Auf Abwegen: Die Wurzelratte im Strassenbau

STRASSENBAU Die Wurzelratte von Wurotec ist bekannt als ­Ro­dungsmesser, mit dem sich schnell und einfach Wurzeln entfernen lassen. Die Strasser GmbH, eine Firma für Garten-, Landschafts- und Strassenbau in Bad Waldsee (D), setzt ihre W6 und W12 unter anderem ein, um damit Asphalt abzuziehen.

Mit der Kante der Wurzelratte schneidet der Baggerführer zunächst V-förmig, etwa 12 bis 15 Zentimeter tief und mehrere Meter lang, beim Strassenbau in den Asphalt.
Mit der Kante der Wurzelratte schneidet der Baggerführer zunächst V-förmig, etwa 12 bis 15 Zentimeter tief und mehrere Meter lang, beim Strassenbau in den Asphalt.

Zeigt der Hochbehälter einen grossen Wasserverlust an und es tritt Wasser von beispielsweise einer beschädigten Trinkwasserleitung aus dem Asphalt aus, ist es gut möglich, dass kurz darauf Joachim Strasser und sein Team einen Anruf erhalten: Als Notdienst für das Wasserwerk und die Stadt­entwässerung Bad Waldsee tragen sie dann mit ihrem Bagger-Anbauwerkzeug die Asphaltdecke ab, um darunter die defekte Wasserleitung aufzuspüren und zu flicken. «Für uns sind diese Arbeiten ein weiterer Beweis, dass die Wurzelratte so gut wie unzerstörbar ist», sagt Hartmut Neidlein, Entwickler der Wurzelratte, dazu. «Wir geben ab der dritten Generation der Original-Wurzelratte sogar zehn Jahre Garantie gegen Riss und Bruch der Messerplatten, allerdings nur bei vorgesehener Verwendung. Asphaltabziehen gehört nicht dazu, das aber weiss Herr Strasser.»

Asphalt schneiden mit der Wurzelratte
Je nach Schichtung des Erdreichs sucht sich Wasser unterirdisch seinen Weg: Der Leitungsdefekt kann daher sowohl direkt an der Austrittsquelle liegen oder aber auch weiter davon entfernt. Um das Sandbett freizulegen, in dem die Leitungen liegen, muss auf der Suche nach dem Schaden zuerst die Asphaltdecke abgetragen werden. Mit der Kante der Wurzelratte schneidet der Baggerführer dabei zunächst V-förmig, etwa 12 bis 15 Zentimeter tief und mehrere Meter lang, in den Asphalt. Beim Abtragen der Asphaltdecke macht sich Joachim Strasser die robuste Konstruktion aus Spezialstahl des Bagger-Anbauwerkzeugs zunutze. Danach fährt er mit dem Winkel zwischen Asphaltdecke und Frostschutz-Tragschicht und zieht den Asphalt ab. «Mit der Wurzelratte geht das einfacher als früher. Mit der Diamantsäge müssen wir seitdem nur noch vor dem Instandsetzen des Asphalts eine gerade Kante schneiden», erklärt Strasser. Mit dem Baggerlöffel lassen sich anschliessend die Bruchstücke einfach abtragen und der Baggerführer kann sich mithilfe von Kabel-Leitungsplänen und dem Baggerlöffel nach unten zu den Versorgungsleitungen durchgraben.

Früher haben sie mit der Säge jeweils senkrechte Schnitte in die Asphaltdecke gesetzt. Dabei mussten sie die Diamantblätter kühlen, wofür es wiederum notwendig war, Wasser bereitzustellen. Nach dem Schneidvorgang zertrümmerten sie mit einem Kompressor den Asphalt, mit dem Baggerlöffel wurden die Bruchstücke abgetragen und das Kiesbett mit den Leitungen freigelegt. Der geringere Aufwand, der mit dem Rodungsmesser notwendig ist, spiegelt sich in den Kosten wider: «Eine Wurzelratte ist deutlich günstiger – egal ob ich die Kosten für Diamantschneideblätter vergleiche oder ob es um eine Fräse geht, die wir früher zum Roden von Wurzelstöcken eingesetzt haben», so Strasser. Darüber hinaus kommt das Bagger-Anbauwerkzeug ohne Verschleissteile aus. Dadurch fallen keine Zusatzkosten an, obwohl Strasser seine Wurzelratten mindestens zweimal pro Woche im Einsatz hat und dabei eben auch für grobe Arbeiten am Asphalt einsetzt. «Die Wartung beschränkt sich bei uns auf das Nachschleifen der Schneidklinge. Das erledigen wir zwei- bis dreimal pro Jahr mit dem Winkelschleifer», so Strasser.

wurzelratte.de

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