Leitfaden für Umstellung auf Elektrobus-Flotten
ELEKTROMOBILITÄT Die Schwesterunternehmen RBS und BSU stehen vor der Umstellung ihrer Busflotten von Diesel- auf Elektroantrieb. Die dazu nötigen Bedarfsabklärungen führten zu einem vom Bundesamt für Verkehr (BAV) unterstützten Leitfaden für Betriebe mit ähnlichen Projekten.
Der Regionalverkehr Bern–Solothurn (RBS) und der Busbetrieb Solothurn und Umgebung (BSU) sind zwei Schwesterunternehmen, welche in den Räumen Bern und Solothurn zwei Dieselbusflotten betreiben. Die Nachhaltigkeitsstrategie von RBS und BSU sieht vor, die Treibhausgasemissionen massiv zu senken. Ein Grossteil der CO2-Emissionen wird durch den Busbetrieb verursacht, weshalb die Systemumstellung der Busflotten auf Elektrobusbetrieb im Fokus steht. Vor dem Hintergrund dieser tief greifenden Technologieumstellung ergaben sich zahlreiche Fragestellungen technischer, betrieblicher und wirtschaftlicher Art, die vor dem Beginn des Übergangsprozesses beantwortet werden sollten. RBS und BSU haben deshalb das Beratungsunternehmen VerkehrsConsult Dresden-Berlin VCDB beauftragt, ein detailliertes Umsetzungskonzept zu erarbeiten.
Die allgemeingültigen Erkenntnisse aus dieser Analyse werden in einem Leitfaden zusammengefasst, damit ein praxisnaher Wissenstransfer möglich ist. Der «Leitfaden Flottenelektrifizierung Busse» formuliert Handlungsempfehlungen für die Teilbereiche «Netzanalyse und Ladestrategie», «Infrastrukturkonzept», «Betriebskonzept», «Submission» und «Finanzierung». Dieser Leitfaden richtet sich an alle interessierten Transportunternehmen, welche vor der Herausforderung der Umstellung auf Elektrobusbetrieb stehen. Für politische Entscheidungsträger sind neben den rein technischen Abhandlungen vor allem die dargestellten Kostenvergleiche und die externen Kosten in Bezug auf die Umweltauswirkungen von Elektrobussen und konventionellen Dieselbussen von Interesse.
Leitfaden fokussiert auf Batterieelektrisch Kommt die Rede auf Elektrobusse, wird grundsätzlich von vier Systemen ausgegangen: Brennstoffzellen-Elektrobus, Batterieelektrobus, Plug-in-Hybrid-Elektrobus und Trolleybus. Bei der für RBS und BSU durchgeführten Untersuchung wurden aufgrund der Systementscheidung für Batterieelektrobusse die anderen Elektrobustypen nicht näher betrachtet. Ein Oberleitungssystem (Trolley) ist mit Blick auf die Systementscheidung für Batterieelektrobusse und das Betriebsgebiet von RBS und BSU nicht sinnvoll. Busse mit Brennstoffzelle kommen für die beiden Unternehmen aufgrund der geringen Marktreife derzeit nicht infrage.
Die Untersuchung beschränkte sich auf die stationären konduktiven Verfahren für die Ladung von Elektrobussen, da diese am weitesten verbreitet und technisch ausgereift sind. Zudem wurden wegen der höheren verfügbaren Leistungen ausschliesslich Systeme mit infrastrukturseitigem Ladegerät betrachtet.
Aus diesen Gründen gibt der Leitfaden zunächst einen Überblick über die Gesamtheit der Technologien und fokussiert dann auf die Ladekonzepte Volllader und Gelegenheitslader sowie die Energiezuführung über Plug-in- und Docking-Station-Systeme. Für einen schnellen Zugriff auf die wichtigsten Fragen und Antworten ist jeweils am Ende eines Kapitels eine FAQ zu finden.
Der Leitfaden kann hier beim Bundesamt für Verkehr heruntergeladen werden.