Mitsubishi L200: Ein fähiger Büezer mit Stil

MITSUBISHI MOTORS Nach vier Jahren in seiner fünften Generation wäre für den Mitsubishi-Pick-up eigentlich nur ein Modell-Update fällig gewesen. Doch mit fast 60 Prozent überarbeiteten Teilen und dem aufgefrischten Look zählt der runderneuerte L200 als sechste Generation.

Pick-up Mitsubishi L200 TIR transNews
Der Pick-up L200 ist nach dem Outlander das am zweithäufigsten verkaufte Mitsubishi-Modell und daher für die Marke enorm wichtig.

Der Mitsubishi Pick-up ist ein Arbeitstier. Das beweist der hohe Anteil von 90 Prozent an gewerblichen Kunden. Darum erstaunt auch nicht, dass 55 Prozent sich für ein Handschaltgetriebe entscheiden. Das könnte sich ändern, denn der neue 6-Gang-Wandlerautomat harmoniert hervorragend mit dem neuen, 400 Nm (bei 2000/min) starken 2,2-l-Turbodiesel und schöpft dessen 150-PS-Leistung optimal aus. Dank SCR-Abgassystem erfüllt das kleinere Aggregat (der Vorgänger hatte 2,5 Liter Hubraum) die aktuelle Euronorm 6d-temp und verfügt serienmässig über ein Stopp-Start-System (Mitsubishi nennt es «Stop&Go»). Der Normverbrauch wird mit 7,6 l für Club Cab und 7,8 l für Double Cab angegeben.

Der Serviceintervall beträgt 20’000 km. Die stark kommerzielle Nutzung spiegelt sich auch im hohen Anteil von 40 Prozent an der Karosserievariante Club Cab wider, die zwar wie der Double Cab zwei Sitzreihen hat, aber eine kürzere Kabine und dafür mit 1850 mm eine um 330 mm längere Ladefläche besitzt. Die Ladeflächen betragen 2,2 und 2,7 m². Der Club Cab darf drei Tonnen ziehen, der Double Cab 3,1 t. Die maximale Nutzlast beträgt je nach Konfiguration (und den Fahrer bereits berücksichtigt) zwischen 910 und 1045 kg.

Ablösung schon nach vier Jahren Mit rund zehn Prozent Marktanteil am hiesigen Pick-up-Markt, der sich zwischen 3500 und 4000 Fahrzeugen bewegt, scheint der L200 nicht so wichtig zu sein. Doch das täuscht: Nach dem Outlander PHEV ist der Pick-up das zweitmeist verkaufte Fahrzeug von Mitsu­bi­shi! In Thailand gebaut und in 150 Ländern vertrieben, wurden seit 1978 weltweit über 4,7 Millionen Exemplare verkauft. Davon sind 416 000 in Europa immer noch auf der Strasse.

Die fünfte Generation wurde vor genau vier Jahren eingeführt und in Europa rund 95 000-mal verkauft. Üblicherweise wäre «nur» ein Facelift nötig gewesen. Doch weil die Änderungen derart umfassend waren, gilt der neue L200 als eigenständige Generation. Auffällig ist vor allem die neue Front, die nun das markentypische «Dynamic Shield» trägt, mit um 40 mm höherer Haube, grösserer Stossstange und nach oben versetzten LED-Scheinwerfern mit integriertem Tagfahrlicht. Das seitliche Trittbrett wurde verbreitert. Das Interieur wurde ebenfalls neu gestaltet, hier vor allem in Details wie dem silberfarbenen Rahmen der Mittelkonsole, Kontrastnähten in den Türverkleidungen und gepolsterten Kniepads.

Ist der Motor einmal warm, überrascht die Ruhe in der Kabine: In Sachen Fahrwerk (hinten neu sechs statt fünf Blatt­federn) und Dämpfung haben die Ingenieure hervorragende Arbeit geleistet. Zudem wurden das Chassis und die vorderen Bremsen verstärkt und das Fahrwerk neu abgestimmt.

Paradedisziplin Offroad Mit einem kurzen Radstand von exakt drei Metern ist der Mitsubishi besonders wendig und verfügt mit 5,9 m über den kleinsten Wendekreisradius unter den Mitbewerbern, die zwischen 6,4 und 6,7 m benötigen. Die neuste Generation des permanenten Allradsystems «Super Select 4WD II» nimmt jede Herausforderung an. Dafür stehen neu Offroad-Fahrmodi zur Verfügung:

  1. Gravel (Schotter)
  2. Mud/Snow (Matsch/Schnee)
  3. Sand
  4. Rock: Mit aktiviertem Untersetzungsgetriebe (Serie) erklimmt der Pick-up in diesem Modus auch anspruchsvolle Felshügel.

Diese Modi steuern die Motorleistung, das Getriebe sowie das Bremsverhalten und ermöglichen somit eine bessere Performance in Offroad-Situationen. Die Bergabfahrhilfe steuert die Geschwindigkeit des Fahrzeugs bei steilen Abfahrten elektronisch und ermöglicht dem Fahrer, sich auf das Lenken zu konzentrieren. Eine weitere Unterstützung insbesondere offroad bietet die 360-Grad-Umgebungs­kamera. Die Perspektive der Kamera im Aussenspiegel auf der Beifahrerseite lässt sich auf Knopfdruck gezielt anwählen. Dies ermöglicht dem Fahrer die Sicht auf den nicht einsehbaren Bereich der rechten Fahrzeugseite (und damit auch auf den Einschlagwinkel des Vorderrades) und stellt, zum Beispiel beim Manövrieren auf engen Bergstrassen, einen entscheidenden Vorteil dar.

Seit Ende September steht der L200 ab 28’950 Franken (Club Cab) resp. 32’950 Franken (Double Cab, beide mit 6-Gang-Handschaltung) bei den Händlern, fünf Jahre Garantie (oder 100’000 km) inbegriffen. Zudem gibt es Flottenprogramme für KMU. Ein umfassendes Zubehörprogramm erfüllt fast alles, was das Herz begehrt. Und für Sonderwünsche wendet man sich vertrauensvoll an das Emil Frey Carrosseriewerk, dem offiziellen Umbaupartner von Mitsubishi Schweiz.

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