Forderung nach verbindlichen Zielen für die Infrastruktur

EMISSIONSFREIE LASTWAGEN Der Europäische Verband der Automobilhersteller (ACEA) und Transport & Environment (T & E) riefen am 13. April in einem gemeinsamen Brief an die Europäische Kommission dazu auf, bis 2025 11'000 Ladestationen für E-LKW in der gesamten EU einzurichten.

Mercedes-Benz eActros TIR transNews
Je nach Ladeleistung dauert eine Batterieladung des Mercedes eActros zwischen drei und elf Stunden, am Schnell-Lader gar weniger als zwei Stunden. Damit sich Elektro-LKW aber in grossem Masse durchsetzen können, braucht es eine flächendeckende Lade-Infrastruktur.

Um die CO2-Ziele zu erreichen, soll bis 2030 soll die Anzahl batterieelektrischer LKW auf 42’000 Fahrzeuge steigen. LKW-Hersteller und Umweltschützer haben sich nun zusammengeschlossen, um die Einrichtung von 11’000 Ladestationen in der gesamten EU bis 2025 voranzutreiben. Derzeit seien nahezu keine LKW-spezifischen Ladestationen in Betrieb, diese ehrgeizige Forderung sei aber notwendig, um die Ziele des Europäischen Green Deal zu erreichen, sagen die Verbände. Darüber hinaus sollten bis spätestens 2025 rund 300 für Schwerlastfahrzeuge geeignete Wasserstofftankstellen eröffnet werden, die bis spätestens 2030 auf rund 1000 steigen sollen.

Der gemeinsame Antrag von Industrie und NGO geht der erwarteten Überprüfung der europäischen Richtlinie über die Infrastruktur alternativer Kraftstoffe (AFID) in diesem Jahr voraus. In ihrem Schreiben fordern ACEA und T & E die Kommission nachdrücklich auf, AFID für emissionsfreie Lastkraftwagen und Busse fit zu machen und verbindliche Ziele für die Infrastruktur in allen EU-Mitgliedstaaten festzulegen, um einen nahtlosen grenzüberschreitenden Betrieb zu gewährleisten. Dies sei dringend und entscheidend, um professionelle Transportunternehmen zu einem raschen Übergang zu emissionsfreien Fahrzeugen zu ermutigen.

Infrastruktur Wasserstofftankstelle Avia Osterwalder TIR transNews
Am Donnerstag, 28. Januar 2021, wurden gleich zwei Wasserstoff-Tankstellen in der Schweiz eröffnet. Die eine von Avia-Osterwalder in Rümlang (Bild), die andere von Agrola in Rothenburg. Damit sind fünf Stationen in der Schweiz in Betrieb.

Elektro- und wasserstoffbetriebene Lastkraftwagen erfordern aufgrund ihres hohen Strom- und Energiebedarfs sowie der Platz-, Park- und Zugangsanforderungen eine spezielle Lade- und Betankungsinfrastruktur. Die Europäische Kommission muss diese spezifischen Anforderungen in der AFID-Überprüfung berücksichtigen und sicherstellen, dass das Laden und Auftanken in LKW-Depots, an Logistikzentren (beim Be- und Entladen), an öffentlichen Standorten in städtischen Gebieten und entlang von Autobahnkorridoren möglich ist.

„Unsere Branche ist voll und ganz dem Green Deal und damit dem klimaneutralen Strassengüterverkehr bis spätestens 2050 verpflichtet. Zu diesem Zweck investieren wir massiv in CO2-neutrale LKW“, sagte Martin Daum, Vorstandsvorsitzender von ACEA Commercial Vehicle und CEO der Daimler Truck AG. „Unsere Kunden werden jedoch nicht in diese Fahrzeuge investieren, es sei denn, sie können sie problemlos aufladen und tanken, wenn sie Waren von einem Land in ein anderes liefern. Die bevorstehende AFID-Überprüfung ist eine einmalige Gelegenheit, um sicherzustellen, dass der Ausbau der Infrastruktur und der Einsatz emissionsfreier Fahrzeuge Hand in Hand gehen.“

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