Ford Transit für das Spiel bestens gerüstet

FORD TRANSIT Ford bezeichnete die Präsentation des neuen 2-Tonnen-Transit an der IAA in Hannover als «die Weltpremiere des intelligentesten und produktivsten Transit aller Zeiten». Tatsächlich ist der Transporter mit seinen vielen Updates wieder ganz vorne mit dabei.

Ford Transit TIR transNews
Der grosse Ford Transit erlebte an der IAA seine Weltpremiere. Sofort erkennbar ist das Modelljahr 2019 an den drei breiten Querstreben im Grill.

Der schlicht «Transit» genannte Van schliesst die Palette der leichten Nutzfahrzeuge von Ford nach oben ab. Zur Präzisierung wird er auch 2-Tonnen-Transit genannt, weil dies die maximale Nutzlast bezeichnet. Beim etwas kleineren Transit Custom liegt diese bei rund einer Tonne. Die Markteinführung der äusserlich sanft und unter dem Blech stärker überarbeiteten neuen Generation findet gegen Mitte 2019 statt. Wichtigste Neuerungen sind noch mehr Nutzlast, verbesserte Antriebsstränge, ein neuer Diesel-Mild-Hy­brid-Antrieb, neues Interieur sowie digitale Vernetzung. Von aussen ist der neue Transit am muskulöseren Grill mit den drei markanten Querstreben zu erkennen. Das Frontblech und der Stossfänger wurden für eine bessere Aerodynamik neu modelliert. Höherwertige Ausstattungslinien verfügen über Bi-Xenon-Scheinwerfer und neue LED-Tagfahrleuchten mit der Transit-Familien-Signatur.

Das völlig neue Interieur will mehr Stil, Funktionalität und Fahrkomfort bieten. So macht das neue Armaturenbrett mit seinen praktischen Detaillösungen die Kabine zum mobilen Büro. Deutlich verbessert wurden auch die Staumöglichkeiten, etwa mit drei oben offenen Ablagen auf dem Armaturenbrett. Bei den einfacheren Modellen ermöglicht ein neues Befestigungssystem, sowohl Mobiltelefone als auch später grössere Tablets zu montieren. Neue, robuste Sitzbezüge und Sitzdesigns mit überarbeiteter Schaumstoffpolsterung und -geometrie runden die Interieur-Erneuerung ab.

Deutlich sparsamer
Der bisherige 2,0-l-EcoBlue-Dieselmotor wurde optimiert und verbraucht nun bis zu sieben Prozent weniger. Erreicht wurde dies mit neuen Stahlkolben (statt Alu), einer Ölpumpe mit variablem Durchfluss, die nur pumpt, wenn sie muss, Gewichtsreduktion, der Einführung der elektrischen Servolenkung (EPAS), der Verwendung von rollwiderstandsarmen Reifen und aerodynamischen Verbesserungen. Die Stopp-Start-Technologie bleibt im gesamten Programm Standard.

Das Angebot von 105, 130 und 170 PS wurde um eine neue 185-PS-Variante erweitert, ihr Drehmoment beträgt 415 Nm. Alle Leistungsstufen profitieren von einem verbesserten Turbolader-Design, das das Drehmoment über einen grös­seren Drehzahlbereich verteilt. Ab 2020 wird zusätzlich zur 6-Gang-Handschaltung für die Modelle mit Hinterradantrieb das neue 10-Gang-Automatikgetriebe verfügbar sein. Über eine adaptive Steuerung passt es die Schaltvorgänge flexibel der Fahrweise und den äusseren Bedingungen an.

Erster Mild-Hybrid im Segment
Für eine noch höhere Treibstoffeffizienz steht für Fahrzeuge mit Front- und Heckantrieb optional die Diesel-mHEV-Technologie zur Verfügung. Laut WLTP-Prüfzyklus sind damit weitere drei Prozent Einsparungen möglich. Steigt der Anteil an Stopps, beispielsweise bei innerstädtischen Zustellungen, können es gar bis zu acht Prozent werden. Über einen riemengetriebenen integrierten Starter/Generator wird während des Bremsens die luftgekühlte Lithium-Ionen-Batterie (48 V) geladen. Die elektrische Energie wird vor allem bei niedrigen Drehzahlen zur Unterstützung beim Beschleunigen genutzt und sie übernimmt zudem den Antrieb von Nebenaggregaten.

Weil der Transit in fast jedem Bereich abgespeckt hat, steigt dadurch die Nutzlast. Gewichtssparende Beispiele sind eine neue Aluminiummotorhaube, die Verwendung von gesponnenen Stahlrädern mit verschiedenen Dicken und eine einzelne Auspufftopfkonfiguration, die die ausgehende Doppelschalldämpferkonstruktion ersetzt. Zum ersten Mal werden anstelle von Stahl leichte, starke Verbundwerkstoffe für die Spritzwand verwendet.

Bei Konnektivität aufgeholt
Ford erweitert das Konnektivitätsangebot über seine gesamte Nutzfahrzeugpalette und bietet für den neuen Transit erstmals das FordPass Connect Modem an. Es ermöglicht Flottenbetreibern in Echtzeit den Zugriff auf Fahrzeugdaten und Dienstleistungen wie Ford Telematics und Ford Data Services, die einen noch effizienteren und somit kostengünstigeren Betrieb des Firmenfuhrparks erlauben und ebenfalls Mitte 2019 auf den Markt kommen. Das Modem dient zugleich als Schnittstelle für zahlreiche Funktionen der FordPass Mobile App, mit der sich zum Beispiel die Einsatzzeit optimieren und unproduktive Standzeiten reduzieren lassen. Externe Elektronik- und Arbeitsgeräte können über das neue programmierbare Interface Modul auf die Daten des Ford Transit zugreifen.

Zu den weiteren fortschrittlichen Technologien gehört das SYNC-3-Kommunikations- und Entertainment-System, das mit einfachen Sprachbefehlen oder über Gestensteuerung auf einem acht Zoll grossen Touchscreen bedient werden kann. Dank des intelligenten MyKey-Systems können Fuhrparkverantwortliche zudem festlegen, dass der Firmenwagen beim Gebrauch bestimmter Fahrzeugschlüssel eine definierte Höchstgeschwindigkeit nicht überschreitet, die Lautstärke der Audioanlage begrenzt bleibt und aktive Sicherheitssysteme sich nicht deaktivieren lassen.

Zudem können Transit-Nutzer je nach Einsatzsituationen erstmals aus verschiedenen Fahrprogrammen auswählen. Das Angebot umfasst die Modi «Eco» für einen besonders wirtschaftlichen Betrieb, «Winter» für die Fahrt auf glatten Strassen und «Anhänger», wenn Trailer gezogen werden. Bei Modellversionen mit Allradantrieb kommt noch eine spezielle «Matsch»-Einstellung hinzu, für schwierige Passagen abseits befestigter Strecken.

Neue Assistenzsysteme
Mit der Einführung der elektrischen Servolenkung kommen auch neue Fahrerassistenztechnologien an Bord:

  1. ein Toter-Winkel-Assistent mit Cross Traffic Alert mit zusätzlicher Anhängerkupplungsfunktion (zur Erweiterung des Toten-Winkel-Sensorbereichs bei angekoppeltem Anhänger)
  2. der intelligente Geschwindigkeitsbegrenzer, der die Verkehrsschilderkennung mit der adaptiven Geschwindigkeitsregelanlage kombiniert
  3. der verbesserte Fahrspurassistent inklusive Fahrspurhalte-­Assistent
  4. der Pre-Collision-Assist mit Fussgängererkennung, der Men­schen neben oder auf der Strasse nun auch bei Nacht erkennt, sobald sie sich im Lichtkegel der Scheinwerfer befinden
  5. Front- und Rückfahrkameras mit Split-View-Technologie unterstützen den Fahrer beim Verlassen enger Parklücken oder in Kreuzungsbereichen, wenn die seitliche Sicht eingeschränkt ist.
  6. eine Einparkhilfe mit zusätzlichen seitlichen Sensoren
  7. ein Aktiver Park-Assistent mit Ein- und Ausparkfunktion, der dem Fahrer beim Finden einer entsprechend grossen Lücke hilft und beim Manövrieren in Parklücken, die quer oder längs zur Fahrbahn liegen, die Lenkbewegungen übernimmt. Der Auspark-Assistent lenkt das Fahrzeug aus längs zur Strasse liegenden Parkbuchten heraus.
  8. das Warnsystem Cross Traffic Alert, das beim Rückwärtssetzen aus einer Parklücke auf Fahrzeuge aufmerksam macht, die sich seitlich nähern

Wie beim Vorgängermodell kann man aus mehr als 450 Varianten auswählen, einschliesslich Vorderradantrieb, Hinterradantrieb und Allrad, mit einer vollständigen Palette an Karosserievarianten und Fahrgestellen einschliesslich dem kürzlich eingeführten Niederflurchassis. Der neue Ford Transit wird neben dem Transit Custom in Kocaeli in der Türkei produziert und ab Mitte 2019 in Europa erhältlich sein.

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