Camion Transport Neubau Centre Léman

CAMION TRANSPORT AG Mitte August eröffnete die Camion Transport AG mit Hauptsitz im St. Gallischen Wil an der Bahnstrecke zwischen Lausanne und Yverdon das Cargo Logistik Center «Léman». Das bringt Lieferanten und Kunden einander deutlich näher, findet Verwaltungspräsident Josef Jäger.

Eröffnung Camion Transport Centre Léman TIR transNews
Eröffnung des Centre Léman mit (v.l.) Ingrid Rossel, Gemeindepräsidentin Vufflens-la-Ville, Josef Jäger, Direktor Camion Transport, Nuria Gorrite, Waadtländer Staatsratspräsidentin, Daniel Bürgy, ­Direktor SBB Cargo, Sven Eckmann, Leiter Centre Léman.

«Es war ein langer Leidensweg, der heute sein erfolgreiches Ende findet.» Mit diesen Worten begann Josef Jäger, Direktor und Präsident der Camion Transport AG, seine Begrüssungsrede vor interessierten Kunden, potenziellen Auftraggebern, Vertretern der Bauunternehmen sowie involvierten Behördenmitgliedern. Gemeint war die Zeitspanne, welche 2009 mit dem Kauf einer Parzelle in der Gemeinde Vufflens-la-Ville begonnen hatte und neun Jahre später mit der Eröffnung des Centre Léman ihren Abschluss fand.

Der verträumte Ort nördlich von Bussigny hiess zur Bernerzeit Wolflingen. Er erwachte erst in den vergan­genen 40 Jahren aus seiner landwirtschaftsorientierten Ausrichtung und wandelte sich zu einer bevorzugten Wohngemeinde. Lange Jahre schon wand sich die Bahnlinie von Morges und Lausanne kommend dem Bach Venoge entlang in Richtung Yverdon hoch, bis die Gemeinde die Vorzüge der Bahnlinie erkannte und im Talgrund in Bahnnähe eine Industriezone schuf. Doch erst die völlig neu erstellte Kantonsstrasse 177 machte den Weg frei für schwere Lastenzüge – sie wird bald durchgehend geöffnet, sodass die A1 entweder in Cossonay oder in Bussigny rasch erreicht wird.

Stützpunkt Nummer vier
Mit dem Neubau hat der Distrikt Gros-de-Vaud eine interessante Bereicherung erfahren. Wie an den anderen drei in der Schweiz verteilten Regionsstützpunkten von Camion Transport CT kommt auch in Vufflens das bewährte Konzept der Firma zum Tragen: Tagsüber dominieren die Lastwagen das Geschehen, welche die Waren (Stückgut, Paletten und anderes) ins Logistik Center bringen, wo es entweder eingelagert oder für den Weitertransport dem entsprechenden Los zugeteilt wird. Abends werden die Bahnwagen hergefahren und beladen, sodass die Ladungen pünktlich im nächsten CT-Center ankommen und für die Feinverteilung auf die Lastwagenrouten aufgeteilt werden können. Rund 130 Cargo-Wagons schickt CT jede Nacht kreuz und quer durch die Schweiz.

Dieser Transportmix ist Teil der Nachhaltigkeit, zu der sich Camion Transport laut Josef Jäger verpflichtet hat. Dabei bewegt man sich gemäss Jäger immer an vorderster Front, wenn neue Transportlösungen auftauchen. Es ist daher nicht verwunderlich, dass CT einen der zwei von Mercedes-Benz in der Schweiz angekündigten elektrischen Actros im Feldversuch erproben wird.

Nuria Gorrite, Waadtländer Staatsratspräsidentin und Infrastruktur-Vorsteherin, aber auch Daniel Bürgy, Verkaufsdirektor SBB Cargo, fanden nur lobende Worte über die angenehme Zusammenarbeit während dem Bewilligungsverfahren und der Bauphase. Sven Eckmann, verantwortlicher Leiter des Centre Léman, erläuterte ein paar Eckpunkte zum Neubau. Darunter fällt beispielsweise die Photovoltaikanlage auf dem Dach, welche Strom für den Eigenbedarf liefert. Oder der durch eine Holzschnitzelheizung sowie eine Erdsondenpumpe geregelte Wärmehaushalt. Auf eine Klimaanlage konnte Camion Transport verzichten, denn eine raffinierte Raumlüftung mit automatisch öffnenden Fenstern und Rollstoren sorgen für eine wirksame Nachtauskühlung. Kalte LED-Leuchten halten die Betriebskosten niedrig und schonen die Umwelt. Das 154 mal 75 mal 16 Meter messende Gebäude steht zudem auf 223 Betonpfählen, die bis 30 Meter tief in den Boden reichen.

Strasse und Schiene vereint 
In der fast 24 Stunden täglich geöffneten Disposition sind die Spezialisten damit beschäftigt, den Warenfluss zeitgerecht zu planen und einzusetzen. Von den 112 im Zentrum angestellten Mitarbeitenden sind viele damit beschäftigt, die Waren im Haus zu verschieben, an die richtige Lagerstätte oder zur richtigen Wagenladung zu bringen. Dazu stehen unterschiedlichste Flurfördermittel zur Verfügung, darunter auch automatische Palettenlifte, um die drei Stockwerke zu überbrücken. Gar überdimensional sind die beiden Grosslifte, die 10 Tonnen oder 133 Personen tragen dürfen.

Die Abläufe sind klar unterteilt. Auf der Stirn- und einer Längsseite sind die Anfahrtsrampen für die Lastwagen aufgereiht, auf der gegenüberliegenden Längsseite liegen die Schienen, mit zwei Innengeleisen und einem dritten, mit offener Belademöglichkeit. Auf dem Abstell- und Manöverplatz finden bis zu 70 Lastwagen mit und ohne Anhänger Platz. Die zwischen Lastwagen- und Bahnrampen liegenden Lagerhallen bieten 13’600 m2 auf drei Stockwerken. Sie sind in verschiedene Bereiche aufgeteilt, damit Waren unterschiedlicher Beschaffenheit, Grösse und Lagerfähigkeit nach Kundenwunsch etikettiert und weiterspediert werden können. In den hohen Lagern können insgesamt 22’000 Euro-Paletten untergebracht werden. Von diesem praktisch durchwegs von Schweizer Bauunternehmen realisierten Center bedient Camion Transport das Gebiet vom Oberwallis bis nach Genf.

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