MAN-Standort Steyr vor der Schliessung

NEGATIVES VOTUM NACH URABSTIMMUNG In einer geheimen Urabstimmung haben heute am 8. April 2021 die Mitarbeiter des MAN-Standortes Steyr (Österreich) mehrheitlich gegen Pläne der WSA Beteiligungs GmbH zur Fortführung des Werkes gestimmt.

Urabstimmung im MAN Werk Steyr TIR transNews
Keimzelle des Unternehmens Steyr war die 1830 von Leopold Werndl in Oberletten nahe Steyr eröffnete Gewehrfabrik, die ab 1894 Fahrräder und ab 1918 Automobile herstellte. 1990 wurde die LKW-Sparte an MAN verkauft, auf Wunsch wurden MAN-LKWs bis Anfang der 2000er mit Steyr-Kühlergrill ausgeliefert.

Die Mitarbeiter der MAN Truck & Bus Österreich GesmbH haben sich heute mehrheitlich gegen den mit der Firma WSA des Investors Siegfried Wolf ausgearbeiteten Plan zur Übernahme des Werks in Steyr ausgesprochen. Mit Enttäuschung nimmt der Vorstand der MAN Truck & Bus diese Entwicklung zur Kenntnis. Der zusammen mit der WSA ausgearbeitete Plan sah die Rettung eines grossen Teils der Belegschaft vor, verbunden mit einer klaren Zukunftsperspektive für den Standort durch die Fertigung von Fahrzeugen der Marke Steyr sowie externen Aufträgen von MAN und anderen Unternehmen.

MAN nimmt jetzt als Konsequenz die Pläne zur Schliessung des Werks in Steyr wieder auf. Im nächsten Schritt wird zudem der Sozialplan neu verhandelt werden müssen – da der derzeitige Stand an die Übernahme durch WSA geknüpft war.

Dr. Martin Rabe, Personalvorstand und Arbeitsdirektor MAN Truck & Bus: „Wir sind vom Ergebnis wirklich sehr enttäuscht, da wir die angebotene Alternative zur Schliessung als einen für alle Beteiligten sehr guten Weg angesehen haben. Die gemeinsamen Pläne mit der WSA hätten der grossen Mehrheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sowie den Lehrlingen eine Zukunftsperspektive am Standort geboten. Die hohe Wahlbeteiligung von über 90 Prozent beweist das grosse Interesse der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Leider gab es innerhalb der Belegschaft offensichtlich noch zu wenig Transparenz über das wirklich gute Konzept der WSA Beteiligungs GmbH. Wir bedauern sehr, dass sich die Belegschaft dagegen entschieden hat.“

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