Ein weiterer Schritt in Richtung autonomer Mobilität

AUTONOMES FAHREN Keolis und Navya, seit 2016 Partner für autonome Mobilität, haben ihren ersten vollständig autonomen Shuttleservice - also ohne Sicherheitspersonal an Bord - im französischen Nationalen Schiesssportzentrum (CNTS) in Châteauroux gestartet.

Autonomes Fahren Shuttle Navya Evo TIR transNews
Keolis, der Hersteller des auch in der Schweiz fahrenden Autonomen Shuttles „Navya“, hat in Frankreich den Betrieb des ersten Services ohne Sicherheitspersonal an Bord aufgenommen.

Das autonome Navya-Shuttle fährt in der Schweiz bereits in Sion und in Schaffhausen – allerdings stets mit Sicherheitspersonal an Bord. Seit dem 22. Juni 2020 ist das Navya Shuttle der neuen Generation „Autonom Shuttle Evo“ am Nationalen Schiesssportzentrum (CNTS) in Châteauroux (F) im Einsatz – zum ersten Mal ohne Sicherheitspersonal an Bord. Sportler und Besucher können sich an Wettkampfveranstaltungen mit dem unbegleiteten Shuttle-Service vom Parkplatz zum Empfangsbereich und zu den Schiessplätzen fahren lassen. Der Service wurde in Zusammenarbeit mit Châteauroux Métropole und dem französischen Schiesssportverband (Fédération Française de Tir) entwickelt.

Auf der 1,6 km langen Strecke fährt das Shuttle mit einer Höchstgeschwindigkeit von fast 15 km/h. Es wird in einem geschlossenen Areal mit gemischtem Verkehr betrieben, einschliesslich eines Stoppschilds und Kreuzungen. Um die Integration des Shuttles in seine Umgebung zu optimieren und es darin sicher zu betreiben, wurde die Infrastruktur des Standorts mit visuellen Beschilderungen versehen und es wurden spezielle Verkehrsregeln festgelegt.

Diese Inbetriebnahme ist ein entscheidender Schritt in Richtung der Entwicklung eines multimodalen Angebots mit vollständig selbstfahrenden Fahrzeugen der Stufe 4. Denn unter bestimmten Bedingungen ist nun echte Autonomie ohne Sicherheitspersonal an Bord möglich, bei gleichzeitiger Gewährleistung der Sicherheit von Fahrgästen und anderen Verkehrsteilnehmern. Dieses Experiment bringt eine innovative technologische Dimension in das Projekt. Vernetzte Infrastrukturen ermöglichen es dem Sicherheitspersonal, sich ausserhalb des Fahrzeugs aufzuhalten und den Betrieb des Fahrzeugs vom (zu diesem Zweck vor Ort eingerichteten) Fernüberwachungszentrum aus im Auge zu behalten.

Dieses Fernüberwachungszentrum (Remote Supervision Centre) kann über Steuerbefehlsschnittstellen mit Steuerbox und Bildschirmen:

  • das Fahrzeug in Echtzeit überwachen und steuern
  • die Shuttle-Umgebung mithilfe eines direkten Video-Feeds überwachen
  • das Autonome Shuttle jederzeit durch Betätigung des Not-Aus-Schalters übersteuern.

Darüber hinaus wird die bevorstehende Einführung neuer Technologien die Zuverlässigkeit und Qualität dieses verbesserten Shuttle-Services weiter erhöhen. Beispielsweise wird 5G die Latenz reduzieren und die Zuverlässigkeit der Datenübertragung erheblich verbessern. Dadurch verringert sich das Unfallrisiko und verkürzt sich die Reaktionszeit des Sicherheitspersonals bei unvorhergesehenen Ereignissen.

Die nächsten, anstehenden Schritte umfassen die Verbesserung der Fähigkeiten von Mobilitätsdienstleistern, die Entwicklung zusätzlicher technischer Funktionen und die Bündelung von Überwachungsressourcen. Dies wird die Ausweitung der Verwaltung eines Fahrzeugs zur Verwaltung einer ganzen Fahrzeugflotte und von einem einzelnen Standort zu mehreren Standorten unterstützen.

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