Ein Fall für den Minibus of the Year

MINIBUS DES JAHRES Wir waren mit dem «Minibus of the Year 2019», dem Mercedes-Benz Sprinter City 75, anlässlich eines Kurztests auf unseren heimischen Strassen auf Impressionenjagd.

Mercedes-Benz Sprinter City 75 Minibus of the Year TIR transNews
Der Mercedes-Benz Sprinter City 75 war zum «Minibus of the Year 2019» gewählt worden.

Der neue City 75 aus dem Hause Mercedes-Benz ist fast ein Alleskönner für kleine Aufgaben oder für enge Platzverhältnisse. Ein ausführlicher Beschrieb des Fahrzeugs findet sich in unserer Juni-Ausgabe. Er entstand im Rahmen des Minibus-Vergleichstests in Madrid, den die Jury «Bus+Coach of the Year» für die 2019er-Auszeichnung ausgetragen hatte. Nun bot sich uns die Gelegenheit, den preisgekrönten Winzling – dabei ist er mit seinen 8,5 Meter Länge gar nicht mal so wirklich klein – auf Schweizer Strassen einem Kurztest zu unterziehen.

Durch die Stadt und übers Land

Natürlich wollten wir den City 75 dort erfahren, wo er seine Stärken ausspielen kann, nämlich dort, wo er als Zubringer an eine Hauptlinie anschliesst oder eine Strecke mit schwacher Auslastung bedient. Das Stadtgebiet von Winterthur bot dazu die ideale Plattform. Minibusse brauchen nicht die Hauptstrasse, weshalb wir die Stadt denn auch über eher enge Quartierstrassen durchquerten. Dabei zeigte sich der auf 7,5 Tonnen aufgelastete Sprinter in seinem Element. Um jede Hausecke und um die engsten Biegungen liess sich das Fahrzeug wie beim PW pilotieren. Personenwagen-like kommt auch der Fahrerarbeitsplatz daher und das bekannte Sprinter-Cockpit gibt keine Rätsel auf. Nur auf der Konsole über den Armaturen waren ein paar für den Personentransport spezifische Schalter und Bedienungseinheiten zu finden.

Da die Städte den Verkehr immer mehr mit den «schlafenden Polizisten» – sprich Schwellen – versehen, ist auch da der fast einzige Schwachpunkt des City 75 zu finden. Das Niederflurfahrzeug mit einer Bodenhöhe von gerade mal 270 Millimetern neigt schnell dazu, an der Schwelle anzuhängen. Die Luftfederung der Hinterachse lässt sich an­heben, beim Linienverkehr ist dies aber nicht unbedingt sinnvoll. Auf der Landstrecke Richtung Tösstal wird das Fahrzeug leistungsmässig stärker gefordert. Dabei bewies der OM 651 mit seinen 163 PS kein überschäumendes Temperament und der Fahrer wünschte sich ab und an etwas mehr Power. Andererseits lässt der Wagen beim Anfahren am Berg nichts anbrennen, Anfahrtshilfe sei Dank. Gekoppelt mit dem 7G-Tronic-Plus-Getriebe meisterte er aber auch das «Ghöch» im Zürcher Oberland.

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Der bekannte Sprinter-Arbeitsplatz hat nur ein paar wenige bus­spezifische Ergänzungen erhalten.

Minibus mit fast schon luxuriösem Passagierraum

Zwischen dem Einstieg und der Hinterachse ist der Minibus niederflurig gehalten. Um zu den hinteren Sitzen zu gelangen, müssen zwei Stufen überwunden werden. Gut positionierte Haltestangen mit Halteschlaufen im Niederflur­bereich bieten auch den stehenden Passagieren genügend Halt. Und mit den grossflächigen Seitenscheiben in Einfachverglasung schwingt während der Fahrt fast so etwas wie Ferienstimmung mit. Da sich der Passagierraum des Sprinter City 75 individuell ausrüsten lässt, kann der vorgesehene Einsatzzweck genau geplant werden – ideale Voraus­setzungen für einen Bus für die «kleinen Aufgaben».

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