Happy Birthday Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN)

25 JAHRE VW NUTZFAHRZEUGE Vor einem Vierteljahrhundert, am 9. November 1995, wird in Hannover die Gründung von Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN) bekanntgegeben – damals als fünfte Konzernmarke neben Volkswagen, Audi, Seat und Skoda.

Wiedemann VWN Van of the Year 2014 TIR transNews
Dr. Bernd Wiedemann freute sich 2004 über den renommierten Preis „Van of the Year“, mit dem der T5 (und VWN) 2004 ausgezeichnet wurden.

Bernd Wiedemann wurde Vorsitzender der Geschäftsleitung der jungen Marke. Berufen von Ferdinand Piëch, kam der 52-jährige Maschinenbauer im Sommer 1995 nach Hannover – aus Südamerika. Unter anderem hatte Wiedemann die LKW-Fertigung im brasilianischen Resende mit dem Produktionskonzept des „Consórcio Modular“ revolutioniert. Sein Auftrag: die Nutzfahrzeugaktivitäten des Volkswagen Konzerns neu aufzustellen. Dr. Bernd Wiedemann erinnert sich: „Wichtig war zuerst einmal, die Vielzahl der Themen und Aktivitäten organisatorisch zu bündeln und die Verantwortlichkeiten neu zu regeln. Die direkte Berichterstattung an den Vorsitzenden des Konzernvorstands war uns ein Anliegen.“ Das gelang – auch wenn das damals andere Konzernteile und Marken etwas anders sahen. „Dennoch blieb es eine Sisyphos-Arbeit angesichts der Vielzahl von Produktionsstandorten. Neben Hannover und Emden wurden auch in Polen, Tschechien, Spanien, Mexiko, Brasilien, Südafrika und Taiwan Nutzfahrzeuge gebaut“, so Wiedemann.

Beim sogenannten UBN (Unternehmensbereich Nutzfahrzeuge), wie das Transporterwerk in Hannover Volkswagen-intern hiess, kam die Idee gut an, Keimzelle der fünfte Marke im Konzern zu sein. 1995 verliessen täglich 700 T4 die Bänder. Das zweite Standbein des Werks, der LT, stand mit einer Tagesproduktion von 80 Stück kurz vor dem Ende seiner Produktion – ein Nachfolger war mit dem LT2 zwar in Sicht, aber erst für Mitte 1996 geplant.

Volkswagen war unterhalb des traditionellen Transportergeschäfts mit dem Caddy bis 1992 präsent. Der Stadtlieferwagen auf Golfbasis wurde bis zum Beginn des Bürgerkriegs im einstigen Jugoslawien gefertigt. Ein Caddy-Nachfolger musste her, zudem sollte der brasilianische 7,5-Tonnen-LKW, der L80, als Export die Modellpalette abrunden. Die neue Marke VWN hatte, so Wiedemann damals in einer Pressekonferenz, das Ziel, ihren Marktanteil weltweit auszubauen. Zwar war VWN in Südamerika dank des dort gebauten Bullis T2 die Nummer 1 bei leichten Nutzfahrzeugen und die Nummer 2 bei Lastwagen, aber in Europa war die Marktstellung im Gegensatz zum PW-Bereich noch relativ schwach.

Volkswagen Nutzfahrzeuge VWN Palette 2006 TIR transNews
2006 war die Neuaufstellung der gesamten damaligen Modellpalette von VWN abgeschlossen: Caddy 3, T5, Crafter und Constellation.

Im Werk Hannover hielten neue Fertigungs- und Logistikkonzepte Einzug. Die Produktpalette wurde mit dem Ziel verändert, bedeutende Skaleneffekte in Grossserien zu erreichen. Parallel wurde der bisherige Montagestandort im polnischen Poznań zum voll funktionstüchtigen Werk für die Grossserienfertigung ausgebaut. Neu entwickelte Modelle brachten nach einer Konsolidierungs- und Neuorientierungsphase ab der Jahrtausendwende den Turnaround. „VWN wurde profitabel und finanzierte die Investitionen aus eigener Kraft“, unterstreicht Bernd Wiedemann, der Ende 2006 in den Ruhestand ging.

Weitere Meilensteine im neuen Jahrtausend:

  • 2003 brachte VWN die fünfte Bulli-Generation, den T5, auf den Markt. Allein für die Entwicklung der nun deutlich differenzierten Varianten California, Multivan und Transporter wendete die Marke zwei Milliarden Euro an Entwicklungskosten auf.
  • 2004 folgte die neue, dritte Caddy-Generation, die im Volkswagenwerk Poznań und seitdem nur dort gebaut wird.
  • Die LKW-Produktion im brasilianischen Resende boomte, dort lief ab 2005 der schwere LKW-Baureihe Constellation vom Band, mit der Volkswagen die Marktführerschaft in Brasilien erreichte.
  • 2008 wurde die Volkswagen Trucks and Bus South America Operations bei MAN eingegliedert und ist heute als MAN Latin America ein wesentlicher Teil der TRATON-Gruppe.
  • Ab 2006 komplettierte der Crafter – damals noch bei Mercedes gebaut – vorläufig die Neuvorstellungen von VWN, für dessen neueste Generation 2016 im polnischen Września ein hochmoderner Standort eröffnet wurde.
  • Der Amarok lief seit 2009 im argentinischen Volkswagen Werk Resende und in Hannover seit 2012 vom Band, wird künftig aber von Ford gebaut.
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