Maxus Mifa 9, der Shuttle aus der Zukunftsstadt

LUXUS-ELEKTRO-SHUTTLE Mächtig, kubisch, glatt – der batterieelektrische Mifa 9 von Maxus peilt mit seinem avantgardistischen Design und einem äusserst komfortablen Innenraum das Premiumsegment an. Wir haben ihn auf der Langstrecke getestet.

Maxus Mifa 9 TIR transNews
Mit 5,27 Metern Länge ist der Maxus Mifa 9 ein eindrückliches Gefährt.

Chinesisches Automobildesign wirkt auf uns Europäer nur deshalb so futuristisch, weil wir es noch nicht gewohnt sind. Das wird sich in den kommenden Jahren ändern, wenn immer mehr Modelle auch auf unseren Strassen anzutreffen sind. Eine der ersten chinesischen Marken, die in den Schweizer Markt eintrat, war Maxus, bisher bekannt nur für seine Elektrotransporter. Mit dem Mifa 9 ist nun ein Modell erhältlich, das sowohl Nutzfahrzeug als auch PW ist. Mifa steht für Maximum, Intelligent, Friendly, Artistic. Der 5270 mm lange, 2000 mm breite und 1840 mm hohe Grossraum-Van ist mit seinen Massen tiefgaragen- und gerade noch waschanlagentauglich. Es gibt ihn in drei Ausstattungslinien mit sieben Sitzen (zwei Einzelsitze in der zweiten Reihe), zwei davon auch mit acht Sitzen (drei Einzelsitze in der zweiten Reihe). Die dritte Reihe bietet immer drei Sitzplätze auf einer Bank.

Mifa 9 Interieur Fond TIR transNews
Blick in die zweite Reihe: Es reist sich auf den ausladenden Luxussitzen wie in der Business Class.

Elektrisch – was sonst? 
Allen Versionen gemein ist der Antriebsstrang. Die Spitzenleistung des E-Motors wird mit 180 kW / 245 PS angegeben, in Dauerleistung ist er halb so stark. Das Drehmoment von 350 Nm reicht aber völlig, um das leer 2385 (Elite) bis 2610 (Premium) kg schwere Spaceshuttle zügig, aber nicht sportlich zu bewegen. Das passt auch, denn der Mifa 9 mit seinem zulässigen Gesamtgewicht von maximal 3095 kg ist als Chauffeur­limousine oder Shuttle ausgelegt. Der leise Antrieb und das eher weich eingestellte Fahrwerk lassen den Wagen buchstäblich über die Strassen dahingleiten.

Maxus Mifa 9 TIR transNews
Das aufregende Frontdesign ist ein echter Blickfang, aber vor allem auch gewöhnungsbedürftig.

Inzwischen wissen wir ja, dass ein Bleifuss sich schlecht mit der maximalen Reichweite verträgt. Dies war auch auf unserer Langstreckenfahrt nach München der Fall: Gemäss Hersteller beträgt der durchschnittliche Verbrauch des Topmodells 21,8 kWh / 100 km. Rechnerisch hätte also die vollgeladene, in allen Varianten eingebaute 90-kWh-Batterie für die 300 vor uns liegenden Kilometer bis München gut gereicht, doch selbst bei 110 km/h auf der Autobahn (insbesondere bergwärts durchs Allgäu) legte uns die schrumpfende Restreichweite nahe, vorsorglich in Memmingen einen kurzen Ladestopp von 15 Minuten einzulegen, in denen wir an der 150-kW-Ladesäule 18,2 kWh nachfüllen und unsere Reise entspannter fortsetzen konnten. Gemäss Hersteller lässt sich die zu 30 Prozent gefüllte Batterie am Schnelllader in einer halben Stunde auf 80 Prozent laden. Wir schafften dies zu einem späteren Zeitpunkt in exakt 35 Minuten. Mit dem 11-kW-On-Board-Ladegerät lädt der Mifa 9 die Fahrbatterie an einer Standard-Wallbox in rund 8,5 Stunden von 5 auf 100 Prozent.

Mifa 9 Interieur Fond TIR transNews
Die dritte Reihe lässt sich asymmetrisch umklappen. Der Gepäckraum ist für fünf betuchte Passagiere (ohne Fahrer, Beifahrer) wohl knapp.

In der digitalen Welt zu hause 
Seine 3200 mm Radstand können einen beim Manövrieren zwar etwas ins Schwitzen bringen, doch die Rundumkameraansicht, wahlweise in 2D oder 3D, ist dabei eine grosse Hilfe. Überhaupt ist die Grossraumlimousine mit allerlei Assistenzsystemen ausgestattet, die sich rasch (und laut) bemerkbar machen. So gewöhnt man sich schnell daran, nach dem Einsteigen als Erstes den Spurhalteassistenten über das Menü auszuschalten, denn der Lenkeingriff beim Annähern an eine Spurmarkierung erfolgt ziemlich ruppig.

Mifa 9 Interieur Cockpit TIR transNews
Den Chauffeur erwartet ein futuristischer und gestylter Arbeitsplatz.

Apropos Menü: Im minimalistisch gestalteten Cockpit finden sich nur wenig Schalter und Knöpfe. Hinter dem Lenkrad befindet sich ein 7-Zoll-Instrumentencluster und mittig ein 12,3 Zoll grosser aufgesetzter Touchscreen, über den die meisten Funktionen gesteuert werden. Alle Anzeigen sind volldigital. Der Innenspiegel mit Kameradisplay ist insofern gewöhnungsbedürftig, weil man sich selbst nicht drin sieht.

Mifa 9 Interieur Cockpit TIR transNews
Grosse Manövrierhilfe: 3D-Ansicht des Rundumkamerasystems.

Verwöhnprogramm für die Passagiere 
Wenn sich die grosszügigen elektrischen Schiebetüren öffnen, blickt der Passagier (in unserem Fall) auf zwei luxuriöse Einzelsitze, wie man sie aus der Business Class einer Airline kennt. Im höchsten Ausstattungsniveau sind sie elektrisch einstellbar, verfügen über eine Liegefunktion, feste Doppelarmlehne, Belüftung, Sitzheizung und Massagefunktion. Zudem lässt sich ein kleines Tischchen aufklappen, etwa zum Arbeiten mit dem Laptop. Auch die Vordersitze können übrigens je nach Ausstattung beheizt und klimatisiert werden und verfügen über Massage- und Memoryfunktion. Weitere Annehmlichkeiten sind Klimaautomatik vorne und hinten, bis zu 12 Lautsprecher, Ambientebeleuchtung mit 64 Farben, 12-V- und 220-V-Anschluss, ein weit öffnendes Pano­rama­glasdach und mehr. Mit sechs Airbags und zahlreichen ­Sicherheitsassistenten darf man sich an Bord zudem auch sehr sicher fühlen.

Mifa 9 Interieur Fond TIR transNews
Klapptischchen für die Arbeit zwischendurch. Die Sitzfunktionen lassen sich über den Touchscreen in der Armlehne bedienen.

Maxus gewährt auf den Mifa 9 fünf Jahre Herstellergarantie (bis 100 000 km) und acht Jahre (bis 200 000 km) auf die Lithium-Eisen-Phosphat-Batterie. Der Preis des Maxus Mifa 9 Elite 7 Sitze beginnt (exkl. MwSt.) bei 61’189 Franken, das Topmodell Mifa 9 Premium 7 Sitze bei 74’188 Franken.

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Blick in die dritte Reihe.
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