Scania XT: Schwer­arbeiter aus Schweden

BAUSTELLENFAHRZEUGE Mit ihrem neuen robusten Scania XT haben die Schweden nicht nur den Baustelleneinsatz im Sinn. Durch die praxisgerechte Konzeption diverser ergänzender Neuerungen helfen bei härteren Aufgaben auch Lösungen ausserhalb des XT.

Scania XT KMT kommunalTechnik
Beim Look des XT hat Scania bewusst auf eine robuste Optik gesetzt. Sie ergibt sich zu grossen Teilen aus dem hoch positionierten massiven Stossfänger, wobei das 6×6-Offroad-Chassis über das grundsätzliche Mass an Robustheit hinausgeht.

Ergänzend zu den 2016 lancierten neuen modular aufgebauten R- und S-Fahrerhäusern hat Scania diesen Sommer auch die kompakteren P- und G-Kabinen angepasst. Die Kabinen lassen sich in ihrer Grösse und Ausstattung sehr variabel wählen und den Bedürfnissen der Kunden anpassen, was dem modularen Baukastensystem zu verdanken ist. Dabei verwendet Scania nur eine begrenzte Anzahl Komponenten, weshalb sich die Fahrerhäuser stark unterscheiden, aber dennoch viele gemeinsame Teile haben. Dabei profitieren die Chauffeure von der bemerkenswert schmalen A-Säule, aber vor allem auch von der nach vorne und zur Aussenseite gerückten Sitzposition.

Gleichzeitig mit den neuen kompakteren Kabinen hat Scania die Baustellenreihe XT herausgebracht. Optisch fällt die Scania XT Reihe durch den massiven Stossfänger und die bewusst robust gehaltene Optik auf. Allerdings betont Anders Lampinen, Produktdirektor Baufahrzeuge bei Scania, dass der XT über den Baustelleneinsatz hinaus konzipiert wurde, generell dort, wo die besonders harten Transport-Herausforderungen lauern: «Die XT-Fahrzeuge werden für viele Firmen abseits der Baubranche attraktiv sein.» So könne der XT für die Forstwirtschaft, aber auch mit Pritsche und Kran für Kommunaleinsätze interessant sein.

Zentraler Stossfänger am Scania XT

Optisch wie technisch ist die Modelllinie um den Stossfänger herum aufgebaut. Dieser ragt mit 150 mm sehr deutlich über die Karosserie hinaus und bietet zusammen mit Unterfahrschutzplatten und Schutzgittern für die Scheinwerfer neben dem unverwüstlich erscheinenden Look für die gewünscht widerstandsfähige robuste Fahrzeugfront. In Abhängigkeit von Reifen- und Fahrgestellkonfiguration kann dank Form und Lage des Stossfängers von einem Böschungswinkel von rund 25 Grad ausgegangen werden. Ist beispielsweise die Gemeinde und nicht die Baustelle das Tummelgebiet des Fahrzeugs, kann der hohe Stossfänger mittels Unterfahrschutz «zivilisiert» werden.

Ein funktional wichtiger Bestandteil des XT-Stossfängers ist die integrierte, auf 40 Tonnen ausgelegte Abschleppvorrichtung. Ihre stabile Konstruktion ermöglicht das Bewegen von anderen Fahrzeugen und von Maschinen, erleichtert im Notfall aber auch das Abschleppen des eigenen Fahrzeugs inklusive Ladung.

Adaption erwünscht

Viel Aufwand hat Scania damit betrieben, um den unzähligen Herstellern von Speziallösungen und Aufbauten eine möglichst praxisgerechte Anbindung zu ermöglichen. Dazu haben die Schweden einen ganzen Katalog erstellt, von der Schalterkonsole für Zusatzgerät über Joystick-Befestigung für Reinigungs- oder Schneidarme bis hin zu Bedieneinheiten für beispielsweise Schneepflüge. Dazu kommen spezielle Werkslösungen, wie beispielsweise eine Pflughalterung vorne am Fahrzeug. Weitere Erleichterungen verschaffen die speziellen in den neuen Chassis integrierten Leitungsführungen und Auslässe für Elektrik und Luft. Aufbauer werden die ihnen frei zur Verfügung stehende oberste Lochreihe im Chassis zu schätzen wissen.

Konfigurieren lässt sich die Scania XT Reihe mit allen vier Kabinen, mit allen Motoren und mit allen von Scania angebotenen Achs- und Antriebskonfigurationen. Somit besteht die Wahl zwischen dem 9,3-Liter-Fünfzylinder DC09, dem 12,7-Liter-Sechszylinder DC13 und dem 16,3-Liter-V8 DC16. Die Achskonfigurationen reichen von der 4×2-Sattelzugmaschine über den 8×4-Kipper bis zum 6×6-Off­road-Truck.

Technische Möglichkeiten des Scania XT

Antriebs- und fahrwerkstechnisch ist das Angebot sehr breit und umfasst auf Wunsch einen hoch gelegenen Luft­einlass, vertikale Auspuffrohre, verschiedene Feder­ungs­optio­nen oder die jetzt mögliche kombinierte Option des elektronischen Bremssystems mit Scheiben- oder Trommelbremsen. Eine auch für den Kommunalbereich interessante Option ist die elektrische Feststellbremse. Für den Fahrer ändert in der Bedienung wenig, eröffnet aber neue Funktionen. Eine davon ist die automatische Betätigung bei niedriger Geschwindigkeit, wenn der Sicherheitsgurt gelöst oder die Türe geöffnet wird. Damit wird verhindert, dass der gestresste oder einen Moment unachtsame Fahrer zusehen muss, wie sich sein abgestelltes Fahrzeug ungewollt in Bewegung setzt.

Für Einsätze, die nicht gerade ein Scania XT Modell bedingen, aber ein erhöhtes Kollisionspotenzial aufweisen, bietet der Hersteller neu zudem die sogenannte P40-Stossstange an. Sie verfügt nicht über den XT-Böschungswinkel und hat auch keine 40-Tonnen-Abschleppvorrichtung, ragt jedoch um 40 mm über die Kabinenrahmenkante hinaus. Der stabile Stahl ist mit einer weichen Kunststoffschicht bezogen, die kleine Rempler unbeschadet überstehen lässt.

Hier geht’s zum Scania XT auf der Schweizer Herstellerseite.

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