Amag Gruppe wird bis 2025 klimaneutral
DEKARBONISIERUNG Reduzieren, eliminieren und, wenn nötig, kompensieren. So will die Amag bis 2025 als Unternehmen klimaneutral werden. Zudem soll bis 2040 ein klimaneutraler Fussabdruck gemäss Net Zero erreicht werden.

Die Automobilbranche steht an einem Wendepunkt mit neuen Technologien und Anforderungen an die Unternehmen. Die Amag reagiert und will zur führenden Anbieterin nachhaltiger individueller Mobilität werden. Als erstes Automobilunternehmen der Schweiz verpflichtet sie sich, als Unternehmen bis 2025 klimaneutral zu arbeiten und gemäss Science Based Targets die Treibhausgasemissionen zu reduzieren, um die Erwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen. Zudem besteht die Ambition, bis 2040 einen klimaneutralen Fussabdruck gemäss Net Zero über alle Wertschöpfungsstufen zu erreichen.
Die Steuerung der Umsetzung der Klimastrategie obliegt dem neu geschaffenen Amag Group Sustainability Board, besetzt u.a. mit den Managing Directors der Business Units sowie CEO und CFO der Gruppe. Das Board wird geleitet von Martin Everts, dem Leiter des neu geschaffenen Bereichs Corporate Development.
Helmut Ruhl, CEO der Amag Group AG, hat es anlässlich der Präsentation der neuen Nachhaltigkeits- und Klimastrategie im the square, dem New Mobility Hub von Amag Import, im Flughafen Zürich deutlich gemacht:
Die Amag ist sich ihrer Verantwortung bewusst. Eine nachhaltige Geschäftsstrategie entspringt dem Selbstverständnis der Amag als wertebasiertes Schweizer Familienunternehmen. Die Amag setzt auf nachhaltiges Unternehmertum und technologische Lösungen, um ihren Beitrag zur Erreichung der Klimaziele der Schweiz zu leisten. Das Automobil hat noch eine grosse Zukunft: es wird sicherer, intelligenter und nachhaltiger.»
Mit folgenden Massnahmen will das Unternehmen diese Ziele erreichen:
- Elektromobilität im Fokus: Amag Import lanciert in diesem Jahr gemeinsam mit ihren autorisierten Handelspartnern acht neue BEVs und sieben neue PHEVs. Für das Jahr 2025 soll ein Marktanteil von 50 Prozent bei den Steckerfahrzeugen und 2030 mehr als 70 Prozent erreicht werden. Voraussetzung dafür ist der beschleunigte Aufbau der Ladeinfrastruktur.
- Neu gibt es für Mitarbeitende spezielle E-Angebote, inkl. Beteiligung an den Kosten für die Heimladeinfrastruktur.
- Dienst- und Einsatzwagen werden elektrifiziert. Schon heute fährt jede zweite Führungskraft ein Steckerfahrzeug, also ein BEV oder PHEV. Bis 2025 wird dieser Anteil auf nahezu 100 Prozent und nahezu ausschliesslich BEV steigen.
- An den eigenen Standorten aller Unternehmensbereiche wird die Ladeinfrastruktur mit fast 1000 zusätzlichen Ladestationen deutlich ausgebaut und zu rund einem Viertel auch öffentlich zugänglich sein.
- Neue ressourcenschonende Mobilitätsangebote bei Clyde und Ubeeqo, um die Elektromobilität zu fördern.
- Mit der neu lancierten Community-Plattform «drive-electric.ch» beantwortet die Amag Fragen – auch kritische – rund um die Elektromobilität.
- Die Amag erzeugt ihren Strom künftig stärker selbst und plant in den kommenden Jahren, den Ausbau von Solaranlagen an den eigenen Standorten zu forcieren. Bis 2024 werden rund 50’000 m² mit Photovoltaikanlagen bebaut. Damit werden mehr als 20 Prozent des heutigen Strombedarfs abgedeckt. Weiteres Ausbaupotential wird gegenwärtig analysiert.
- Mit dem Neubau des im Juni eröffneten Carrosserie Centers Wettswil ZH hält eine neue Generation von Lackieranlagen Einzug, die aufgrund ganzjähriger Wärmerückgewinnung und
intelligenter Steuerung mit rund 50 Prozent weniger Energie auskommen als die ersetzten Anlagen. - Bei Neubauprojekten werden Nachhaltigkeitskriterien mithilfe einer Scorecard berücksichtigt. Für Bestandsbauten wird eine Roadmap zur energetischen Sanierung erstellt.
- Die Amag Pensionskasse hat ihre Anlagestrategie geändert und setzt zukünftig auf einen nachhaltigen Assetmanagement-Ansatz bei ihren Anlagen und Investitionen.
- Die Amag Leasing AG wird mittels einem Green Bond in naher Zukunft noch gezielter in E-Mobilität investieren. Es ist geplant, dass diese Mittel ausschliesslich in die Finanzierung von Elektrofahrzeugen und die Lade- und Strominfrastruktur fliessen werden.
- Als erster Partner aus der Automobilbranche beteiligte sich die Amag im vergangenen Jahr an der «ETH Mobilitätsinitiative», welche die ETH Zürich gemeinsam mit der SBB lanciert hat. Ziel der «Mobilitätsinitiative» ist die Entwicklung eines international führenden Forschungsstandortes zur Mobilität in der Schweiz und das Erarbeiten von Lösungen für zukünftige Herausforderungen. Die Amag partizipiert mit verschiedenen Forschungsprojekten, unter anderem zur Reduktion von CO2-Emissionen und zur Entwicklung von synthetischen Treibstoffen.
- Auch mit der EMPA will sich die Amag in geeigneten Projekten für die Entwicklung von synthetischen Treibstoffen und die Dekarbonisierung engagieren.
10 Millionen für Klima- und Innovationsfonds
Die Amag führt eine interne CO2-Abgabe ein, mit der ein firmeneigener Klima- und Innovationsfonds finanziert wird. Dieser Fonds wird rund 10 Millionen Franken aufnehmen. Mit Geldern aus diesem Fonds sollen bis 2025 Investitionen in Klimaprojekte und Innovationen getätigt werden. Der Fokus liegt auf Schweizer Startups, die im Bereich nachhaltige Mobilität und Dekarbonisierung forschen und neue Geschäftsmodelle entwickeln. Die Amag wird in Zukunft mit verschiedenen Partnern und in verschiedenen Initiativen mitarbeiten, die das Ziel verfolgen, nachhaltige und klimaschonende Projekte zu lancieren. Dazu gehört auch eine Partnerschaft mit Climeworks, einem ETH Startup, das erfolgreich CO2 aus der Luft eliminiert.