Harald Seidel präsidiert Nutzfahrzeug-Vorstand von ACEA
VORSTAND Der europäische Automobilhersteller-Verband ACEA hat für den Nutzfahrzeug-Vorstand für 2024 Harald Seidel zum Vorsitzenden gewählt. Seidel ist Präsident des LKW-Herstellers DAF in Eindhoven.
Die 15 wichtigsten Auto-, Lastwagen-, Bus- und Lieferwagen-Hersteller haben sich in der Europäischen Automobilhersteller-Verband ACEA zusammengeschlossen. Sein Pendant hierzulande wäre auto-schweiz. Die Nutzfahrzeug-OEM im ACEA haben nun Harald Seidel von DAF zum Vorsitzenden des Nutzfahrzeug-Vorstands gewählt. Er tritt die Nachfolge von Volvo-Group-CEO Martin Lundstedt an, der die Nutzfahrzeug-Gruppe während der letzten beiden Jahre präsidiert hatte.
„2024 wird für die europäische Nutzfahrzeugindustrie ein Game-Changer-Jahr sein“, sagt Harald Seidel. In den kommenden Monaten sollten die Verhandlungen zu den CO2-Vorgaben abgeschlossen werden, welche eine Verschärfung bei der Dekarbonisierung für Lastwagen und Busse bringen werden. „Alle Bus- und Lastwagenhersteller arbeiten mit voller Kraft an der Dekarbonisierung der Strassentransports“, bekräftigt Seidel. Es brauche aber von den Gesetzgebern nicht nur ambitionierte Vorschriften für die Fahrzeughersteller, sondern auch genauso ambitionierte Vorgaben, die eine Umsetzung in der Praxis überhaupt ermöglichten (Infrastruktur, Energieverfügbarkeit).
Rascher Wandel
Das europäische Schwerverkehrs-Ökosystem bedarf laut Seidel einer raschen Umwandlung. „Dazu ist ein breites Spektrum an öffentlichen und privaten Akteuren gefordert, nicht nur die LKW-Hersteller“, erklärt Seidel. Die Truckhersteller investierten bereits Milliarden in Null-Emissions-Fahrzeuge in Form von Batterieelektro- und Wasserstoff-Antrieben. „Aber unsere Anstrengungen werden durch das Fehlen von drei wichtigen Kernelementen untergraben“, meint Seidel. Es ist das zum einen der Mangel an Tank- und Ladeinfrastruktur für Strom und Wasserstoff. Zum andere fehlt es an einer effizienten CO2-Besteuerung. Und schliesslich fehlten gezielte Massnahmen, mit denen Fuhrparkhalter beim Umstieg auf Null-Emissionsflotten unterstützt werden.
Für den neuen Nutzfahrzeug-Vorstand Harald Seidel bleibt der Lastwagen das flexibelste, reaktionsschnellste und ökologischste Transportmittel, mit dem die Güter zu den Kunden gelangen und die Gesellschaft in Bewegung hält. „Die europäischen Gesetzgeber dürfen diesen Aspekt im Vorfeld der Europawahlen und der Neubesetzung der Europäischen Kommission 2024 nicht aus den Augen verlieren“, fordert Seidel. „Mit einer besseren Zusammenarbeit können wir gemeinsam die Klimaherausforderung bewältigen und den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit sicherstellen.“
Neben den CO2-Vorgaben warten im 2024 diverse Herausforderungen auf die Nutzfahrzeughersteller. Mit Euro 7 werden grosse Anstrengungen vorausgesetzt, Vorschriften zu Dimensionen und Gewichten sind anstehend und potenzielle Daten-Regeln tauchen am Horizont auf.
Der ACEA
In der Nutzfahrzeug-Gruppe von ACEA sind neben den CEO von DAF und von der Volvo Group (Volvo Trucks und Renault Trucks) auch die CEO von Daimler Truck, Ford Trucks, Iveco Group, MAN Truck & Bus und Scania vertreten. Ausserhalb des Nutzfahrzeugbereichs sind die folgenden Firmen ACEA-Mitglied: BMW Group, Ferrari, Ford of Europe, Honda Motor Europe, Hyundai Motor Europe, JLR Jaguar Land Rover, Mercedes-Benz, Nissan, Renault Group, Toyota Motor Europe und die Volkswagen Group.