Auf die Fussgängerbrücke ohne Schlittern

LANGSAMVERKEHR Weil eine neue Aluminiumbrücke in Neckar­zimmern (D) in den Wintermonaten häufig im Schatten liegt, wurde sie mit einer in die Lauf­fläche integrierten Heizmatte ausgestattet. Die Rutschgefahr und das Unfallrisiko aufgrund von Eisglätte wurden dadurch minimiert.

Der neue Brückenüberbau wurde von der Spezialfirma Peter Maier Leichtbau GmbH in Singen (D) komplett vorgefertigt und Mitte Januar 2017 in die Widerlager gehoben. Die offizielle Einweihung erfolgte im März 2017.
Die neue Fussgängerbrücke wurde von der Spezialfirma Peter Maier Leichtbau GmbH in Singen (D) komplett vorgefertigt und Mitte Januar 2017 in die Widerlager gehoben. Die offizielle Einweihung erfolgte im März 2017.

Da die bisherige Fussgängerbrücke, die in der Gemeinde Neckarzimmern über die Luttenbachtalstrasse zu einer Bundeswehrliegenschaft führte, alt und marode war, entschieden sich die Verantwortlichen für einen Abriss der Betonkonstruktion und anschliessenden kompletten Neubau einer Fachwerktrogbrücke in Aluminium-Leichtbauweise. Das rund fünf Tonnen schwere Bauwerk ist etwa 24 Meter lang, auf eine Verkehrslast von 5 kN/m² ausgelegt und zeichnet sich optisch durch eine zweifarbige Lackierung aus. Dank der Ausführung als Schweisskonstruktion, die ohne Verschraubungen auskommt, ist die Brückenkon­s­truktion besonders beständig. Die Lebenserwartung eines Aluminiumüberbaus wird auf mindestens 100 Jahre geschätzt.

Sicherheit der Fussgängerbrücke als höchste Priorität

Da sich an einer Seite der Brücke eine Treppe befindet, wurden Fahrzeuge in der Planung nicht berücksichtigt. Zusätzlich verfügt das Bauwerk über einen separaten Edelstahlhandlauf, der für mehr Sicherheit beim Begehen der Brücke sorgt. Bei der Bodenkonstruktion handelt es sich um eine durchgehend verschweisste Aluminiumlauffläche, die mit einem rutschfesten Polyurethan-(PU)-Belag versehen wurde.Die wesentliche Anforderung war bei diesem Projekt jedoch, dass die Lauffläche der Brücke beheizbar ausgeführt werden sollte: Das Bauwerk liegt in einem Tal, hat ein geringes Gefälle von ein bis zwei Prozent und befindet sich im Winter meist im Schatten. Da es sich weltweit um das erste Projekt mit beheizter Lauffläche auf einer Aluminiumbrücke handelte, forschte das Konstruktionsteam intensiv nach einem passenden System und entschied sich schliesslich, eine spezielle Heizmatte in den PU-Belag einzubringen. Der Belag der Brücke ist mit 10 – 12 Millimeter nun dicker als üblich; wie die Lackierung besteht er aus drei Schichten. Auf das Aluminiumdeck wurde ein sogenannter Haftvermittler auf­gebracht, dann die erste eigentliche PU-Schicht. Danach folgte das Heizgeflecht aus einem synthetischen Material, das mit dem zweiten Teil der PU-Schicht komplett abgedeckt wurde.Die Drähte dieser Heizmatte ziehen sich nun in Mäandern über die gesamte Brückenbreite. Das Geflecht wurde in Segmenten aufgebracht, sodass sich Fehler oder Defekte im Nachhinein mittels Messgeräten leicht lokalisieren und anschliessend reparieren lassen. Die Heizmatten verfügen über eine lange Lebensdauer, da sie komplett in die PU-Schicht eingeschlossen sind. So sind die Drähte dauerhaft vor Feuchtigkeit geschützt.

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