V-Klasse: Mehr Schneid für Grossraumlimousine

MERCEDES-BENZ V-KLASSE Zeitgemässe Motoren, eine neue, dynamische Front, ein noch edleres Cockpit und Luxus-­Be­stuh­lung für den Passagier – die V-Klasse für bis zu acht Personen plant den sozialen Aufstieg und präsentiert sich neu am diesjährigen Automobil-Salon in Genf.

Mercedes-Benz V-Klasse TIR transNews
Nach fünf Jahren wurde die V-Klasse überarbeitet. Sie rückt näher an die aktuelle PW-Designsprache.

Fünf Jahre und 209’000 Einheiten ist es her, seit Mer­cedes-­Benz aus dem Viano die V-Klasse gemacht hat. Es war mehr als nur ein Namenswechsel, der die grundlegend neu entwickelte Grossraumlimousine näher zur Personenwagenwelt rücken liess, während die im selben Werk in Vitoria (E) montierte Nutzfahrzeugvariante weiterhin Vito genannt wurde. Bei Mercedes haben eben die Nutzfahrzeuge einen Namen, während die PW-Nomenklatur aus Modellbuchstabenkombination und zahlenmässiger Hierarchieeinordnung besteht. Die damals neue Generation war ein deutlicher Sprung in Richtung Luxus. Nun haben die Stuttgarter den Personentransporter nochmals geschärft. Am deutlichsten zu erkennen ist die nächste Generation am neu gezeichneten Stossfänger mit markantem Kühllufteinlass sowie an einer neuen Rauten­struktur im Kühlergrill. Der Mercedes-Stern ist zentral im Küh­­lergrill platziert und von zwei Lamellen in Silber umgeben.

Neue Topmotorisierung, neue Automatik
Die technisch wichtigste Neuerung findet sich im Antriebsstrang: Die neue Generation Vierzylinder OM654 (mit reduzierten Abgas- und Verbrauchswerten sowie verbessertem Geräusch- und Schwin­gungskomfort) erfüllt die Abgasnorm Euro-6d-Temp und ist bereits in anderen PW-Baureihen im Einsatz. Auf dieser Basis hält auch eine neue Topmotorisierung im Modell Einzug: Der V 300 d leistet 239 PS (176 kW) und stemmt 300 Nm maximales Drehmoment auf die Hinterachse, das bei Beschleunigung um weitere 30 Nm («Overtorque») gesteigert werden kann. Hinterradantrieb ist se­rienmässig und wie gewohnt gibt es mit 4Matic einen optionalen Allradantrieb ab Werk. Erstmalig kommt zudem die 9G-Tronic (9-Gang-Automatik) zum Einsatz (bisher 7G-Tronic). Sie verspricht gesteigerten Schaltkomfort, mehr Kraft und Effizienz. Der vom Hersteller angegebene Verbrauchswert nach WLTP von 6,3–5,9 l/100 km ist jedenfalls sehr beeindruckend.

Zu den vielen bereits wählbaren Fahr- und Sicherheits­assistenzsystemen gesellen sich neu der Aktive Brems­-Assistent und der Fernlicht-Assistent Plus. Ersterer kann situationsabhängig Auffahrunfälle mit Fahrzeugen oder stehenden Hindernissen und querenden Fussgängern (im Stadtverkehr) vermindern oder sogar ganz vermeiden. Der Zweite ermöglicht einen dauerhaften Fernlichtmodus und schaltet nur in den partiellen Abblendmodus, wenn die Situation dies erfordert.

Neue Optionen bei Komfort und Look
Nach wie vor ist die V-Klasse in drei Ausstattungslinien erhältlich. Von «Avantgarde» und «Exclusive» hebt sich «AMG» optisch auffällig durch einen neuen Diamantgrill mit Chrompins ab, der an den 2016er Vision Van erinnert. Vier neue Lackfarben wurden in die Palette aufgenommen und das Felgenportfolio wurde neu sortiert mit Rädern zwischen 17 und 19 Zoll. Ein neues Zierelement in Doppelstreifenoptik, neu gestaltete Lüftungsdüsen in sportlicher Turbinenoptik und die neue Lederfarbe «Tartufo» sorgen für einen neuen Look im Innenraum. Das MBUX und der digitale Tacho halten allerdings noch nicht Einzug in die V-Klasse.

Das edelste Feature ist dafür ein neuer Luxussitz für die zweite Reihe, der dem Besitzer vor allem dann nützt, wenn er von einem Chauffeur gefahren wird. Daher ist es auch nicht erstaunlich, dass der Sessel ursprünglich für die chinesische Kundschaft kreiert wurde. Er bietet nebst breiter Einstellmöglichkeit zum Liegesitz auch eine Massagefunktion sowie Klimatisierung. Er dürfte für Betreiber eines Premium-­Shuttleservices eine interessante Option sein.

Die neue V-Klasse feiert ihre Premiere (sowie Bestellstart) am Automobil-Salon in Genf. Bis dahin werden auch die Schweizer Preise bekannt sein. Die ersten Fahrzeuge sollen im Juni ausgeliefert werden. Von den Neuerungen der V­-Klasse profitieren auch die kompakten Reise- und Freizeitmobile Marco Polo und Marco Polo Horizon.

Ebenfalls in Genf Premiere feiert das Concept EQV. Dabei handelt es sich um eine sehr seriennahe Studie einer voll­elekt­rifizie­rten V-Klasse mit 400 km Reichweite und 150-kW-Frontantrieb. Der EQV würde – falls es zur Serienproduktion kommt (und das scheint wahrscheinlich) – ebenfalls im Werk Vitoria gefertigt.

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