Gründung von Joint Venture HHM erfolgt

BRENNSTOFFZELLE Mit der Gründung des Joint Ventures Hyundai Hydrogen Mobility wird die Basis gelegt, damit in der Schweiz und in Europa Brennstoffzellenlastwagen Fuss fassen können. Eine entscheidende Rolle wird dabei der Förderverein H2 Mobilität Schweiz übernehmen. Die ersten Hyundai-Trucks kommen noch in diesem Jahr.

Joint Venture HHM TIR transNews
Im April wurde das Joint Venture HHM gegründet. Dazu geben sich Rolf Huber, Chairman H2 Energy, und In Cheol Lee, Leiter Nutzfahrzeuge bei Hyundai Motor, die Hand (Bildmitte). Bis 2025 sollen rund 1600 Wasserstoff-LKW in Europa auf die Strasse gebracht werden.

Es war ein kleiner Paukenschlag, als Hyundai am Rande der IAA Nutzfahrzeuge letzten Herbst ankündigte, in der Schweiz mit 1000 Wasserstofflastwagen eine neue Ära in Sachen Brennstoffzellen einzuläuten. Der damaligen Absichtserklärung sind Taten gefolgt, und im April hat sich die Hyundai Motor Company mit dem Schweizer Unternehmen H2 Energy zum Joint Venture Hyundai Hydrogen Mobility zusammengeschlossen. Das Joint Venture HHM wird von Hyundai bis im Jahr 2025 mit 1600 Brennstoffzellenlastwagen beliefert, die zum grossen Teil in der Schweiz zum Einsatz gelangen sollen. Die ersten Lastwagen sollen, wie letztes Jahr angekündigt, noch 2019 in der Schweiz anzutreffen sein. Zudem wird Hyundai Hydrogen Mobility seine Geschäftstätigkeiten auf weitere europäische Staaten ausdehnen. Man prüft auch die Expansion durch Partnerschaften in den USA. Durchaus denkbar, dass die Partnerschaft auch Nikola (Seite 20) umfassen könnte.

Eine wichtige Rolle spielen wird in der Umsetzung der im Jahr 2018 gegründete Förderverein H2 Mobilität Schweiz. Er umfasst inzwischen 15 Mitglieder, alles namhafte Transport- und Logistikunternehmen und Tankstellenbetreiber (s. Kasten). Sie repräsentieren schweizweit ein Netz von über 2000 Tankstellen und eine Flotte von über 4000 schweren Nutzfahrzeugen. «Mit diesem Tankstellennetz und dieser LKW-Flotte verfügen unsere Mitglieder über das Potenzial, um dieser sauberen Technologie in der Schweiz zum Durchbruch zu verhelfen», ist Jörg Ackermann, Präsident von H2 Mobilität Schweiz, überzeugt.

Das Joint Venture Hyundai Hydrogen Mobility will sich aber nicht auf die Lieferung von Wasserstoff-LKW beschränken, sondern plant, mit einer Tochtergesellschaft in die Produktions- und Lieferkette für Wasserstoff in der Schweiz einzusteigen, um die Versorgung der Tankstellen sicherzustellen. Auch diese Geschäftstätigkeit soll später ins euro­päische Ausland ausgedehnt werden.

Innovation als Türöffner
Der Lastwagen, den Hyundai für den Einsatz mit Brennstoffzellen bereitstellt, war ursprünglich als Diesel-LKW für Europa konzipiert worden. Hyundai hatte damit schliesslich jedoch den Sprung nach Europa nicht gewagt, weil sich die Koreaner im gesättigten Nutzfahrzeugmarkt geringe Chancen mit einem «Me-too-Produkt» ausgerechnet hatten. Da aber von den sieben LKW-OEMs keiner mit Nachdruck an der Brennstoffzelle arbeitet, sieht Hyundai sein Wasserstoffengagement als Türöffner. «Das weltweit erste Programm, in dem Brennstoffzellennutzfahrzeuge aktiv in einen Markt eingeführt werden, wird die technologische Kompetenz von Hyundai als innovativer und umweltbewusster Hersteller unterstreichen», sagt In Cheol Lee, Leiter Nutzfahrzeuge bei Hyundai Motor. Im PW-Bereich hat Hyundai mit dem Nexo bereits seinen zweiten Wasserstoffwagen in der Schweiz auf dem Markt.

Laut Rolf Huber, Chairman von Joint-Venture-Partner H2 Energy, schafft Hyundai ein starkes Momentum für die umweltfreundliche Mobilität mit schweren Nutzfahrzeugen über die Schweiz und Europa hinaus. «Parallel zur Unterstützung des Joint Ventures wird H2 Energy ein wirtschaftliches Umfeld und ein flexibles System für den Betrieb dieser Fahrzeuge schaffen», erklärte Rolf Huber anlässlich der Unterzeichnung des Vertrages.

Der Förderverein H2 Mobilität Schweiz wurde im Jahr 2018 gegründet und umfasst heute die folgenden Firmen:
Agrola, Avia, Camion Transport, Coop, Coop Mineralöl, Emil Frey, Fenaco, F. Murpf, Galliker Transport & Logistik, G. Leclerc Transport, Migrol, Migros Shell, Socar und Tamoil.

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