Hotspot lässt dem ­Unkraut keine Chance

N.U.P. GMBH Wenn der «Hotspot» ausrückt, geht es dem ­Unkraut buchstäblich an den Kragen. Mit 100 Grad heissem Wasser wird das unerwünsch­te Grün bis auf die Wurzeln bekämpft.

N.U.P. Hotspot TIR transNews
N.U.P. Hotspot im Einsatz gegen Unkraut.

N.U.P GmbH ist ein schweizweit tätiges Unternehmen mit Sitz im zürcherischen Winterthur/Hettlingen und Niederlassungen in den Kantonen Luzern und Tessin. Die gelben Fahrzeuge mit der grünen Aufschrift fallen auf. Wer aber ist N.U.P GmbH und was machen die genau?

Rolf Erb, gelernter Landwirt mit Meisterdiplom, betreibt zusammen mit seinem Bruder einen grösseren Bauernhof in der Region Winterthur. Ein altes, nicht mehr betriebsfähiges Raupenfahrzeug war der Auslöser zur N.U.P-Betriebsgrün­­dung. «Das Fahrzeug hatte es mir angetan», erzählt Rolf Erb. Die Frage nach dem Verwendungszweck stellte sich dem Tüftler erst, als das Vehikel auf dem Bauernhof stand. «Mir kam die Idee, das Raupenfahrzeug zu einem Schilfmäher umzubauen. Im Thurgau am Untersee konnte ich den ersten Auftrag mit der neuen Maschine erledigen.» Die Maschine funktionierte tadellos, das Schilf war im Nu geschnitten, nun musste es noch zusammengeführt und wegtransportiert werden. Eine weitere Herausforderung, die Erb mit Umbauten vorwiegend landwirtschaftlicher Gerätschaften möglich machte.

Mittlerweile hat sich der Betrieb stetig weiterentwickelt – dies immer im Dienste der Umwelt und der Kommune. Heute arbeiten gegen 100 Personen im Betrieb. Der riesige Maschinenpark setzt sich zum grossen Teil aus Eigenkonstruktionen zusammen. «Die Maschinen müssen unseren Anforderungen genügen. Für die vielen Spezialanwendungen unserer Aufträge gibt es vielfach nichts auf dem Markt, welches unseren Vorstellungen entspricht. Dank der langjährigen Erfahrung können wir die Geräte auf unseren Anwendungszweck hin konstruieren. Dafür sind zehn Mechaniker und zwei Lehrlinge in der eigenen Werkstatt tätig. Auch mich trifft man nicht selten in der Werkstatt an», so Erb.

N.U.P. Schilfmäher aus dem Jahr 1995 TIR transNews
Der erste Schilfmäher aus dem Jahr 1995.

Hotspot gegen Unkraut

Wie fast alle Maschinen ist auch der Hotspot eine Eigenkonstruktion Marke N.U.P. Als Unterbau dient ein aus Holland importiertes «Güllenfahrzeug». Das Fahrzeug ist sogar autobahntauglich und somit schnell am gewünschten Einsatzort, erklärt Erb. Drei Anbauräume im Heck mit einem drei Meter breiten Sprühbalken – ideal für Grossflächen – , einem Frontbalken und einem Teleskop­arm sorgen dafür, dass effizient gearbeitet werden kann. Wenn die Reichweite des Teleskoparms nicht genügen sollte, steht noch eine Lanze zur manuellen Bearbeitung zur Verfügung.

Durchlauferhitzer stellen sicher, dass auch bei einer Höchstleistung die gewünschte Temperatur von 100 Grad gewährleistet ist. Der Wassertank bunkert bis zu 10’000 Liter Wasser. Während des Sprüheinsatzes läuft die Maschine des Hotspot im Schritt­tempo und fast im Leerlauf. Der grosse Wassertank und der umweltfreundliche Antrieb ermöglichen eine grosse Reichweite und somit eine äusserst ökologische Arbeitsweise.

Die verdorrten Überreste der Pflanzen nach dem Hot­spot-Einsatz werden im Strassenbereich mit der selbst entwickelten, schonenden Bürsten- und Kehrtechnik gereinigt, sodass die Strassenordnung wiederhergestellt ist. Dieser Vorgang wird von der N.U.P im Jahresabo nach m1 oder nach Regie erfolgreich ausgeführt.

Im Dienste der Umwelt

Natürlich besteht die Geschäftstätigkeit der N.U.P. nicht nur aus der Beseitigung von Unkraut. Der Schilfmäher, der den Start der N.U.P. in die Wege geleitet hat, ist durch mehrere moderne und leistungsfähigere Fahrzeuge ersetzt worden. 13 Böschungsmäher sorgen dafür, dass auch das an der Hauptstrasse oder der Autobahn angrenzende Grün immer sauber gepflegt daherkommt. Zur Reinigung der nicht mehr begrünten Mittelstreifen auf den Autobahnen kommen spezielle Hochdruck-Reinigungs­maschinen zum Einsatz. Mit beweglichen Bürsten oder Saug­köpfen wird Unrat entfernt und das verunreinigte Wasser gleich wieder aufgenommen. Die «Saugmaschinen» sind mit einem Fassungsvermögen von 10 m³ Schmutz sowie 5,5 m³ Frischwasser ausgestattet.

Auch auf dem Gebiet der Waldwirtschaft hat die N.U.P. ihr Einsatzgebiet erweitert. Neben der Baumpflege hat die Energieholzverwertung einen grossen Stellenwert eingenommen. Dabei werden Sträucher und Baumstämme zu Holzschnitzeln verarbeitet. Für den Transport stehen Mulden und Schubbodenauflieger zur Verfügung. Mit dem Störstoffhacker – wiederum eine Eigenentwicklung – werden Wurzelstöcke und Landschaftspflegeholz verarbeitet. «Mit dieser Maschine können Holzhaufen, welche Störstoffe ent­halten, verarbeitet werden, ohne dass die Maschine grossen Schaden erleidet», so Erb.

Wohin aber mit dem ganzen Grünzeug? Dafür wurde 2011 die Biomassehof AG gegründet. In Winterthur und Winkel bei Bülach wird angeliefertes Material wie Grüngut, Wurzelstöcke, Humus usw. zu energetisch hochwertigen Produkten aufbereitet. Als Partner der BGL, Bio Gas Lindau (ZH) werden zudem geeignete Stoffe zu Biogas verarbeitet.

 

 

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