Chipkrise bremst auch Schweizer Nutzfahrzeugmarkt ein

MARKT SCHWEIZ Der hiesige Markt für neue Nutzfahrzeuge der Schweiz und des Fürstentums Liechtenstein liegt nach drei Quartalen 13,2 Prozent im Plus. Das Wachstum wird aber durch den Chipmangel eingebremst.

Markt Schweiz 2021 Chipkrise TIR transNews
Ähnlich wie bei den Personenwagen kann sich der Nutzfahrzeugmarkt aufgrund der Chipkrise bei den
Fahrzeugherstellern nur langsam aus dem Pandemie-Tief befreien.

Nach den Daten von auto-schweiz, der Vereinigung Schweizer Automobil-Importeure, wurden bis Ende September 31’958 neue Sachen- und Personentransportfahrzeuge immatrikuliert. Vor einem Jahr standen die Zähler zum identischen Zeitpunkt bei 28’221, der Zuwachs beträgt 13,2 Prozent. Ähnlich wie bei den Personenwagen kann sich der Markt aufgrund der Chipkrise, also des Mangels an Mikrochips bei den Fahrzeugherstellern, nur langsam aus dem Pandemie-Tief befreien.

So sind in den ersten neuen Monaten des Jahres 22’295 neue leichte Nutzfahrzeuge auf die Strassen gekommen und damit 11,1 Prozent mehr als noch vor Jahresfrist. Zur Jahresmitte lag das Plus noch bei 21,1 Prozent, demnach verlangsamt sich das Wachstum im Vergleich zum pandemiebedingten Markteinbruch 2020. „Wir spüren die Chipkrise auch bei den Nutzfahrzeugen“, konstatiert auto-schweiz-Mediensprecher Christoph Wolnik. „Im Gegensatz zu den Personenwagen verfügen diese aber kaum über Komfortausstattungen, auf die man verzichten könnte, um die Fertigstellung und Auslieferung der Fahrzeuge zu beschleunigen.“ So bliebe in den meisten Fällen nichts anderes übrig, als längere Wartezeiten in Kauf zu nehmen, was für alle Beteiligten ärgerlich sei, so Wolnik weiter.

Bei den schweren Nutzfahrzeugen manifestiert sich der Trend des leichten Wachstums. Ähnlich wie nach dem ersten Halbjahr beträgt das Plus nach drei Quartalen 2,1 Prozent auf 2776 Inverkehrsetzungen, das sind 57 mehr als zum gleichen Zeitpunkt 2020. Zum Vergleich: Vor zwei Jahren hatte das Marktniveau nach neun Monaten noch bei 3397 Immatrikulationen gelegen. Von einer Markt-Normalisierung kann also noch lange keine Rede sein.

Auch bei den Personentransportfahrzeugen tritt das Wachstum auf der Stelle, wenn auch auf hohem Niveau. Mit 6887 Neuzulassungen steht im Jahresverlauf bis Ende September ein Plus von 26,9 Prozent zu Buche. Dieses ist einmal mehr den Wohnmobilen zu verdanken, auf die mit 6263 Immatrikulationen ein Gros des Segments und des Wachstums entfällt. Vor einem Jahr lagen sowohl deren Anzahl (4902) als auch die Gesamtzahl der neuen Personentransportfahrzeuge (5427) noch deutlich tiefer. Entgegen dem allgemeinen Trend sind Camper während der Covid-19-Pandemie stärker nachgefragt worden als vorher – schliesslich bieten sie komfortables und sicheres Reisen.

Zusammen mit den 180’073 Personenwagen sind in den ersten neun Monaten des Jahres 2021 in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein insgesamt 212’031 neue Motorfahrzeuge in Verkehr gesetzt worden. Im Vergleich zur Vorjahreszahl von 191’777 stellt dies ein Plus von 20’254 Neuimmatrikulationen oder 10,6 Prozent dar.

Die detaillierten Nutzfahrzeug-Zahlen nach Segmenten und Marken
stehen auch hier zur Verfügung.

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