an Shell zu verkaufen und den Firmennamen in Laemmle Chemicals AG umzufirmieren. Wir unterhielten uns mit CEO Silvan Lämmle darüber, was seither geschehen ist.

Laemmle Chemicals AG SIlvan Laemmle rote Farbe TIR transNews
Die rote Farbe blieb dieselbe, wie auch der Inhalt der Fässer

Zusätzlich zum Geschäftsbereich der biologisch abbaubaren Schmierstoffe übernahm Shell auch die internationale Vertriebsstruktur. Die Firma selbst, inklusive Produktion und Labors in Madetswil im Zürcher Oberland, verblieb bei der Familie und wird von Silvan Lämmle und Sarah MohrLämmle als Inhaber weitergeführt, während der Name Panolin mit «Shell Panolin» zum weltweiten Brand für Bio-Schmierstoffe wurde. «Wir sind stolz, dass der Name Panolin weltweit an Bedeutung gewinnt», erklärte damals Verwaltungsratspräsident Christian Lämmle.

TIR transNews: Wie ging der Markenwechsel über die Bühne?
Silvan Laemmle: Man ändert alles, vom eigentlich Kern unseres Geschäfts – den Produktverpackungen und den dafür notwendigen Dokumentationen – über Webseite, E-MailAdressen, Verkaufsunterlagen, Beschriftungen an Fassaden und Fahrzeugen, Overalls bis hin zu Give-aways wie Kugelschreiber oder Kleidungsstücke. Und manches dauert einen Moment, bis es geliefert wird. Aber jetzt ist alles abgeschlossen.

Was waren und sind die häufigsten Fragen der Kunden?
Typisch war: Gibt es euch denn noch? Existiert die Firma noch? Natürlich, wir haben ja nicht die Firma verkauft, sondern nur die Marke und das Bio-Schmierstoffprogramm. Die zweite Frage war dann gleich, ob das Fass weiterhin rot bleibe. Und ja, auch unsere neue Marke Roxor wird in den bekannten roten Fässern geliefert.

Warum ist das für die Kunden so wichtig?
Wir haben halt die rote Farbe besetzt, wir sind einfach «die Roten», das war den Leuten schon wichtig – und uns natürlich auch.

Was ist jetzt anders und was gleich?
Grundsätzlich hat sich nichts geändert, bis auf die BioSchmierstoffe. Diese werden neu über Maagtechnic bezogen. Alles andere machen wir weiterhin. Es sind dieselben
Ansprechpartner und Fachleute, wir sind dieselben Menschen wie vorher. Auch wenn Marke und Firma jetzt anders heissen, ist alles identisch. Selbst die Produktenamen bleiben gleich.

Wie sieht das aktuelle Produkteprogramm aus?
Unter der neuen Marke Roxor finden sich unsere Motorenöle Ecomot mit allen gängigen Freigaben resp. für alle gängigen Fahrzeugmarken sowie die drei Qualitätslinien des Hydrauliköls HLP Uni. Die höchste Qualität bietet eine lange Einsatzzeit, also lange Intervalle, was oft von inhabergeführten Unternehmungen bevorzugt wird, wo Wirtschaftlichkeit einen grossen Stellenwert hat. Hinzu kommen noch Getriebeöle und Achsenöle – einfach alles, was mit Öl zu tun hat. Unter der Marke Polyston bündeln wir Produkte mit wasser- und alkoholbasierter Chemie. Beispiele sind Motorund Chassisreiniger, Autoshampoo, Cockpitreiniger, Allzweckreiniger und Scheibenwischerwasser, bei dem wir in der Schweiz übrigens Marktführer sind. Polyston wird in Grüningen, ebenfalls im Zürcher Oberland, von der Fripoo Produkte AG hergestellt, die wir im April 2021 übernommen haben. Alle Roxor-Produkte werden bis auf Weiteres nicht im Retail erhältlich sein.

Laemmle Chemicals AG SIlvan Laemmle rote Farbe TIR transNews
CEO Silvan Lämmle hat den Markenwechsel als Chance gesehen,
sich frisch zu positionieren und neu zu organisieren.

Veränderungen bieten immer auch Chancen. Welche waren das in diesem Fall?
Es war eine Riesenchance, mit der ganz frischen Marke Roxor im Markt aufzutreten, modern und zugleich zeitlos, über unsere Farbe verknüpft mit Tradition. Das bricht auch Strukturen auf, wir haben uns ganz neu organisiert. Da fängt man auch völlig neu an zu denken, wo man früher irgendwo im Geschäftsmodell steckengeblieben war. Ein solcher Change lässt keine andere Option offen und das macht alles in allem Megaspass.

Was schätzen die Kunden am meisten?
Unser Know-how und die Technologie, hätte ich bis vor Kurzem gesagt. Und das ist auch heute noch so – unser Wissen und dass wir die Wertschöpfung von A bis Z in der
Hand haben. Was sehr wichtig ist, ist die Nähe zum Kunden. Ein solcher Markenwechsel gelingt unterschiedlich gut, wenn man nicht so einen persönlichen Kontakt hat. Es geht auch um Vertrauen. Wir sind eine langjährige Familienfirma und man weiss, dass wir etwas vom Ölgeschäft verstehen. Die Farbe Rot stellt die subjektive Verbindung her zwischen unserem Wissen und unserer Kundennähe.

«Swiss Oil in Motion» lautet der Claim. Welche Botschaft steckt dahinter?
Wir wollten, dass Roxor wieder mit Öl in Verbindung gebracht wird und auch mit Swissness. «In Motion» soll ausdrücken, mit welchem Mindset wir arbeiten: dynamisch, in Bewegung, vorwärtsgerichtet. Vor 40 Jahren haben wir Bio-Schmierstoffe in den Markt gebracht, als Umweltschutz noch kein Thema war, und dass es global zum Standard wird, kommt erst noch. Wir wollen auch in anderen Bereichen Standards setzen.

Wo kommt eigentlich der Name Roxor her?
Auch das werden wir oft gefragt. Der Name «Panolin» ist meinem Grossvater eines Sonntags eingefallen, als er mit Zigarre in der Badewanne sass. Es war ein  Fantasiename. «Roxor» entstand bei einem Zigarillo in einer Sportbar, ebenfalls ein Fantasiename. Mit seinen fünf Buchstaben ist er einfach lässig, kompakt und weist eine schöne Symmetrie auf.

Hatte der Verkauf eines Geschäftsbereichs personelle Konsequenzen?
Rund 15 Mitarbeiter, die sich um den internationalen Vertrieb gekümmert haben, sind mitgegangen. Wir sind nach wie vor 75 Leute hier und niemand hat deswegen seinen Job verloren. Wir produzieren sicher die nächsten zwei Jahre noch die Panolin-Bio-Schmierstoffe für Shell. Danach sehen wir weiter. Wir wollten immer global vertreten sein, aber für uns als KMU war es schwierig. Mit einem globalen Vertriebspartner ist die Vision Wirklichkeit geworden. Es macht uns stolz, dass der Name Panolin um die Welt geht.

2018 fand zum letzten Mal die traditionelle Motorsportveranstaltung Oldtimerclassic Hittnau statt, mit der damaligen Panolin AG als Hauptsponsor. Gibt es Pläne
für ein Ersatz-Engagement?
Wir hatten den Event «nur» mit einem VIP-Zelt als Plattform genutzt. Es gibt keinen Ersatzanlass, leider, es war etwas Einmaliges. Das OK ist zwar auf der Suche nach einem alternativen Austragungsort, aber ob ein derartiges Konzept heute irgendwo eine Chance hat? Im 2024 werden wir 75 Jahre alt, dann werden wir bestimmt etwas auf die Beine stellen.

Sicherheits-Rating neu auch für schwere LKW

EURONCAP BEWERTUNG Die Europäische Vereinigung EuroNCAP, die sich die Verbesserung der Sicherheit von Autos und Lieferwagen auf die Fahne geschrieben hat, will nun einen Schritt weitergehen und auch schwere Lastwagen sicherheitstechnisch unter die Lupe nehmen.

Euro NCAP Sicherheits-Rating LKW TIR transNews
Nach PW und Lieferwagen will die breit abgestützte Organisation von EuroNCAP nun auch das Unfallgeschehen bei schweren Lastwagen beeinflussen und ein Sicherheits-Rating erarbeiten, um die Bewertung als relevantes Kaufkriterium zu etablieren.

Mit zunehmendem Verkehrsaufkommen begann Ende der 80er-Jahre die Fahrzeugsicherheit eine verstärkte Rolle zu spielen. Um die Konstruktion und Ausrüstung von Autos sicherheitsrelevant voranzutreiben, hatten sich Interessierte zu einer neuen Organisation zusammengeschlossen, mit dem Ziel, den Konsumenten ein einfaches Tool in die Hand zu geben, die Crash-Sicherheit eines bestimmten Wagens auf einfache Weise erkennen zu können. Im Dezember 1996 wurde EuroNCAP gegründet, wobei zu den drei ersten Mitgliedern auch die FIA (Fédération Internationale de l’Automobile) zählte, sowie die britische Konsumentenschutzorganisation International Testing und das schwedische Transport-Ministerium Trafikverket.

Über die Jahre hat EuroNCAP rasch an Bedeutung gewonnen und sich durch die eigenen Crash-Tests sowie das zunehmende Sicherheits-Rating von Fahrerassistenzsystemen als ernstzunehmenden Player in der Automobilwelt etabliert. Heute sind zahlreiche Verkehrsministerien und Prüfinstitute wie Dekra und ADAC Mitglied von EuroNCAP. Über beinahe 25 Jahre hatte sich die Organisation auf Personenwagen konzentriert und ihr Testverfahren stetig verfeinert und angepasst. Im Jahr 2020 dann beschloss man eine Ausweitung aufs Lieferwagensegment und publizierte 2021 erstmals eine Bewertung der wichtigsten Vans. Die zweite Transporter-Sicherheitshitparade folgte vor wenigen Wochen.

Zweiteilige LKW-Beurteilungen
Mitte April hat EuroNCAP nun angekündigt, ihre Tätigkeit auf Lastwagen ausweiten zu wollen. In der Begründung dazu wird zwar explizit darauf hingewiesen, dass Lastwagen nicht häufiger in Unfälle verwickelt sind als Autos und Lieferwagen. Vielmehr ziehen Unfälle mit einem Lastwagen die um ein Vielfaches schwereren Auswirkungen nach sich. Im Bericht zur Ankündigung führt EuroNCAP unter anderem zwei Zahlen ins Feld: Knapp 1,5 Prozent aller Fahrzeuge auf den europäischen Strassen sind schwere Lastwagen, doch bei beinahe 15 Prozent aller Unfälle mit Verkehrstoten sind LKW involviert.

Euro NCAP Sicherheits-Rating LKW TIR transNews
Moderne Fahrerassistenzsysteme, wie hier der Notbrems­assistent im Mercedes-Benz Actros, sind auch beim Lastwagen von zunehmender Bedeutung.

Da sich die Unfallfolgen beim Lastwagen in Abhängigkeit vom Einsatz komplett anders darstellen, plant EuroNCAP, die Beurteilung gezielt darauf auszurichten. Für den Stadteinsatz stehen Massnahmen zum Schutz der schwächsten Verkehrsteilnehmer im Fokus, denn 67 Prozent aller Todesfolgen entfallen in Stadt und Agglomeration auf Velofahrer und Fussgänger. Im Überland- und Autobahnverkehr soll der Schutz der Autoinsassen im Frontalcrash gewertet werden, denn auf sie entfallen 59 Prozent aller Todesfolgen bei Überland-Unfällen. Dabei führt die Organisation aber auch an, dass sich die positiven Auswirkungen der kürzlich eingeführten obligatorischen Systeme wie automatische Notbremsung und Warnung beim Spurverlassen noch nicht komplett in den Zahlen widerspiegeln.

Anreizsysteme benötigt
Während sich EuroNCAP mit seinen Resultaten beim Personenwagen direkt an den Autofahrer wendet und auch einen spürbaren Kaufeinfluss feststellt, ist das künftige «Publikum» beim Lastwagen komplett anders. Mit den knappen Margen im Transportwesen dominieren vor allem Verbrauch, Unterhaltskosten und Nutzlast das Pflichtenheft für eine Fahrzeuganschaffung in einer LKW-Flotte. Deshalb geht EuroNCAP auch davon aus, dass eine schlechte Sicherheitsbeurteilung ohne Nebenmassnahmen kaum Einfluss auf einen LKW-Kauf haben wird. Die wohl stärkste Massnahme sieht die Organisation daher in der Gesetzgebung. Dazu sucht EuroNCAP neue Mitglieder, wie regionale oder lokale Akteure und Versicherer, welche mit Zufahrtsbeschränkungen, Restriktionen in der Auftragsvergabe im öffentlichen Sektor und Anreizsystemen die Ausrüstung von Sicherheitssystemen in Lastwagen vorantreiben würden.

Man ist sich bei EuroNCAP aber bewusst, dass im Fall solcher Begleitmassnahmen nicht alle Lastwagen über einen Leisten geschlagen werden können. Vielmehr müssten auch die Anreize auf die Einsatzform abgeglichen werden. So soll ein Lastwagen im Fernverkehr nicht die gleichen Erfordernisse erfüllen bezüglich der schwächsten Verkehrsteilnehmer wie ein LKW im städtischen Einsatz. Dieser wiederum soll nicht die gleichen Schutzelemente für Autoinsassen im Frontalcrash erfüllen müssen.

Bei Personen- und Lieferwagen hat EuroNCAP das Vorhandensein von modernen Fahrerassistenzsystemen im Wagen zu einem wichtigen Teil seiner Beurteilung gemacht. Hierbei wurde inzwischen ein Fünf-JahresPlan entworfen, der gemeinsam mit den Automobilherstellern ausgearbeitet wurde und den Zeitplan zur Ausrüstung dieser Systeme umfasst. Sie sind Bestandteil der von Euro NCAP benutzten Fünf-Sterne-Beurteilung. Gleiches will man nun für die Lastwagen tun. Allerdings sollen sich die Technologien und Anforderungen gemäss den vorgängig genannten Einsatzgebieten (Stadt/Agglomeration, Überland/Autobahn) unterscheiden, wobei im City-Einsatz mehr Systeme integriert werden sollen. Hier ein paar Beispiele solcher Assistenzsysteme und deren Einsatz:

  • Der Notbremsassistent für Velos und Fussgänger soll in Stadt und Land zählen.
  • Der Abbiege-Notbremsassistent soll nur in der Stadt Bewertungspunkte bringen, ebenso die Wegroll-Verhinderung.
  • Erste Systeme sollen bereits im kommenden Jahr zur Ausstattungsliste der Lastwagen zählen, 2027 sollen weitere Systeme dazukommen und dann weitere Assistenten im Jahr 2030.

Die LKW-Bewertung steht übrigens unter dem Titel «Safer Trucks: on the road to Vision Zero» (sicherere LKW: auf dem Weg zur Vision Null). EuroNCAP sucht jetzt die entsprechenden Partner in Industrie und Verwaltung, um in diesem für die Organisation neuen Fahrzeugfeld Fuss zu fassen.