SCANIA Fahrerhäuser der R- und S-Serie können nun mit 270 mm Mehrlänge spezifiziert werden. Sie bieten dadurch erstklassigen Fahrerkomfort für High-End-LKW im Fernverkehr, aber auch Möglichkeiten für andere Anwendungen.
Redaktion: Henrik Petro
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28. Juni 2021
Die langen Fahrerhäuser bieten erhöhten Fahrerkomfort im Fernverkehr.
Die anhaltenden Nachfrage aus verschiedenen Märkten nach Fahrerhäusern mit zusätzlicher Länge führte bei Scania zur Entscheidung, verlängerte Fahrerhäuser in Kleinserie anzubieten. Die Premium S-Serie verfügt über einen flachen Boden und wird bereits für ihre Geräumigkeit gelobt. Mit der zusätzlichen Länge wird sie so etwas wie ein Traumfahrerhaus für jene Fernfahrer, die viele Nächte ausser Haus verbringen. Sie können zum Beispiel das ausziehbare Bett von Scania nutzen, das 100 cm breit ist, ohne es jemals einfahren zu müssen.
Die Fahrerhäuser werden exklusiv von der Scania Tochtergesellschaft Laxå Special Vehicles produziert.
Der Zuwachs von 27 cm gegenüber der ursprünglichen Länge von 200 cm (gemessen von den Pedalen bis zur Rückwand) mag gering klingen, es sind aber doch mehr als 13 Prozent, was definitiv einen Unterschied macht und viele neue individuelle Lösungen ermöglicht.
„Der offensichtlichste Vorteil ist natürlich für Langstreckenfahrer – diese sind immer auf der Suche nach komfortablen Premium-Lösungen“, sagt Stefan Dorski, Senior Vice President, Head of Scania Trucks. „Ob sie den Platz nutzen, um generell mehr Geräumigkeit zu bekommen oder um ein breiteres Bett zu wählen – oder beides – wird sich zeigen. Weitere Nutzer finden sich vermutlich bei Anwendungen wie Fahrschulen, Verteidigungs- und Abschleppfahrzeugen. Letztere werden in der Lage sein, Fahrgäste aus Pannen- oder Unfall-Fahrzeugen zu transportieren.“
Scania bietet verlängerte Premium-Fahrerhäuser der R- und S-Serie an, die sich vor allem an Fernfahrer richten, die sich mehr Platz wünschen.
Der zusätzliche Platz wird durch das Hinzufügen vorhandener Fahrerhaus-Komponenten geschaffen, was dank des modularen Systems von Scania möglich ist. Die ersten Auslieferungen an Kunden sollen im dritten Quartal 2021 erfolgen.
Iveco liefert 200 Erdgas-Nutzfahrzeuge an Geodis
GRÜNER VERTEILERVERKEHR IN FRANKREICH Der global agierende Logistiker Geodis investiert in eine "grüne Flotte" von 200 erdgasbetriebenen LKW und Transportern für die Stadtzustellung in Frankreich.
Henrik Petro
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27. Juni 2021
Unter den 200 Iveco Natural-Power-Fahrzeugen für Geodis sind 93 Eurocargo.
Am 15. Juni 2021 unterzeichneten Stéphane Cassagne, Executive Vice President of Distribution & Express Line of Business von Geodis, und Emilio Portillo, Managing Director von Iveco France, eine Vereinbarung, die eine Bestellung über 200 CNG-Fahrzeuge umfasst, die mit Biogas betrieben werden. Die Auslieferung ist für Ende 2021 geplant. Ziel von Geodis sei es, innerhalb von drei Jahren einen 100 Prozent CO2-neutralen Transport in die Zentren der 35 grössten Städte Frankreichs (mit mehr als 150’000 Einwohnern) zu erreichen. Die vor einigen Jahren eingeleitete proaktive Strategie hat mit der Unterzeichnung dieses Auftrags mit Iveco (fast 60Prozent Marktanteil bei alternativen Antrieben in Frankreich) ein neues Niveau erreicht.
Geodis entschied sich für 107 Iveco Daily- und 93 Eurocargo-Fahrzeuge mit Bio-CNG-Antrieb, mit dem CO2-Emissionen um bis zu 95 Prozent reduziert werden. Im Vergleich zu einem Euro 6e-Dieselfahrzeug werden die Feinstaubemissionen um 95 Prozent und die Stickstoffdioxid-(NO2)-Emissionen um 90 Prozent reduziert. Diesen Fahrzeugen ist es aufgrund geringer Lärmemissionen auch erlaubt, Lieferungen in der Nacht durchzuführen.
Renault Kangoo TPMR für inklusive Mobilität
SONDERLÖSUNG FÜR ROLLSTUHLTRANSPORT Der Kangoo TPMR ist eine von Renault Tech angebotene Sonderlösung mit einer am Unterboden montierten ausziehbaren Rampe. Das schafft mehr Platz und verhindert lästige Klappergeräusche.
Henrik Petro
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26. Juni 2021
Renault Tech stellt den neuen Kangoo TPMR für den Transport von Personen mit eingeschränkter Mobilität vor, der auf drei Kernpunkte ausgerichtet ist: inklusive Mobilität, Komfort und Modularität.
Die Erfahrung von Renault Tech in Sachen Rollstuhl-Umbau reicht bis ins Jahr 1987 mit dem Express TPMR zurück. PMR steht im französischen Sprachraum für „Personnes À Mobilité Réduite“ (Menschen mit eingeschränkter Mobilität), TPMR somit für den Transport von Menschen mit eingeschränkter Mobilität. Die manuell ausziehbare Unterbodenrampe, die Renault Tech nun für den neuen Kangoo TPMR anbietet, stellt auf dem europäischen TPMR-Markt eine Premiere dar. Diese Innovation ermöglicht dem Rollstuhlfahrer einen Transport ohne Einschränkung der Sicht durch eine eingeklappte Rampe und sie reduziert die Geräusche erheblich, die mit den Vibrationen einer Rampe verbunden sind, wenn sie im Fahrgastraum positioniert ist.
Zur Erhöhung des Komforts wurde die ausziehbare Rampe unter dem Fahrzeugboden angebracht.
Für optimale Sicherheit sorgen die BraunAbility Befestigungssysteme, mit denen der Rollstuhl im Fahrzeug fixiert wird. Für noch mehr Komfort bietet Renault Tech einen horizontalen, rutschfesten und abwaschbaren Boden mit einem reduzierten Neigungswinkel (von 7° bis 4°), der Rollstuhlfahrern eine gute Sicht auf die Strasse ermöglicht, was der Reisekrankheit und Ermüdung entgegenwirkt.
Im neuen Kangoo TPMR sitzen die Rollstuhlfahrer näher an anderen Fahrgästen.
Eine weitere Stärke des Kangoo TPMR ist seine Modularität zur Optimierung des Platzangebots im Fahrgastraum. Dies ermöglichen die drei von Renault Tech entwickelten Einzelsitze in Reihe 2 als Ersatz für die ursprüngliche Sitzbank. Es sind dadurch nun mehrere Sitzkonfigurationen möglich:
3 Einzelsitze + 1 Rollstuhl
4 Einzelsitze + 1 Rollstuhl oder
5 Einzelsitze ohne Rollstuhl
Diese einzigartige Modularität bietet Kunden, Transportprofis und Privatpersonen viele Vorteile und Möglichkeiten. Der neue Kangoo TPMR wird ab Juli 2021 bestellbar sein. Ab September können auch Umbausätze von den europäischen Aufbaupartner bestellt werden. Motorseitig wird er mit 100 und 130 PS starken Benzinmotoren, mit Schalt- oder Automatikgetriebe (ab Februar 2022) erhältlich sein. Auch eine Dieselvariante ist in Vorbereitung und ab 2023 wird es eine L2-Variante geben mit Platz für 5 Einzelsitze + 1 Rollstuhl.
Umgebaut wird die TPMR-Version im Renault Tech Werk Heudebouville (Normandie). Eine L2-Version folgt zu einem späteren Zeitpunkt.
Dank Twin Dosing bereits heute 2022-kompatibel
MAN TGE EURO 6D Ab 1. Januar 2022 müssen Transporter der Klasse N1 mit Motoren der Abgasstufe Euro 6d ausgerüstet sein. MAN Truck & Bus erfüllt diese Norm bei seinen TGE-Transportern bereits jetzt – dank neuer Motorsteuerung und überarbeiteter AdBlue-Injektion.
Redaktion: Henrik Petro
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25. Juni 2021
Mit der neuen SCR-Technik Twin Dosing ausgerüstete MAN TGE erfüllen Euro 6d und verbrauchen bis zu zehn Prozent weniger Treibstoff.
Der Unterschied zwischen der bisher geltenden Norm Euro 6d temp und Euro 6d liegt nicht in den Emissionsgrenzwerten selbst, sondern es ändert sich der zulässige Überschreitungsfaktor der Grenzwerte im realen Strassenverkehr (RDE = Real Driving Emission). Dieser gibt an, um wie viel der gesetzliche Grenzwert für Stickoxide (NOx) zwischen Prüfstandstest nach WLTP-Fahrzyklus und realen Fahrbetrieb überschritten werden darf. Der Überschreitungsfaktor wurde mit Euro 6d von 2,1 auf 1,43 gesenkt.
Die neuen MAN-Motoren für den TGE bis 3,5 Tonnen zGG punkten darüber hinaus mit einer erheblichen Reduzierung des Treibstoffverbrauchs und damit auch des CO2-Ausstosses. Die Reduktion liegt bei allen Motoren zwischen 9 und 10 Prozent. In konkreten Zahlen für einen L3H3-Kastenwagen (normaler Radstand, Hochdach) mit 103 kW Leistung (140 PS) bedeutet das:
Bisheriger CO2-Ausstoss nach WLTP: 253 g/km (9,7 l/100 km)
Neu: 230 g CO2/km (8,8 l/100 km)
Mit der serienmässigen Einführung von rollwiderstandsoptimierten A-Label-Reifen ab Ende November dieses Jahres reduziert sich der Verbrauch um weitere 3 g CO2/km (8,7 l/100 km).
Die Euro-6d-Motoren verfügen über eine neu entwickelte Abgasreinigung in Motornähe, eine neue Motorsteuerung, einen vergrösserten AdBlue-Behälter mit jetzt 30 Litern Fassungsvermögen sowie eine neue Auspuffanlage. Die Euro 6d-Motoren für den MAN TGE werden ab sofort serienmässig eingebaut.
Eine neue Technik, die mit dem Euro-6d-Motor ins Fahrzeug kommt, ist das SCR-System namens „Twin Dosing“. Es ist hauptverantwortlich für die genannten CO2-Einsparungen. Diese resultieren aus dem zusätzlichen zweiten SCR-Katalysator sowie einer zweifachen SCR-Einspritzung. (SCR = Selective Catalytic Reduction.) Bei der Twin-Dosing-Technologie wird das Reduktionsmittel AdBlue in zwei hintereinander angeordnete Reduktionskatalysatoren eingespritzt. Einer davon motornah im Abgasreinigungsmodul, der zweite entfernt vom Motor am Fahrzeugunterboden. Durch dieses Konzept ist eine wirkungsvolle Reduzierung der Stickoxide bei hohen und niedrigen Abgastemperaturen möglich. Neben dem jetzt noch sparsameren 2,0 Liter Dieselmotor ist der MAN TGE auch als vollelektrischer MAN eTGE erhältlich.
Vier Unternehmen mit Lean & Green ausgezeichnet
DEKARBONISIERUNG Vier Unternehmen der Schweizer Lean & Green Initiative erhielten am 16. Juni 2021 Auszeichnungen für ihr Engagement: Schöni Transport den Award, die Schweizerische Post und Krummen Kerzers den ersten Stern und Coop als erstes Unternehmen schweizweit den zweiten Stern.
Redaktion: Henrik Petro
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24. Juni 2021
Lean & Green Auszeichnung (v.l.): Stefan Frehner, Projektverantwortlicher Erneuerbare Energie/CO2, Coop; Anne Wolf, Leiterin Corporate Responsability, Post; Peter Krummen, Geschäftsführer Krummen Kerzers und Daniel Schöni, Geschäftsführer Schöni Transporte
Lean & Green ist ein resultatorientierter Ansatz, wie Unternehmen Treibhausgas-Emissionen aus Transport und Logistik senken und gleichzeitig interne als auch externe Prozesse effizienter und innovativer gestalten können.
Der Coop Genossenschaft ist gelungen, was bisher noch keines der in der Schweiz an Lean & Green beteiligten Unternehmen geschafft hat: Sie erhält den zweiten Stern, den 2nd Star, des Programms – und zwar direkt nach dem Award. Dies ist möglich, da Coop auf Basis von Datenmaterial über acht Jahre eine relative Reduktion von mehr als 30 Prozent Emissionen in Transport und Logistik ausweisen konnte, was den Bedingungen für den 2nd Star entspricht. Geschafft hat Coop diese Reduktion dank der Zentralisierung der Produktion und der Logistik im Verteilzentrum in Schafisheim, die bezüglich Innovation und Effizienz im europäischen Vergleich seinesgleichen sucht. Zusätzlich wurde der Einsatz von Biomasse und Wärmepumpen ausgeweitet, die Menge Biodiesel erhöht und die Flotte an Elektro- und Wasserstoff-Lastwagen ausgebaut.
Den ersten Stern, den 1st Star, konnten die Schweizerische Post und Krummen Kerzers entgegennehmen. Sie haben innerhalb von maximal fünf Jahren ihre relativen CO2-Emissionen um mindestens 20 Prozent gesenkt. Die Schweizerische Post hat dies unter anderem mit der CO2-optimierten Erneuerung der Flotte, optimierter Transportlogistiksystemen und -prozessen und der Beimischung von Biodiesel geschafft. Krummen Kerzers setzt auf LNG-Fahrzeuge, ein Fahrercoaching und eine Routenoptimierung, um Leerfahrten zu vermeiden.
Neu in der Community ist der Transportdienstleister Schöni Transport. Sein Aktionsplan für die CO2-Reduktion in den kommenden maximal fünf Jahren beinhaltet die Umstellung der LKW auf 50 respektive 75 Prozent Biodiesel, die Umstellung der Lieferwagen auf 20 Prozent Biodiesel und eine Photovoltaikanlage, die das Logistik Center Rothrist mit Strom versorgt. Für diese geplanten Massnahmen erhielt das Unternehmen den Lean & Green-Award.
Die Initiative Lean & Green wurde 2008 in Holland im Auftrag der Regierung gestartet und hat sich mittlerweile in 14 Ländern und über 500 teilnehmenden Unternehmen etabliert. Eine der Stärken der Initiative ist nebst der resultatorientierten Vorgehensweise zur CO2-Messung und -Reduktion auch die laufende Weiterentwicklung durch die Teilnehmer. Ausserdem bietet Lean & Green eine Plattform zum Wissensaustausch und zur Zusammenarbeit über Unternehmensgrenzen hinweg.
Heute sind bis zu fünf Lean & Green-Sterne erreichbar, und auch ein europäisches Label für international agierende Unternehmen ist erhältlich. Um den fünften Stern zu erhalten, muss ein
Unternehmen die Pariser Klimaziele im Bereich Transport und Logistik erreicht haben. Neben den vier genannten Unternehmen beteiligen sich hierzulande auch Lidl Schweiz (1st Star), Spar (Award) und Zingg Transporte (Award) sowie diverse Dienstleister am Programm in der Schweiz.
WASSERSTOFF-MOBILITÄT Interessierte Kunden können im Friedrichshafener Werk des Rolls-Royce-Geschäftsbereichs Power Systems einen neuen Brennstoffzellen-Demonstrator besichtigen und sich informieren, für welche Anwendungen das System geeignet ist.
Henrik Petro
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23. Juni 2021
Stromversorgung mit Brennstoffzellen: Rolls-Royce Power Systems baut derzeit in Friedrichshafen einen Demonstrator auf, mit dem künftig die nachhaltige und klimafreundliche Stromversorgung auf Basis von Brennstoffzellen erprobt wird. Brennstoffzellen-Systeme werden ein essenzieller Bestandteil des nachhaltigen MTU-Lösungsportfolios von Rolls-Royce sein.
Mit der Wasserstoff-Brennstoffzelle hält derzeit eine weitere neue Technologie Einzug in das Friedrichshafener Werk des Rolls-Royce-Geschäftsbereichs Power Systems. Dort wird gerade ein 250-Kilowatt-Demonstrator aufgebaut, mit dem zukünftige CO2-freie Energiesysteme getestet und Kunden vorgestellt werden. „Wir sind davon überzeugt, dass die Brennstoffzellen-Technologie einen wesentlichen Beitrag zur erfolgreichen Energiewende leisten wird. Deshalb ist Rolls-Royce fest dazu entschlossen, Vorreiter beim Einsatz dieser Technologie zu sein“, sagt Andreas Schell, CEO von Rolls-Royce Power Systems. „Brennstoffzellen-Systeme werden ein essenzieller Bestandteil unseres nachhaltigen mtu Lösungsportfolios sein.“
Der grösste Pluspunkt entsteht, wenn regenerativ erzeugter Wasserstoff als Brennstoff verwendet wird. Dann lässt sich der Ausstoss von Schadstoffen und klimaschädlichen Gasen zusammen auf null reduzieren. Auf diese Weise haben Brennstoffzellen ein enormes Potenzial, ein wesentlicher Technologiebaustein für die Dekarbonisierung von Antrieb und Energiesystemen zu werden“, erklärt Dr. Peter Riegger, Leiter des Rolls-Royce PowerLabs.
Im Friedrichshafener Werk 1 von Rolls-Royce Power Systems hat sich in den vergangenen Monaten bereits einiges getan: Die aufwändige und investitionsreiche Wasserstoffinfrastruktur ist installiert, der Container mit vier Niedertemperatur-PEM-Brennstoffzellenmodulen aufgestellt. Doch dies hat einige Vorarbeit der Ingenieure an verschiedenen Standorten benötigt. Im bayerischen Werk in Ruhstorf und in Friedrichshafen entstand das Design des Containers, das aus sicherheitstechnischen Gründen zwei getrennte Räume für Brennstoffzellen und Batterien sowie die Leistungselektronik vorsieht. Das Steuerungssystem ist entwickelt, Kühl- und Klimaanlage auf dem Dach, „Schubladen“ ermöglichen ein einfaches Wartungssystem, bei dem einzelne Module einer Anlage ausgetauscht werden können.
Die Energiesysteme auf Basis von Brennstoffzellenmodulen aus der Automobilproduktion haben die Rolls-Royce-Ingenieure inzwischen auf dem Prüfstand getestet und sind mit dem Ergebnis zufrieden:
Die Dynamik und die Leistungsfähigkeit sind sehr gut, es entstehen wie erwartet keinerlei Vibrationen und laute Geräusche“, erklärt Dr. Peter Riegger.
In den nächsten Schritten werden alle vier Module des Demonstrators im Container zusammengeschaltet und an die Batterien und den Stromkreislauf angeschlossen. Die Inbetriebnahme ist in der zweiten Jahreshälfte 2021 vorgesehen. Mit dem Demonstrator wird getestet und Interessenten gezeigt, für welche Anwendungen das System geeignet ist. Dazu zählen die Notstromversorgung, die Dauerstromversorgung, die unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV) und die Schwarzstartfähigkeit, anhand der das System ohne den Anschluss an ein Stromnetz gestartet werden kann.
Rolls-Royce Power Systems mit Hauptsitz in Friedrichshafen beschäftigt rund 9000 Mitarbeiter. Unter der Marke mtu vertreibt das Unternehmen schnelllaufende Motoren und Antriebssysteme für Schiffe, Energieerzeugung, schwere Land- und Schienenfahrzeuge, militärische Fahrzeuge sowie für die Öl- und Gasindustrie sowie Diesel- und Gassysteme und Batteriecontainer für sicherheitskritische Anwendungen, zur Dauerstromerzeugung, für Kraft-Wärme-Kopplung und für Microgrids.
Scania: Ökobilanz für batterieelektrische Fahrzeuge
DEKARBONISIERUNG Als erster Akteur in der schweren Nutzfahrzeugindustrie veröffentlicht Scania eine Ökobilanz für Verteilerfahrzeuge mit dem wenig überraschenden Fazit, dass BEVs deutlich geringer auf die Umwelt einwirken als Verbrenner.
Redaktion: Henrik Petro
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22. Juni 2021
Life Cycle Assessment ist eine Methode nach ISO 14040/44, um die Ökobilanz von Produkten oder Dienstleistungen über ihren gesamten Lebenszyklus zu berechnen: in diesem Fall die Fahrzeug- und Batterieproduktion, die Nutzung, die Wartung und die Verwertung.
Die Ökobilanz ist eine Methode nach ISO 14040/44 zur Berechnung der Umweltauswirkungen von Produkten, die den gesamten Lebenszyklus «von der Wiege bis zur Bahre» umfasst, beginnend bei der Gewinnung und Veredelung von Rohstoffen und endend bei der Verwertung, in diesem Fall der Fahrzeuge.
«Da sich die schwere Nutzfahrzeugindustrie auf einen höheren Anteil an batterieelektrischen Fahrzeugen umstellt, müssen wir uns fragen, ob diese wirklich gut für die Umwelt sind, wenn wir den gesamten Lebenszyklus betrachten. Die Auswirkungen entstehen nicht durch die Auspuff-Emissionen, also muss die Industrie überdenken, was wir unter Umweltauswirkungen verstehen. Mit dieser Studie haben wir klare Antworten», sagt Andreas Follér, Leiter Nachhaltigkeit bei Scania.
Die Produktion eines batterieelektrischen Fahrzeuges bringt eine höhere Umweltbelastung mit sich, hauptsächlich aufgrund der energieintensiven Herstellung der Batteriezellen. Trotz der höheren Produktionsbelastung sei die Gesamtauswirkung des Lebenszyklus auf den Klimawandel bei den batterieelektrischen Fahrzeugen aber massiv besser, dank der viel geringeren Kohlenstoffbelastung in der Nutzungsphase, so der Bericht.
Für LKW, die in der EU betrieben werden, würden die Kohlenstoff-Emissionen im Lebenszyklus um 38 Prozent (EU-Mix 2016) bis 63 Prozent (prognostizierter EU-Mix 2030) gesenkt. Mit reinem Ökostrom werde über den Lebenszyklus eine Reduzierung der Kohlenstoff-Emissionen von 86 Prozent erreicht. Das batterieelektrische Fahrzeug habe das Potenzial, bereits nach ein bis zwei Betriebsjahren weniger Klimabelastung zu verursachen als ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor. Dies gilt für alle untersuchten Strommixe im Bericht.
Die Batteriezellen seien verantwortlich für etwas mehr als 40 Prozent der Kohlenstoff-Emissionen, die bei der Produktion von batterieelektrischen Fahrzeugen entstehen. Es gibt jedoch ein grosses Potenzial für eine Verbesserung der Emissionswerte aus der Produktion von batterieelektrischen Fahrzeugen, da die Batterieindustrie kontinuierlich dekarbonisiert wird und der Einsatz von Ökostrom kontinuierlich zunimmt.
«Wir gehen davon aus, dass die Gesamtbetriebskosten für die Mehrheit unserer Kunden für batterieelektrische Fahrzeuge in diesem Jahrzehnt positiv sein werden und dass die Hälfte unseres Volumens bis 2030 einen elektrischen Antriebsstrang haben könnte. Das Rennen in Richtung Nullemissionen wird sich um die Dekarbonisierung der Prozesse und Materialien drehen, die für die Montage der zukünftigen Lkw und Busse benötigt werden», so Follér weiter.
Partnerschaften seien der Schlüssel, um die Kohlenstoff-Reduzierung zu erreichen, die für die Erreichung der wissenschaftsbasierten Ziele notwendig ist, zu denen sich Scania verpflichtet hat. Ein Beispiel dafür ist die Partnerschaft mit Northvolt, die darauf abzielt, die umweltfreundlichste Batterie der Welt zu produzieren. Stahl ist ein weiterer grosser Teil des Kohlenstoff-Fussabdrucks bei der Beschaffung von LKW, aufgrund der starken Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen in der Produktionsphase. Die Partnerschaft mit H2 Green Steel ziele darauf ab, dieses Problem zu lösen, und helfe Scania auf dem Weg zum Null-Emissions-LKW, den das Unternehmen bis 2030 produzieren will.
Die funktionale Einheit, die in dieser Studie zur Ökobilanz verwendet wird, ist 500’000 in einem repräsentativen Verteilungszyklus gefahrene Kilometer mit einer durchschnittlichen Nutzlast von 6,1 Tonnen.
RVBW Buslinie 5 in Baden neu rein elektrisch
ELEKTRIFIZIERUNG Am 17. Juni haben die Regionalen Verkehrsbetriebe Baden-Wettingen (RVBW) vier neue Elektrobusse eingeweiht. Gebaut wurden die 12 Meter langen Busse vom Schweizer Hersteller Hess.
Redaktion: Henrik Petro
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21. Juni 2021
Feierliche Banddurchtrennung als Startschuss für den nächsten Schritt Richtung E-Zukunft. (v.l.) Robert Itschner, Vorsitzender der Geschäftsleitung ABB Schweiz; Stephan Attiger, Landammann; Dr. Lorenz Höchli, Verwaltungsratspräsident RVBW AG; Alex Naef, CEO Carrosserie Hess AG
Die vier neuen, emissionsfreien und leisen Hess-Busse werden schrittweise auf der Strecke Baden, Baldegg – Ennetbaden, Äusserer Berg eingeführt. ABB lieferte den elektrischen Antrieb mit Energiespeicher und die Ladelösungen. Die Regionalwerke AG Baden (RWB) versorgen den Antrieb mit erneuerbarer Energie aus regionaler Wasserkraft. «Mit der Umstellung auf elektrischen Betrieb sparen wir jährlich 155’000 Liter Diesel und rund 410 Tonnen CO2 ein. Damit verfolgen wir konsequent unser Ziel, die CO2-Reduktion durch einen Umstieg auf effiziente Fahrzeuge mit nachhaltigen Antriebstechnologien im dichtbesiedelten Stadtgebiet voranzutreiben», sagt Stefan Kalt, Direktor der RVBW. Der Kanton Aargau beteiligt sich an den Kosten für die Ladeinfrastruktur an den jeweiligen Endhaltestellen.
Bei den Bussen des Schweizer Herstellers Hess, Typ lighTram, handelt es sich um vier komplett durchgängige Niederflurbusse von 12 Metern Länge. Das innovative Energiemanagement erlaubt eine leichtere Bauweise und durch die Montage des Energiespeichersystems auf dem Dach können bis zu 30 Prozent mehr Fahrgäste im Vergleich zu Bussen mit konventionellem Dieselantrieb befördert werden.
Die von ABB in Baden gefertigten Energiespeichersysteme ermöglichen die Rückgewinnung der Bremsenergie und eine Verbesserung der Gesamteffizienz des Fahrzeugs. Dank dem Ladekonzept «Opportunity Charging» werden die Energiespeicher mit 300 Kilowatt jeweils in 2 bis 4 Minuten während des fahrplanmässigen Halts an den Endhaltestellen aufgeladen. Für das vollständige Laden über Nacht im RVBW-Busdepot lieferte ABB ebenfalls die Ladestationen. «Schon vor über 100 Jahren hat unser Unternehmen von Baden aus mit innovativen Lösungen zu einer nachhaltigeren Mobilität beigetragen», sagt Robert Itschner, Vorsitzender der Geschäftsleitung ABB Schweiz. «Und wir sind überzeugt: Die Zukunft des städtischen Nahverkehrs ist elektrisch. Wir freuen uns, die RVBW mit unseren energieeffizienten Antriebs-, Lade- und Speichertechnologien auf diesem Weg zu begleiten.»
Die Regionalwerke AG Baden plante und installierte dazu eine Ladeinfrastruktur mit der erforderten grossen Leistung. An beiden Endstationen wird viertelstündlich einer der Elektrobusse geladen. RWB setzte bauliche Massnahmen um, damit der Netzbetrieb weiterhin gewährleistet werden kann. An der Endstation in Ennetbaden war der Einbau eines zweiten Transformators in die bestehende Trafostation TS90 Äusserer Berg nötig. Für das Laden an der Endstation Baden-Baldegg wurde ein Anschluss direkt ab der Transformatorenstation erstellt. Dafür wurden Zuleitungskabel vom Wasserturm zur Ladestation bei der Bushaltestelle verlegt.
Trucker & Country-Festival Special Edition 2021
ERSATZPROGRAMM Als Special Edition wird das diesjährige Trucker & Country-Festival vom 3. bis 5. September 2021 im JungfrauPark Interlaken an einem anderen Standort und in einer «Light»-Version stattfinden.
Redaktion: Henrik Petro; Fotos: David Birri / JWE
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20. Juni 2021
«Spezielle Situationen bedingen kreative Lösungen», mit diesem Titel verkündet die Veranstalterin Jungfrau World Events GmbH die Special Edition des diesjährigen Trucker & Country-Festivals vom 3. bis 5. September 2021 in Interlaken.
Bereits seit längerer Zeit laufen die Abklärungen für das Ersatzprogramm mit Behörden und Partnern. «Es freut uns sehr, dass wir seit Beginn der Projektidee nur positive Rückmeldungen erhalten haben und auf eine breite Unterstützung der lokalen Behörden zählen dürfen», teilt die Veranstalterin Jungfrau World Events GmbH mit.
Jeder kennt das Festival mit seinen über 50’000 Besucherinnen und Besuchern während einem Wochenende in Interlaken. Aus diesem Grund werde an der Special Edition auch am Gesamtkonzept festgehalten. Die Highlights des Festivals sind: viel Country Musik mit über 20 Bands – hauptsächlich aus der Schweiz – auf zwei Aussenbühnen im JungfrauPark. Dazu kommt eine kleine und exklusive Truck Meile. Nach Anmeldeschluss am 7. Juli 2021 werden die limitierten und begehrten 200 LKW-Tickets ausgelost und die glücklichen Chauffeure bis Ende Juli 2021 über ihren Standplatz informiert. Die Veranstalterin ergänzt, dass mit Cowboy- und Stuntshows sowie Western Klamauk und CanCan-Girls auf der Showbühne für spannende Unterhaltung gesorgt wird.
Auch Line Dance wird bei dieser Ausführung nicht fehlen: für Anfänger und Fortgeschrittene werden verschiedene Workshops direkt im Eventcenter angeboten.
Die Besucherinnen und Besucher können nebst den Shows, Konzerten und Workshops zusätzlich ein vielfältiges und attraktives Rahmenangebot mit verschiedenen Aktivitäten vor Ort nutzen. Die Veranstalterin verrät zurzeit nur einzelne Angebote, «denn wir werden laufend auf unserer neuen Website sowie auf unseren bestehenden Social-Media-Kanälen die Aktivitäten vorstellen, damit die Vorfreude auf die drei Tage im September noch grösser wird». Ein Erlebnis ist die Ford Raptor Range, ein actionreicher SUV-Parcours zum Selberfahren. Die Virtual Arena mit einer virtuellen Western Shooting Range oder ferngesteuerte Modell-Lastwagen und -Traktoren mit spielerischen Aufgaben werden nicht nur Kinderaugen zum Strahlen bringen. Nebst dem Ponyreiten wartet ein grosser Kinderspielplatz sowie ein Kinderhort mit Betreuung auf die jüngsten Gäste.
Sämtliche Besucher-Zonen sind überdacht oder indoor. Verschiedene Standbetreiber bieten den Besuchern ihre Leckereien an. Zudem werden die bestehenden Restaurationen des JungfrauParks in Saloons und Bars umgewandelt.
Gemäss Veranstalterin werden die gültigen Massnahmen für die Teilnahme an der Special Edition jeweils auf der Website kommuniziert und aktualisiert. Aktuell gilt für Grossanlässe: Nur Personen, die genesen, getestet oder geimpft sind, erhalten Zutritt auf das Festivalgelände. Ein nächstes Update wird nach der Pressekonferenz des Bundesrats vom 23. Juni 2021 in Aussicht gestellt.
Aufgrund der aktuellen Bedingungen und der limitierten Einlassmöglichkeiten empfiehlt die Veranstalterin, den offiziellen Vorverkauf zu nutzen. Das Ticket mit Zutritt auf das gesamte Festivalgelände, Truck Meile, sämtlichen Konzerten und Shows sowie allen Aktivitäten kostet 35 Franken pro Tag (Kinder bis 10 Jahre kostenlos) und kann unter truckerfestival.ch/specialedition oder Seetickets.ch gekauft werden. Eine limitierte Anzahl von 3-Tagespässen wird zusätzlich für kurze Zeit im Vorverkauf für nur 95 Franken erhältlich sein.
Logistikkonzept von Hydrospider überzeugt SLA-Jury
SWISS LOGISTICS AWARD 2021 Hydrospider stellt die Produktion, Beschaffung und Logistik von grünem Wasserstoff sicher, mit einem neu entwickelten Wechselcontainer kann der grüne Wasserstoff effizient und kostengünstig transportiert werden. Für dieses Engagement erhielt Hydrospider am 16. Juni 2021 den Swiss Logistics Award.
Redaktion: Henrik Petro
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19. Juni 2021
Hydrospider ist ein Joint Venture von H2 Energy, Alpiq und Linde/PanGas.
Der Schweizer Wasserstoffpionier H2 Energy und Hydrospider etablieren zusammen mit dem Förderverein H2 Mobilität Schweiz und Hyundai Hydrogen Mobility (HHM) ein europaweit einzigartiges Wasserstoff-Ökosystem, ein Geschäftsmodell für die emissionsfreie Mobilität. Hydrospider liefert den grünen Wasserstoff, der CO2-neutral produziert sein muss. Die erste Produktionsanlage in der Schweiz wurde im Frühling 2020 beim Alpiq Wasserkraftwerk Gösgen in Betrieb genommen. Transportiert wird der Treibstoff in speziell von der H2 Energy Holding AG entwickelten 20-Fuss Wechselcontainern. Der Wasserstoff wird in einem Kompressor auf 350 bar verdichtet und anschliessend in Druckzylinder abgefüllt. Die Wechselcontainer mit jeweils neun Druckbehältern werden zu den Wasserstoff-Tankstellen transportiert und vor Ort an eine Docking-Station angeschlossen.
Hydrospider schafft landesweite Betankungsinfrastruktur für den täglichen Einsatz
Damit die Wasserstoff-Mobilität funktioniert, braucht es ein Netzwerk, das eine Wertschöpfungs- und Lieferkette inklusive der dazu notwendigen Infrastruktur aufbaut und ohne staatliche Subventionen umsetzt. Neben Hydrospider und H2 Energy engagieren sich der Förderverein H2 Mobilität Schweiz und Hyundai Hydrogen Mobility (HHM) für die CO2-neutrale Transportlogistik. HHM liefert die Brennstoffzellen-Elektro-Nutzfahrzeuge, die Mitglieder des Fördervereins sorgen für den Aufbau einer landesweiten Betankungsinfrastruktur und nutzen die Lastwagen im täglichen Einsatz. Zurzeit sind acht Tankstellen in Betrieb und rund 50 Elektro-Nutzfahrzeuge auf den Schweizer Strassen unterwegs. «Mit diesen 50 Fahrzeugen haben wir allein seit Beginn dieses Jahres bereits 750 Tonnen CO2 eingespart», sagt Dr. Philipp Dietrich, CTO H2 Energy AG. Dietrich sieht ein enormes, auch ausserhalb der Schweizer Grenzen ausrollfähiges Potential in der Wasserstoff-Mobilität und ist sich sicher, dass bis 2023 bis zu 50-100 Tankstellen bestehen und bis 2025 auf Schweizer Strassen 1600 H2-Trucks unterwegs sein werden. Diese Anzahl an H2-Trucks wären in der Lage, die jährlichen CO2-Emissionen im Strassentransport um bis zu 120’000 Tonnen zu reduzieren und 33’000 Tonnen Diesel einzusparen.
Von links: Dr. Philipp Dietrich, CTO H2 Energy AG, Moderatorin Mona Vetsch und Jörg Ackermann, Management Coop und Präsident Förderverein H2 Mobilität Schweiz
Ein grosses Potential in der Wasserstoff-Mobilität sieht auch die Jury des Swiss Logistics Awards. «Das Beispiel dieser Initiative zeigt, dass es möglich ist, die Transportlogistik CO2-neutral umzubilden», begründet Jury-Präsidentin Renate Gröger Frehner, Direktorin Immobilien und Betrieb des Universitätsspitals Zürich, den Entscheid. «Der Aufbau des Wasserstoff-Ökosystems, an dem Hydrospider einen wesentlichen Beitrag leistet, wird den Strassentransport in der Schweiz nachhaltig verändern», führt sie weiter aus.
Der Swiss Logistics Award geht an ein Unternehmen für besondere Markt- und kundenorientierte Prozesslösungen, die mit ihrer Realisierung nachweislich einen überdurchschnittlichen Markterfolg eingeleitet haben.
Iveco LNG-LKW für Truck Racing EM als Pace Truck
FIA TRUCK RACING EM Die European Truck Racing Association (ETRA) und Iveco haben ihre langjährige Partnerschaft bis Ende der Meisterschaft 2023 verlängert. Iveco stellt zudem einen S-Way NP als Pace Truck - der erste Pace Truck mit alternativem Antrieb in einem ETRC-Event.
Henrik Petro
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18. Juni 2021
Mit seinem aufwendigen Airbrush-Finish macht der Pace Truck eine gute Figur. Mehrere Custom Parts runden den Look ab: Dazu zählen die beiden gelben Rundumkennleuchten, eine Lightbar mit LED-Scheinwerfern, ein beleuchteter dreiteiliger Bullbar und diverse LED-Blinker.
Iveco nimmt als technischer Sponsor der „Die Bullen von Iveco“ (der Partnerschaft zwischen den Teams Hahn Racing und Schwabentruck) wieder an der FIA European Truck Racing Championship teil. Die Deutsche Steffi Halm kehrt als Teamleiterin des Schwabentruck-Teams zurück. Sie hofft, ihre Positionen aus dem letzten Jahr zu verbessern und ihren Ehrgeiz zu erfüllen, die Meisterschaft auf ihrem Iveco S-Way zu dominieren.
Das Team Hahn wird vertreten durch den sechsmaligen Europameister Jochen Hahn, der die Ausgabe 2019 am Steuer seines Iveco Stralis dominierte. Iveco ist zudem mit zwei weiteren Teams vertreten: Reinert Racing und Don’t Touch Racing.
Iveco S-Way NP als ETRC-Pace-Truck
Der Pace Truck ist das Fahrzeug, das während der Einführungsrunde bis zum fliegenden Start das Feld anführt. Es wird auch verwendet, um das Rennen in potenziell gefährlichen Situationen zu verlangsamen, beispielsweise nach einem Unfall oder bei extrem widrigen Wetterbedingungen. Es spielt eine wichtige Rolle bei der Gewährleistung der Sicherheit der Fahrer.
Der Pace Truck ist ein serienmässiger Iveco S-Way NP in der 4×2 LNG-Version, ausgestattet mit zwei 540-Liter-Tanks, die mindestens 390 kg flüssiges Bio-LNG fassen. Dadurch erreicht der LKW eine Reichweite von bis zu 1600 Kilometern, reduziert den Stickstoffdioxid-Ausstoss im Vergleich zu einem Diesel-LKW deutlich und verursacht mit Bio-LNG 95 Prozent weniger CO2-Emissionen.
Das erste vollelektrische PostAuto auf Linie
ELEKTRIFIZIERUNG Postauto ist in der Region Brugg jetzt auch mit einem Elektrobus unterwegs. Die Energie für die Batterie des Postautos wird u.a. auf dem Dach der Haltestelle Brugg, Bahnhof/Campus produziert.
Henrik Petro
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17. Juni 2021
Photovoltaikanlage mit Pantograph und das vollelektrische Postauto am Bahnhof Brugg
PostAuto-Fahrgäste kommen in der Region Brugg ab sofort in den Genuss eines neuen Fahrerlebnisses: PostAuto nahm am 10. Juni einen Elektrobus in Betrieb – dem ersten Batteriebus von PostAuto in der Nordwestschweiz. Als weitere Premiere nutzt der Bus die 12-minütige Standzeit bei der Haltestelle Brugg, Bahnhof/Campus jeweils, um die Batterie mit Hilfe eines Pantographen zwischenzuladen. PostAuto wendet diese Technologie erstmals an.
Lokale Stromproduktion
PostAuto hat das Projekt gemeinsam mit der Energiedienstleisterin IBB Energie AG (IBB) realisiert. Die IBB liess auf dem Dach des bestehenden Busperrons eine Photovoltaikanlage errichten. Die dadurch gewonnene Energie fliesst vorläufig noch ins Stromnetz, später geht die Solarenergie in einen lokalen Zwischenspeicher. Aus diesem bezieht dann die Ladestation den Strom direkt zum Zwischenladen des Batteriebusses.
Fahrgäste und Anwohner profitieren
Elektropostauto des Herstellers Scania handelt es sich um einen 12-Meter-Bus mit drei Türen. Das Modell ist eines der ersten Serienfahrzeuge mit Elektroantrieb von Scania. PostAuto-Unternehmer Voegtlin-Meyer AG setzt das vollelektrische PostAuto unter der Woche auf der Linie 361 Brugg, Bahnhof/Campus–Unterwindisch und am Wochenende auf der Linie 368 Brugg–Schinznach Bad ein. Fahrgäste werden den Batteriebus am auffallenden Äusseren erkennen. Während der Fahrt stellen sie zudem fest, dass laute Motorengeräusche fehlen und der Bus gleichmässig und ohne das sogenannte Schaltrucken beschleunigt. Von der deutlich leiseren Fahrweise des Batteriebusses profitieren auch die Anwohner der PostAuto-Linien.
Der Ladevorgang erfolgt mit Hilfe eines Pantographen, der sich von oben auf den Bus herabsenkt.
Starke Partnerschaften für das vollelektrische Postauto
Noch sind Elektrobusse deutlich teurer als Dieselfahrzeuge. Hinzu kommt, dass mit der Einführung eines Batteriebusses auch eine Ladeinfrastruktur aufgebaut werden muss. PostAuto freut sich deshalb sehr, dass das Vorhaben in Brugg gemeinsam mit Partnern realisiert werden konnte. So finanzierte der Kanton Aargau die Ladeinfrastruktur. Die Stadt Brugg und die Gemeinde Windisch unterstützen die Inbetriebnahme des Busses mit einem einmaligen Förderbeitrag. Der Klimafonds der Schweizerischen Post übernimmt die Betriebsmehrkosten. Die IBB ist für die Finanzierung, den Bau und Betrieb des Anschlusses für die E-Ladestation und der Photovoltaikanlage (PVA), die den Naturstrom für den Busbetrieb liefert, verantwortlich. Zudem hat sie dem Fahrzeug ein auffallendes Äusseres gegeben.
Starkes Projekt dank starken Partnern (v.l.): Patrick Zingg, Leiter Markt & Kunde Nord, PostAuto AG; Hans Ruedi Rihs, Leiter Abteilung öffentlicher Verkehr Kanton Aargau; Eveline Wüest, Leiterin Alternative Antriebe PostAuto AG; Eugen Pfiffner, CEO IBB Energie AG
Der grösste Busbetreiber der Schweiz will bis 2024 insgesamt 100 Fahrzeuge mit alternativen Antrieben in Betrieb nehmen. Bis 2040 soll die ganze Flotte von gut 2400 Fahrzeugen ohne fossile Treibstoffe unterwegs sein. Auf diesem Weg ist PostAuto jedoch auf Partner und die Kantone als Besteller des öV-Angebots angewiesen, die ebenfalls vom Umstieg auf alternative Antriebe überzeugt sind.