Amag: Trotz schwierigem Umfeld gleichwohl erfolgreich

AMAG GESCHÄFTSJAHR Im 2018 hatte die Amag an mehreren Fronten zu kämpfen, die teilweise auch die Sparte VW Nutzfahrzeuge VWN betrafen. Trotz geringerem Absatz konnte der Gesamtumsatz dank verändertem Modellmix gehalten werden. Seit Anfang Februar hat VWN mit Rico Christoffel einen neuen Markenchef.

Morten Hannesbo CEO AMAG Group 2018 TIR transNews
Morten Hannesbo, CEO der AMAG Group AG, blickt trotz schwierigem Umfeld auf ein erfolgreiches 2018 zurück.

«Unsere Nutzfahrzeugsparte ist eine echte Erfolgsstory und wir sind sehr zufrieden mit dem Verlauf der Geschäfte», sagte Morten Hannesbo, CEO der AMAG Group AG. Im vergangenen Jahr 2018 hatte Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN) 7352 Fahrzeuge verkauft, was einer Zunahme um 0,4 Prozent entspricht. Dazu kommen 4495 Fahrzeuge, die als Busse oder Reisemobile unter die Personenwagenstatistik fallen. Letztere verzeichneten im Gegensatz zu den Nutz­varianten einen starken Rückgang um über 1100 Fahrzeuge, was in der Gesamtheit bei VWN 696 Fahrzeuge weniger oder einen Rückgang um 5,8 Prozent bedeutet.

Der Hauptgrund dafür liegt in den Lieferunsicherheiten, die sich hauptsächlich aus der Umstellung auf den neuen Prüfzyklus WLTP ergaben. So benötigt es für eine Zulassung einer Motor-/Getriebevariante einen etwa dreimal so hohen Mess- und Prüfaufwand als für die bisherige NEFZ-Prüfnorm. Zudem verdreifacht sich die Anzahl der Zulassungen, da jede Motor-/Getriebekombination einzeln zugelassen werden muss und nicht mehr wie bisher in gewissem Mass als Paket zugelassen werden kann. Auf dem Prüfstand selber verdoppelt sich die Zeit pro Test und bei den behördlichen Zulassungsstellen wächst die Bearbeitungszeit ebenfalls deutlich an. Da wird die ungeheure Variantenvielfalt, die eigentlich als Stärke des Volkswagen-Konzerns gilt, zum Nachteil, da die über 260 Motor-/Getriebevarianten viel Zeit in Anspruch nehmen und zu Lieferverzögerungen führen. Das betrifft übrigens auch die bei der AMAG hängigen rund 1000 Bestellungen von Erdgasfahrzeugen (PW und Nutzfahrzeuge), die warten müssen, bis die volumenstärkeren Modelle den WLTP-Stempel erhalten haben.

2019 sollte sich der WLTP-Rückstau hingegen positiv auswirken, da die verzögerten Fahrzeuge nun auf den Markt gelangen. «Ich bin aufgrund unseres aktuellen Auftrags­bestandes und der zu erwartenden Modellverfügbarkeit sehr zuversichtlich, dass wir 2019 wieder ein gutes Ergebnis haben werden», prognostiziert Morten Hannesbo. Trotz gesamthaft rund 8000 weniger verkaufter Fahrzeuge konnte die Amag-Gruppe 2018 ihren Umsatz von 4,6 Mia. Franken halten, dank eines teureren Modellmixes.

Rico Christoffel Brand Director VW Nutzfahrzeuge AMAG TIR transNews
Rico Christoffel ist neuer Brand Director von VW Nutzfahrzeuge bei der AMAG.

Neuer Markenchef bei der Amag für VW Nutzfahrzeuge

Seit Anfang Februar hat VWN bei der Amag auch wieder einen Brand Director. Rico Christoffel tritt in die Fussstapfen von Marcel Schaffner, der nach zwölf Jahren bei der Amag und sieben Jahren als Markenchef Ende 2018 zu neuen Ufern aufgebrochen ist. Rico Christoffel verfügt über mehr als 25 Jahre Berufs- und Führungserfahrung und war durchgehend in der LKW-, Nutzfahrzeug- und Automobilbranche tätig. Sein Wissen sammelte der dipl. Automechaniker mit Meisterprüfung u.a. in diversen Weiterbildungen, wie dem eidg. dipl. Marketingplaner und den akademischen Abschlüssen mit CAS FH in General Management sowie dem Master in Business Administration.

Seine berufliche Laufbahn gestaltete Christoffel u.a. als Sales Coach LKW bei der Daimler Chrysler Schweiz AG, mit vier Jahren als Vertriebsleiter Transporter Mercedes-Benz und weiteren vier Jahren als Direktor Vertrieb bei der Mercedes-Benz Automobil AG. Nach einer einjährigen Weltreise suchte Rico Christoffel eine neue Herausforderung und übernahm für dreieinhalb Jahre die Geschäftsleitung im Retail der Mercedes Automobil AG für die Zweigniederlassungen Aarburg, Bellach und Biel, bevor er jetzt die Gesamtleitung von VW Nutzfahrzeuge bei der Amag antrat.

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