CO2-Reduktion: Studie fordert Unterstützung für KMU
DEKARBONISIERUNG Da kleine Betreiber 99 Prozent der Unternehmen im europäischen Strassengüterverkehr ausmachen, spielen sie eine Schlüsselrolle bei der notwendigen Reduzierung von CO2-Emissionen. Sie müssen dafür klare Anreize und Unterstützung erhalten.

Kleine Transportunternehmen müssen ihren Einsatz für eine grüne Lieferkette verstärken, wie eine neue Studie des Smart Freight Centre (SFC) und des Center for Sustainable Logistics and Supply Chains (CSLS) der Kühne Logistics University (KLU) zeigt. Die international agierende Logistikplattform Transporeon hat für die am 28. Januar veröffentlichte Studie anonymisierte Daten von über 800 Spediteuren in 32 europäischen Ländern zur Verfügung gestellt.
Allein der Schwerlastverkehr ist für rund 20 Prozent der verkehrsbedingten CO2-Emissionen verantwortlich. Regierungen, Verlader und Logistikdienstleister (LSP) haben sich daher ehrgeizige Ziele gesetzt und Strategien erarbeitet, um die Treibhausgasemissionen des Güterverkehrs zu reduzieren. Die EU etwa möchte bis 2050 eine 90-prozentige CO2-Reduktion im Transportsektor erreichen.
Die Studie von SFC und KLU zeigt, dass Spediteure je nach Flottengrösse verschieden intensiv engagiert sind, CO2 Emissionen zu senken. Die überwiegende Mehrheit der Spediteure erkennt die Wichtigkeit der Dekarbonisierung des Strassengüterverkehrs an. Jedoch sind Unternehmen mit grösseren Flotten besser aufgestellt, konkrete Schritte zur Senkung der transportbedingten CO2-Emissionen zu gehen. Die Mehrheit der Spediteure mit weniger als 20 Fahrzeugen sieht dagegen derzeit nur einen geringen oder gar keinen geschäftlichen Vorteil in der Dekarbonisierung.
Hürden für die Transportunternehmen sind laut der Studie neben damit verbundenen Kosten, die Unsicherheit über die Kundennachfrage sowie über Massnahmen zur Emissionsreduzierung und neue Energietechnologien. Deshalb fehlen vielen Spediteuren grundlegende Fähigkeiten, ihre CO2-Emissionen zu berechnen. Auch operative und technische Massnahmen zur Treibstoffeinsparung werden oft nicht durchgeführt oder sind nicht ausreichend bekannt. Dies stellt ein grosses noch unausgeschöpftes Einsparpotenzial, sowohl bei den Ausgaben der
Spediteure als auch ihren CO2-Emissionen, dar. Die Studie zeigt, dass die Einbindung und das Engagement kleiner Spediteure entscheidend sind, um die Dekarbonisierungsziele zu erreichen.
Mehr als eine halbe Million Unternehmen bieten in Europa Strassengütertransportdienstleistungen an. 99 Prozent von ihnen haben weniger als 50 Mitarbeiter. Bis 2050 wird mit einer Zunahme des europäischen Strassengüterverkehrs um fast 50 Prozent gerechnet. Daher sind Unterstützungsmassnahmen und Anreize von einer Reihe von Stakeholdern in der Branche unabdingbar. Mit Blick auf die Zukunft enthält die Studie Empfehlungen für verschiedene Stakeholder in der Branche, wie sie Spediteure auf ihrem Weg zu einer emissionsärmeren Frachtindustrie unterstützen und Anreize schaffen können. Die Studie ist eine der ersten, die sich mit dem Dekarbonisierungspotenzial von KMU-Spediteuren in Europa beschäftigt
Hier kann die Studie (englisch) kostenlos als PDF heruntergeladen werden.
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