Solidarität: Schweizer Transportgewerbe möchte helfen

HUMANITÄRE TRADITION Jeden Tag werden dringend benötigte Güter per Lastwagen in an die Ukraine angrenzende EU-Länder transportiert, mit Reisebussen gelangen Menschen auf der Flucht sicher aus dem Krisengebiet. Die Astag will koordinieren.

Schweizer Transportgewerbe Astag Armin Zurkirchen TIR transNews
Armin Zurkirchen ist einer von fast 50 Unternehmern aus dem Schweizer Transportgewerbe, die der Astag zugesagt haben, bei Bedarf Hilfsgüter an die Ukrainische Grenze und flüchtende Menschen von dort in die Schweiz fahren.

«Die Tragödie in der Ukraine erlaubt kein Zögern.» Mit diesem Satz beginnt die aktuellste Medienmitteilung des Schweizerischen Nutzfahrzeugverbands Astag. Gefragt sei wirkungsvolle und rasche Hilfe, wenn immer möglich vor Ort. Weiter heisst es: «Das Schweizer Strassentransportgewerbe hat unmittelbar nach Ausbruch des Konflikts solidarisch reagiert. Dank engagierter Eigeninitiative und enger Zusammenarbeit mit Behörden, Hilfswerken und Privaten sind täglich Lastwagen nach Polen, Ungarn, Rumänien sowie der Slowakei unterwegs. Transportiert werden Tonnen von dringend benötigten Hilfsgütern wie Decken, Matratzen, Nahrungsmittel, Medikamente oder Verbandsmaterial – mit dem Ziel, das Leid der Menschen in Not so gut es geht zu lindern.»

Zum Einsatz kommt auch die private Reisebusbranche. Per Car – auf der Hinfahrt für Gütertransporte genutzt – gelangen Menschen auf der Flucht sicher, rasch und mit warmer Verpflegung in die Schweiz. Das dramatische Schicksal von vielen verzweifelten Frauen und Kindern kann damit zumindest ein klein wenig gemildert werden. Das ist Motivation genug für zahlreiche Schweizer Carunternehmen. Bereits sind erste Reisebusse mit Flüchtlingen zurückgekehrt.

MAN Lion's Coach Dragon Heggli Reisen Kriens Luzern TIR transNews
Auch das in Kriens ansässige Familienunternehmen Heggli Reisen findet sich auf der Liste derjenigen Astag-Mitglieder, die ihre „Bereitschaft zu Fahrten in die Nachbarländer der Ukraine innerhalb des EU-Raums“ mitgeteilt haben.

Voraussetzung für schnelle Hilfstransporte bzw. Carfahrten zurück in die Schweiz sind genügend Fahrzeuge und Chauffeure sowie Erfahrung im grenzüberschreitenden Güter- und Personenverkehr auf der Strasse. Zudem braucht es eine enge Abstimmung zwischen allen beteiligten Partnern, vorab zur kurzfristigen Buchung von Ladekapazitäten. Der Schweizerische Nutzfahrzeugverband Astag sei deshalb bestrebt, die Koordination der zahlreichen Anfragen mit dem Schweizer Transportgewerbe zu gewährleisten. «Unser Land steht für die Ukraine zusammen», bekräftigt Ständerat und Astag-Zentralpräsident Thierry Burkart: «Es ist völlig selbstverständlich, dass das Strassentransportgewerbe nach Kräften mithilft!»

Auf der Verbandswebseite wird eine laufend aktualisierte, öffentlich zugängliche Liste mit möglichen Transportpartnern (Lastwagen, Lieferwagen, Reisebusse) geführt. Aufgeführt sind Astag-Mitglieder, die gemäss einer Umfrage ihre Bereitschaft zu Fahrten in die Nachbarländer der Ukraine innerhalb des EU-Raums mitgeteilt haben. Interessierte Behörden, Institutionen oder auch Privatpersonen können sich direkt mit den erwähnten Kontaktpersonen in Verbindung setzen.

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