Vor 70 Jahren kaufte Daimler-Benz den Unimog

UNIVERSALMOTORGERÄT Am 27. Oktober jährte sich der Jahrestag der Übernahme des Unimog durch die Daimler-Benz AG zum 70. Mal. Dieses Datum ist somit die Geburtsstunde des heute legendären und hunderttausendfach bewährten Mercedes-Benz Unimog.

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Januar 2020: Hochgeländegängige Unimog U 5023 unterstützen Expeditionsteam in Chile und gewinnen gleichzeitig Höhenweltrekord mit 6694 Metern.

Nach dem damals grossen Messeerfolg des für seine Zeit revolutionären Geräts „Unimog“ (Abkürzung für Universalmotorgerät) auf der Ausstellung der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft (DLG) im Sommer 1950 in Frankfurt, wurde den Verantwortlichen der Maschinenfabrik Gebr. Boehringer in Göppingen, die damals das Universalmotorgerät gebaut hat, klar, dass die über­vollen Auftragsbücher nicht ohne grosse Investition zu bewältigen waren. Hinzu kam, dass die Motorlieferungen von Daimler-Benz, wegen des erhöhten Eigenbedarfs in der beginnenden Wirtschaftswunderzeit, nicht vollumfänglich garantiert waren. Die gefragten Motoren wollte Daimler wenn schon in seinen eigenen Fahrzeugen verbauen.

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Der erste fahrfertige Prototyp im Dezember 1946

Dieselmotor OM 636 vom Mercedes-Benz PW 170 D
Bei dem Motor handelte es sich um den für den Mercedes-Benz PW 170 D entwickelten Dieselmotor OM 636, der zuvor schon an Boehringer für den dort gebauten Unimog 70200 geliefert wurde. Die Leistung wurde für den Unimog von 38 PS auf 25 PS gedrosselt. Dieser erfolgreiche Motor, der erste Diesel-PW-Motor nach dem Krieg, wurde von 1949 bis zum Jahr 1963 serienmässig in PWs verbaut und auch im Unimog.

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Unimog 70200 von Boehringer mit Motor OM 636 von Daimler-Benz von 1950

An den Verhandlungen nahmen zwei Vertreter der Daimler-Benz AG und die sechs Anteilseigner der Entwicklungsgesellschaft von Boehringer teil. Unter ihnen der Vater des Unimog Albert Friedrich und Dr. Rolf und Werner Boehringer als Vertreter der Herstellerfirma Gebr. Boehringer, Göppingen. Die Gespräche um die Übernahme hatten bereits am 5. September 1950 begonnen. In diesem Gespräch erklärte Daimler-Benz schriftlich seine Absicht, den Unimog mit allen Rechten und Pflichten übernehmen zu wollen. Die Verhandlungen waren am 27. Oktober 1950 abgeschlossen.

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Seite 1 des Vertrags vom 27.10.1950 zwischen Daimler-Benz Aktiengesellschaft und der Firma Boehringer, Abteilung „Unimog-Entwicklungsgesellschaft“ über den Verkauf der Produktion an Daimler-Benz für 600’000 DM.

Im Stuttgarter Automobilkonzern waren alle Voraussetzungen für eine erfolgreiche technische Weiterentwicklung gegeben, ausserdem konnte ein weltweites Vertriebsnetz aufgebaut werden. Weit über 380’000 Fahrzeuge, die bis heute abgesetzt wurden, unterstreichen seinen Alleinstellungswert im internationalen Nutzfahrzeuggeschäft.

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Weltweit, selbst auf Mauritius: Die Fahrzeuge des Typs U 423 wurden von der in Bad Rappenau beheimateten Firma Zagro mit Schienentechnik versehen.
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