Bürgin Transport spart mit neuer Generation über 5 Liter
BÜRGIN TRANSPORT AG SCHAFFHAUSEN Das Unternehmen spart mit seinem neuen Scania R500 Euro 6 gegenüber dem Vorgänger, einem R490 Euro 6, beeindruckende 16,5 Prozent.
Henrik Petro
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31. Januar 2018
Links der neue Scania R500 der Bürgin Transport AG, in der Mitte ein neuer S500 und rechts der «alte» R490.
Die Bürgin Transport AG hat ihren neuen Scania R500 Euro 6 mit dem Vorgänger, einem R490 Euro 6, verglichen. Resultat: «Zwischen Alt und Neu liegen Welten.» Gemäss Geschäftsinhaber Beat Bürgin wurden 5,8 Liter oder 16,5 Prozent gespart. Die Vergleichszahlen beziehen sich auf den Durchschnitt während dreier Monate. Die Fahrzeuge fuhren dieselben Einsätze, zu denselben Kunden mit denselben Routen. Die Trucks der Bürgin Transport AG verkehren täglich zwischen vier und sieben Standorten innerhalb der Deutschschweiz und des süddeutschen Raumes bis nach Frankfurt.
Der durchschnittliche Treibstoffverbrauch während der gesamten Betriebsdauer betrug beim alten R490 noch 33,3 Liter pro 100 Kilometer. Wohingegen der neue R500 gemäss Monitoring Report lediglich 27,5 Liter auf 100 Kilometer verbrauchte. «Ich freue mich über jeden gesparten Liter», sagt Bürgin. Er überlegt sich angesichts der hohen Effizienzsteigerung, den alten R490 Euro 6 allenfalls durch einen neuen R500 Euro 6 zu ersetzen.
MERCEDES-BENZ VANS Der kommende Mercedes-Benz Sprinter soll mehr als nur eine Box auf Rädern werden, nämlich Teil einer vernetzten Logistiklösung. Und natürlich vorbereitet für serienmässige Elektromobilität, denn schliesslich muss diese Generation mindestens bis 2025 aktuell sein.
Text: Henrik Petro Bilder: Daimler AG
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30. Januar 2018
Volker Mornhinweg, Leiter Mercedes-Benz Vans: «Der Sprinter war das erste Modell von Mercedes-Benz, das nicht mit einer Zahlen- oder Buchstabenkombination versehen wurde. Stattdessen trägt er einen internationalen, leicht verständlichen Namen, der sein Konzept auf den Punkt bringt: flexibel, agil und einprägsam.»
«Viele der modernen Dienstleistungen, die das urbane Leben so angenehm machen, sind ohne Vans nicht denkbar. In einer digitalisierten Welt sind sie die Hardware, die Produkte und Dienstleistungen zum Kunden bringen. Und wenn sich Leben und Logistik in der Stadt verändern, müssen sich auch unsere Transporter verändern.» So beginnt Volker Mornhinweg, Leiter Mercedes-Benz Vans, seine Eröffnungsrede zum Workshop über neue Konzepte für die letzte Meile mit Fokus auf den kommenden Mercedes-Benz SPrinter. Dass sich die Logistik verändert, spüren wir schon lange selbst, doch Keynote Speaker Dr. Matthias Winkenbach vom MIT (Boston), Professor für datengestützte Distributionsnetzwerke, zeichnet das globale Bild dazu: «2025 werden 25 Prozent der Weltbevölkerung in den 600 am schnellsten wachsenden Städten leben und 60 Prozent des globalen BIP generieren. Bis 2030 wird es über 40 Megacitys geben. Irgendwann stösst das geografische Wachstum jeder Stadt an physische Grenzen. Danach findet eine Verdichtung statt und sie wächst vor allem nach oben.»
Bei «In-Van-Delivery & Return» spart sich der Handwerker die tägliche Fahrt zur Filiale, um den Laderaum aufzufüllen. Der Sprinter wird stattdessen beliefert.
Zwei Aspekte haben Auswirkungen auf den Logistiker: Die urbane letzte Meile ist das schwierigste Teilstück der Logistikkette und E-Commerce führt zu einer Fragmentierung der globalen Warenströme. Ein UPS-Kurier – so das Beispiel Winkenbachs – macht durchschnittlich 120 Stopps pro Tag. Alleine in den USA gibt es 55 000 solcher UPS-Touren. Nachvollziehbar, dass auch nur die geringste skalierbare Effizienzsteigerung pro Kuriertour in der Summe Millionen einsparen kann. Das bedingt mehr Flexibilität und Anpassungsfähigkeit. Dafür ist die Datenanalyse unabdingbar und alle Beteiligten müssen integriert und vernetzt sein. .
Die Weichen schon früh gestellt Bereits im September 2016 lud Mercedes-Benz zum «Van Innovation Campus» ein und stellte dort die Zukunftsinitiative «adVANce» vor mit dem Ziel, sich vom reinen Fahrzeughersteller zu einem Anbieter ganzheitlicher Transport- und Mobilitätslösungen zu entwickeln (TIR transNews berichtete ausführlich, siehe Kasten). Zahlreiche intelligente Lösungen für unterschiedliche Bereiche wurden vorgestellt, zum Teil als Pilotprojekte, zum Teil aber auch nur als Konzepte, die danach weiter ausgebaut wurden. An jener Veranstaltung erlebte auch der Vision Van seine Weltpremiere, den man u.a. auch an der transport-CH 2017 erleben konnte. Nun wird es konkret, wie Mornhinweg ausholt: «Der völlig neu gedachte Sprinter wird eine einzigartige, ganzheitliche Transportlösung sein: ein rundum vernetzter Van als Teil des Internet of Things, bei dem wir die Konnektivität bereits in die DNA des Fahrzeugs geschrieben haben.» Dazu präsentierte «adVANce» in sechs sogenannten Labs Konzepte für Teillogistiklösungen, aber auch konkrete Teile des neuen Sprinters.
1. Sprinter Versatility Kunden nutzen den Sprinter sowohl als High-End-Luxus-Bus für VIPs als auch als Baustellenfahrzeug, das am Ende des Tages mit einem Hochdruckreiniger gesäubert wird. Diese Flexibilität soll auch in der neuen Generation abgebildet werden. Darum wird der neue Sprinter in über 1000 Grundvarianten angeboten werden – Ausstattungsdetails wie Lackierung, Klimaanlage oder Sitzkonfiguration noch gar nicht miteingerechnet. Das Cockpit wird es in vier Varianten geben, die alle als 1:1-Modell präsentiert wurden. Nebst vielen neuen Ablagen und Anschlussmöglichkeiten für Smartphones sind ein neues Multifunktionslenkrad und die Verlegung des Automatikschalthebels ans Lenkrad erwähnenswert.
Eines von vier neuen Cockpits: Diese Topversion mit viel Klavierlack wird vor allem in VIP-Shuttles zu finden sein.
2. e-sprinter «Wir wollen nicht einfach eine Batterie auf Rädern bauen, sondern gemeinsam mit unseren Kunden ein individuelles Ökosystem entwickeln», erklärt Mornhinweg. Deshalb werden Spezialisten interessierte Kunden nachhaltig beraten und auf Wunsch zum Beispiel eine passende Lade-Infrastruktur anbieten. Die Beratung werde auch Wert darauf legen, das Konzept bestmöglich in die bestehenden Betriebsabläufe einzubinden. Dafür gibt es etwa eine App, mit der Flottenmanager aufgrund des tatsächlichen Fahrprofils herausfinden können, welche ihrer Touren sich überhaupt für Elektromobilität eignen. Der E-Antrieb selbst ist identisch mit jenem aus dem eVito, der noch dieses Jahr lanciert wird (siehe Seite 29). 2019 wird Mercedes-Benz Vans mit der Lancierung des eSprinters zusätzlich 150 Mio. Euro in diesem Bereich investieren.
Der Elektromotor wird sowohl im Vito als auch im Sprinter Verwendung finden. Hier mit crash-sicherem Rohrrahmen und Kanälen für die Fahrzeugklimatisierung.
3. Digitalisation & Intelligence Die breite Palette an vernetzten Diensten (siehe Kasten «Mercedes PRO») beinhaltet zum Beispiel eine flexible Routenplanung bei dynamischer Auftragslage, die Abfrage des aktuellen Fahrzeugstatus (Kühltransport, Diebstahlschutz) oder ein Wartungsmanagement in Echtzeit. So sendet das Fahrzeug eine Warnung in die Cloud, wenn eine Reparatur oder ein Service ansteht. Der Händler kann darauf reagieren und sofort eine Offerte erstellen, Teile bestellen etc. Diese Dienste können für bestimmte Aufgaben gebündelt und in branchenspezifischen Paketen abgerufen werden. Die vielen unterschiedlichen Aufgaben des Flottenmanagements können über ein Portal an einem Bildschirm erledigt werden. Die grosse Innovation stellt aber der smarte Laderaum dar. Die zur Vernetzung des Laderaums nötige Schnittstelle ist systemoffen (Open Source) und basiert auf einer Linux-Variante. Sie steht allen Entwicklern zur Verfügung und erlaubt es dem Fahrzeug, Teil des Internets der Dinge zu werden.
4. CEP & Grocery Allein in Deutschland hat sich die Anzahl der Pakete zwischen den Jahren 2000 und 2017 beinahe verdoppelt. Bis 2025 erwarten Experten eine weitere Verdopplung. Die CEP-Branche (Courier, Express, Parcel) ist geprägt von enormem Kostendruck. Gefragt sind ausserdem Tempo und Flexibilität. Das zeigt sich besonders bei dem stark wachsenden Trend, auch Lebensmittel online zu bestellen. Bei eGrocery muss der Kühlkoffer eines Vans in verschiedene Klimazonen eingeteilt werden, damit die Ware genau so beim Kunden ankommt, wie er sie auch im Supermarkt aus dem Regal nehmen würde.
Der Migros- und Coop-Heimlieferdienst der Zukunft: drei separate Klimazonen, Just-in-Sequence und Pick-by-Light.
Dieser Umstand stellt besonders hohe Anforderungen an das Fahrzeug- und Laderaumkonzept. Im Lab wurde das 1:1-Modell eines innovativen Laderaums gezeigt, der aus drei nebeneinanderliegenden, durchgehenden Temperaturzonen besteht (z.B. Zimmertemperatur, gekühlt, tiefgekühlt). Vor der Tour werden die Bestellungen nach Temperatur getrennt in der richtigen Sequenz im Heck geladen. An der Lieferadresse gelangt der Fahrer direkt vom Cockpit in den Laderaum, schnappt sich die durch Lichter gekennzeichneten Taschen aus den jeweiligen Temperaturzonen (Pick-by-Light) und verlässt das Fahrzeug durch eine automatische seitliche Flügeltüre, die selbstständig verschlossen wird, wenn sich der Kurier vom Fahrzeug entfernt. Das intelligente Laderaumsystem schiebt die nächste Lieferung nach. Die Energieversorgung ist vom Fahrzeugantrieb unabhängig, damit bei einem Elektro-Sprinter die Reichweite nicht beeinträchtigt wird.
5. People Moving Durch die steigende Verkehrsbelastung in den Städten werden neuartige Konzepte wie Ridesharing und Ridepooling immer beliebter. Mercedes-Benz Vans ist mit dem Fahrgemeinschafts-Start-up «Via» ein Joint Venture eingegangen. Diese Technologie-Partnerschaft bietet in den USA (New York, Washington und Chicago) bereits erfolgreich Pooling-Dienste an (Mitfahrsammeltaxi). Vans in diesem Bereich sind ausserdem auf Konnektivität angewiesen, damit sie mit den entsprechenden Plattformen kommunizieren können. Neu verfügen die Sitze ab Werk (optional) über eine Sitzlehnenverstellung und Cupholder, es gibt auch Smartphone-Halter mit Ladebuchsen.
6. Crafts & Service Über 130 Berufe listet Mercedes-Benz unter «Handwerk» auf. Die Handwerker und Servicetechniker haben zum Teil komplett unterschiedliche Anforderungen, doch für die meisten ist ihr Transporter mobile Werkstatt, mobiles Lager und Arbeitsplatz zugleich. Für diese Kunden hat Mercedes-Benz eine herausnehmbare Multifunktionsbox entwickelt sowie ein Haltesystem für lange Gegenstände (wie z.B. Röhren) im Innern des Laderaums, die unten am Dach, an der Seitenwand oder auch am Boden befestigt werden können. So bleibt das Material vor Witterung und Diebstahl geschützt. Handwerker und Servicetechniker verlieren zudem oft Zeit, weil sie vor oder nach Aufträgen Ersatz- und Austauschteile im Lager holen und/oder dort abladen müssen. Insbesondere bei schwieriger Verkehrslage bei Schichtende geht so viel Zeit verloren.
Bei «In-Van-Delivery & Return» wird der Ersatzteilbestand im Fahrzeug durch Logistik-Dienstleister gemanagt, die nach Arbeitsende der Handwerker zum (per GPS lokalisierbaren) abgestellten Fahrzeug fahren, es mit einem digitalen Schlüssel öffnen und ausgebaute Teile aus dem Laderaum nehmen und neue Ersatzteile hineinlegen (und beides zur Dokumentierung scannen). Am nächsten Morgen fährt der Handwerker direkt zum Kunden. Das gestaltet die Arbeit der Fachleute effizienter und verschafft ihnen Zeit für zusätzliche Aufträge.
Abschliessend betonte Volker Mornhinweg: «Bislang hat sich das Sprinter-Segment vor allem über Zuladung, Ladevolumen und Wirtschaftlichkeit definiert. Diese Elemente bleiben natürlich wichtig. Wir ergänzen sie aber durch weitere wesentliche Aspekte, die für die moderne Logistik das A und O sind: die vollständige Anbindung an das Internet und die nahtlose Integration in betriebliche Abläufe, insbesondere bei der IT-Infrastruktur.»
Die fünf adVANce-Innovationsfelder
Bei digital@vans geht es vor allem um Konnektivität und die digitale Vernetzung der Fahrzeuge.
solutions@vans sind Hardware-Lösungen, die das Tagesgeschäft der Kunden effizienter machen.
Bei rental@vans geht es um innovative Mietmodelle mit einem Pay-per-Use-Ansatz, also «Mobility on Demand».
sharing@vans entwickelt neue Konzepte für den öffentlichen Personentransport.
eDrive@vans hat einen umfassenden Ansatz zur Elektromobilität im Fokus.
Mercedes PRO: Telematik ab Werk Nach der Einführung der Nachrüstlösung «Mercedes PRO Adapter» im September 2017 kommt jetzt mit dem Sprinter erstmals das voll in das Fahrzeug integrierte digitale Kommunikationsmodul zum Einsatz. Zu den zentralen Diensten zählen beispielsweise Fahrzeugstatus, Fahrzeuglogistik, Flottenkommunikation, Wartungs- und Unfallmanagement oder ein digitales Fahrtenbuch. Alle Vernetzungsangebote werden unter «Mercedes PRO connect» zusammengefasst. Der webbasierte Service für Fuhrparkkunden vom Kleinstgewerbe bis hin zu Grosskunden verbindet den Fuhrparkmanager über das Fahrzeugmanagement-Tool mit allen Fahrzeugen und Fahrern in seiner Flotte. Damit können Aufträge online gesteuert und Fahrzeuginformationen wie Standort, Treibstoffvorrat oder Wartungsintervalle nahezu in Echtzeit abgefragt werden.
Eines der wichtigsten Zukunftsthemen ist die Vernetzung des Laderaums: Beispielsweise bei Kurierfahrten können Fahrer und Fuhrparkmanager in Echtzeit den Bestand im Auge behalten.
Hier geht’s zur Webseite von Mercedes-Benz Vans Schweiz.
Busmesse und Branchentreff in Kloten
EVOBUS Wenn sich fast die ganze Schweizer Busbranche am selben Datum am selben Ort trifft, dann ist EvoBus-Tag in Kloten.
Text und Bilder: Bruno Niederberger
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29. Januar 2018
Der neue Doppelstöcker S 531 DT vervollständigt die Setra-500-Familie.
Wie immer an der Busmesse der EvoBus blickt CEO Frank Scherhag kurz auf das letzte Busjahr zurück. Der Busmarkt 2017 lief zufriedenstellend, der Gesamtmarkt der Linien- und Reisebusse über acht Tonnen Gesamtgewicht lag mit 342 Einheiten per September leicht über dem Vorjahr. Etwas nachgelassen hat bei EvoBus die Sparte Reisebus. Mit ein Grund dafür waren wohl die Ankündigungen des neuen Tourismo und des Setra Flaggschiffs, des Doppelstöckers S 531 DT.
Schweizer Premiere: der neue Mercedes-Benz Tourismo.
Zur Ausstellung fanden bei den Grossfahrzeugen unter anderem der Setra 531 DT, der neue Mercedes-Benz Tourismo und bei den Linienbussen der Mercedes-Benz Citaro Hybrid das erste Mal den Weg in die Schweiz. Natürlich waren auch wieder etliche Sprinter in Linien- und Reiseversionen an der Ausstellung präsent. Abgerundet wird die Busmesse jeweils mit dem grossen Angebot an CZV-Schulungen und der Präsentation von OMNIplus (After Sales) und BusStore (Gebrauchtfahrzeuge). Auf reges Interesse stiess auch das Modell der künftigen EvoBus-Heimat in Winterthur Wülflingen.
Fast so wichtig wie die Busse ist das «Zusammensein unter sich». Unter dem Jahr hat man kaum Zeit für einen Branchentreff – da sammeln sich einige Themen, die der Branche unter den Nägeln brennen. Wer die Klotener Atmosphäre nochmals geniessen möchte, kann dies im November 2018 tun – es wird vermutlich die letzte Gelegenheit sein. Danach folgt der Umzug nach Winterthur.
FLÜSSIGERDGAS LNG Die beste verfügbare Klimalösung auf dem Markt für den schweren Regional- und Fernverkehr: Volvo Trucks setzt statt auf den Otto- weiterhin auf das Konzept Dieselmotor.
Text und Bilder: Bruno Niederberger
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28. Januar 2018
Die Testfahrzeugflotte mit LNG- und Dieselmotoren.
Die Verringerung der klimaschädlichen Emissionen aus dem schweren gewerblichen Verkehr fordert Politik, Transportbeauftragte, Transportunternehmen und Fahrzeughersteller gleichermassen. Im Mai legte die EU eine Verordnung mit dem Ziel vor, die CO2-Emissionen der schweren Nutzfahrzeuge zu reduzieren. Erdgas ist ein fossiler Brennstoff, produziert aber bis zu 20 Prozent, bei Verwendung von Biogas sogar bis zu 100 Prozent weniger CO2 gegenüber den Dieselmotoren.
Durch den Ersatz von Diesel durch Flüssigerdgas oder Biogas können die CO2-Emissionen von schweren Lastwagen drastisch reduziert werden. Flüssigerdgas (LNG) wird heute vor allem in industriellen Betrieben verwendet. Es bietet aber auch hervorragende Voraussetzungen zu einem wettbewerbsfähigen Fahrzeugtreibstoff mit erheblichen Vorteilen für die Umwelt. Dies ist auch die Meinung von Volvo Trucks, die jetzt ihre Entwicklung von mit Gas angetriebenen Lastwagen für den schweren Regional- und Fernverkehr intensiviert. Bereits ab Frühjahr 2018 stehen Volvo LNG-Lastwagen im Verkaufsprogramm.
Die Langstreckentauglichkeit ist gegeben Je nach Bedarf können auch die Langstreckenfahrzeuge mit Tanks für Reichweiten bis zu 1000 km bestückt werden. Dies ist ein wichtiger Faktor, da die entsprechenden Tankstellen in Europa noch rar sind – die Schweiz ist dabei ein weisser Fleck auf der Landkarte. Im Moment werden auf den Routen von Finnland bis Spanien und von England bis Italien 12 LNG-Tankstellen aufgeführt – 13 weitere sind in Planung. Die zur Verfügung stehenden Testfahrzeuge waren mit LNG-Tanks bis zu 205 kg und zusätzlich mit einem 170-Liter-Diesel- und einem 65-Liter-AdBlue-Tank ausgerüstet.
Das Betanken der LNG-Fahrzeuge benötigt dieselbe Zeit wie bei Dieseltanks. Bei der Betankung weist das Flüssiggas eine Temperatur von –140 °C bis –125 °C auf. Dies bedingt, dass die Anschlüsse erst gereinigt werden müssen (Partikel gefrieren und die Anschlüsse könnten undicht werden) und anschliessend kann der Zapfhahn mittels Bajonettverschluss gekoppelt werden. Der hohen Minusgrade wegen muss sich der Fahrer während dem Tankvorgang mit Augenschutz und Handschuhen ausrüsten.
Während der Fahrt wird der Treibstoff erwärmt, mit Druck versehen und in ein Gas umgewandelt. Danach erfolgt die Einspritzung. Um das Gas zu zünden, wird bei der Einspritzung ein minimaler Anteil an Diesel beigefügt. Das ganze erfolgt über zwei Zuleitungen, aber nur eine Einspritzdüse.
Der Zusatz LNG zeigt, dass das Unternehmen umweltbewusst unterwegs ist.
Guter eindruck auf der kurzstrecke Auf einem Rundkurs in der Nähe Madrids (E) mit entsprechenden Steigungen und Gefällen konnten die verschiedenen Fahrzeuge mit LNG- und Dieselmotoren gefahren und verglichen werden. Der erste und – abgesehen vom Tankvorgang – einzige Unterschied ist der «Sound» aus dem Motorraum. Die LNG-Tonlage gleicht gegenüber dem Diesel eher einem leichten Säuseln.
Auf der Strecke – auch bei Berganfahrten aus dem Stand – waren bei den identisch beladenen Fahrzeugen keine Leistungsunterschiede auszumachen. Auch der Verbrauch der LNG-Fahrzeuge entspricht laut Volvo den Diesel-Trucks. In Fällen, bei denen Elektrofahrzeuge (noch) nicht geeignet sind, ist LNG eine hervorragende Alternative. Nur eben – in der Schweiz bleiben die Gastanks mangels Infrastruktur im Moment noch leer.
Hier geht’s zur Webseite von Volvo Trucks Schweiz.
Lucerne: Home of the Dragon von Heggli Reisen
HEGGLI REISEN Die Kunden lieben den «Dragon» als neues Fotosujet und bequemen Reisebus.
Bruno Niederberger
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27. Januar 2018
Der neue MAN «Dragon» der Firma Heggli Reisen Kriens.
Das Krienser Reisebus-Unternehmen Heggli Reisen ist bekannt für seine speziellen Bus-Designs. Einmal mehr wollte Brigitte Heggli ihren neuen MAN Lion’s Coach auf aussergewöhnliche Art verschönern. Sie besprach sich mit Silvestro Castelli, der mit seiner Reklamefirma schon öfters für die Firma gearbeitet hat. Ihre Anfrage, einen Bus im Castelli-Look zu kreieren, der aber ein auffälliges, ansprechendes Sujet präsentieren soll, stiess bei ihm auf Begeisterung. In wochenlanger Arbeit entstand der «Dragon», alles ganz im Geheimen. Die Unternehmensleitung hatte keine Ahnung, wie der neue Bus aussehen wird. Als dann Silvestro Castelli mit Busmodell und gedrucktem Riesendrachen bei Hegglis einmarschierte, waren alle sofort begeistert. Der Bezug zu Luzern, die Umsetzung ins kleinste Detail, die ansprechenden Farben – einfach ein toller, neuer Bus!
KIES + BETON AG ZURZIBIET Seit Neustem leistet ein Mercedes-Benz Arocs 4451 LB 10×4/6 NLA wertvolle Dienste für das Tochterunternehmen der Birchmeier-Gruppe.
Henrik Petro
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26. Januar 2018
Intuitive Bedienbarkeit und ideale Wendigkeit, übersichtliches Fahrerhaus und viel Leistungsstärke: der neue Arocs-Fünfachser der Kies + Beton AG.
Die Birchmeier-Gruppe aus Döttingen beschäftigt in den Bereichen Hoch-, Tief- und Spezialtiefbau sowie Baumanagement gesamthaft 350 Mitarbeitende. Der Abbau von Kies sowie die Herstellung von Recyclingprodukten gehören für das Familienunternehmen aus dem Kanton Aargau seit jeher zum Kerngeschäft. Mit der 2016 gegründeten Tochterfirma Kies + Beton AG Zurzibiet hat die in dritter Generation durch Markus Birchmeier geführte Gruppe nun ein weiteres Geschäftsfeld eröffnet: Baustoffverarbeitung. Der Grundstein dafür ist mit der semimobilen Kiesaufbereitungsanlage inklusive Betonwerk gelegt worden, gleichzeitig wurden Kiesabbauvolumen gesichert, die für Generationen ausreichen. Seit Neustem leistet der Mercedes-Benz Arocs 4451 LB 10×4/6 NLA wertvolle Dienste. Seine Leistungsfähigkeit verdankt er unter anderem dem Reihensechszylinder OM 471 mit seinen 375 kW/510 PS sowie 2500 Nm maximales Drehmoment. Darüber hinaus garantiert die High Performance Engine Brake in Kombination mit der serienmässig verbauten Schaltautomatik Mercedes Power Shift 3 einen sehr geringen Verschleiss – bei maximalem Fahrkomfort. Der Sekundär-Wasser-Retarder ist ebenfalls verschleiss- und vor allem wartungsfrei.
VERKEHRSBETRIEBE ZÜRICHSEE UND OBERLAND AG Bis Ende November 2017 nahmen die VZO etappenweise 16 neue Busse in Betrieb.
Bruno Niederberger
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25. Januar 2018
Einer der neuen VZO-Busse vor der Übernahme in Mannheim.
Im Zuge der jüngsten Flottenerneuerung wurden fünf Gelenk- und elf Standardbusse ersetzt. Rund die Hälfte der total 95 Busse der Verkehrsbetriebe Zürichsee und Oberland AG präsentiert sich dann im neuen Design und mit zusätzlichem Komfort. Nicht nur das Äussere hat sich verändert, auch im Innern bieten die Busse der neusten Generation zusätzliche Vorzüge. Die Leselampen über den Sitzen, die Umfeldbeleuchtung der Türschwellen und die USB-Ladestationen für Smartphones werden geschätzt. Die Klimaautomatik sorgt für behagliche Temperaturen. Durch den laufenden Fahrzeug-Ersatz ist die VZO-Flotte ab Ende 2017 vollständig klimatisiert. Jeder der ausgemusterten Busse hat in den letzten 15 Jahren im VZO-Land rund 1,1 Millionen Kilometer zurückgelegt; oder 28 Mal die Erde umrundet. Alle 16 Busse zusammen haben 16’906’000 Kilometer im Zürcher Oberland und am rechten Zürichseeufer abgespult. Sie werden an einen internationalen Occasionsmarkt verkauft und fahren irgendwo auf der Welt weitere Runden bis an ihr Lebensende.
Hier geht’s zur Webseite der Verkehrsbetriebe Zürichsee und Oberland AG.
eVito: Elektrifizierung gewerblicher Flotten
MERCEDES-BENZ VANS Mercedes plant, alle gewerblichen Transporter mit Elektroantrieb anzubieten. Den Anfang macht der mittelgrosse eVito. Weitere Baureihen folgen ab 2019.
Text: Bruno Niederberger Bild: Mercedes-Benz
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24. Januar 2018
Mit dem eVito startet Mercedes-Benz Vans im zweiten Halbjahr dieses Jahres in die elektrische Zukunft. Die Auftragsbücher für den eVito sind bereits eröffnet.
Im Fokus der Elektrostrategie von Mercedes-Benz Vans steht nicht nur der elektrische Transporter, sondern ein technologisches Ökosystem, das exakt auf den wirtschaftlichen Nutzen der Kunden abgestimmt ist. Dazu sorgt eine ganzheitliche Strategie für eine innovative Gesamtsystemlösung, die die gesamte Wertschöpfungskette der gewerblichen Nutzung abdeckt. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, spielt in der Produktentwicklung die Customer Co-Creation eine zentrale Rolle, bei der strategische Partner und ihre Branchen-Expertise in den Entwicklungsprozess eingebunden werden. Der neue eVito ist das erste Serienfahrzeug, das mit diesem strategischen Ansatz entwickelt wurde.
Eine gewerbliche Flotte muss Transportanforderungen wirtschaftlich und wettbewerbsfähig lösen – diese Maxime gilt unabhängig von der Antriebsart. Um bei der Elektrifizierung des Fuhrparks klassischen Verbrennungsmotoren mindestens auf Augenhöhe zu begegnen, sollten nicht nur wirtschaftliche Parameter wie die Anschaffungs- und Betriebskosten der Fahrzeuge stimmen. Ebenso wichtig für die Gesamtkostenbetrachtung ist die Integration einer leistungsfähigen Ladeinfrastruktur oder ein umfassendes Service- und Wartungsmanagement.
Alltagstauglich …
Mercedes-Benz Vans plant in den kommenden Jahren die Elektrifizierung aller gewerblichen Baureihen. Den Auftakt macht der eVito, das zweite vollelektrische Serienmodell von Mercedes-Benz Vans nach dem Vito E-Cell aus dem Jahr 2010. Der neue eVito bietet mit einer Batteriekapazität von 41,4 kWh rund 150 km Reichweite, hat über eine Tonne Zuladung und bis zu 6,6 m³ Laderaum. Er kann bereits bestellt werden und ist in der zweiten Jahreshälfte lieferbar. Auf den eVito folgt im 2019 der eSprinter. Vervollständigt wird das Angebot durch den Citan. Damit decken die gewerblichen Baureihen mit Elektroantrieb alle Anforderungen vom Bus bis zum Gütertransport ab.
Ein einheitliches Elektromodell von der Stange für Handwerker, Paketzusteller oder Personentransportdienstleister hat auf lange Sicht keine Zukunft. Deshalb setzt Mercedes-Benz Vans auf massgeschneiderte Gesamtsystemlösungen, die auf Basis einer fachkundigen Beratung entstehen. Im Dialog zwischen Kunden und Experten werden die Betreiberkonzepte individuell an Branchenbedürfnisse, Fuhrparkgrösse, Fahrprofil oder an die baulichen Voraussetzungen bei der Schaffung einer eigenen Ladeinfrastruktur auf dem Unternehmensgelände angepasst. Die Beratung geht somit weit über die Auswahl der richtigen Fahrzeugvarianten und branchenspezifischen Ausstattungsdetails hinaus. Die Nutzung von elektrospezifischen Konnektivitätslösungen sowie Finanzierungs- und Mobilitätskonzepte werden ebenfalls in der Frühphase der Planung thematisiert.
… und Wirtschaftlich
Als Basis für ein verlässliches und jederzeit verfügbares Wartungs- und Servicemanagement bietet das Vertriebsnetz von Mercedes-Benz Vans einen flächendeckenden Service in Sachen Elektromobilität in Topqualität. Unter anderem beinhaltet das Ökosystem diese Elemente: leistungsstarke und intelligente Ladeinfrastruktur, Konnektivitätslösungen für Ladezustand, Batteriereichweite und optimale Routenplanung in Echtzeit, Beratung, eVAN Ready App und TCO Tool zur Analyse von Fahrverhalten und Gesamtkosten, Mietfahrzeuge für stark frequentierte Zeiten und Trainingsprogramm für Fahrer der Elektro-Flotte. Speziell das Training der Mitarbeiter spielt für den effektiven Einsatz eines elektrischen Transporters im Alltag eine entscheidende Rolle, denn die richtige Fahrweise ist ein wichtiger Einflussfaktor in Bezug auf die maximale Reichweite.
RENAULT TRUCKS Mit dem Urban Lab2 sucht Renault Trucks nach dem Effizienzpotenzial, das auch im Verteilerverkehr auf der Strasse liegt. Das Ziel ist eine um 13 Prozent verbesserte Effizienz.
Text: Martin Schatzmann Bilder: Schatzmann, Renault
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24. Januar 2018
Beim Renault Trucks Urban Lab2 fällt die starke aerodynamische Verschalung auf. Weil Verteiler-LKW-Flotten oft im Schnitt mit über 50 km/h unterwegs sind, spielt Aerodynamik eine wichtige Rolle.
Wie kann der Verbrauch beim Verteilerlastwagen reduziert werden? Diese Frage führte Renault Trucks zum Experimentalfahrzeug Urban Lab2. Der in Zusammenarbeit mit sechs Partnern entstandene Lastwagen setzt an fünf Punkten an: Routenplanung, Aerodynamik, Hybridisierung, Rollwiderstand und Ampelerkennung. Die Kombination dieser Elemente soll die Effizienz des 19-tönnigen Renault Trucks D Wide um respektable 13 Prozent verbessern.
Anders als beim Langstreckenverkehr haben es die Reifen im Verteilerverkehr schwer, auf Betriebstemperatur zu kommen. Mit einer speziellen Gummimischung wirkt Michelin diesem Problem entgegen und hat für den Urban Lab2 eigens LKW-Reifen entwickelt.
Ein Microhybrid hilft bei der Energierückgewinnung und dient als Starter-Generator mit integrierter Stopp-Start-Funktion. Das Valeo-System arbeitet mit 48 Volt, betreibt elektrische Verbraucher wie den Kühlaufbau oder die Scheinwerfer und hilft in der Form mit, die Last des Verbrennungsmotors zu reduzieren und entsprechend den Verbrauch zu senken. Die Routenplanung wiederum errechnet die in Bezug auf die Lieferungen ökologischste Strecke, namentlich mit den wenigsten voraussehbaren Stopps.
Die Ampelerkennung gibt dem Chauffeur Fahrempfehlungen, die in Bezug zur bevorstehenden Rotschaltung und Fahrsituation stehen.
Die Aerodynamik scheint bei oberflächlicher Betrachtung für einen Verteilerlastwagen von untergeordneter Bedeutung. Die Analyse vieler Flotten hat Renault Trucks jedoch gezeigt, dass viele im Schnitt mit über 50 km/h unterwegs sind und daher im Bereich von aerodynamisch relevantem Tempo fahren. Radverkleidungen, Seitenverkleidungen, Abrissbleche am Aufbauende, strömungsoptimierter Übergang von Kabine zum Aufbau – das sind nur ein paar Verbesserungen, die dem Urban Lab2 zugutekommen. Um Gewicht und Preise moderat zu halten, ist beispielsweise die Seitenverkleidung nicht aus Kunststoff oder Blech, sondern aus einem leichten, straff gespannten Stoff.
Gut vorbereitet an die Ampel Abhängig von der Strasseninfrastruktur ist die Rotlichterkennung. Das System rechnet die Information einer bevorstehenden Ampelschaltung auf die Fahrdaten des LKW um und gibt dem Chauffeur beispielsweise die Empfehlung, vom Gas zu gehen, um erst beim Wechsel auf Grün noch rollend an die Kreuzung zu kommen. Renault sieht diesen Teil seines Urban Lab2 als den experimentellsten an. Zwar wurden Praxistests gefahren, der Knackpunkt jedoch ist die Kommunikation mit der Strasseninfrastruktur. Zudem sind die Systeme, die vom ÖV oder von Rettungskräften eingesetzt werden können, von einer Standardisierung noch weit entfernt.
Aktuell werden die Testergebnisse des Urban Lab2 ausgewertet und es wird sich in wenigen Wochen zeigen, ob Renault auf diesem Weg die angestrebten 13 Prozent Verbesserung erzielen konnte.
Die Leitbleche am Aufbauheck verringern die Verwirbelungen der Luftströme. Auch Räder und Unterbau sind verkleidet.
Panolin: Klein, aber fein im Zürcher Oberland
PANOLIN Die Schweiz hat keine Ölfelder, und dennoch gibt es hierzulande gleich vier Schmiermittelhersteller. Zu Besuch bei Panolin, dem jüngsten, dafür wohl aber spezialisiertesten Player.
Text: Daniele Carrozza Bilder: Carrozza, Panolin
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23. Januar 2018
Zwei Schlüsselpersonen des konzernunabhängigen Familienbetriebs: CEO Silvan Lämmle (links) mit Bruder und Produktionslogistik-Leiter Stephan.
Madetswil im Zürcher Oberland. In dieser ländlichen Idylle – leicht ausserhalb des kleinen Ortes am Furtbach – ist mit Panolin einer der weltweit fortschrittlichsten Hersteller von Schmiermitteln und Pflegeprodukten domiziliert. Die Wurzeln des konzernunabhängigen Familienunternehmens reichen in die Zwischenkriegszeit zurück, als Firmengründer Bernhard Lämmle in Liechtenstein den Handel mit einfachen Schmierstoffen aufnahm. Im Jahr 1949 erfolgte dann der Eintrag ins Handelsregister; inzwischen wird der Betrieb von CEO Silvan Lämmle und dessen Geschwistern in der dritten Generation geführt.
Neben Motorex, Midland und Blaser Swisslube ist Panolin der jüngste Schweizer Schmiermittelhersteller. Die Zürcher Oberländer haben mit ihren biologisch abbaubaren Erzeugnissen für den automotiven und den industriellen Sektor eine Nische kreiert, die rasant wächst und in der sie unbestrittener Marktführer sein dürften. Silvan Lämmle: «Das erste biologisch abbaubare Hydrauliköl haben wir 1983 auf den Markt gebracht, und diese Produktgattung hat Panolin gross gemacht. Wir waren die ersten in diesem Markt und sind weltweit Technologieführer. Wobei sich das Attribut ‹biologisch abbaubar› nicht nur auf unsere Hydrauliköle beschränkt, sondern inzwischen praktisch auf unser gesamtes Produktsortiment zutrifft.
Marktvorteile durch Flexibilität und Nähe
Der Schmiermittelmarkt hat sich in den letzten Jahren zu einem harten Verdrängungsmarkt gewandelt. Erschwerend kommen Konzentrationstendenzen bei den Fachhändlern sowie aktuell etliche Generationenwechsel hinzu. Hierzu Silvan Lämmle: «Die grösste Herausforderung für uns liegt beim Mithalten mit dem rasanten technologischen Fortschritt. Man muss heute in der Lage sein, extrem schnell auf die Bedürfnisse der Entwicklungsindustrie zu reagieren, und das ist nicht zuletzt aufgrund unserer überschaubaren Grösse, die uns ein hohes Mass an Dynamik und Flexibilität einräumt, sicherlich eine unserer Stärken. Positiv ist für uns, dass sich inzwischen praktisch alle grossen, global agierenden Schmiermittelkonzerne aus dem Schweizer Markt zurückgezogen, sprich, ihre hiesigen Niederlassungen aufgelöst haben. Im Vertrieb verschafft uns das entscheidende Vorteile, zumal somit nur noch wir sowie unsere Schweizer Mitbewerber in der Lage sind, direkt und quasi vor Ort auf Kundenwünsche einzugehen. Diese unmittelbare, bidirektionale Kommunikation hilft uns bei der Entwicklung unserer Produkte massiv und hat uns auf ein extrem hohes technisches Niveau gebracht.»
Aus der Schweiz in die gesamte Welt
Panolin ist also ein junger, aber piekfeiner und hochspezialisierter Hersteller von High-end-Produkten, was sich auch im Ausland herumgesprochen hat. Mit eigenen Niederlassungen ist Panolin bereits seit Ende der 1980er-Jahre auf internationalem Parkett aktiv. Heute werden Tochtergesellschaften in Frankreich, Schweden, den USA und Grossbritannien geführt. Zu den wichtigsten Absatzmärkten zählen zudem Deutschland, Japan und Italien, wobei weltweit rund 500 Mitarbeiter beschäftigt werden. Davon fallen 91 auf den Standort Madetswil.
FISCHER ROAD CARGO AG Ab sofort gehören acht neue Scania R450 LA 4×2 zur Flotte. Die Sattelzugmaschinen in Dunkelblau mit rotem Schriftzug auf weissem Balken sind gut erkennbar auf den Autobahnen in ganz Europa unterwegs.
Henrik Petro
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22. Januar 2018
Die acht neuen Scania R450 LA 4×2 der Fischer Road Cargo AG in Reih und Glied.
Fischer verantwortet die internationale Verteilung von Flugfracht nach ihrer Landung auf dem Flughafen. Sämtliche grossen regionalen und internationalen Airlines zählen zu den Kunden des Betriebs. Ab sofort gehören acht neue Scania R450 LA 4×2 zur Flotte. Die Sattelzugmaschinen in Dunkelblau mit rotem Schriftzug auf weissem Balken sind gut erkennbar auf den Autobahnen in ganz Europa unterwegs. 1998 übernahmen Balz Halbheer und Markus Züllig die Fischer Road Cargo AG. Mit dazu gehörten bereits sechs Lastwagen. Den Betrieb richteten sie neu aus. Einerseits blieben sie den Dienstleistungen der Frachtlogistik treu. Andererseits setzten die beiden auf weitere Standbeine. Denn sie wollten keine Abhängigkeit von einem einzigen Kunden, der damaligen Swissair. Daher ist der Betrieb nur noch mit rund 15 Prozent der Geschäftstätigkeit für die Swiss tätig und deckt den Rest mit anderen grossen internationalen Airlines ab. Vor einem Jahr übernahm Peter Hauser die Firmenanteile von Balz Halbheer. Der Betrieb verfügt in der Schweiz derzeit über 20 Lastwagen, in Deutschland über zehn. Er baut insbesondere den Standort in Polen dank steigender Nachfrage aus.
Im ersten Teil des Busworld-Rückblicks stellten wir die in Kortrijk gezeigten Elektro-Linienbusse vor. Im zweiten konzentrieren wir uns nun auf die Reisebusse.
Text: Bruno Niederberger Bilder: Niederberger, zvg
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21. Januar 2018
Derniere der Busworld in Kortrijk – 2019 reist die Busbranche nach Brüssel.
Nicht nur bei den Linien-, sondern auch bei den Reisebussen stachen wiederum einige Neuheiten hervor. Elektro-Reisebusse stehen dabei (noch) nicht im Angebot. «Ich führe ein Reisebusunternehmen», erklärt unser belgischer Kollege aus der Jury «Bus + Coach of the Year» etlichen Busbauern. «Leider werden für Stadtzentren wie z.B. Paris, Rom usw. immer mehr Fahrverbote für Verbrennungsmotoren verhängt. Wann kommt der Reisebus mit Diesel- und Elektromotor, damit man 15–20 Kilometer elektrisch durch die City fahren kann? Meine Gäste möchten ja nicht nur die Peripherie, sondern vor allem die Sehenswürdigkeiten der Stadt bestaunen.» Die Antworten lauteten etwa so: «Im Moment ist noch nichts Derartiges vorgesehen. Eine Kombination Diesel-/Elektromotor bedeutet auch mehr Gewicht. Mal schauen, in Zukunft können wir sicher irgendeine Lösung zu diesem Thema präsentieren.»
Somit bleiben wir beim Dieselantrieb, zeigen die wichtigsten Neuheiten und machen nochmals einen kurzen «Fotorundgang» durch die Busworld Kortrijk 2017 mit Schwerpunkt Reisebusse.
Irizar Die Spanier erhielten erstmalig in der Unternehmensgeschichte die begehrteste Auszeichnung Europas und dürfen 2018 dem i8 den Titel «Coach of the Year» mit auf den Weg geben. Die Experten aus 22 Ländern wurden vor allem durch die vielen Ausstattungsmerkmale und vom hohen Mehrwert überzeugt. Zusammen mit den anderen Modellen seiner Serie legt der Irizar i8 das Fundament für den künftigen Ausbau des Langstrecken- und Auftragssegments.
Irizar präsentierte Lösungen, die einen grossen Schritt in Richtung Effizienz und Verbrauchsoptimierung gehen. Die neuen Motoren von DAF sind auf möglichst geringen Treibstoffverbrauch und maximale Emissionsreduktion ausgelegt. Die Getriebe von ZF-Traxon ersetzen das ZF-AsTronic. Sie arbeiten erheblich effizienter und sind mit modernsten Leitsystemen ausgestattet, die einen wirtschaftlicheren und leichteren Betrieb ermöglichen. Besonders hervorzuheben ist hierbei die neue Funktion PreVision GPS, die Daten aus Getriebe und GPS zusammenführt und dadurch den Gangwechsel durch Einspeisung von Topografiedaten optimal an den Streckenverlauf anpassen kann. Die Triebachse wurde beibehalten, wird aber voraussichtlich ab Ende 2018 durch die neuen «direct drive»-Modelle ersetzt, die leiser und sparsamer sind.
Iveco Der Daily Tourys kommt in einer neuen Version als kompakter Mini-Luxusreisebus zurück. Das Exterieur und Interieur des Fahrzeuges wurden verbessert, um dem Fahrer und den Passagieren mehr Komfort zu bieten. Die Premium-Version ist mit neuen, komfortableren Sitzen ausgestattet. Die grosse Panorama-Windschutzscheibe und LED-Innenbeleuchtung sorgen für viel Licht und erhöhen das Wohlbefinden der Fahrgäste. Der 2,5 m³ grosse Gepäckraum gehört zu den grössten dieser Klasse.
Zu den wichtigsten Veränderungen zählen die Stossstangen sowie das komplett überarbeitete Innendesign der Schwenktür. Zudem ist das Fahrzeug jetzt mit zweifarbigen Felgen ausgestattet, die das exklusive Design des Daily Tourys unterstreichen. Zur Ausstattung des in zwei Längen erhältlichen Fahrzeugs gehören u.a. Luftfederung auf der Hinterachse, Klimaanlage, Multimediasystem, USB-Buchsen an jedem Doppelsitz und das LDWS-System, das den Fahrer beim ungewollten Fahrspurwechsel und somit bei ersten potenziellen Ermüdungsanzeichen warnt.
Das neue, exklusive Hi-Matic 8-Gang-Automatikgetriebe, das nunmehr zur Serienausstattung gehört, garantiert maximale Leistung und Fahrspass bei gleichzeitig geringen Betriebskosten. Dabei erfolgt die Schaltung schneller, flüssiger und präziser als bei Standardschaltungen mit sechs Gängen, denn es garantiert das Einkuppeln des richtigen Gangs bei jeder Motordrehzahl innerhalb von 200 Millisekunden.
MAN Das Highlight am Messestand war der Lion’s Coach. Dieser feierte auf der Messe unter dem Motto «Im Zeichen des Löwen» seine offizielle Weltpremiere. Der Zweiachser mit einer Länge von 13’091 mm bietet bis zu sechs Plätze mehr als die 12-Meter-Version. Ausgestattet ist der Reisebus mit einem 6-Zylinder-Dieselmotor D2676 LOH mit 338 kW (460 PS) und dem automatisierten 12-Gang-Schaltgetriebe MAN TipMatic mit Easy-Start-Anfahrhilfe. Auch in Bezug auf Sicherheit macht MAN keine Kompromisse. Dank Bauteilen aus hochfesten Stählen und einer patentierten Rohr-in-Rohr-Technologie für die Überrollbügel kann der neue Reisebus, der die Sicherheitsnorm ECE R66.02 erfüllt, 50 Prozent mehr Crash-Energie aufnehmen. Für Sicherheit und Effizienz sorgen die LED-Hauptscheinwerfer und Heckleuchten sowie zahlreiche Assistenzsysteme wie das Spurüberwachungssystem LGS mit haptischer Warnung, der Notbremsassistent EBA, Licht- und Regensensor, der topografiebasierte Tempomat MAN EfficientCruise mit der Segelfunktion EfficientRoll sowie der MAN AttentionGuard. Zudem befindet sich im Motorraum eine Feuerlöschanlage.
Mit dem MAN Lion’s Intercity präsentierte MAN eine Lösung für den Überland-, Stadt- und Schulbusverkehr. Mit seinen bis zu 63 Sitzen «Intercity Xtra Lite» bot der ausgestellte Intercity in einer markttypischen Schulbusausführung reichlich Platz für Fahrgäste.
Mercedes-benz Als Messepremiere wurde dem Publikum der neu entwickelte Reisehochdecker Tourismo RHD vorgestellt. Er löst den meistgebauten Hochdecker Europas – den Travego – ab. Mit einem deutlich erweiterten Angebot an Ausstattungsvarianten und Motorisierungen deckt der Tourismo RHD ein breites Spektrum ab. Sein Aufgabengebiet reicht von Fernlinie bis Fernreise und umfasst ebenfalls Shuttleverkehre, Ausflüge sowie gelegentliche Einsätze auf Überlandlinien. Dank optimaler Aerodynamik sinkt sein Treibstoffverbrauch mit der aktuellen Motorengeneration um bis zu sieben Prozent.
Natürlich wird auch bei Mercedes-Benz das Thema der Sicherheit gross geschrieben. Notbremsassistent Active Brake Assist 3 (ABA 3), Abstandsregeltempomat (ART), Aufmerksamkeits-Assistent Attention Assist (AtAs) – drei Beispiele von vielen für die hochentwickelte Sicherheitstechnik des neuen Tourismo RHD. Seine umfassende Sicherheitsausstattung lässt sich individuell auf den gewünschten Einsatz ausrichten. Der nächste Schritt ist bereits angekündigt: Ab Frühjahr 2018 wird Mercedes-Benz den Hochdecker auch mit dem neuen Active Brake Assist 4 anbieten, dem einzigen Notbremsassistenten für Reisebusse, der automatisch nicht nur auf vorausfahrende und stehende Hindernisse, sondern ebenfalls bei Fussgängern bremst.
Setra Das Flaggschiff, der Setra S 531 DT, feierte seinen ersten öffentlichen Auftritt. Serienmässig ist der neue Doppelstöcker der Premiummarke zum Beispiel mit augenfreundlichen und langlebigen Voll-LED-Hauptscheinwerfern ausgestattet. Weltpremiere für Reisebusse feiert hier – ebenfalls serienmässig – das Notbremssystem Active Brake Assist 4. Es verfügt zusätzlich zu den bisherigen Funktionen über eine Fussgängererkennung mit automatischer Bremsreaktion. Eine weitere Weltpremiere für Reisebusse ist der Sideguard Assist gegen den toten Winkel. Er überwacht mit Radarsensoren die Spur rechts neben dem Bus über dessen komplette Länge. Er warnt beim Abbiegen durch eine Leuchte im Aussenspiegel auf der Beifahrerseite sowie durch eine haptische Vibrationsrückmeldung im Fahrersitz vor Fussgängern, Radfahrern sowie ebenfalls vor stationären Hindernissen im Kurvenlauf. Darüber hinaus dient der Sideguard Assist ausserorts als Spurwechselassistent, denn bei höheren Geschwindigkeiten wird der überwachte Streifen nach vorn auf bis zu 5 Meter und nach hinten auf bis zu 15 Meter über die Fahrzeuglänge hinaus ausgedehnt.
Der neue Doppelstockbus ist zudem auf beste Aerodynamik getrimmt. Vorn lassen stark gewölbte Windschutzscheiben und grosse Kantenradien den Fahrtwind mit geringstem Widerstand umströmen, hinten lenken ihn Einzüge und Abrisskanten gezielt. Die Entwickler haben sich um kleinste Details bemüht: So steht der Scheibenwischer des Oberdecks in Ruheposition senkrecht – eine Anleihe aus dem Motorsport. Ergebnis ist ein Luftwiderstandsbeiwert von cw = 0,35, Bestwert für dieses Segment.
Tschüss Kortrijk – hallo brüssel Die 24. Ausgabe der alle zwei Jahre stattfindenden Busmesse Busworld Europe begrüsste 376 Aussteller aus 36 Ländern und verzeichnete 37 241 Besucher aus 118 Ländern. Dies war zugleich die letzte Busworld in Kortrijk. Etwas wehmütig nahm man Abschied von der «familiären» Messe. Seit der ersten Austragung waren die Erreichbarkeit, das Hotelangebot und vor allem die Platzverhältnisse ein Thema. An die nicht gerade vorteilhafte Lage und die Übernachtungsmöglichkeiten hat man sich gewöhnt. Das grosse Problem war das Platzangebot der Messehallen. Darum wurde nun der Entscheid gefällt, die 25. Busworld vom 18. bis 23. Oktober 2019 in den Messehallen von Brüssel durchzuführen.
Hier geht es zum ersten Teil des Kortrijk-Rückblicks über Linienbusse.
Mit dem erstmals der Öffentlichkeit präsentierten Flaggschiff, dem Setra S 531 DT Doppelstöcker, ist die 500er-Serie der Setra-Familie komplett.
Gleich zwei Premieren wurden bei Mercedes-Benz vorgestellt: links der Citaro Hybrid und in Grün der neue Mercedes-Benz Tourismo.
Van Hool feierte an der Busworld das 70-Jahr-Jubiläum. Auf dem Bild ein TX 16 Astron.
Enviro 500, die neuen Postauto-Doppelstöcker der Region St. Gallen, aus dem Hause Alexander Dennis Limited (UK).
Der Iveco Daily Tourys hat neu ein Panorama-Frontfenster erhalten.
Neben dem bekannten Reisebusprogramm stand bei VDL der Citea Electric im Vordergrund.
Über Schönheit lässt sich streiten. Die weit vorgelagerten Spiegel bieten sicher eine hervorragende Übersicht. Ein Iveco Daily aus dem Hause Erener (TR).
Intergralia (E) mit dem eigenwilligen, kantigen Heck.
Beulas (E) zeigte die zwei Extreme Clubbus und Luxusliner.
Irizar durfte für den i8 die Auszeichnung «Coach of the Year 2018» in Empfang nehmen. Von links: Gotzon Gómez, Exportleiter Irizar HQ, José Manuel Orcasitas, CEO Irizar Group, und Tom Terjesen, Präsident der Jury «Bus + Coach of the Year».
Auf dem Freigelände konnten die Busse genauer unter die Lupe genommen und auch gefahren werden.
Caleche Europe präsentierte ihr «Cabrio», das in der Schweiz durch bushandel.ch vertrieben wird.
Weltpremiere bei MAN mit dem Lion’s Coach.
Der polnische Busbauer Mercus präsentierte einen Mercedes-Benz Sprinter 4×4 in Luxusausführung.