Der Musso fürs harte Business, aber mit Komfort

PICK-UP Mit dem Musso hat der koreanische Autobauer SsangYong einen leistungsfähigen Pick-up im Angebot. Ende Jahr stösst der Musso Grand dazu, der noch mehr Ladefläche und noch mehr Anhängelast bietet.

SsangYong Musso TIR transNews
SsangYong hat mit dem Musso einen attraktiv positionierten Pick-up im Angebot. Er steht auf der gleichen Plattform wie der Rexton.

Im gleichen Mass, wie die SUVs in den letzten Jahren ununterbrochen boomten, nahm die Anzahl der echten Geländewagen-Arbeitstiere ab. An ihre Stelle sind vermehrt die Pick-ups getreten, die dank unkomplizierter, aber zuverlässiger Technologie für den Alltagseinsatz in Service­betrieben und Werkhöfen auftreten. Mit dem Musso ist auch SsangYong in diesem Segment präsent, wobei die Koreaner hier nicht Newcomer sind, sondern seit Jahrzehnten schon die praktischen Pritschenfahrzeuge im Angebot haben.

Basierend auf einem neu entwickelten Rahmenchassis ist der Musso mit Doppelkabine und Pritsche versehen. Mit 3,1 m Radstand wird der Wagen noch kompakte 5,01 m lang, was eher wenig ist in dieser Wagenklasse. Auf Ende Jahr erweitert SsangYong das Line-up um den Musso Grand, der 10 cm mehr Radstand hat, dessen Brücke um 30 cm verlängert wird und der daher die Pick-up-üblichen 5,41 m Länge erreicht. Unsere Aussagen zum Wagen begründen sich jedoch auf Testfahrten mit dem kurzen Musso.

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Zuschaltbarer AWD mit Reduktionsgetriebe. Bergab- und Berg­anfahrhilfe sind Serie.

Bequem und übersichtlich
Platz bietet die Kabine fünf Passagieren, wobei auch im Fond die Lehnenneigung verstellt werden kann. Der Wagen ist sauber verarbeitet, die Materialien im Innenraum wirken robust, und ein guter Sitzkomfort ist dank höhenverstellbarem Fahrersitz sicher­gestellt. In der Basisausführung Crystal lässt sich allerdings das Lenkrad nur in der Höhe verstellen, erst ab der zweiten Ausstattung Quartz ist es auch in der Länge justierbar; hier wurde etwas arg gespart. Auch die Seitenairbags sind erst im Quartz enthalten. Allerdings bietet SsangYong mit den gesamthaft drei Ausstattungslinien die Möglichkeit, den Wagen bedarfsgerecht zu konfigurieren, von eher nutzorientiert bis hoch zu luxuriös. Letzteres wird als Sapphire unter anderem durch beheiz- und belüftbare Ledersitze und grosses Computerdisplay im Hauptinstrument augenfällig dargestellt.

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Praktisch: der gut geschützte 12-Volt-Anschluss mit 120 Watt auf der Ladebrücke.

Die Kabine wird im normalen Musso und im Grand grundsätzlich unverändert übernommen. Der Gewinn aus dem verlängerten Radstand kommt daher komplett der ­Ladebrücke zugute. Diese misst im geprüften Musso 1,30 m Innenlänge, 1,57 m Innenbreite, die Seitenwand ist 57 cm hoch und die Brücke ist ausgekleidet mit einer robusten Kunststoffwanne. Die Brücke im Grand wird 1,60 m lang sein. Geöffnet wird die Heckklappe mit einem zentralen Griff oberhalb des Markenlogos, wobei im Bereich der Griffmulde auch die gegebenenfalls verbaute Rückfahrkamera untergebracht ist. Die Zurrösen entsprechen den heute üblichen, allerdings etwas fragil wirkenden Stahlbügeln. Am Wagenende hat SsangYong in der Ladebrücke eine 12-Volt-Dose (120 Watt) platziert, die dank doppeltem Deckel effizient gegen Witterung geschützt ist.

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Der übersichtliche Arbeitsplatz ist sauber verarbeitet. Der 9,2 Zoll grosse Touchscreen kommt mit der Navigation.

Stark und sparsam
Antriebsseitig gibt es wenige Varianten. Basis ist der 2,2-l-Turbodiesel mit 181 PS Leistung und einem mit 400 Nm satten maximalen Drehmoment. Der Spitzenwert steht bereits ab 1400/min bereit und hält bis 2800/min sein Niveau. Unterwegs gefällt der Vierzylinder mit angenehm leisem Lauf und geringen Vibrationen. Dazu kommt der gute Antritt, der auch mit grosser Transportlast ein ­ansprechendes Vorwärtskommen in Aussicht stellt.

Serie ist im Musso ein 6-Gang-Getriebe, für 3000 Franken Aufpreis ist aber auch eine Wandlerautomatik mit ebenfalls sechs Gängen im Angebot. Letztere agiert ruckarm und flink, sodass Motor und Getriebe ein gut harmonierendes Paar abgeben. Als Verbrauch gibt SsangYong im Schnitt 8,6 l/100 km Diesel an, von dem der Testverbrauch mit 9,0 l/100 km erfreulicherweise nur wenig abweicht. Übrigens bietet das Automatikgetriebe gegenüber dem Handschalter in der Anhängelast (gebremst) mit 3000 kg zu 2800 kg einen nicht zu verachtenden Vorteil. Der Musso Grand wird übrigens bis 3500 kg anhängen dürfen.

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Der 181-PS-Diesel hat 2,2 Liter Hubraum und kann auch mit Automatikgetriebe geordert werden.

Im Normalbetrieb ist der zuschaltbare AWD ein reiner Hinterradantrieb. Erst bei schlechter Traktion und auf un­befestigten Wegen kann er als Allrad geschaltet und gar mit Reduktion beaufschlagt werden. Für Modelle mit Automatikgetriebe kann für die Hinterachse zudem ein Sperrdifferenzial dazugenommen werden.

Der Musso startet bei 29’900 Franken, der gefahrene Quartz steht ab 33’900 Franken auf der Preisliste und der luxuriöse Sapphire ab 37’700 Franken. Der Testwagen war übrigens neben der Automatik auch mit Navigation, Sperrdifferenzial, 18-Zoll-Rädern und Trittbrett bestückt, was den Listenpreis auf 39’813 Franken hoch brachte. In den Preisen eingeschlossen ist die Garantie von fünf Jahren (oder 150’000 km) und sechs Jahre Rostschutz.

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Ende Jahr kommt der um 30 cm längere Musso Grand, dessen ­Längenplus komplett der Ladebrücke zugutekommt. Dazu wird der Radstand um 10 cm gestreckt.
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