PXP: Hydrostatischer Antrieb für die Baubranche

DAF TRUCKS Für seine Baureihen CF und XF bietet DAF neu einen hydrostatischen Vorderradantrieb an. Der zuschaltbare Antrieb entstand in Zusammen­arbeit mit dem niederbayrischen Spezialisten Paul Nutzfahrzeuge. Entsprechend nennt DAF das System PXP, für «Paul Xtra Power».

DAF CF XF hydrostatischer Frontantrieb Paul Nutzfahrzeuge Paul Xtra Power PXP TIR transNews
Sowohl für Sattelzugmaschinen der CF- wie der XF-Reihe bietet DAF einen hydrostatischen Frontantrieb von Paul Nutzfahrzeuge an. Das System heisst Paul Xtra Power (PXP).

Nicht immer ist ein vollwertiger Allradantrieb nötig. Kurzzeitige Abstecher ins Gelände von Kiesgruben, Steinbrüchen oder Deponien mit unbefestigtem oder schneebedecktem Untergrund oder starken Steigungen lassen sich oftmals auch mit einem zuschaltbaren hydrostatischen Vorderradantrieb bewältigen. Einen solchen hat DAF jetzt erstmals in Eigenregie mit Paul Nutzfahrzeuge in Vilshofen (D) entwickelt und bietet ihn für seine CF- und XF-Sattelzugmaschinen an. Die PXP (Paul Xtra Power) genannte Anfahrhilfe schafft eine leistungsfähige Kombination aus Geländegängigkeit und Strassentauglichkeit. Das System arbeitet mit hydraulischen Radnabenmotoren von Poclain, liefert bis Tempo 20 maximal 12 800 Nm zusätzliche Zugkraft an den Vorderrädern und lässt sich über einen Schalter im Armaturenbrett zu- und abschalten.

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Das Zusatzmodul für die notwendige Technik findet rechts im Rahmen seinen Platz. Das Zusatzgewicht liegt bei 540 kg.

Nur ein Hydraulikkreis DAF war bestrebt, bei hoher Kraftentfaltung (bis zu 6435 Nm pro Rad) einen geringen Systemdruck zu realisieren. Denn ein niedriger Arbeitsdruck verringert die Belastung von Bauteilen wie Dicht­ringen oder Hydraulikschläuchen, verringert den Verschleiss und erhöht die Standfestigkeit. Deshalb wurde der grösste Hydraulikmotor im Markt gewählt. Dieser verfügt über ein Hubvolumen von 1248 cm3, woraus ein Systemdruck von maximal nur 360 bar resultiert.

Auch setzt DAF mit Paul Xtra Power als Einziger im Markt auf einen offenen Hydraulikkreis mit einer ­direkt am Motor-Nebenantrieb angeflanschten Load-­Sen­sing-Hydraulik­pumpe. Das erspart eine separate Hydraulikanlage, falls aufgebaute Geräte wie Kräne, Abroller oder Absetzkipper hydraulisch betrieben werden müssen. Durch den platz- und gewichtssparenden Direktanschluss der LS-Pumpe am Motor gibt es bei Schaltvorgängen keine Zugkraft­unterbrechung an den Vorderrädern und es gibt auch keine lärm­erzeu­gende Antriebswelle.

Das System umfasst neben den Poclain-Radmotoren und der LS-­Hydraulikpumpe einen Ölvorratsbehälter, einen Ölkühler mit Lüfter und einen Steuerblock für die Hydraulikventile. Alles ist im kompakten Modul (800 × 800 × 600 mm) am rechten Fahrzeugrahmen vor der Hinterachse untergebracht, nur die Steuereinheit mit der Paul-Software befindet sich im Elektrikfach in der Kabine, wo sie mit dem CAN-Bus des DAF verbunden ist. Das Mehrgewicht für den PXP inklusive 55 Liter Hydrauliköl beträgt lediglich 540 kg.

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PXP wird per Taste ak­tiviert und deaktiviert, arbeitet bis maximal 20 km/h und in den Gängen eins bis vier.

Automatische PXP-Aktivierung bei Schlupf Benötigt der Fahrer den zusätzlichen Antrieb der Vorderräder, drückt er im Cockpit den PXP-Schalter. Damit aktiviert er den hydraulischen Radantrieb und im Zentraldisplay zeigt eine gelb blinkende Leuchte den Stand-by-Modus an; im Schalter leuchtet die grüne Kontrollleuchte (Bild links unten). Erkennt das Fahrzeug beim Druck aufs Gaspedal leichten Schlupf an der Hinterachse, starten die in den Radnaben der Vorderräder integrierten Hydraulikmotoren automatisch ihre Arbeit und leisten ihre erhoffte Unterstützung. Gleichzeitig leuchtet das gelbe Piktogramm in der Anzeige dauerhaft und signalisiert dem Fahrer den aktiven PXP-Eingriff.

Das PXP-System kann bei Vorwärtsfahrt in den ersten vier Gängen sowie im ersten und zweiten Rückwärtsgang genutzt werden. Bei Fahrzeugen mit dem MX-13-Motor arbeitet PXP mit Motordrehzahlen bis 1750/min. Ab einer Geschwindigkeit über 20 km/h sowie ab dem fünften Gang schaltet PXP automatisch auf Stand-by. Sobald das Tempo wieder unter 20 km/h sinkt oder das Getriebe bis in den vierten Gang zurückschaltet, meldet sich PXP zurück und schreitet selbsttätig erneut zur Tat. Das System kann im automatisierten und manuellen Schaltmodus des Getriebes genutzt werden, wobei manuell in der Praxis auch der bevorzugte Einsatz ist. Erst wenn der Fahrer per Tastendruck im Armaturenbrett den PXP-Antrieb abschaltet, deaktivieren sich die Radialkolbenmotoren in den Radnaben komplett und wechseln in den Freilauf. So treten kaum Schleppverluste auf, was den Dieselverbrauch auf den längeren Transportstrecken deutlich minimiert.

An den Radnaben und am dezenten Schriftzug kann man erkennen, ob Pauls zuschaltbarer Vorderrad­antrieb montiert ist.

Einbau bei Paul Der hydrostatische Vorderachsantrieb eignet sich derzeit für die DAF-FT-4×2-Sattelzugmaschinen mit 430 bis 530 PS. Weitere Achskonfigurationen und Fahrgestellvarianten folgen noch in diesem Jahr. Voraussetzung für den Zusatzantrieb sind Motor-PTO auf 13-Uhr-Position, automatisiertes Traxon-Getriebe, verstärkter Vorderachskörper mit Parabelfederung sowie mindestens 900 mm Bauraum seitlich rechts am Rahmen fürs Komponentenmodul. Das PXP-System wird bei Paul Nutzfahrzeuge in Vilshofen eingebaut, nachdem der LKW im Werk nach Kundenspezifikation produziert wurde; die Umbauzeit bei Paul beträgt etwa zehn Tage. Um alle Hauptkomponenten im vorhandenen Bauraum unterzubringen, musste Paul den Radkopf der Vorderachse komplett neu konstruieren, mit stabileren Radlagern, neuen Radnaben und geänderten Achsschenkeln mit entsprechenden Ölkanälen. Die Vorderachslast beträgt mit PXP acht Tonnen.

Für einen problemlosen Austausch der Rohre, Schläuche, Verbindungen und Kupplungen für die Hydraulikanlage wurde beim PXP auf Standardkomponenten zurückgegriffen. Das hat auch den Vorteil, dass jede DAF-Werkstatt in der Lage ist, das System zu warten und Schäden schnell zu reparieren. Spezialwerkzeug ist dazu nicht nötig. Alle Hydraulikleitungen und -schläuche befinden sich solide verlegt und stosssicher unter der rechten Rahmenseite.

Zwei Arocs 4451 für die Hubschmid Logistik AG

MERCEDES-BENZ-TRUCKS Gleich zwei Mercedes-Benz Arocs 4451 LK/NLA 10×4/6 sind für die Hubschmid Logistik neu im Einsatz. Beide Fahrzeuge sind mit einer Moser Rockbox aus dem Berner Oberland ausgestattet.

Hubschmid Logistik Mercedes-Arocs-Fünfachser TIR transNews
Die Hubschmid Logistik hat zwei neue Mercedes-Arocs-Fünfachser in Betrieb genommen. Beide verfügen über einen OM471 mit 510 PS.

Die 1930 gegründete familiengeführte Hub­schmid­-­Gruppe setzt seit 1968 auf Mercedes-Benz. «Wir arbeiten stets nach dem Motto: ‹Wer aufhört besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein›», erklärt Andreas Büttikofer. Der Bereichsleiter der Hubschmid Logistik AG ergänzt: «Die kontinuierliche Weiterentwicklung ist das A und O, damit verbunden legen wir grossen Wert auf eine Top-Infrastruktur.» Dazu gehört, wie Büttikofer betont, ein breitgefächerter und moderner Fuhrpark. «Da passen unsere neuen Arocs perfekt ins Bild», ist der Bereichsleiter überzeugt. Gleich zwei Mercedes-Benz Arocs 4451 LK/NLA 10×4/6 sind für die Hubschmid Logistik neu im Einsatz. «Die Preisleistung überzeugt, darüber hinaus ist es ein zuverlässiges und robustes Baustellenfahrzeug», findet er lobende Worte. Beide Fahrzeuge sind mit einer Moser Rockbox aus dem Berner Oberland ausgestattet. Für die mit 2,30 Meter breiten Fahrerhäusern bestückten Arocs rechnet man bei der Hubschmid Logistik AG mit bis zu zwölf Jahren Einsatzdauer.

Maus revolutioniert Brand­bekämpfung

KOMPAKTFEUERLÖSCHER «MAUS XTIN KLEIN» Basierend auf einem für die Raumfahrt entwickelten Löschmittel, hat der schwedische Hersteller Maus einen Feuerlöscher entwickelt, der mit kaliumhaltigem Aerosolrauch Entstehungsbrände rückstandslos löscht.

Feuerlöscher Maus Xtin Klein TIR transNews
Der Feuerlöscher, der zur Ausrüstung der schwedischen Polizei gehört, ist neu in der Schweiz erhältlich. Kleiner, leichter und günstiger als herkömmliche Modelle, löscht der «Maus Xtin Klein» auch kleine Elektrobrände.

Herkömmliche Pulver- und Schaumlöscher haben primär das Ziel, einen Brand zu löschen. Doch Pulver dringt in kleinste Ritzen ein, Schaum hinterlässt massive Löschspuren und elektronische Geräte werden durch das Löschmittel unbrauchbar. Basierend auf einem für die Raumfahrt entwickelten Löschmittel, hat der schwedische Hersteller Maus einen Feuerlöscher entwickelt, der mit kaliumhaltigem Aerosolrauch Entstehungsbrände rückstandslos löscht. Mit einer Länge von nur 24 Zentimetern und einem Gewicht von 480 Gramm kann der «Xtin Klein» mit nur einer Hand bedient werden: Sicherungssplint entfernen, den gelben Startknopf einmal drücken und während neun Sekunden schiesst das Kaliumgemisch aus dem Feuerlöscher und kapselt alle Feuerpartikel ein. Die neue Löschtechnik erlaubt es, neben in Brand geratenen flüssigen Brennstoffen (Benzin, Alkohol) oder Gasbränden auch Fett- und Speiseölbrände zu löschen. Erhältlich ist der CE-gekennzeichnete und von RINA S.p.A. zertifizierte Feuerlöscher «MAUS Xtin Klein» mit 5 Jahren Garantie für TIR-Leser exklusiv für 85 statt 95 Franken (Promocode: TIR10) auf www.mausswitzerland.ch.

Winkler-Katalog für Schmierstoffe, ­Reinigung und Lacke

NEUER WINKLER-KATALOG Das Nachschlagewerk gibt auf über 300 Seiten Einblicke in das Winkler-Chemiesortiment. Der Katalog ist ab sofort in jedem Winkler-Betrieb sowie online erhältlich.

Winkler-Katalog Schmierstoffe Reinigung Lacke TIR transNews
Der neue Winkler-Katalog «Schmierstoffe, Reinigung und Lacke» enthält über 1500 Artikel für die gründliche Reinigung und ordnungsgemässe Wartung von Fahrzeugen, Arbeitsgeräten und der Werkstatt.

Im Kapitel «Öle, Additive und Fette» finden sich unter anderem Motor-, Getriebe- und Spezialöle, Wannen, Kanister, Pumpen sowie Additive, aber auch Fette, Fettpressen und Fettfüllgeräte. «Wartung und Montage» beinhaltet eine Vielzahl an Produkten rund um die Instandhaltung wie Bremsenreiniger, Kontaktspray, Kupferpasten, Lecksuchmittel, Multifunktionsöle, Silikonspray oder Rostlöser, Kältemittel und Kühlerschutz. Der Bereich «Reinigung und Pflege» ist untergliedert in die Abschnitte Fahrzeug-Aussenreinigung, Motorreinigung, Fahrzeug-Innenreinigung, Gebäude- und Werkstattreinigung, Winter-, Wasser- und Toilettenchemie und Reinigungszubehör. Das fünfte Kapitel fasst das Sortiment an Kleb- und Dichtstoffen für Fahrzeugscheiben, Karosserie, Motor, Getriebe und Reifen zusammen. Der letzte Abschnitt gibt einen Überblick über das Sortiment rund um Lackierung und Lackaufbereitung.

Der Katalog ist ab sofort in jedem Winkler-Betrieb sowie online unter www.winkler.de/kataloge erhältlich.

Schweizer Carbo-Link AG beeindruckt in Stuttgart

EMPA SPIN-OFF Für die Verlängerung der Linie U6 der Stutt­garter Strassenbahnen AG wurde eine 127 Meter lange Brücke über die Autobahn A8 gebaut. Die komplett aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff (CFK) bestehenden Hänger kommen von der Firma Carbo-Link AG in Fehraltorf, einem Spin-off der Empa Dübendorf.

Stuttgarter Stadt­bahnbrücke Netzseile kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff CFK Carbo-Link TIR transNews
Die filigrane Bauweise der neuen Stuttgarter Stadt­bahnbrücke im Licht der untergehenden Sonne. Die Netzseile aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff (CFK) sind eine Entwicklung des Schweizer Empa-Spin-off Carbo-Link.

Anfang Mai fand in Stuttgart ein spektakulärer Brückenschlag statt: Die Stutt­garter Strassenbahnen AG (SSB) verlängert die Stadtbahnlinie U6 von Stuttgart-Fasanenhof bis zum Flughafen. Dazu ist eine 127 Meter lange Brücke über die Autobahn A8 erforderlich. Der Brückenbogen und die Fahrbahnplatte wurden in den vergangenen Monaten direkt neben der Autobahn hergestellt. Die filigrane Netzwerk-Bogenbrücke besteht aus zwei parallelen Stahlbögen und der an Carbon-Hängern aus der Schweiz abgehängten Betonfahrbahnplatte. Der ganze Koloss wiegt rund 1500 Tonnen, da tragen die 72 wie Spinnfäden wirkenden Carbon-Hänger mit ihren 1675 kg zur Masse kaum etwas bei. Die «Fäden», die komplett aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff (CFK) bestehen, kommen von der Firma Carbo-Link AG in Fehraltorf, einem Spin-off der Empa Dübendorf. Solche Netzwerk-Bogenbrücken sind generell sehr selten und die Stuttgarter Brücke ist mit CFK gar eine Weltpremiere. Bei der Bauherrschaft und bei der Empa ist man überzeugt, dass die Stuttgarter CFK-Hänger wegweisend für künftige Projekte sein werden.

Liebe geht durch den Magen – dieses Dankeschön auch

RENAULT TRUCKS Am 30. April durften sich Hunderte Chauffeure und Chauffeusen schwerer Nutzfahrzeuge aller Marken über ein echtes und freundschaft­liches Zeichen der Dankbarkeit freuen: Renault Trucks offerierte ihnen Znüni und Mittagessen.

Renault Trucks Dankeschön Rastplätze A1 Berufsfahrer St-Prex TIR transNews
Ein Dankeschön, das satt machte: Am 30. April überraschte Renault Trucks auf drei Rastplätzen der A1 Berufsfahrer aller Marken, wie hier in St-Prex.

Auf drei Parkplätzen entlang der Strassenverkehrshauptschlagader A1 wurden an jenem Donnerstag von 8.00 bis 10.00 Uhr gratis Kaffee und Gipfeli ausgegeben, und ab 10.00 Uhr gab es für jeden Fahrer einen Hotdog, einen Hamburger – oder was der lokale Verpflegungsstand hergab – mit Getränk natürlich. Und selbstverständlich wurden auch die Transitfahrer aus dem Ausland kostenlos verpflegt. Die auf den Rastplätzen Birrhard, Hurst und St-Prex angesprochenen Chauffeure zeigten sich über diese ungewohnte Art der Wertschätzung sehr erfreut und nahmen das Angebot gerne an, wie uns Sven Schäpper, Verkaufsberater bei Re­nault Trucks (Schweiz) AG, bei unserem Besuch auf dem Rastplatz Birrhard bestätigte: «Mit dieser Aktion unter dem Titel Drivers are heroes (Fahrer sind Helden) möchten wir uns bei den Berufsfahrern dafür erkenntlich zeigen, dass gerade sie in diesen schwierigen Zeiten, in denen sie trotz Corona täglich fahren, wahre Helden sind.» Und ja: Ohne den täglichen und unermüdlichen Einsatz der Chauffeure wäre es nicht möglich gewesen, die Lebensmittelversorgung in der Schweiz aufrechtzuerhalten. Dank der Logistikindustrie blieben auch andere Wirtschaftszweige aktiv, wie z.B. das Bau­gewerbe. Dadurch konnten noch grössere wirtschaftliche Schäden verhindert werden.

Renault Trucks Dankeschön Rastplätze A1 Berufsfahrer Birrhard TIR transNews
Sorgten für angenehme Gespräche mit den Fahrern: Malini Schmid (Renault Trucks Financial Services) und Sven Schäpper (Verkaufsberater Renault Trucks Schweiz).

Ein Dankeschön, das auch von innen wärmt

Dazu Tarcis Berberat, Geschäftsführer von Renault Trucks (Schweiz) AG: «Es ist rührend und nett, wenn wir Balkonkonzerte veranstalten, aber unsere Lastwagenfahrer haben mit ihrem bedingungslosen Einsatz überhaupt erst die Basis geschaffen, dass wir relativ glimpflich durch diese Krise kommen werden. Unter anderem wurden die Spitäler mit lebensnotwendigem Therapie­material wie Sauerstoff beliefert! Mit diesem Dankeschön wollten wir ein handfestes und greifbares Zeichen setzen.»

Renault Trucks Dankeschön Rastplätze A1 Berufsfahrer Birrhard TIR transNews
Auch bei Regen, wie hier auf dem Rastplatz Birrhard, haben Fahrer Hunger.
Renault Trucks Dankeschön Rastplätze A1 Berufsfahrer Birrhard TIR transNews
Seine Dürüms kamen gut an: Guemriche Amira Azzedine vom Imbiss «Happy Chef», Rastplatz Birrhard.
Renault Trucks Dankeschön Rastplätze A1 Berufsfahrer Hurst TIR transNews
Im «Hurst» kamen die Fahrer ebenfalls auf ihre (kulinarischen) Kosten.

10  000. ­Ab-Werk-Aufbau im Leyland-Werk

DAF TRUCKS Leyland Trucks hat seinen 10'000. ab Werk gefertigten «PACCAR Aufbau» auf einer speziellen Produk­tionslinie in seinem britischen Werk hergestellt – ein Meilenstein für das interne Aufbautenprogramm von DAF.

DAF-Werk Leyland Aufbauprogramm TIR transNews
Im DAF-Werk von Leyland wurde der 10 000. Lastwagen mit Ab-Werk-Aufbau an den Logistiker Hallam Express geliefert.

Das interne Aufbautenprogramm von DAF umfasst die Konstruktion, Herstellung und Installation von Premium-­Kasten-, Aerobody- und Schiebeplanenaufbauten. Als ein Sonderfall unter LKW-Herstellern ist es für 4×2-Fahrgestelle der DAF-Modellreihen CF und LF erhältlich. Grosskunden wie Royal Mail profitieren seit der Einführung vor 13 Jahren vom Ab-Werk-Aufbautenprogramm. Es umfasst viele Optionen für Länge, Höhe und Breite, Ladebordwände und Beleuchtung und vieles mehr. Dabei werden kundenspezifische Anforderungen berücksichtigt, auch die vollständige Fahrzeuggestaltung, einschliesslich Lackierung. Der britische Logistiker Hallam Express in Sheffield ist der Empfänger des 10’000. Fahrzeugs, ein DAF LF 180 mit Schiebeplanenaufbau. «Wir waren sehr zufrieden», so David Simpson, Geschäftsführer von Hallam Express, «die werkseitige Aufbaulösung verkürzt die Lieferzeit und ist ein echter One-Stop-Shop-Service.»

Duo- und Giga-Trailer verschlanken Logistik

SEAT GROUP Für Transporte zwischen verschiedenen Werken und Zulieferern hat Seat vor zwei Jahren zwei Routen für Trucks mit Duo- und Giga-Trailern eingerichtet. Diese 31,7 und 25,25 Meter langen LKW-Kombinationen sind Teil der Umweltstrategie von Seat.

Duo-Trailer Giga-Trailer Seat TIR transNews
Der Duo-Trailer besteht aus zwei 13,6 Meter langen Anhängern und einer Zugmaschine. Beim Giga-Trailer sind es ein 7,8 Meter und ein ebenfalls 13,6 Meter langer Trailer.

«Mit diesen beiden Kombos reduzieren wir die CO2-Emissionen um 30 Prozent, wie auch die Anzahl Lastwagen auf der Strasse», sagt Christian Vollmer, Vizepräsident Produktion und Logistik bei Seat. Zugleich sollen sich die Logistikkosten um rund 25 Prozent reduzieren. Seat plant nun, in Spanien für die Duo- und Giga-Trailer zwei weitere Routen einzurichten. Zudem nutzt Seat für einen grossen Teil seiner neu produzierten Fahrzeuge die Bahn für den Transport. Neben den nationalen und internationalen Transporten setzt man für die Verbindung zwischen dem Werk in Martorell und dem Verladehafen in Barcelona auf eine Art «Autometro», eine direkte, hauptsächlich unterirdisch geführte Gleisverbindung. Auf ihr transportieren 411 Meter lange Doppelstockzüge bis zu 170 Autos. Dadurch entfallen auf diesem stark belasteten Strassenabschnitt jährlich rund 25’000 Autotransporte.

Drei neue Vito 114 CDI für die Arbor AG

MERCEDES-BENZ-VANS Drei neue Mercedes-Benz Vito 114 CDI sind seit Anfang März 2020 für die Arbor AG im Einsatz.

Mercedes-Benz Vito Arbor AG TIR transNews
Die für Staplerprodukte bekannte Arbor AG baut seit 20 Jahren auf Mercedes und hat ihren Fuhrpark um drei Vitos erweitert.

Aller guten Dinge sind bekanntlich drei. So sind drei neue Mercedes-Benz Vito 114 CDI seit Anfang März 2020 für die Arbor AG im Einsatz. «Mercedes-Benz passt perfekt zu uns. Beide Unternehmen vereinen Tradition sowie Innovation und stehen für hochwertige und langlebige Produkte», zieht Christian Eggenberger, stellvertretender Leiter Kundendienst/Technik bei der Arbor AG, Parallelen. Das Familienunternehmen ist bekannt für erstklassige Staplerprodukte und einen Topservice. Dass das Haus auch im Bereich seiner Servicefahrzeuge optimal aufgestellt ist, machen die drei neuen Mercedes-Benz-Vans deutlich. Dabei setzt das Traditionsunternehmen seit 20 Jahren auf Produkte mit dem Stern. «Unsere Mitarbeitenden sind sehr zufrieden und schätzen das Handling, die Laufruhe und natürlich die Zuverlässigkeit», freut sich Christian Eggenberger. Die drei Flottenjüngsten punkten zudem mit ihrem Innenleben bzw. mit dem praktischen Innenausbau von Sortimo.

Iveco S-Way R ist bereit für die Rennstrecke

TRUCK-RACING-SAISON 2020 Mitte Mai haben Hahn Racing, mit dem amtierenden Meister Jochen Hahn, und Schwabentruck, mit Steffi Halm, ihre neuen Renntrucks Iveco S-Way R vorgestellt.

Iveco S-Way R von Hahn Racing und Schwabentruck TIR transNews
Die Iveco S-Way R von Hahn Racing (links) und von Schwabentruck sind für die Saison 2020 bereit. Diese startet voraussichtlich erst am 29. und 30. August im tschechischen Most und wird über sechs statt der sonst üblichen acht Wochenenden ausgetragen.

Trotz Absage des Rennens auf dem Nürburgring bereiten sich die Teams auf die Saison 2020 der European Truck Racing Championship vor. Mitte Mai haben Hahn Racing, mit dem amtierenden Meister Jochen Hahn, und Schwabentruck, mit Steffi Halm, ihre neuen Renntrucks vorgestellt. Beide Teams fahren mit Iveco, und nach der Vorstellung des S-Way im Herbst 2019 war es nur eine Frage der Zeit, bis der neue LKW seine Metamorphose zum Renntruck abschliessen würden. In Anlehnung an die Serienkabine des Iveco S-Way wurde beim S-Way R die Kabine neu gestaltet und aerodynamisch optimiert. Allerdings spielt die Aerodynamik bei einer jährlichen Laufleistung von weniger als 10’000 km bei abgeregelten 1100 PS und gewaltigen 6000 Nm Drehmoment eine eher untergeordnete Rolle. «Der Iveco S-Way R ist, ohne zu übertreiben, nicht nur der beste, sondern auch der schönste Renntruck, den wir je gebaut haben», sagt der sechsfache Europameister Jochen Hahn. «Ich kann es kaum erwarten, auf der Rennstrecke zu zeigen, was alles in diesem ‹Bullen von Iveco› steckt.»

Wachstumsmotor brummte für Dachser 2019

DACHSER JAHRESBILANZ 2019 Beim konsolidierten Nettoumsatz verzeichnet der Logistikdienstleister ein Umsatzplus von 1,6 Prozent auf 5,66 Milliarden Euro. Wachstumsmotor war erneut das Business Field Road Logistics.

Bilanz Dachser 2019 TIR transNews
Seine Eigenkapitalquote konnte Dachser 2019 nochmals steigern, auf über 57 Prozent. Mit rund 31’ 000 Mitarbeitern beschäftigte Dachser so viele Menschen wie noch nie in der Firmengeschichte.

Einer sich zunehmend eintrübenden Weltkonjunktur zum Trotz konnte Dachser 2019 weiterwachsen. Beim konsolidierten Nettoumsatz verzeichnet der Logistikdienstleister ein Umsatzplus von 1,6 Prozent auf 5,66 Milliarden Euro. Wachstumsmotor war erneut das Business Field Road Logistics, das sich um 2,9 Prozent auf 4,60 Milliarden Euro steigerte. Dem gegenüber steht ein Umsatzrückgang von 4,1 Prozent im Business Field Air & Sea Logistics, der insbesondere aus dem schwächeren Luftfrachtgeschäft für Automotive-Kunden resultiert. Dachser Schweiz erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2019 einen Umsatz von 190,4 Millionen Franken (2018: 189,1 Mil­lionen Franken). Dem Umsatzplus auf Konzernebene stehen rückläufige Sendungs- und Tonnagezahlen gegenüber. Während sich die Sendungszahlen um rund 3,7 Prozent von 83,7 auf 80,6 Millionen verringerten, sank die Tonnage im Vorjahresvergleich leicht um 1,0 Prozent von 41,4 auf 41,0 Millionen Tonnen. «Wenn der konjunkturelle Wind sich dreht, dann zählen Qualität und Zuverlässig­keit noch mehr als sonst», sagt Bernhard Simon, CEO von Dachser.

Holländische Watteninsel mit poetischen Spuren im Sand

STRANDAUSFLUG IM RAKETENTRÄGER Im niederländischen Watt gibt es fünf bewohnte Inseln. Auf einer dieser Inseln, auf Vlieland, verkehren Lastwagen von «Vliehors Expres». Diese auch optisch aussergewöhnlichen, gelb lackierten Fahrzeuge hinterlassen deutliche und poetische Spuren im Sand.

Watteninsel Spuren im Sand TIR transNews
Umgebaute Raketenträger dienen in Vlieland für Touristenfahrten über das sandige Gebiet der Watteninsel Vliehors.

Die Gemeinde Vlieland liegt vor der Küste der Niederlande und hat etwas über 1100 Einwohner, davon leben 1070 Personen im einzigen Dorf, in Ost-Vlieland. Vlieland war nicht immer eine Insel, sondern bis zur Hochwasserkatastrophe von 1287 ein Teil des friesischen Festlands. Durch diese und andere Landverschiebungen entstand im Laufe der Jahrhunderte das Wattenmeer. So gehörte beispielsweise Eierland, heute ein Teil der Insel Texel, früher zu Vlieland. Es gab auch ein zweites Dorf auf der Insel, wobei West-Vlieland 1776 seinem Schicksal überlassen wurde, da es immer wieder von Überschwemmungen heimgesucht wurde.

Ein Grossteil der Bevölkerung von Vlieland lebt vom Tourismus. Es gibt 15 Hotels, zahlreiche Ferienhäuser und Appartements sowie zwei Campingplätze. Die Strände sind 20 Kilometer lang und es gibt 26 Kilometer Radwege. Mit etwas Glück kann man auch Seehunde beobachten. Doch Vlieland ist für Touristenautos tabu. Es gibt keine Ausnahmen, weshalb die Transportaufgaben für Personen und Gepäck zum Fähranleger von den auf Vlieland ansässigen Unternehmern übernommen werden. Die exotischste Transportmöglichkeit sind zweifelsohne die gelben Trucks des Vliehors Expres. Das Spezielle an ihnen ist ihre Herkunft, denn es handelt sich um ehemaliges Kriegsgefährt, konkret sind es umgebaute Raketenträgerlastwagen.

Watteninsel Spuren im Sand TIR transNews
Die Lastwagenmotoren leisten 360 PS, welche eine zügige Fahrt durch die Dünen ermöglichen.

Um auf die Insel zu gelangen, gibt es zwei Möglichkeiten. Die Schiffe der Reederei Doeksen verkehren zum einen mehrmals täglich zwischen Harlingen auf dem Festland und der Insel. Zum anderen gibt es eine Verbindung zwischen Vlieland und der östlich von Vlieland gelegenen grösseren Watteninsel Terschelling. Billig ist die Überfahrt jedoch nicht, denn für ein Retourticket mit Velo bezahlt man über 40 Euro. In den Sommermonaten gibt es zudem eine Verbindung mit einem kleinen Fährboot zwischen Vlieland und der westlich gelegenen Insel Texel. Die schon von Weitem sichtbare Landmarke ist der im Jahr 1909 auf 42 Meter über Meer errichtete Leuchtturm. Der Turm selbst ist 17 Meter hoch und wurde im Jahr 1929 mit einer Aussichtsplattform auf Pfählen ergänzt.

Durch die «Nord-Sahara» Die erwähnten gelben Lastwagen werden übrigens selten für den normalen Touristentransport eingesetzt. Vielmehr sind sie im Gebiet Vliehors, welches das südliche Ende der Insel darstellt, für Touristenausflüge zuständig. Vliehors wird auch als Sahara des Nordens bezeichnet, denn auf diesem Teil von Vlieland gibt es Sand, so weit das Auge reicht. Das Gebiet wird auch als Übungsgelände von der niederländischen Marine und der Luftwaffe genutzt. Doch wenn keine Übungen stattfinden, gehört es praktisch ganz dem Vliehors Expres. Die aben­teuerlustigen Touristen sitzen hinten auf der Ladefläche, wo sich früher die Raketenhalterungen befanden.

Watteninsel Spuren im Sand TIR transNews
Die Fahrer, wie Tjerd de Ruiter, erklären während der Tour das Watt und kennen den einen oder anderen Schwank aus der Gegend. De Ruiter hat übrigens stets seinen Hund mit in der Kabine.

Nicht selten preschen die Offroad-Trucks mit hoher Geschwindigkeit über den Sand. Die Fahrer erzählen den Gästen viel über das Watt und stoppen auch beim «Drenkelingen­huisje», welches das «Jutters-Museum», das Strandräuber-­Museum, beherbergt. Im und beim Museum sind zahlreiche angeschwemmte Gegenstände zu sehen. Vom Gebiss über die Flaschenpost bis hin zu Teilen von Schiffsladungen reichen die Exponate. Im Januar 2019 wurden bei Vlieland auch Güter vom Containerriesen MSC Zoe angeschwemmt, was etwas Abwechslung in den monotonen winterlichen Alltag brachte. Das «Drenkelingenhuisje» war in früheren Tagen oft die letzte Rettung für Schiffbrüchige. Ironie der Geschichte: Noch im 19. Jahrhundert wurde an nebligen Herbsttagen auf den friesischen Inseln oft Feuer entfacht, um Schiffe in die Irre zu leiten und sie, nach der von den Insulanern erhofften Havarie, auszuschlachten. Vor allem die hölzernen Planken der Schiffe waren begehrt und fanden beim Hausbau Verwendung.

Watteninsel Spuren im Sand TIR transNews
Die Einritzungen im hintersten Reifen werden jedes Jahr neu gemacht und jedes Jahr ist es ein anderes Gedicht, das damit in den Sand geschrieben wird.

Poetische Spuren Selbstverständlich dürfen bunte Anekdoten der Fahrer der gelben Lastwagen nicht fehlen und ein Akkordeonspieler sorgt für zusätzliche Stimmung. Die beiden MAN KATI A1 8×8 und 6×6 sind 2,90 Meter breit und waren früher bei der deutschen Bundeswehr im Einsatz. Die Trucks wurden speziell für Fahrten im Watt umgebaut, denn statt Raketenwerfern gibt es nun jeweils vier Längsbänke. Die Deutz-V8-Kraftpakete leisten 264 kW (360 PS). In der aussergewöhnlichen Landschaft hinterlässt die etwa anderthalbstündige Rundfahrt auch besondere Spuren im Sand. Beim Vliehors Expres wird mit einem speziellen Rillenapparat jedes Jahr an einem hinteren Reifen jedes Lastwagens ein neues Gedicht in die Reifenabrollfläche eingeritzt. Das Gedicht wird bei jeder Fahrt x-fach in den Sand geschrieben. Poesie, millio­nenfach vervielfältigt.

Watteninsel Spuren im Sand TIR transNews
Das «Drenkelingenhuisje» war für Schiffbrüchige oft die letzte Rettung. Heute beherbergt es das Strandräuber-Museum.