Zu Fuss zur Traum-Lehrstelle in Pfeffingen

PERSÖNLICH Der Werkhof der basellandschaftlichen Gemeinde Pfeffingen beschäftigt drei Mitarbeitende. Der jüngste von ihnen hat im August 2022 seine Ausbildung zum Fachmann Betriebsunterhalt EFZ Fachrichtung Werkdienst angetreten.

Werkhof Pfeffingen TIR transNews
Mit diesem Arsenal an Kommunalfahrzeugen und -geräten sind Roman Meyer, Florin Borer und Thomas Häring (von links) bestens für ihre vielfältigen Aufgaben in Pfeffingen ausgerüstet.

«Schon in der Primarschulzeit gefiel es mir, dem Winterdienst beim Schneeräumen zuzuschauen», erzählt Roman Meyer. «Da hatte ich mich bereits informiert, welche weiteren Aufgaben ein Werkhof hat. Am nationalen Zukunftstag durfte ich dann den Gemeindewerkhof besuchen, und in der Sekundarschule habe ich in meinen Ferien eine Woche hier geschnuppert. Im Dezember 2021 konnte ich meinen Lehrvertrag unterschreiben.»

Meyer lebt ebenfalls in Pfeffingen, sein Arbeitsweg dauert zu Fuss lediglich fünf Minuten. Im Sommer beginnt sein Arbeitstag um 7.00 Uhr und endet um 16.45 Uhr (freitags um 16.00 Uhr). Im Winter muss er erst um 7.30 Uhr antreten. Übers Jahr wird so die festgelegte Wochenarbeitszeit eingehalten.

Persoenlich Roman Meyer Pfeffingen TIR transNews
Noch muss sich Roman Meyer gedulden, bis er selbst ans Steuer darf.

Es geht fast immer um Sauberkeit
Der Werkhof Pfeffingen ist verantwortlich für die öffentlichen Abfalleimer an Bushaltestellen, Trottoirs und Gehwegen. Dreimal die Woche fährt der werkhofeigene VW-Transporter auf Abfalltour, meist mit Meyer auf dem Beifahrersitz – mit seinen 16 Jahren darf er noch nicht ans Steuer. «Wir fahren alle Robidogs und Abfalleimer ab und leeren sie bei Bedarf», erzählt er. Und für alle Nichthündeler unter den Lesern: Robidogs sind die grünen Kästen, in denen Hundebesitzer den Kot ihrer Vierbeiner zu entsorgen haben. Dazu werden seitlich abrollbare Plastikbeutel angebracht. «Wir schauen, dass die Säckchen hervorschauen, damit man sie auch abrollen und abreissen kann», erklärt der Lernende weiter.

Zu den Aufgaben gehört auch das Schneiden der Hecken und das Mähen der Gräser am Strassenrand, damit das Regenwasser sauber abfliessen kann. «Und damit es gut
aussieht.» Die Strassenwischmaschine des Subunternehmers kommt nicht jeden Tag. «Jetzt im Herbst blasen wir darum mit dem Laubbläser die Blätter auf die Strasse, fahren danach mit dem Holder raus und saugen mit dem Anbaugerät das Laub auf, damit die Strassen möglichst sauber bleiben. Wir erledigen den Winterdienst auf den Trottoirs, den kleinen Strässchen und an den Bushaltestellen. Da ich noch nicht fahren darf, werde ich im Hof bleiben und das Streusalz vorhalten, das wir in Säcken
lagern.»

Persoenlich Roman Meyer Pfeffingen TIR transNews
Kommunalfahrzeuge haben Roman Meyer schon als Kind begeistert.

Schule und Freizeit
Freitags muss Roman Meyer in die Berufsschule nach Liestal. Die Anreise erfolgt über Basel, darum heisst es, bereits um 5.00 Uhr aufzustehen. «In unserer Klasse sind 3 Mädchen und 17 Jungen. Die meisten sind frisch ab der Sekundarschule, einzelne sind 18, 20 oder mehr, der Älteste ist gar 47. Wir verstehen uns alle untereinander super, für alle ist der Stoff neu, nur bei Allgemeinbildung fragt man natürlich die Älteren, die haben mehr Lebenserfahrung. Grundsätzlich gefällt mir am Beruf, dass ich draussen bin und viel Abwechslung habe. Zu dritt auf dem Werkhof muss es natürlich auch menschlich funktionieren, und ich werde sehr gut betreut, denn sowohl mein Chef als auch der zweite Facharbeiter sind Lehrlingsausbildner.»

In seiner Freizeit trainiert Roman Meyer im Sommer zweimal wöchentlich im Schützenverein. Und er hat Potenzial: «Dieses Jahr im Feldschiessen war ich Bezirksbester und Zweiter im Kanton von mehr als 2000.»

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