Fliegl Triptis: erfolgreich mit Innovationen

FLIEGL FAHRZEUGBAU GMBH Ein Trailer ist ein Trailer und ein Kipper ein Kipper, so denken sicher viele. Echte technische Inno­vationen und wegweisende Erfindungen sind da wohl kaum noch zu erwarten. Weit gefehlt!

Fliegl Triptis Bernhard Kerscher TIR transNews
Bernhard Kerscher, Marketing- und Vertriebsleiter von Fliegl Triptis zeigt die Form der konischen Mulde im Schnitt.

Oft sind es die kleinen Dinge, die berühmten «Details», die den Erfolg eines Produktes ausmachen. So tüfteln Ingenieure und Techniker bei Motorfahrzeug- und Reifenherstellern emsig daran, durch Verbesserungen noch das eine oder andere Prozent an Treibstoffeffizienz (und damit CO2-Vermeidung) herauszuholen – was bekanntlich vor allem im Flottenbetrieb echte Einsparungen bedeutet. Und genau hier setzen auch Trailer- und Anhängerproduzenten an.

Findige Ideenschmiede
Besonders innovativ zeigt sich auf diesem Gebiet die Fliegl Fahrzeugbau GmbH mit Sitz im thüringischen Triptis, die regelmässig mit cleveren Detaillösungen auf sich aufmerksam macht. Schon zur IAA Nutzfahrzeuge 2018 wurden zahlreiche Neuerungen, vor allem im Bereich «Gardinensattel» vorgestellt. Mit den Innovationen «Blitz-Verdeck», «I-Lock» und «Safe-Lock» wurden grundlegende Verbesserungen an der Konstruktion von Sattelanhängern vorgenommen.

So ist das Fliegl-Blitz-Verdeck eine Dachkonstruktion für Gardinenaufbauten inklusive Dachspriegel, leichtgängigem Schiebeverdeck und integriertem Gurtliftsystem. Statt der allgemein üblichen Kunststoffkomponenten verwendet der Hersteller hier ausschliesslich Federdraht, der deutlich robuster ist und nicht durch Materialermüdung brüchig wird. Dazu kommen oben im Trailer 39 cm mehr Platz für die Be- und Entladung, da sich die Drahtelemente deutlich enger und platzsparender zusammenschieben lassen als ihre Kunststoffvorgänger.

Neuheiten auf der Bauma
Was im Bereich Sattelkipper noch möglich ist, demonstrierte das Unternehmen auf der dies­jährigen Bauma: der leichte DHKA 390 wurde dort erstmals vorgestellt. Die Fakten des Sattelkippers mit dem Curved-Stahlchassis und der Aluminiumkastenmulde sprechen für sich: Leergewicht unter 4000 kg. Verglichen mit bisher im Markt bekannten Kippern, ermöglicht der von Grund auf neu konstruierte Kippsattel eine Tonne mehr Nutzlast – mehr ­Ladung pro Fahrt bedeutet höhere Treibstoffeffizienz.

Bei dem in München gezeigten Trailer wurden viele weitere Details verändert, die in der Summe den Kundennutzen erhöhen. Die konisch geformte Mulde aus hochfestem Aluminium ist optimal auf das Curved-Chassis abgestimmt. Diese Kombination ermöglicht hohe Stabilität bei gleichzeitig hervorragender Gewichtsbilanz. Fliegl hat als erster Hersteller das Curved-Chassis in die Serie übernommen. Mit allen Vorteilen, die der Stahlbau im Chassis bietet, ist es praktisch gleich schwer wie ein Alu-Chassis.

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Die Ausformung und Konstruktion des Curved-­Chassis hat Fliegl zum Patent angemeldet

Luftleitbleche sorgen in Verbindung mit der Chassisform, der konisch geformten Mulde und der nach aussen gewölbten Membranrückwand für einen hervorragenden Cw-Wert und verringern so weiter die Treibstoffkosten. Die Scharniere des Heckportals sind bei häufigen Entladezyklen grossen Belastungen ausgesetzt. Um dieses wichtige Bauteil besser zu schützen, wird ein Doppelgelenkscharnier verwendet, das der Heckklappe mehr Bewegungsfreiheit nach oben bietet und, im Vergleich zu einem einfachen Scharnier, durch Aufsetzen der Heckklappe auf dem Schüttgut nicht beschädigt wird. Die um 21 Grad geneigte Stirnwand erleichtert die Entladung auch von bindigen Gütern und verbessert die Lastverteilung. Das geringe Gewicht, die anwenderfreundlichen Details, eine umfangreiche Optionspalette und geringe Life-Cycle-Kosten prädestinieren diesen Sattelkipper laut Anbieter gleicher­massen für den Flotteneinsatz wie auch für Unternehmer mit individuellen Wünschen an Ausstattung und Optik.

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