Next Level – Volkswa­gen formt die Zukunft

Seit zwei Jahren hat VW seine Nutzfahrzeug-­Marken unter dem Dach von Volkswagen Truck & Bus zusammengezogen. Der noch junge Betrieb will nun Global Champion in der Transportbranche werden, Next Level sozusagen, wie an einer Innovations­tagung erklärt wurde.

Für Scania, MAN, Volkswagen Nutzfahrzeuge und Volkswagen Caminhões e Ônibus wurde erst 2015 das gemeinsame Dach Volkswagen Truck & Bus gegründet. Ebenfalls in der Gruppe präsent ist die Konnektivitätsplattform Rio, die als Basis für die Vernetzung von Lastwagen, Fuhrwerkstandort und Servicezentrale dient. Anlässlich des Innovationstages am 11. Oktober hatte Andreas Renschler, CEO von VWs Nutzfahrzeuggruppe, den künftigen Weg skizziert. Es sollen neue Mass­stäbe in Bezug auf die Zukunftsthemen autonomes Fahren, digitale Dienste und klimaschonende Antriebe geschaffen werden.

Neuer Posten: Entwicklungschef Bis 2023 will Volkswagen Truck & Bus deshalb gesamthaft 1,4 Mia. Euro in die Entwicklung der drei genannten Zukunftsthemen investieren. Um die Kräfte effizient zu bündeln, wurde die neue Funktion des Chief Technical Officer CTO gegründet, die Anders Nielsen übernimmt. Entwicklungschef Nielsen war sowohl bei MAN als auch bei Scania in Schlüsselpositionen tätig und bringt daher Know-how zu beiden Marken mit. Gemäss Nielsen wird es eine der Herausforderungen sein, das richtige Produkt zum richtigen Zeitpunkt bereit zu haben, was durch die enge Zusammenarbeit mit den Kunden sichergestellt sein sollte.

Anders Nielsen, Entwicklungschef Volkswagen Truck & Bus (rechts), im Gespräch anlässlich der Innovationstagung in Hamburg.
Anders Nielsen, Entwicklungschef Volkswagen Truck & Bus (rechts), im Gespräch anlässlich der Innovationstagung in Hamburg.

In der markenübergreifenden Entwicklungsstrategie sollen die Marken dort den Lead übernehmen, wo ihre Kompetenz ausgeprägt ist. So führt Scania die Entwicklung der neuen 13-l-Motorenfamilie, während MAN den Lead für Fünf- bis Neun-Liter-Hubräume hat. Dazu kommt neu der Plattformgedanke, der konsequent einen einheitlichen technischen Nenner schaffen soll, auf dem die Produktentwicklung und damit jede einzelne Produktfamilie und jede digitale Leistung der einzelnen Marken künftig basieren wird.

Zukunft heute Ein Beispiel für markenübergreifende Lösungen ist die Konnektivitätsplattform Rio. Sie wird aktuell in allen neuen MAN-Trucks eingebaut und ist die Basis für jegliche Konnektivitätsmöglichkeiten. Konzipiert ist Rio jedoch als offene Plattform, die markenunabhängig funktioniert und daher auch in gemischten Fahrzeugflotten zum Einsatz gelangen kann. Aktuell laufen ausgedehnte Tests mit gemischten MAN-Flotten in fünf Ländern der EU, Ende Jahr soll Rio dann auf den Markt kommen und über spezifische Apps die Vernetzung nutzbar machen.

Weitere Zukunftstechnologien sind teilweise bereits im Einsatz, wie autonom fahrende Lastwagen in Minen (Scania) oder untereinander vernetzte Lastwagen beispielsweise für den Einsatz im Autobahn-Unterhalt (MAN). Wir werden auf einzelne Projekte in den kommenden TIR-Ausgaben zurück kommen.

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